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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Mord beim Kegelturnier

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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Ilva Feddersen ist nach St. Peter-Ording zurückgekehrt und hilft bei der Organisation eines Kegelturniers, auf das sich der gesamte Ort freut. Kurz nachdem die teilnehmenden Kegelvereine angerückt sind, ...

Ilva Feddersen ist nach St. Peter-Ording zurückgekehrt und hilft bei der Organisation eines Kegelturniers, auf das sich der gesamte Ort freut. Kurz nachdem die teilnehmenden Kegelvereine angerückt sind, wird Kegler Hotte, der Favorit des Wettbewerbs, tot in seinem Campingwagen aufgefunden. Was steckt hinter dem Mord? Sollte ein Konkurrent ausgeschaltet werden oder gibt es ein ganz anderes Motiv?
Ilva kann sich nicht zurückhalten und ermittelt auf eigene Faust. Wie praktisch, dass ihr Bruder Ernie bei der Polizei ermittelt und sie sich von ihm heimliche Tipps und heiße Spuren holen kann. Als eine zweite Leiche auftaucht, konkretisiert sich die Frage, wer hier gezielt die Keglerinnen ausschaltet.

Tanja Janz kenne ich als Autorin schon - auch wenn ich die Bücher um Ilva noch nicht kannte - und mag ihren atmosphärischen Schreibstil gern. Es schwang auch hier eine Gemütlichkeit und das Vertraute unter den Bewohner
innen mit.

Für einen Krimi werden die Leichen jedoch relativ spät gefunden, die Ermittlungen treten etwas in den Hintergrund und verlieren sich zwischen Kegelturnier und den persönlichen Geschichten der Figuren. Ich mochte die Figuren zwar gern und konnte über einige skurrile Schilderungen auch schmunzeln, hätte mir jedoch mehr Spannung gewünscht. Leider waren die Entwicklungen auch sehr vorhersehbar. Da hätten mich Überraschungen oder unvorhergesehene Wendungen mehr gefreut.

St. Peter-Ording-Liebhaber*innen werden das Buch sicherlich sehr gern lesen, für mich war es eine eher unaufgeregte Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 14.06.2023

Zweite Chance für die Liebe

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Endlich geht einer von Allisons Träume in Erfüllung: Mit ihrer großen Leidenschaft für mittelalterliche Literatur kämpft sie schon lange für einen Platz im Promotionsprogramm, den sie nun endlich ...

Endlich geht einer von Allisons Träume in Erfüllung: Mit ihrer großen Leidenschaft für mittelalterliche Literatur kämpft sie schon lange für einen Platz im Promotionsprogramm, den sie nun endlich bei ihrer Lieblingsprofessorin ergattert hat. Doch kurz nach dem Start läuft sie Colin über den Weg. Colin, ihr Exfreund, der ihr das Herz gebrochen hat, ihr damals eine wichtige Chance weggenommen hat und nun in direkter Konkurrenz zu ihr steht. Denn die Professorin kann leider nur einen von beiden betreuen, sodass beide um den heiß begehrten Job an der Uni kämpfen und sich beweisen müssen. Dabei stehen nicht nur fachliche Hürden, sondern auch längst vergessen gedachte Gefühle im Weg.

Sehr schnell wird thematisiert, dass Allison eine kurvige Figur hat - ob oder wie mehrgewichtig sie tatsächlich ist, wurde mir an keiner Stelle klar, obwohl ihr Aussehen, ihr Gewicht und damit verbundene Hemmungen oder Einschränkunen - gerade in Bezug auf Jungs - wirklich ständig Thema waren. Fast schon, als wäre es ein Kompliment oder ein Wunder, dass Colin sie attraktiv finden könnte.
Grundsätzlich mag ich Bücher, in denen es um zweite Chancen geht oder thematisiert wird, dass ein Paar zu einer bestimmten Zeit nicht funktioniert hat, dies zu einem späteren Zeitpunkt allerdings sehr wohl möglich ist. Hier fand ich sowohl Allisons als auch Colins Verhalten oftmals nicht nachvollziehbar. Allison deutet sehr viel, so wie Dinge für sie eben sein müssen, und Colin nutzt selten die Gelegenheit, diese Missverständnisse klarzustellen. So tänzeln die beiden lange umeinander herum, nähern sich an, um dann wieder verletzt zu sein und sich dann doch wieder amourösen Gefühlen hinzugeben.

Jenny L. Howes Schreibstil ist flüssig und ich mochte das Unisetting sehr. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses stetige Rangeln um das Zulassen der Gefühle einige Young-Adult-Leser
innen abholt, für meinen Geschmack hätte es gern etwas weniger sein dürfen!

Veröffentlicht am 02.06.2023

Energien im Flow

Yoni Magie
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Silvia von She setzt sich in "Yoni Magie" mit Weiblichkeit und weiblicher Energie auseinander. Dabei spielen vor allem Themen wie Zyklus, Mondphasen, Stress, Kreativität und Ruhephasen eine Rolle. Durch ...

Silvia von She setzt sich in "Yoni Magie" mit Weiblichkeit und weiblicher Energie auseinander. Dabei spielen vor allem Themen wie Zyklus, Mondphasen, Stress, Kreativität und Ruhephasen eine Rolle. Durch den fokussierten Blick auf die Yoni Magie, unsere Weiblichkeit, die laut Silvia bereits in uns steckt, soll sie (wieder) in den Flow mit der Natur kommen/sein. Dabei werden kleine Übungen zur Bewusstseinsschärfung bzw. -entwicklung vorgestellt und die Mechanismen erläutert.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, einige Schreibfehler haben meinen Lesefluss leider streckenweise gestört, aber an sich lässt sich "Yoni Magie" schnell lesen. Die Übungen sind einfach erklärt und die Zeichnungen sind wunderschön. Grundsätzlich ist mir das Buch doch zu esoterisch, vieles sehe ich anders oder kann die Schlüsse und Zusammenhänge nicht so sehen wie Silvia. Auch musste ich mich sehr an die Verwendung von Begriffen wie "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" gewöhnen, da sie viele Aspekte reproduzieren, gegen die ich mich wehre. Im Grunde sehe ich einen feministischen Ansatz im Buch, der sich in meinen Augen allerdings durch die Darstellung und die verwendeten Begrifflichkeiten widerspricht.

Ich konnte einige Gedanken und Impulse mitnehmen und hoffe, gerade hinsichtlich meines Zyklus' und meiner Migräne, Heilung erfahren zu können.

Veröffentlicht am 30.05.2023

Anders als erwartet

Mittags gut kochen für eine Person
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Unter dem Titel "Mittags gut kochen für eine Person" mit dem Untertitel "Gesund genießen ohne Reste" hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Cina Risberg macht im Vorwort deutlich, dass sie sich jeden ...

Unter dem Titel "Mittags gut kochen für eine Person" mit dem Untertitel "Gesund genießen ohne Reste" hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Cina Risberg macht im Vorwort deutlich, dass sie sich jeden Tag auf das Mittagessen freut, es für sie "Me-time" ist und sie immer das isst, worauf sie Lust hat. Bis hierhin bin ich total mitgegangen.

Auch ist mir klar, dass Portionen für eine Person nicht immer vollständige Lebensmittel beinhalten. Dass hier jedoch jede Portion immer nur für eine Person gedacht ist und es sich daher um minimale Mengen handelt, ist für mich praktisch nicht umsetzbar. Bzw. müsste es dann für mich heißten "Gesund kochen aus Resten". Für die meisten Rezepte hätte ich eher zu viel von den einzelnen Lebensmitteln da - wenn ich 1/2 Zucchini verbrauche, muss ich die andere Hälfte dann ja am besten am nächsten Tag verwenden - oder ich müsste die Rezepte hochrechnen auf ganze Lebensmittel bzw. Gemüse. Wenn ich mal Reste habe, aus denen ich nicht weiß, was ich damit machen soll, käme mir hier das eine oder andere Rezept zugute, alltäglich kochen werde ich damit jedoch nicht.

Auch aus dem Grund, dass ich es nur bedingt als gesundes Kochbuch einstufen würde. Ein Rezept besteht daraus, eine Dose Fertigsuppe (!) etwas aufzupimpen. Ein anderes basiert auf Instantnudeln, denen noch ein bisschen Frisches hinzugefügt wird. Das würde ich tatsächlich gar nicht erst kochen nennen...

Was mir gut gefällt: Die Rezepte sind einfach erklärt, die Zutaten sind übersichtlich dargestellt. Außerdem gibt es zwischendurch Tipps, beispielsweise, wie schrumpeliges Gemüse wieder prall wird oder schrumpelig weiterverwendet wird.

Alles in allem leider ein Kochbuch, das nicht meinen Bedürfnissen entspricht, und unter dem ich mir eine andere Richtung vorgestellt habe - unter anderem Rezepte, die gesund sind und dann beispielsweise 2-3 Tage haltbar sind und mittags gut herhalten können.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Innere Zerrissenheit

Eine gute Frau
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"Eine gute Frau" spielt im Titel schon auf die Kernfrage des Romans an: Die große Frage, was richtiges/gutes Verhalten ist und ob man überhaupt alles richtig machen kann. Protagonistin ist Helena, Mutter ...

"Eine gute Frau" spielt im Titel schon auf die Kernfrage des Romans an: Die große Frage, was richtiges/gutes Verhalten ist und ob man überhaupt alles richtig machen kann. Protagonistin ist Helena, Mutter von zwei Kindern, Ehefrau und Berufstätige. Neben ihrem normalen Alltag stellt sie sich nicht nur kurz die Frage, ob ihr Handeln momentan richtig oder gut ist, sondern gerät darüber hinaus immer wieder in ihr Gedankenkarussel. Dabei spielen vor allem die Themen Klimakrise, Gleichberechtigung, Geschlecht und Nachhaltigkeit eine große Rolle. Auslöser für einen Familienstreit ist eine Flugreise nach Mallorca, die Ehemann und Vater Jonas für die gesamte Familie geplant hat, für die Helena sich jedoch überhaupt nicht begeistern kann. Wer fliegt denn heutzutage noch und darf man überhaupt noch fliegen?

Ich mochte sowohl die Thematik als auch den Schreibstil sehr gern. So haben die Leser*innen ausschließlich Zugang zu Helenas Gedankenwelt und erleben das Verhalten der anderen Figuren auch nur aus Helenas Perspektive bzw. mit Helenas Wissen. Ihre Art, alles zu hinterfragen, unsicher Gespräche führen und alltägliche Entscheidungen immer wieder durchgehen, fand ich nachvollziehbar und authentisch. Ab einem gewissen Zeitpunkt hat sich Helena jedoch sehr verzettelt und ich konnte einige Handlungen und Äußerungen nicht mehr nachvollziehen. Gerade das Ende ließ mich dann leider überrascht und irgendwie unbefriedigt zurück - da hätte ich mehr Potential gesehen und mehr erwartet.

Allerdings bleibt so auch die Frage unbeantwortet, was eine "gute Frau" ist, also demnach passte es dann doch.