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Veröffentlicht am 31.08.2017

Höllisch gute Versuchung

In der Liebe ist die Hölle los
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Nachdem mein Computer sich netterweise während der Leserunde verabschiedet hatte, muss ich meine Rezension auf diesem Weg nachreichen...

Inhalt:

"In der Liebe ist die Hölle los" ist der Debütroman von ...

Nachdem mein Computer sich netterweise während der Leserunde verabschiedet hatte, muss ich meine Rezension auf diesem Weg nachreichen...

Inhalt:

"In der Liebe ist die Hölle los" ist der Debütroman von Benne Schröder und entführt uns in ein Köln der heutigen Zeit, in der es sehr wohl den Teufel und seine Firma gibt, die den Übertritt von Seelen ins Jenseits - entschuldigt - ins Dunkle überwachen. In diese Welt wurde Catalea Morgenstern, die Hauptperson dieser Geschichte, als Tochter des Teufels Luzifer hineingeboren. Bisher konnte sie sich von ihrer dunklen Seite ganz gut distanzieren, doch dann hat ihr Ex-Freund Jan einen tödlichen Unfall, an dem sie nicht ganz unschuldig ist - und sie ist gezwungen, in das Familienunternehmen einzusteigen. Doch schon ihr erster Auftrag geht mächtig schief: der Mord an einem der Erben der sieben Häuser des Dunklen wird ihr angehängt. Die Flucht vor der Polizei und den aufgebrachten Dämonen gelingt ihr nur mit der unerwarteten Hilfe eines ziemlich unhöflichen, aber furchtbar gutaussehenden Totenanwalts namens Timur Vagener...
-> 4 Sterne


Thematik:
Stellt euch mal die Hölle - verzeiht, das Dunkel - als eine Firma vor, die sowohl Züge von großen, rücksichtslosen Unternehmen wie von der Mafia trägt. Angeführt wird sie von den sieben Höllenfürsten, allen voran der Teufel Luzifer persönlich, und deren Erben - vollblütige Dunkle oder Halbblüter wie Catalea. Die Hauptaufgabe der Firma ist die Überführung von schuldigen Seelen in das Dunkle. Bis hierhin eine fantastische Idee, die auch sehr gut und nachvollziehbar dargestellt wird. Alle tragen Designerklamotten und konsumieren teuren Alkohol. Lediglich hätte der Autor noch etwas mehr ins Detail gehen können - gut, ich lese viel epische Fantasy, die ist das "World Building" immer sehr wichtig.
Dass Catalea, der Tochter des Chefs, ein Mord angehängt wird, ist auch sehr glaubhaft - schließlich geht es wie in jeder Firma auch im Dunkel um Macht und Einfluss. Dabei können auch mal mehrere Erben aus dem Weg geräumt werden...
-> 4 Sterne


Erzählstil:
Flüssig und kurzweilig, der Leser wird sofort in die Geschichte hineingezogen und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Hier und da hätte mehr Zeit auf Details investiert werden können, aber das macht der Autor mit immer neuen Überraschungen wie zum Beispiel dem "Apostel" immer wieder wett. Perfekt für eine kurzweilige Sommerlektüre!
Der Ratgeber der Toten ist ein absolutes Highlight des Buches! Fantastischer, dunkelster Humor vom feinsten ;) Teilweise leider auch besser als die eigentliche Handlung im Mittelteil des Buches...
-> 3,5 Sterne


Charaktere:
- Catalea: ich denke, jede Leserin wird sich auf Anhieb mit der schlagfertigen und tollpatschigen Heldin anfreunden, die nicht allzu viel von den teuren Designerklamotten hält, die zum Dresscode der Firma gehören, und sich auch von ihrem unverschämten Retter oder ihrem Vater, dem Teufel persönlich, nichts sagen lässt. Etwas schusselig aber durchaus kompetent, wenn es darauf ankommt, hat sich Catalea schnell ein warmes Plätzchen in meinem Herzen verdient. Ihr Weg zur selbstbestimmten Heldin des Romans trotz vieler Widrigkeiten und ihrem eigenen Unwillen, sich in die Firma einzufügen, ist sehr schön beschrieben - wenn auch etwas mehr Zeit in ihre Entwicklung hätte investiert werden können.
- Timur: lieber als den edlen Ritter habe ich immer die unverschämten Kerle, auch wenn es mir bei Timur abschnittsweise doch etwas zu weit gegangen ist - aber, hach, ich könnte mich jederzeit in verlieben ;) Umwogt von einem düsteren Geheimnis ist er nicht unbedingt der Retter, den sich Catalea gewünscht hätte, aber auch er gibt ihr deutlich zu spüren, dass auch ihm seine Rolle nicht ganz koscher ist. Timur überzeugt durch die gewisse Brise Dunkles, die Catalea zu Anfang fehlt, durch seinen ruppigen Charme und natürlich durch seine kämpferischen Fähigkeiten!
- Augusto: ist Cataleas vollblütiger Bruder und Erbe Luzifers. Er macht sich nach dem Mordverdacht natürlich Sorgen um seine Schwester und sucht sie auf, um sie vor das "faire" Gericht der Hölle zu führen, um ihre Unschuld aufzuklären - oder doch nicht? Aalglatter Charakter, der seine Schergen die Arbeit machen lässt - wunderschön dargestellt, mit einer herben Wendung!
- der Apostel, Kitty und Co.: Timurs "Freunde" sind wie er Ausgestoßene und nehmen die Gesetzte des Dunkel nicht ganz so ernst. Interessante Hintergrundgeschichten, herausragende kämpferische Fähigkeiten, treue Helfer. Besonders Kitty leidet aber meines Erachtens an der Überzeichnung.
- Luzifer: macht euch auf den Teufel der anderen Art gefasst! Wäre es nicht peinlich, wenn euer Vater einfach so in eurem Bad auftauchen würde, um euch Vorträge über eure Begleitung zu halten? Besonders spannend aber ist: steht er auf der Seite seiner Tochter oder nicht?
- und viele mehr... von denen manche, wie Cataleas Schwester, leider zu kurz kommen...
-> 4 Sterne (wegen Luzifer und Catalea ;) )


Sprache:
Ich habe es oft während der Leserunde bemäkelt: Sprachvielfalt fehlt diesem Roman leider. Allerdings hängt es vom Leser ab, wie er dies aufnimmt. Für ein kurzweiliges Romanvergnügen ist durchaus gesorgt!
Dass die Besatzung der Hölle zu Lastern neigt, ist sicher keine Neuheit. Dennoch stört mich der immer wieder angesprochene Alkoholkonsum - wenigstens für Luzifer wird er zwar erklärt, aber dennoch möchte ich nicht ständig Absinth, Rotwein oder Chardonnay lesen.
Ähnliches gilt für die Designerklamotten und teuren Wagen, die Timur fährt: viele unter uns können bestimmt nichts mit den tausend erwähnten Markennamen anfangen - und ich habe den Moment herbeigesehnt, an dem Catalea die dummen Pumps einfach in die Ecke wirft! Für mich sind Designerklamotten auch kein Zeichen der Stärke sondern eher das Gegenteil... Sollte man jemand Catalea mitteilen...
-> 2 Sterne


Fazit:
3,5 sehr gute Sterne im Schnitt über die 5 genannten Kategorien.
Für eine nette Liebesgeschichte mit etwas Action, Fantasy und Krimi könnte man durchaus mehr Sterne vergeben und für einen Debütroman war es durchaus ein anständiger Auftakt, der auf mehr hoffen lässt!
Für alle, die etwas Neues ausprobieren wollen, kann ich dieses Buch nur empfehlen!
Schön gezeichnete Charaktere, guter Humor, der Ratgeber der Toten, die Firma, Luzifer persönlich - alles Highlights, die ich gerne nenne!
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und freue auf den zweiten Band!

[auch zu finden unter: https://readytoreadeatlive.blogspot.fr/2017/08/rezension-in-der-liebe-ist-die-holle.html und unter: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/inderliebeistdiehoellelos/benne_schroeder/EAN9783736304499/ID47749855.html]

Veröffentlicht am 15.06.2017

Unterwegs mti Werther, Shirkan und Co.!

Die Buchspringer
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Mechthild Gläser entführt den Leser in diesem Buch in eine Welt, in der sicher gerne alle Mitglieder der Lesejury leben würden: eine Welt, in der es Beschützer der Literatur gibt und die in Geschichten ...

Mechthild Gläser entführt den Leser in diesem Buch in eine Welt, in der sicher gerne alle Mitglieder der Lesejury leben würden: eine Welt, in der es Beschützer der Literatur gibt und die in Geschichten reisen können...

Inhalt:
Amy Lennox und ihre Mutter Alexis wollen nur eins: weg von Deutschland und den menschlichen Enttäuschungen, die sie in den letzten Wochen erfahren haben. Da erscheint die stürmische, schottische Stormsay, auf der Amys Großmutter lebt, genau der richtige Ort zu sein - auch, um der Wirklichkeit zu entfliehen, wie Amy schnell feststellt. Denn sie besitzt die Gabe, wie alle ihrer Familie und des Macallister-Clans, in Bücher springen zu können, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch während sie beginnt, über ihre neue Bestimmung zu lernen, geschehen merkwürdige Dinge in der Buchwelt: Ideen, sogenannte Rudimente, verschwinden spurlos... Und dann finden sie und Will Macallister auch noch ein stummes Mädchen auf Stormsay... Schnell überschlagen sich die Ereignisse.

Erzählstil:
Die Erzählung ist recht flüssig, mir persönlich hat der Schreibstil allerdings wenig gelegen - ich weiß nicht, warum. Vielleicht habe ich auch nicht die notwendige Ruhe gefunden, vollständig in die Geschichte abzutauchen.
Die Idee, dass Menschen in die Buchwelt springen können, ist nicht neu. Nehmen wir zum Beispiel Tintenherz. Dennoch ist die Umsetzung der Idee fabelhaft gelungen. Wer möchte nicht Werther oder Shirkan lebendig werden sehen? Und Werther schreibt auch noch Briefe mit einem Wilhelm, vermutlich Wilhelm Tell oder was meint ihr? Die Buchcharaktere bekommen ein ganz eigenes Leben innerhalb der Zeile, dem Raum zwischen den Geschichten, und bleiben doch in ihren Grundeigenschaften erhalten.

Charaktere:
Ich mag Amy - anders kann ich es nicht sagen. Sie ist sehr sympathisch und keineswegs weinerlich, obwohl sie durch das Mobbing ihrer Mitschüler eigentlich ziemlich runtergezogen sein müsste.
Will... ich verstehe, was die Autorin versucht hat. Aber ich weiß nicht.... Will war für mich der unwirklichste Charakter der ganzen Geschichte.
Werther - ich liebe Werther - und Shirkan!
Amys Mutter war leider fürchterlich, aber gut, vielleicht war das auch ein bisschen beabsichtig.

Fazit:
Es ist so schön, Geschichten, die man einmal gelesen und geliebt hat, in einem anderen Buch wiedererwachen zu sehen! Insgesamt sehr geschmackvoll und ein bisschen Spannung ob der Identität des Ideendiebs ist auch gegeben! Aufgrund der meiner Ansicht nach mageren Charaktere von Will und Alexis muss ich leider Abzüge geben...

Veröffentlicht am 20.08.2017

Winterling und Jade

Die Winterprinzessin
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Inhalt:
Erneut entführt uns Kai Meyer in die Zeit der Gebrüder Grimm und Goethes, doch diesmal geht die Reise der jungen Literaten an den Hof nach Karlsruhe, wo eine Lehrerstelle auf den herzkranken Wilhelm ...

Inhalt:
Erneut entführt uns Kai Meyer in die Zeit der Gebrüder Grimm und Goethes, doch diesmal geht die Reise der jungen Literaten an den Hof nach Karlsruhe, wo eine Lehrerstelle auf den herzkranken Wilhelm Grimm wartet - mit besten Empfehlungen seines Gönners Goethe. Doch als die Brüder dort ankommen, wird ihnen eröffnet, dass der Erbprinz tot ist und es somit keinen Schüler gibt. Zudem begnen die Brüder einer indischen Prinzessin namens Jade, deren angebliches Ziel ihrer Reise nach Deutschland nicht ganz ehrlich erscheint. Auch der Doktor zu Hofe weist neben seinem Wahn um den winterlichen Schmetterling, den Winterling, seine eigenen Geheimnisse auf. Vielleicht ist der Erbprinz auch gar nicht tot, denn viele Parteien haben ein Auge auf den Enkel Napoleons geworfen... Wilhelm findet sich zwischen den Fronten wider, zwischen einer ehrgeizigen Gräfin, indischen Gestaltwandlern, dem Kaiser persönlich und einem undurchsichtigen Engländer, dessen Loyalität nicht ganz so klarbist, wie es scheint.

Charaktere:
Wilhelm Grimm steht diesmal vornehmlich im Fokus der Geschichte. Daher hat der Autor auch mehr Zeit, auf ihn einzugehen und ihn auszuarbeiten. Er ist kein Held unddoch schließt man den Tollpatsch gern ins Herz. Einzig seine angeblich schwerwiegende Krankheit scheint ihm keine Probleme zu bereiten, was seltsam ist.
Jacob Grimm verliert einen Teil seines vernünftigen Wesens, als die Brüder Bekanntschaft mit Jade machen. Dies macht ihn deutlich menschlicher.
Jade ist der Traum eines jeden Mannes und versteht sich auf den Zauber der Illusion. Bis zuletzt bleibt sie undurchsichtig. Gegen Ende hin erscheint sie aber zunehmend kindischer, was ich schade fand.
Der Hofstaat zu Baden wartet mit einigen Intrigen auf. Der Minister Dahlberg erscheint zunehmend als gescheiterter Staatsmann. Die Gräfin als Intrigantin - die im Laufe der Geschichte jedoch vernachlässigt wird.
Doktor Hadrian ist ein wundervolles Beispiel des Wahns, das dem Autor sehr gut gelungen wird.
Die Odiyan, indische Gestaltwandler oder Verrückte, wie man denn will, stellen lange Zeit eine ernsthafte Bedrohung für die Protagonisten und den Erbprinzen dar, geraten aber nach dem Auftreten des eigentlichen Schurken schnell in Vergessenheit.
Goethes Motive sind schon wie im ersten Band sehr fadenscheinig....

Erzählstil:
Spannender und flüssiger als im ersten Band. Man ist sofort in die Zeit und in die winterliche Jahreszeit entführt.

Thematik:
Das sich die indischen und europäischen Interessen derart verwoben haben, wie es hier dargestellt wird, kennt kaum einer aus dem Geschichtsunterricht. Mit den Odiyan, dem Fakir, der Prinzessin und dem verrückten Doktor gelingt dem Autor genau das richtige Maß an Mystizismus. Auch die Frage, wer sich hinter dem Quinternio der Großen Fragen verbirgt, führt angemessen durch die Geschichte.

Fazit:
Nach der Enttäuschung des ersten Bandes bin ich positiv überrascht, wenn auch dieses Buch nicht an Meyers andere Werke anknüpfen kann. Wer sich gerne in ein alternatives 19. Jahrhundert entführen lassen will, in dem es Magie zumindest in gewissen Maße gibt, und viele Intrigen mit einander verworren sind, ist hier bestens aufgehoben.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Annabel Lee oder Lady Midnight

Lady Midnight
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Inhalt:
Wir befinden uns im LA der Schattenjäger, einige Jahre nach den Ereignissen von City of Heavenly Fire, mit einem neuen Cast an Schattenjägern, die dem Geheimnis um die vielen Leichen, die immer ...

Inhalt:
Wir befinden uns im LA der Schattenjäger, einige Jahre nach den Ereignissen von City of Heavenly Fire, mit einem neuen Cast an Schattenjägern, die dem Geheimnis um die vielen Leichen, die immer wieder am Strand auftauchen, nachgehen wollen. Emma Carstairs wird nie vergessen, wie ihre Eltern damals spurlos verschwanden, und umso mehr machen ihr die neuen Leichen zu schaffen. Zusammen mit ihrem Parabatai Julian Blackthorn macht sie sich auf die Suche nach dem Schuldigen - mit oder ohne die Hilfe der Enklave.


Charaktere:
Die neue Schattenjägergeneration um Emma und die Blackthorn-Geschwister wächst dem Leser schnell ans Herz, auch wenn ich persönlich nicht denselben Draht zu Emma aufbauen konnte wie zu den Protagonistinnen Clary und Tessa in den vorangegangenen Reihen um die Schattenjäger. Auch finde ich das Hin- und Her mit Julian, ihrem Parabatai, an gewissen Stellen sehr nervend, obwohl es an anderen wiederum herzzerreißen ist. Im Gegensatz zu Emma hat mich Julian sofort fasziniert, besonders in seiner doch eher schwierigen Rolle als Familienoberhaupt, bedingt durch die "Krankheit" seines Onkels.
Christina ist eine perfekte Unterstützung für die beiden Hauptcharaktere und sorgt mit ihrer südländischen Art für einen Hauch frische Luft, wenn man so will.
Tja, und dann wären da noch Mark und die Feen... Mit Abstand meine Lieblinge, die einen ganz neuen Konflikt mit in die Geschichte einbringen.


Erzählstil:
Flüssig und stimmungsvoll, wie wir es von Cassandra Clare gewohnt sind. Es dauert ein wenig, bis man sich an der Geschichte festgebissen hat, aber diese Mühe ist es auf jeden Fall wert! Hin und wieder sind manche Windungen nicht so leicht nachzuvollziehen, am Ende ergeben sie aber durchaus Sinn und würzen die Geschichte.
Cassandra Clare arbeitet gut mit ihrem Bezug zu dem Gedicht "Annabel Lee" von Edgar Allan Poe, was mir hervorragend gefallen hat! Sie verknüpft ihre Handlung mit den durch das Gedicht hervorgerufenen Bildern und gibt dem ganzen eine ganz eigene Inszenierung mit einem guten Schuss Pfeffer und Spannung.

Störendes:
Emma und Julian. Leider. Der Fokus liegt zu sehr auf dem Hin- und Her und weniger auf der starken Freundschaft, die die beiden verbindet.
Hin und wieder an den Haaren herbeigezogene Wendungen/Lösungen.
Querverweise zu den anderen Reihen, die für neuhinzukommende Leser unverständlich sind.


Fazit:
Ein gelungener Start in eine neue Reihe, allerdings mit einem kleinen Verbesserungspotenzial. Sehr spannend - wegen den Querverweisen zu den anderen Reihen sollte man diese allerdings auch gelesen haben. Ich erhoffe mir viel vom zweiten Band!

Veröffentlicht am 07.07.2017

Unheimlich phantastisch oder unheimlich langatmig?

Die Geisterseher
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Inhalt:
Die Gebrüder Grimm erhalten vom dahinsiechenden Friedrich Schiller ein versiegeltes Manuskript, dass sie Johann Wolfang von Goethe bringen sollen. Auf dem Weg durch Weimar wird es jedoch entwendet. ...

Inhalt:
Die Gebrüder Grimm erhalten vom dahinsiechenden Friedrich Schiller ein versiegeltes Manuskript, dass sie Johann Wolfang von Goethe bringen sollen. Auf dem Weg durch Weimar wird es jedoch entwendet. Als sie aus Scham am nächsten Tag aus Weimar abreisen, werden sie allerdings von den Dieben, darunter Elisa von Brockoff, gefangen genommen... So werden die Gebrüder Grimm sich einer Welt gewahr, in der es verschiedene Parteien auf das versiegelte Manuskript Schillers abgesehen haben... Wer wird es jedoch am Ende erhalten? Und welches Geheimnis enthält es?

Erzählstil:
Der Titel mag es bereits verraten: leider hat mich das Buch nicht wirklich mitgerissen. Über den Schreibstil wird man sofort in die Zeit der großen deutschen Dichter gezogen, das funktioniert wirklich wunderbar. Dann ist da aber die Erzählung aus Sicht von Wilhelm Grimm... Oft sehr gefühlslastig - was nicht schlechtes ist, um Himmels Willen - und schwülstig hat es mich leider irgendwie nicht mitgerissen. Ich habe das Buch bestimmt fünfmal angefangen und immer wieder weggelegt...

Geschichte:
Sehr sehr schön spannend und verschwörerisch, aber eben mit gewissen Längen in der Erzählung - oder plötzlichen Sprüngen durch die Räumlichkeit.

Charaktere:
Wilhelm ist mir zu gefühlsdusselig und Jacob zu geradlinig... Eine Mischung der beiden wäre schön gewesen ;)
Alle anderen Charaktere werden bis auf Fräulein Anna fast ausschließlich in ihren äußeren Gestalt beschrieben, weshalb mich ihre Schicksale leider nur minimal interessiert haben...

Fazit:
Es ist kein schlechtes Buch. Die Geschichte ist innovativ und mysteriös. Es ist wunderbar, geschichtliche Charaktere aufleben zu sehen. Für mich war der Schreibstil leider nichts - aber ich werde Die Winterprinzessin trotzdem lesen. Es ist vielleicht einfach nicht Kai Meyer at his best.