Drama im pompejianischen Rotlichtmilieu
Die Wölfe von PompejiCover und Gestaltung:
Eine hübsche Frau in Toga mimt verführerisch Pin-Up. Antike dorische Säulen bilden die Hintergrund-Kulisse.
Thema und Geschichte:
Tiefer Fall. Unverschuldet nach dem Tod der männlichen ...
Cover und Gestaltung:
Eine hübsche Frau in Toga mimt verführerisch Pin-Up. Antike dorische Säulen bilden die Hintergrund-Kulisse.
Thema und Geschichte:
Tiefer Fall. Unverschuldet nach dem Tod der männlichen Beschützer der Arzt-Familie findet sich Amara/Temerete als Sklavin im Bordell wieder. Als Mitarbeiterin des tyrannischen "Wolfs" Felix. Temerete erhält einen Decknamen. Sie muss von erfahrenen Prostituierten lernen, um ihren Zuhälter in Schach zu halten. Sie sehnt sich zurück nach ihrer behüteten Kindheit. Felix verändert Amara's Persönlichkeit. Können ihre Schicksals-Freundinnen ihren tiefen Fall abfedern oder fallen alle ins Bodenlose, kurz vorm Ausbruch des Vulkans.
Dido und Amara begegnen sich auf dem antiken Sklavenmarkt. Felix kauft dort weibliche"Ware".
Beide klammern sich aneinander.
Doch Felix beherrscht beide.
Sklavin Amara berichtet ab jetzt von Freund und Feind, Glück und Leid.
Simo macht Felix Konkurrenz, vor allem im Stadtbad. Victoria, Dido, Beronice, Fabia, Paris, Cressa bilden ein Team. Die Konkurrenz: Simo, Maria und vor allem Drauca, sind schlecht für's Geschäft.
Felix stellt noch mehr Frauen ein. Er will Umsatz und Profit.
Wie in einer Firma wollen alle die Nummer Eins beim Chef sein.
Es kommt Mord vor: Drauca ist das erste Opfer. Selbstmord, Abtreibung, Kindesraub, Homoerotik, Gewalt gegen Frauen und Lustknaben. Oft trifft es Schwächere. Heftig.
Schauplätze sind sehr oft die beiden Lokale "Spatz", "Elefant" und die "Wolfshöhle".
Unzählige"Kunden" werden ins Bordell gelockt.
Feste werden gefeiert und es wird musiziert. Auf dem jährlichen Weinfest leiht sich Amara die Leier und freundet sich mit Bürgern aus der Oberschicht an.
Schreibstil:
In Kapitel 29 bleibt Amara unbehelligt und schildert ihre Gedanken. In Kapitel 32: vulgäre sexuelle Vokabeln, viele verschiedene weitere Vornamen: Gallus, Thraso, Nicandrus, Fuscous usw. Häufiger auch direkte Rede als Dialog. In Kapitel 43: tragischer Sprachstil wie aus einer antiken Tragödie. Dies trifft durchaus die Kernaussage der Geschichte. In Kapitel 44: Vorwort zur Naturgeschichte über die grausame Käfig-Haltung der Vögel.
Am Anfang jedes der insgesamt vierundvierzig kurzen Kapitel findet man Zitate von Seneca, Plinius, Ovid oder Graffiti-Lyrik.
Zu den Figuren:
Von hilflos, kämpferisch, verzweifelt, eiskalt, mitleidig, selten herzlich, kommen ziemlich viele Gefühlslagen vor.
Amara ist intelligent und wunderschön. Sie versucht anderen Frauen zu helfen, aber auch sich selbst. Beinahe wird sie ermordet. Kann sie die Freundschaft zu Admiral Plinius und dessen Neffen Rufus zu ihrem Schutz nutzen. Konkubine Drusilla steht hoffentlich auf ihrer Seite.
Bei den männlichen Freiern gibt es unglaublich geizige Reiche, beschützend Freundliche, Verliebte, aber auch sehr brutale oder betrunkene Typen. Die Männer zeigen sich hier oft von ihrer schlechten Seite.
sind sie authentisch:
Entsprechend der Zeit. Torwächter, Chef und weitere Personen werden treffsicher beschrieben.
deshalb ist das Buch interessant:
Man leidet und identifiziert sich mitunter mit den Frauen. Sie sehnen sich nach zarter Behandlung, verlieben sich auch, schliessen Bündnisse, trauern um Verstorbene.
Amara's erklärtes Ziel ist es, dem Milieu wieder zu entkommen. Dafür kämpft sie. Auf Dauer kann Temerete das menschenverachtene Milieu nicht ertragen.
die Autorin:
Stephen King ist Fan der Schriftstellerin.
andere Werke:
The death knock (2017)
The House with the golden door (Band 2)
im Internet gibt es eine Leseprobe zu Band 2- leider bis jetzt nur in englischer Sprache
The temple of Fortuna 11/2022 (Band 3)
Bei "the wolf den" handelt es sich um eine tragische Trilogie. Die ersten beiden Bände sind bereits Bestseller. Band 2 bislang nur auf Englisch.
Übersetzerin:
Martina Schwarz
Meinung und Kritik:
Der Roman beschreibt das älteste Gewerbe der Welt. Die thematisierten Schwierigkeiten sind auch heute noch brisant und sensibel. Wie schafft man dort Gerechtigkeit.
Nicht jeder mag die beschriebenene schlüpfrige, von Sexualität aufgeladene Thematik. Sex gegen Münzen. Insgesamt gefällt die Story. Leider bietet sie keine Lösungsmöglichkeiten an.
Empfehlung für andere Leser*innen:
Eine sehr spezielle Buch-Trilogie. Hoffentlich wendet sich das Schicksal nicht erneut gegen die sympathische Hauptfigur. Es wird getriggert, man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
kleines Fazit:
Freundschaft und soziales Miteinander. Schwangere, Alternde sind Teil davon. Sie kaufen Brot und Wein füreinander. Temerete muss aber ausbrechen. Warum lässt sie Dido und Menander, er arbeitet in der Ton-Lampen-Branche, zurück. Etwas von der Kälte ihrer Umgebung hat fatalerweise abgefaerbt.