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Veröffentlicht am 11.06.2023

Die Winzerin - ein gelungenes Finale

Gretas Versprechen
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Als ihr Vater Bruno stirbt, kehren die Töchter Mel, Jule und Caro nach 20 Jahren auf das Weingut Freudberg zurück. Mel kommt aus New York, wo sie glücklich verheiratet ist. Caro lebt in Berlin als erfolgreiche ...

Als ihr Vater Bruno stirbt, kehren die Töchter Mel, Jule und Caro nach 20 Jahren auf das Weingut Freudberg zurück. Mel kommt aus New York, wo sie glücklich verheiratet ist. Caro lebt in Berlin als erfolgreiche Künstlerin und Jule führt in Spanien ein gutgehendes Hotel. Jede der Töchter gibt vor, was sie nicht waren. Obwohl sie schon erwachsen sind, trägt jede eine Last mit sich herum, seit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter Greta. Sie kämpfen mit Verlustängsten, Unsicherheiten und Abhängigkeiten. Werden sie sich ihren Lebenslügen stellen?

Aufgrund des Covers ist sofort erkennbar, dass auch dieser Band zu der Reihe um Die Winzerin gehört. Wir erleben ein gelungenes Finale der Trilogie. Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta und ihrer Familie wunderbare Charaktere erschaffen, die sehr sympathisch sind. Ich habe viel über die Arbeit auf einem Weingut gelernt, habe der Winzerfamilie beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgt. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.

Durch den flüssigen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin. Das Buch spielt im Jahr 2019. Schnell fühlte ich mich in der Pfalz wieder heimisch. Es gab sehr viele emotionale Szenen, so dass ich mit den Protagonisten gelitten und geweint habe. Auch in diesem Band gibt es wieder im Anhang eine Literaturliste sowie eine Musikliste, deren Titel im Roman genannt werden und einige Weisheiten von Greta.

Es gibt wenige Bücher, von denen ich mir wünscht, sie mögen immer weitergehen. Die Winzerin gehört definitiv dazu. Nun verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge vom Weingut Freudberg. Mit einem lachenden Auge, weil ich diese Geschichte von Beginn an verfolgen durfte und sie mir schöne teilweise auch nachdenkliche Lesestunden bereitet hat. Mit einem weinenden Auge, weil ich nun endgültig von dem Pfälzer Weingut Abschied nehmen muss.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Spannung unter kretischer Sonne

Die toten Engel von Kreta
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Thea Winter erhält einen Anruf von der deutschen Botschaft aus Athen. Ihr wird mitgeteilt, dass ihre Tochter Anna auf Kreta einen tödlichen Unfall hatte. Kurz entschlossen setzt sie sich in den nächsten ...

Thea Winter erhält einen Anruf von der deutschen Botschaft aus Athen. Ihr wird mitgeteilt, dass ihre Tochter Anna auf Kreta einen tödlichen Unfall hatte. Kurz entschlossen setzt sie sich in den nächsten Flieger nach Griechenland. Die Polizei hat Annas Ausweis bei der Toten gefunden. Thea lässt es sich nicht nehmen, ihre Tochter zu identifizieren, doch es ist nicht ihre Anna. Thea Winter macht sich auf den Weg, ihre Tochter zu suchen. Der Einheimische Alexis Dimitriou hilft ihr bei den Nachforschungen, doch kann sie ihm trauen oder hat er andere Motive?

Anja Marschall kann nicht nur gute historische Kriminalromane schreiben, sondern auch spannende Krimis, die in der Gegenwart spielen. Gekonnt hat die Autorin eine fesselnde Geschichte mit Lokalkolorit von Kreta verwoben. Die Handlung wird abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Eingestreute griechische Worte verleihen dem Ganzen Authentizität. Neben einem kurzen Glossar findet sich am Ende noch eine Aufstellung zu Fakten und Fiktion.

Bis zum Schluss ließ der Kriminalroman Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Busfahrt ins Glück

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Libby und ihr Freund Simon haben sich nach acht Jahren getrennt. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist sie zu ihrer Schwester nach London. Hier trifft sie im 88er-Bus auf Frank, der ihr seine Geschichte ...

Libby und ihr Freund Simon haben sich nach acht Jahren getrennt. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist sie zu ihrer Schwester nach London. Hier trifft sie im 88er-Bus auf Frank, der ihr seine Geschichte erzählt. Vor 60 Jahren hat er auf dieser Buslinie seine Traumfrau getroffen, die ihre Telefonnummer auf einem Fahrschein für Frank notiert hat, doch den Schein hat er verloren. Seit vielen Jahren versucht er die Schöne von damals zu entdecken. Gemeinsam mit dem Krankenpfleger Dylan macht sich Libby auf Frank bei seiner Suche zu helfen, denn ihm bleibt nicht mehr viel Zeit, die Unbekannte zu finden.

Von der ersten Seite an, hat mich die Geschichte gefangen genommen, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Die Charaktere sind so wunderbar gezeichnet, dass ich sie direkt vor mir gesehen habe. Durch den flüssigen Schreibstil wurde ich schnell in das Geschehen mit hineingezogen. Der Roman macht deutlich, dass oft der erste Eindruck täuscht und man bei seinen Mitmenschen hinter die Fassade sehen soll. Mir hat dieses Buch viel Freude und angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Dritter Teil der Rosentrilogie

Die Wildrose
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Die ersten beiden Bücher sind „Die Teerose“ und „Die Winterrose“, die ich beide verschlungen habe. Auf „Die Wildrose“ habe ich mich schon sehr gefreut. Dieses Buch kann man mit den Vorgängerbüchern auf ...

Die ersten beiden Bücher sind „Die Teerose“ und „Die Winterrose“, die ich beide verschlungen habe. Auf „Die Wildrose“ habe ich mich schon sehr gefreut. Dieses Buch kann man mit den Vorgängerbüchern auf eine Stufe stellen, denn Jennifer Donnelly ist es gelungen auch in dem dritten Band ein gleich bleibendes Niveau zu halten.

Die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts. Seamus Finnegan gehört zu den anerkanntesten Polarforschern und ist ein blendend aussehender Schürzenjäger. Er tröstet sich bei den Frauen, weil er seine große Liebe Willa verloren hat. Vor acht Jahren bestiegen beide den Kilimandscharo und beim Abstieg wurde das Bein von Willa durch einen Felsbrocken zertrümmert. Gegen den Willen von Willa und mit Zustimmung von Seamus wurde ihr Bein amputiert. Willa hat ihm dieses nie verziehen und ihn verlassen. Eines Tages trifft Seamus die schöne Jennie Willcott, als sie ein Kind von ihm erwartet, heiratet er sie sofort. Es scheint, dass er seine alte Liebe vergessen kann, doch dann begegnen sich Seamus und Willa in London wieder. Beide stellen fest, dass sie immer noch innige Gefühle für einander haben.

Der wunderbare Erzählstil von Jennifer Donnelly lässt den Leser eintauchen in eine andere Welt und schon nach wenigen Seiten entstehen Bilder vor dem geistigen Auge. Mir hat auch gefallen, dass die Protagonisten aus den Vorgängerbüchern Fiona und Joe sowie India und Sid ihren Platz in dieser Geschichte hatten. Neben der Liebesgeschichte um Willa und Seamus erhält man am Rande noch einen guten Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts - den Kampf der Frauen für ihr Wahlrecht, den ersten Weltkrieg mit ihren Spionen und über die Eroberung von Arabien durch den Briten Thomas Lawrence, der bekannt wurde als „Lawrence von Arabien“.

Der Schreibstil ist lebendig und flüssig. Man fliegt nur so durch die Geschichte. Ich habe jede Seite genossen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der einen ergreifenden, dramatischen und spannenden Liebesroman vor einer historischen Kulisse lesen möchte. Obwohl jedes Buch in sich abgeschlossen ist, würde ich raten die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Knisternde Spannung

Sterbenswort
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In seinem zweiten Roman „Sterbenswort“ hat es Siegfried Langer geschafft, einen spannenden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente auskommt und doch den Leser ...

In seinem zweiten Roman „Sterbenswort“ hat es Siegfried Langer geschafft, einen spannenden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente auskommt und doch den Leser in seinen Bann zieht.

Schon der Prolog beginnt mit einer knisternden Spannung. Er erzählt von der kleinen Mia, die irgendwo gefesselt liegt und sich nur noch an ihre Oma erinnert.

Es folgt eine Rückblende. Während eines Schneegestöbers stapfen die Studenten Thomas und Heinrich zur Warschauer Brücke in Berlin. Sie haben den toten Erik untergehakt und werden von Amelie und Kathrin begleitet. Als sich ein Regionalexpress nähert, werfen sie gemeinsam Erik von der Brücke vor den Zug. Doch wie kam Erik wirklich ums Leben?

Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen. Heinrich ist ein anerkannter Rechtsanwalt, der bald die Kanzlei seines Vaters übernehmen soll. Amelie arbeitet als Altenpflegerin, Thomas ist verschwunden und Kathrin hat sich als Ärztin mit einem Kollegen selbständig gemacht. Sie ist ein rational denkender Mensch und hat ihr Geheimnis von damals verdrängt. Aber dann geschehen seltsame Dinge – Gegenstände in ihrer Wohnung liegen nicht mehr an den üblichen Stellen und ihre vierjährige Tochter streitet ab, die Dinge versteckt zu haben. Jemand muss während ihrer Abwesenheit in die Wohnung gekommen sein. Die Lage spitzt sich zu, als Mia im Kindergarten von einem Fremden angesprochen wird, der sich Erik nennt und ein Freund ihrer Mutter sein soll. Nun nimmt Kathrin Kontakt zu ihren ehemaligen Mitbewohnern auf.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel sind kurz gehalten. Ohne große Ausschmückungen und detaillierten Beschreibungen wird abwechseln die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Leser erfährt nach und nach die Vorfälle von „Damals“ und „Heute“. Durch die ständigen Wechsel baut der Autor Spannung auf, die bis zum Schluss gehalten wird und macht den Leser neugierig auf den weiteren Verlauf des Geschehens ohne dass der Lesefluss dadurch gestört wird. Es fällt einem leicht, den ständigen zeitlichen Wechsel zu folgen.

Wer einen spannenden Thriller ohne brutale Szenen liebt, dem kann ich das Buch „Sterbenswort“ nur empfehlen.

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