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Veröffentlicht am 29.08.2017

Perfekt zum Start in die AR

Akademische Reitkunst
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In den letzten Jahren ist die Akademische Reitkunst - also Reiten wie die Alten Meister - immer populärer geworden.
Steinbrecht, Pluvinel oder auch de la Gueriniere, sie alle spielen eine große Rolle in ...

In den letzten Jahren ist die Akademische Reitkunst - also Reiten wie die Alten Meister - immer populärer geworden.
Steinbrecht, Pluvinel oder auch de la Gueriniere, sie alle spielen eine große Rolle in Bent Branderups "Akademische Reitkunst"

Vor rund 1,5 Jahren bin ich über viele Umwege zur Akademischen Reitkunst gekommen und als Bücherwurm musste natürlich auch unbedingt direkt das passende Buch dazu her.

Von der Pieke auf erklärt Bent Branderup "seine" Reitlehre, beginnend mit seiner eigenen reiterlichen Geschichte und seinen Pferden, über historische Reitmeister bis zur Reitlehre selbst. Bodenarbeit, Longieren, Reiten und sogar die Arbeit zwischen den Pilaren.

Auf knapp 120 Seiten kann man natürlich nicht erwarten, eine umfassende Anleitung zu jeder Lektion zu erhalten, tendenziell ist es so, dass die Anleitungen, je schwerer die Lektionen werden, eher zu einer Art Erklärung der Lektion selbst werden. Das finde ich persönlich aber auch nicht schlimm, denn Reiter, die sich auf einem so hohen Level befinden, dass sie über Levade etc nachdenken, brauchen wohl in der Regel keine ausführlichen Erklärungen mehr bzw. lernen besser bei Bent direkt.
Aber besonders die Anfänge und die Seitengänge sind meines Erachtens äußerst gut beschrieben und daher sehr gut zur Unterstützung des richtigen Unterrichts bei einem Trainer geeignet. Die vielen Bilder runden das Geschriebene ab.

Mein größter Kritikpunkt sind die "exklusiven Videos" die nämlich so gar nicht exklusiv (jeder kann sie sich kostenlos im Internet angucken) und vor allem nur einfache Trailer von sehr teuren Filmen sind. Sie sind zwar im Grunde nett anzuschauen und man lernt auch etwas dabei, da es sich aber um Trailer handelt, sind sie deutlich zusammengeschnitten und die wichtigsten/besonderen Infos fehlen natürlich.
Des Weiteren sind die Trailer ausschließlich auf Englisch, für mich zwar kein Problem, für viele andere Menschen aber vermutlich schon. Hier wären wenigstens deutsche Untertitel angebracht. Oder einfach direkt neue Videos mit Bent Branderup auf Deutsch (das spricht er nämlich zumindest im Jahr 2017 fließend, davon konnte ich mich bereits überzeugen)
Außerdem ist die Sache über die QR Codes absolut mühselig und unnötig. Nicht jeder Leser wird wissen, dass man die Videos auch einfach im Internet finden kann und sich so mit den QR Codes abmühen und die Videos nur auf dem Handy schauen. Ein einfacher Link hätte also auch gereicht.

Persönlich finde ich es generell sehr schade, dass in dem Buch nur noch QR Codes aufgeführt sind, in der alten Ausgabe war noch eine DVD dabei.

Alles in Allem ist "Akademische Reitkunst" also grundsätzlich ein tolles Buch zum Einstieg in die AR und zum Nachlesen. Ich gucke auch immer wieder gerne rein, um Dinge aus den Reitstunden besser zu verinnerlichen.
Die Videos sind für mich allerdings eine deutliche Wertminderung, deshalb finde ich die knapp 40€ für das Buch doch recht viel und würde mir das Buch wohl nicht noch einmal kaufen.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Etwas seichte Liebensgeschichte

Nur ein Tag
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"Wir werden an einem Tag geboren.
Wir sterben an einem Tag.
Wir können uns an einem Tag verändern.
Und wir können uns an einem Tag verlieben.
Alles kann passieren an einem einzigen Tag."

Die 18-jährige ...

"Wir werden an einem Tag geboren.
Wir sterben an einem Tag.
Wir können uns an einem Tag verändern.
Und wir können uns an einem Tag verlieben.
Alles kann passieren an einem einzigen Tag."

Die 18-jährige Allyson ist auf einer Jugendreise quer durch Europa. An ihrem vorletzten Tag trifft sie in London auf den jungen niederländischen Schauspieler Willem. Willem läd sie ein, ihren letzten Tag in Europa gemeinsam mit ihm in Paris zu verbringen.
Ganz entgegen ihrer gewöhnlichen Einstellung entschließt sich Allyson für den Kurztrip mit Willem.
An diesem einen kurzen Tag verliebt sie sich in Willem - nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er nicht mehr da ist...

"Nur ein Tag" ist der erste Teil eines Romandous von Gayle Forman. Der zweite Teil "Und ein ganzes Jahr" erscheint im Deutschsprachigen Raum zeitgleich.

Hätte ich das Buch nicht geschenkt bekommen, hätte ich es wohl gar nicht gelesen, da ich normalerweise nicht unbedingt der Liebesbuchfan bin und außerdem "If I Stay" (auf Deutsch "Wenn ich bleibe") von Gayle Forman schon sehr enttäuschend fand.

Die Cover des Romandous ergänzen sich gegenseitig, jedoch sind beide meiner Meinung nach doch sehr kitschig gestaltet, mit dem gebrochenen Herz.

Mit dem Buch an sich habe ich mich relativ schwer getan. Ich habe anfangs wirklich mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen, da ich die Story extrem langweilig, unglaubwürdig und vorhersehbar fand. Auch mit Allyson bin ich am Anfang absolut nicht klar gekommen. Sie ist meiner Meinung nach einfach sehr naiv gewesen. Wer fährt denn schon allein mit einem vollkommen Fremden Menschen einfach so nach Paris?

Im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung zum selben doch deutlich gebessert.
Allyson wird endlich erwachsen und entwickelt sich weiter. Auch fand ich den zweiten Teil des Buches (es ist in zwei Teile geteilt, der zweite beginnt nach etwa 1/3 des Buches) deutlich spannender. Man erfährt etwas über Allyson und begleitet sie durch ihr Leben und auf der Suche nach Willem.

Was mir sehr gut gefiel, war Shakespeare. Er "begleitet" Allyson durch das ganze Buch hinweg und taucht immer wieder auf. Es lassen sich auch einige Parallelen zwischen seinen Stücken und Allysons Leben ziehen.
Shakespeare taucht besonders immer dann auf, wenn im Buch die Schlüsselszenen kommen...

Womit ich an manchen Stellen so meine Probleme hatte, war der Zufall. Er spielt im Buch doch eine sehr große Rolle und besonders auf Allysons Suche nach Willem sind doch einige Stellen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass Allyson einfach nur extremes Glück hatte bzw der Zufall ihr gut mitgespielt hat...

Insgesamt habe ich lange geschwankt, wie viele Sterne das Buch verdient hat. Den anfangs konnte es mich wirklich gar nicht begeistern, später dann mehr, aber immer noch nicht so sehr, dass ich sagen würde, es ist wundervoll.
Deswegen bin ich letztendlich bei 3 Sternen gelandet.

Wer eine schöne locker-leichte Liebesgeschichte mit einem Hauch Shakespeare sucht, der ist mit diesem Buch sicher gut bedient, wer sich aber tiefe Gefühle und/oder eine tiefgründige Story sucht, der ist mit "Nur ein Tag" wohl weniger gut beraten...

Veröffentlicht am 19.08.2017

Schöne Familiengeschichte mit kleinen Schwächen

Für immer in deinem Herzen
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Seit einigen Generationen besitzen alle Frauen der Familie Lindsey ein Bettelarmband mit Glücksbringen, die von Generation zu Generation weitervererbt werden.
Lolly Lindsey lebt im kleinen Örtchen Scoops, ...

Seit einigen Generationen besitzen alle Frauen der Familie Lindsey ein Bettelarmband mit Glücksbringen, die von Generation zu Generation weitervererbt werden.
Lolly Lindsey lebt im kleinen Örtchen Scoops, weit weg von ihrer Tochter Arden und ihrer Enkelin Lauren.
In alter Tradition verschenkt auch sie jedes Jahr einen Anhänger an ihre Tochter & Enkelin. In diesem Jahr mit der Bitte, sie doch bald zu besuchen.
Arden und Lauren folgen dieser Bitte und für alle 3 Frauen beginnt ein Sommer voller neuer Erfahrungen, Entwicklungen und vor allem ganz vielen Erzählungen rund um die eigene Familie...

"Für immer in deinem Herzen" wurde von Wade Rouse (der sich hinter dem Pseudonym Viola Shipman versteckt) in Erinnerung an seine eigene Großmutter geschrieben.

Das Cover des Buches hat mich sofort überzeugt. Ich finde die Farbgestaltung (abgesehen von dem schrecklichen blauen Aufkleber) unheimlich schön und auch die vielen kleinen Symbole im Baum passen äußerst gut zum Buch (sie stellen die im Buch vorkommenden Anhänger dar).

Die Idee, ein Buch über Armbandanhänger zu verfassen finde ich äußerst interessant und die vielen kleinen Geschichten, die Lolly zu jedem Anhänger hat, gefallen mir sehr. Man erfährt durch sie einiges aus der Familiengeschichte der Lindseys, was ich persönlich sehr spannend fand.

Die generelle Rahmenhandlung des Buches dagegen konnte mich leider nicht so sehr überzeugen, war sie mir doch an einigen Stellen einfach zu klischeehaft und überzogen. Wenn irgendetwas nicht gut lief hat Lolly einfach eine kleine Geschichte ausgepackt und alles war wieder gut.
Das war mir einfach zu einfach....

Die 3 Protagonisten dagegen mochte ich wieder sehr. Besonders Lauren und Lolly waren mir sehr sympathisch. Ich hätte auch gerne eine Großmutter wie Lolly^^
Arden dagegen...ich weiß nicht so recht. Sie macht im Laufe des Romans eine riesige Entwicklung durch, das gefällt mir sehr, aber sie als Person war mir einfach etwas unnahbar. Ich konnte mit ihr nicht so recht etwas anfangen.

Das Buch birgt viele schöne Botschaften, die einen anregen, einmal über sich selbst und das eigene Leben nachzudenken, schon allein deswegen ist es auf jeden Fall sehr lesenswert.
Aber bei mir ist der Funken einfach nicht so richtig übergesprungen, das Buch war schön, ohne Frage, aber es konnte mich einfach nicht mitreißen.
Vielleicht bin ich aber auch einfach zu unromatisch und generell nicht die richtige Zielgruppe für das Buch :)

Veröffentlicht am 18.08.2017

Ein Stück Literatur, welches man einfach gelesen haben muss

Das Parfum
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Jean-Baptiste Grenouille wird im 18. Jahrhundert in Paris auf einem Fischmarkt geboren. Seine Kindheit ist hart, doch Grenouille ist mit einer einzigartigen Gabe ausgestattet: einem unglaublich gutem Geruchssinn. ...

Jean-Baptiste Grenouille wird im 18. Jahrhundert in Paris auf einem Fischmarkt geboren. Seine Kindheit ist hart, doch Grenouille ist mit einer einzigartigen Gabe ausgestattet: einem unglaublich gutem Geruchssinn. Grenouille kann Gerüche erkennen, die niemand sonst auch nur wahrnimmt. Doch sein Geruchssinn ist ihm nicht genug, er strebt nach dem besten Parfum der Welt und scheut dafür nicht einmal vor einem Mord.

„Das Parfum“ von Patrick Süßkind musste auch ich, wie viele andere, im Schulunterricht lesen. Doch im Gegensatz zu allen anderen Schullektüren vorher konnte mich das Parfum von sich überzeugen :)

Süßkinds Schreibstil und vor allem Wortgewandtheit gefiel mir äußerst gut. Aber er scheint das Wort „olfaktorisch“ sehr zu mögen (und ich musste erst einmal nachgucken, was das denn bedeutet :D)

Die Beschreibungen empfand ich meist als extrem eklig, aber gleichzeitig unglaublich faszinierend. Ich glaube, ohne sie wäre das Buch nicht das geworden, was es ist.

Die Handlung beginnt sehr interessant und mitreißend mit der Geburt und Jugend von Grenouille. Doch im Laufe des Buches nimmt die Spannung leider etwas ab (Grenouilles Wanderung durch die Berge…). Zum Ende zu wird es dann aber doch wieder interessanter.

Insgesamt gefiel mir das Buch recht gut und ich denke, wer das Buch nicht sowieso schon gelesen hat, sollte dies auf jeden Fall einmal tun. Es gehört schließlich nicht einfach so zu den wohl bedeutendsten deutschen Romanen des letzten Jahrhunderts :)

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ich habe mehr erwartet...

Die Buchspringer
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Amy und ihre Mutter Alexis flüchten aus ihrem Leben in Deutschland zu Amys Großmutter nach Stormsay in Großbritannien. Dort erfährt Amy von der Fähigkeit ihrer Familie, in Bücher reisen zu können. Schnell ...

Amy und ihre Mutter Alexis flüchten aus ihrem Leben in Deutschland zu Amys Großmutter nach Stormsay in Großbritannien. Dort erfährt Amy von der Fähigkeit ihrer Familie, in Bücher reisen zu können. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt, besonders mit dem jungen Werther versteht sie sich sehr gut.
Doch jemand möchten den Frieden in der Buchwelt brechen und klaut die Ideen aus den Büchern. Für Amy ist klar, sie muss ihren Buchfreunden helfen und den Frieden wiederherstellen.

"Die Buchspringer" von Mechthild Gläser beinhaltet die nicht ganz neue Idee des in-Bücher-springens.
Der Klappentext interessierte mich, die Umsetzung konnte mich dann leider nicht ganz überzeugen.

Der Roman liest sich nett, ist aber insgesamt eher einfach gestrickt. Ich habe auch den ein oder anderen Logikfehler entdeckt, die die Handlung aber nicht weiter beeinflussen.

Die Charaktere mochte ich alle sehr gern, besonders Amy und der junge Werther sind mir ans Herz gewachsen :) Jedoch bleiben die Charaktere auch eher blass ohne viele besondere Eigenschaften.

Die Handlung an sich gefiel mir gut, jedoch konnte ich mit dem Märchen als Ramenhandlung gar nichts anfangen. Das fand ich unglaublich langweilig und für den Lesefluss eher störend.

Was ich ebenfalls etwas merkwürding fand, war die Auswahl der Bücher, in die Amy gesprungen ist. "Dschungelbuch" und "Alice im Wunderland" finde ich ja sehr passend, aber "Stolz und Vorurteil", "Die Leiden des jungen Werther" und "Macbeth" kennt wohl kaum eine 12-jährige (und ca 12-14-jährige sind meines Erachtens etwa die Zielgruppe des Buches)

Insgesamt fand ich das Buch nett für Zwischendurch, aber man muss es auch nicht unbedingt gelesen haben. Für jüngere Jugendliche finde ich es aber sehr passend :)