Greta Vogelsang, Staatsanwältin für Artenschutzdelikte, ermittelt
Die Spur der AaleIm Mittelpunkt des ersten Teils einer neuen Krimireihe von Florian Wacker steht die Staatsanwältin für Umwelt- und Artenschutzdelikte, Greta Vogelsang. Gleich am Anfang kommt ein Zollfahnder beim Angeln ...
Im Mittelpunkt des ersten Teils einer neuen Krimireihe von Florian Wacker steht die Staatsanwältin für Umwelt- und Artenschutzdelikte, Greta Vogelsang. Gleich am Anfang kommt ein Zollfahnder beim Angeln im Main ums Leben, war es ein Unfall? Oder treffen Gretas Vermutungen zu, dass Matthisen etwas auf der Spur war, das zum Zeitpunkt seines Todes noch niemand wirklich durchschaut? Schließlich hatte er ihr im Vorfeld bereits Mails geschickt, denen sie leider nicht mehr rechtzeitig Beachtung geschenkt hatte. Die Staatsanwältin ermittelt in der Metropole Frankfurt, in der auch der Autor des Buches zu Hause ist. Was passiert in dem chinesischen Restaurant, in der die junge Mian arbeitet, die für ihre Auftraggeber nach Asien geschickt wird mit zwei großen Koffern, deren Inhalt sie nicht wirklich kennt, und die ihren Pass nach der Ankunft sofort abgeben muss, damit sie nicht auf "dumme Gedanken" kommt? Ein hoch brisanter Fall, der verwickelt erscheint, und den Greta mit ihren Kollegen entwirren muss. Ihre Kollegin Sonja Brand macht es ihr dabei nicht unbedingt leicht, was für Probleme existieren zwischen den Frauen? Auch das Privatleben der Staatsanwältin ist ein Thema, das immer wieder aufgegriffen wird. Ich habe einiges über geschützte Tiere, in diesem Fall Aale erfahren, das ich im Vorfeld nicht wusste. Florian Wacker hat hier gut recherchiert und lässt uns an seinem Wissen teilhaben. Auch der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, man ist schnell in der Geschichte drin. Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch: Gretas Mutter, die zunehmend dement wird, wird von ihrer Tochter als "die Königin" bezeichnet. Anfangs fragte ich mich noch, was dahinter steckt, handelt es sich um eine Anlehnung an den Roman "Der alte König in seinem Exil" von Arno Geiger? Im Laufe der Geschichte hat es mich aber zunehmend gestört, und ich empfand diesen Ausdruck als etwas herabwürdigend, weil es nach einer gewissen Ironie klingt, die ich hier fehl am Platze fand! Ähnlich zwiegespalten ließ mich die Tatsache zurück, dass Greta fast ausschließlich Vogelsang, also bei ihrem Nachnamen genannt wird. Empfand ich dies anfangs noch originell, entstand doch im Laufe des Buches dadurch eine gewisse Distanz zur Person, wo ich mir eigentlich mehr Nähe gewünscht hätte, da die Protagonistin eigentlich ein toller, sympathischer und interessanter Charakter ist. Alles in allem hat dies aber meinem Lesegenuss keinen großen Abbruch getan, u. ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen und freue mich bereits jetzt auf Band 2 und ein Wiedersehen mit Greta Vogelsang!