Besessenheit
Der Ghostwriter
Ich habe schon einige Bücher von Celelia Ahern gelesen, Aber kein Buch hat mich so fasziniert wie >>Der GhostwriterDer Ghostwriter
Ich habe schon einige Bücher von Celelia Ahern gelesen, Aber kein Buch hat mich so fasziniert wie >>Der Ghostwriter<<.
Inhalt:
Hermann Banks ist ein Selfmade-Multimillionär. Er hat es vom armen Farmerjungen in die Spitze der Wirtschaftswelt gebracht. Nun fehlt ihm nur noch etwas zu seinem Glück; Ein eigener Roman. Er erwirbt das abgelegene Anwesen eines von ihm verehrten verstorbenen Schriftstellers in Südengland, nimmt sich eine Auszeit von seinen Firmenverpflichtungen und zieht mit seiner jungen Frau hier ein. Doch auch inmitten alter Schreibmaschinen, sein Vorbesitzer hatte diese gesammelt, will es mit dem Schreibfluss nicht klappen. Er wird zunehmend depressiv und der Groll gegen seine junge Frau, die seine Tochter sein könnte, wird immer stärker. Diese hatte ihn mit ihrem Personal-Trainer betrogen. Und ob wohl sie ihren Fehltritt bedauert und ihm seine Liebe versichert, traut er ihr nicht mehr. Um ihn versöhnlicher zu stimmen, schenkt ihm Amber eine wertvolle Uhr. Die tags darauf verschwunden ist, doch Hermans erstes Kapitel liegt auf dem Schreibtisch. Ab diesem Zeitpunkt nehmen die unerklärlichen Geschehnisse ihren Lauf.
Celelia Aherns >>Der Ghostwriter<<. weicht von ihrem üblichen Stil stark ab.
Er ist kein romantisches Werk. Erst dachte ich, was für ein Horror. Die Vorgänge sind sehr, sehr mysteriös. Hermann verändert sich immer mehr, in seinem Wahn diesen Roman zu schreiben. Er strahlt so eine Kälte aus, dass Amber, seine junge Frau, still neben ihm leidet. Sie liebt ihn immer noch, bedauert ihren Fehler von Herzen, doch Hermans Gefühle scheinen von seinem Romanvorhaben verschlungen. Er hat nur noch diesen Roman im Kopf, sieht nicht mehr rechts noch links. Ihm ist seine Frau, ihr Befinden, völlig gleichgültig, auch seine Eltern, der Vater ist erkrankt, und auch sein eigenes Firmenimperium kümmern ihn nicht. Er ist besessen. Sein Roman hat förmlich von ihm Besitz ergriffen. Erschreckend! Auch sein Äußeres verwandelt zusehends, aus dem vormals gepflegten Mann ist ein verwahrloster ungepflegter Penner geworden, mit zerzausten Haaren, der den lieben langen Tag im Bademantel herumläuft. In der Religion nennt man diese Verhaltens- und Bewusstseinsänderung von Dämonen besessen sein. Das Haus und dessen Vorgänge haben Herrmann in den Wahnsinn getrieben.
Die Novelle kommt mit wenigen Protagonisten aus. Nein, Hermann ist kein Sympathieträger. Seine Frau Amber tat mir von Herzen leid. Sie versuchte alles, um mit Hermann wieder eine gemeinsame Basis zu finden. Sie hatte Angst vor seinen Wutausbrüchen. Hattie, die Maklerin, ahnte wohl von den Vorgängen, konnte ihnen jedoch nicht helfen. Aufschlussreich war Ambers Besuch beim Vorbesitzer des Anwesens.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Man muss zwischen den Zeilen lesen. Kennen wir nicht auch so besessene Menschen? Menschen, die nur noch ihr Ziel im Auge haben und die Menschen neben sich vergessen.
Fazit: Unbedingt lesenswert, wenn man zwischen den Zeilen zu lesen versteht. Das Buch hat mich zum Nachdenken und Weiterdenken gebracht. Und das schafft nicht jedes Buch.