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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ein erster Band, der mich sehr packen konnte

Der Kult - Sein Griff hält dich gefangen
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Eins vorweg, die Reihe um die Sekte von Mariette Lindstein habe ich nicht gelesen. Ich wollte immer, aber es kam irgendwie nie dazu.
Aber beim ersten Band der Kult-Reihe konnte ich nicht widerstehen und ...

Eins vorweg, die Reihe um die Sekte von Mariette Lindstein habe ich nicht gelesen. Ich wollte immer, aber es kam irgendwie nie dazu.
Aber beim ersten Band der Kult-Reihe konnte ich nicht widerstehen und musste es inhalieren, es klang einfach zu gut.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und überaus fesselnd. Die beklemmende, als auch bedrohliche Atmosphäre mochte ich unglaublich gern. Weil es zudem sehr Alex‘ Gefühlskampf widergespiegelt hat.
Im ersten Band geht es um die Zwillinge Dani und Alex.
Dani verschwindet spurlos und Alex setzt alles dran, um sie zu finden und zu retten.
Von beiden erfahren wir dabei die Perspektiven.
Interessant war hier meine eigene Wahrnehmung in Bezug auf die Zwillinge. Dani war gebrochen, verloren und doch kämpft sie erbittert weiter, auch wenn kaum noch ein Lebensfunken vorhanden ist.
Alex ist dabei der deutlich stärkere Part, auch wenn mich ihre Naivität manchmal wirklich in den Wahnsinn getrieben hat. Sie akzeptiert und denkt dann nach. Manchmal nicht mal das. Wodurch sie in einige prekäre Situationen gerät.
Stärke ist hier aber auch nicht immer so einfach, wie es scheint. Denn sie kanalisiert sich jedes Mal anders. Und nur weil du sie nicht sofort erkennen kannst, heißt das nicht, dass sie nicht da ist.
Daneben bekommen wir es noch mit zwei wichtigen Charakteren zu tun, von denen du nie weißt, was sie eigentlich zu verbergen haben.
Fakt ist, du kannst niemanden trauen, außer dir selbst. Und auch das nicht immer.

Ich mag ja die Thematik total gern. Wobei ich finde, dass die Informationen rund um die Organisation gern hätten detaillierter und intensiver ausfallen können.
Man begleitet überwiegend Alex und rätselt ununterbrochen, wer denn eigentlich mit drin hängt in dieser Organisation.
Danis Schicksal erfährt man dabei mehr oder weniger am Rande. Was aber genug zusetzt. Denn es ist wirklich heftig, was da abgeht.
Man spürt, wie jegliche Hoffnung aus Dani weicht und dass sie quasi gar nichts tun kann, außer zu versuchen, ihr Leben zu schützen.
Hierbei geht es überwiegend um Missbrauch und Manipulation auf perfideste Art und Weise.
Ich muss ehrlich gestehen, diese Story hat mich ungemein fertig gemacht und an den Rand des Abgrundes getrieben.
Egal ob Dani oder Alex. Beide sind gefangen in ihrer eigenen personifizierten Hölle.
Und einen Ausweg scheint es nicht zu geben.
Extreme Psychospielchen, die nicht nur bedrohlich sind, sondern auch am eigenen Verstand zweifeln lassen. Zudem wird nicht nur eine der Schwestern immer mehr in die Enge getrieben.
Aber wem ist noch zu trauen?
Ich fand die Ausarbeitung unglaublich gut und mega spannend. Klar, wäre vonseiten der Organisation noch mehr Luft nach oben gewesen. Aber es geht ja auch noch weiter.
Dabei gibt es nicht mal herausragende Twists, die das Ganze so unterhaltsam gemacht haben.
Es ist diese Ausweglosigkeit, diese Enge in der Brust, diese Manie, die sich immer weiter herauskristallisiert und fortsetzt.
Ich selbst kam auf keinen grünen Nenner.
Die Auflösung hat mich tatsächlich weniger überrascht und doch weiß ich sicher, dass es noch nicht alles gewesen sein kann.
Es gibt zwar keinen Cliffhanger, aber trotzdem muss ich wissen, wie es weitergeht.

Fazit:
Mit dem ersten Band der Kult-Reihe konnte mich Mariette Lindstein schlichtweg begeistern.
Psychospielchen vom feinsten, dazu Protagonisten die sehr interessant und vielseitig sind, die aber auch etwas mit ihrer Naivität an den Rand der Verzweiflung treiben.
Die Thematik hätte noch etwas ausführlicher dargeboten werden können, ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem begeistert bin.
Ich freu mich schon auf Band 2.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Ich kann es mir nicht erklären, aber ich mag es total gern.

King of Battle and Blood
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Ich muss zugeben mit den Werken von Scarlett St.Clair bin ich etwas vorsichtig. Der erste Band ihrer ersten Reihe konnte mich überhaupt nicht packen, weshalb ich es auch abgebrochen habe.
Aber nun geht ...

Ich muss zugeben mit den Werken von Scarlett St.Clair bin ich etwas vorsichtig. Der erste Band ihrer ersten Reihe konnte mich überhaupt nicht packen, weshalb ich es auch abgebrochen habe.
Aber nun geht es um Hexen und Vampire und ernsthaft, erstens kann ich diesem überhaupt nicht widerstehen und zweitens, kann es nur gut werden.
Oder nicht?
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und mitreißend.
Die Atmosphäre ist etwas melancholisch, aber auch düster und kraftvoll.
Hierbei erfahren wir alles aus der Sicht von Isolde. Was mir persönlich unglaublich gut gefallen hat.
Sie ist kein naives Püppchen, sie weiß, was sie will und hat auch kein Problem damit, direkt auf Konfrontationskurs zu gehen.
Daneben lernt man auch Adrian etwas kennen und was ich gesehen habe, hat mir definitiv gefallen. Zumal er ein sehr starker Charakter ist, hinter dem noch einiges mehr schlummert, als man zunächst ahnt.
Isolde und Adrian verbindet eine animalische Anziehungskraft, die sich keiner so recht erklären kann. Am wenigsten wohl sie selbst.
Das führt dazu ,dass wir mit einigen expliziten Szenen beglückt werden und das in den ungünstigsten Augenblicken. Wo man sich schon selber sagt, dass es eigentlich ernstere Probleme gibt, als das, was dem Gegenüber unterhalb der Gürtellinie beschäftigt.
Ja, es ist schon etwas drüber, aber trotzdem macht es die Geschichte so viel heißer, sinnlicher und atemberaubender.
Denn es wird nicht stumpfsinnig darüber schnabuliert. Es hat Tiefe, es ist düster, verhängnisvoll und bietet einfach so viel Raum für emotionale Entfaltung. Ergo kann man sein Gegenüber auf einer sehr viel persönlicheren Ebene kennenlernen und vor allem fühlen.
Darüber hinaus entwickelt es eine Sogwirkung, die ich mir beim besten Willen nicht erklären kann.
Und doch sind da so viel tiefgreifende Elemente eingewoben, die es so viel ehrlicher, tückischer und tragischer machen.
Natürlich gibt es auch Machtspielchen und Intrigen. Und ich hab es wirklich gefeiert, wie darauf reagiert wurde.
Die Handlung allerdings, die Vampire und Hexen einschließt, kommt dabei etwas zu kurz. So richtig erfährt man nämlich kaum etwas.
Dabei gab es schon früh so viele nervenaufreibende Momente, die intensiv schockiert haben und ein gewisses Kalkül dahinter vermuten ließen.
Im letzten Drittel gibt es noch genug Dramatik und die Wendungen, die dabei gekonnt eingeflossen sind, haben mich vom Himmel in die Hölle befördert. Aber so richtig.
Wow, also sprachloser und schockierter hätte man mich kaum machen können. Denn es hebt das Ganze nochmal auf eine völlig neue Ebene und macht das große Ganze viel nachvollziehbarer, aber auch viel verletzlicher und perfider.
Fakt ist, letztendlich geht es niemals nur um Rettung und Vergebung, es geht auch um Vergeltung. Immer.

Fazit:
Zu meiner eigenen Überraschung konnte mich Scarlett St.Clair mit dem Auftakt ihrer neuen Reihe sehr begeistern und faszinieren.
Eine Story, die so viel tiefgreifender, tragischer und emotionaler ist, als man je für möglich halten würde.
Der Fantasy Anteil kommt zwar etwas zu kurz, aber in diesem Band geht es auch erstmal um das Dahinter und das Warum.
Ich bin gespannt, ob sie im nächsten Band richtig austeilen wird.
Ich kann es mir nicht erklären, aber ich mag es total gern.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Beklemmend, erschütternd und tiefgreifend

Kältekammer
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Bei „Kältekammer“ handelt es sich um den zweiten Band einer Krimireihe, etwas, was mir vorher nicht bewusst war.
Ich kann aber die Allgemeinheit beruhigen, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas Entscheidendes ...

Bei „Kältekammer“ handelt es sich um den zweiten Band einer Krimireihe, etwas, was mir vorher nicht bewusst war.
Ich kann aber die Allgemeinheit beruhigen, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas Entscheidendes entgangen ist.
Also denke ich mal, die Bände sind auch unabhängig voneinander lesbar.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und angenehm. Die Atmosphäre sehr drückend.
Hier begleiten wir überwiegend die Kommissare, ich mochte sie sehr gern.
Bei Falk erhält man einen sehr viel tieferen Einblick in sein Privatleben, was mir richtig gut gefallen hat, denn dadurch hat er sehr viel Raum erhalten, den er auch effektiv genutzt hat.
Die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, mir haben es dabei besonders die Opfer angetan, weil dabei das Wie und Warum sehr gut ausgearbeitet wurde.
Zudem fand ich sie menschlich gesehen, sehr gut greifbar und authentisch.

Der Prolog war bereits sehr fesselnd und hochspannend, sodass ich direkt weiterlesen musste.
Dabei begleiten wir hier vor allem die Ermittlungen, wodurch es auch mal etwas ruhiger wird. Dadurch bleibt aber auch genug Raum für die zwischenmenschlichen Aspekte, was sehr genutzt wurde.
Der Fall selbst ist sehr spannend und nervenaufreibend, zumal er schnell in persönliche Bereiche eindringt. Was sehr nervenaufreibend und erschütternd ist.
Denn man hat keine Ahnung, ob es überhaupt noch Hoffnung gibt.
Die Kommissare arbeiten unter Hochdruck.
Der zweite Teil des Buches war sehr viel rasanter und intensiver als der erste.
Mir persönlich blieben jedoch die Emotionen etwas auf der Strecke.
Insgesamt konnte alles sehr schlüssig aufgeklärt werden, zudem trägt der Kriminalroman auch Züge von Besessenheit und ganz eigenen Moralvorstellungen, die in tiefste Abgründe führen.
Insgesamt konnte es mich gut unterhalten.
Perfekt für zwischendurch.

Fazit:
Liv Sievers hat mit „Kältekammer“ einen sehr spannenden, aber auch eher ruhigen Kriminalroman erschaffen, der mich rundherum gut unterhalten konnte.
Beklemmend, erschütternd und tiefgreifend.
Man sollte Ermittlungen gegenüber nicht abgeneigt sein, dann könnte man Spaß dabei haben.
Für mich war es eine super Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Atmosphärisch, tiefgreifend und komplex

Queen of Magic – Das Zeichen der Königin
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"Queen of Magic“ klang vom Inhalt her total interessant, weshalb ich es mir irgendwann mal gekauft habe. Zudem hat Liane Mars einfach eine tolle Art zu schreiben und dabei Emotionen zu transportieren. ...

"Queen of Magic“ klang vom Inhalt her total interessant, weshalb ich es mir irgendwann mal gekauft habe. Zudem hat Liane Mars einfach eine tolle Art zu schreiben und dabei Emotionen zu transportieren. Deswegen musste ich auch nicht lange überlegen und es wurde spontan vom Sub erlöst.

Hier muss ich allerdings erwähnen, dass dieses Cover in meinen Augen viel zu romantisch und glamourös wirkt, was diese Geschichte allerdings ganz und gar nicht verkörpert.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und mitreißend.
Ich mochte die geheimnisvolle und energiegeladene Atmosphäre unglaublich gern.
Hierbei erfahren wir auch gleich unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht. Zumeist begleiten wir jedoch Shay.
Shay wuchs schnell ans Herz und sie ist einfach absolut großartig. Ich mochte ihre Persönlichkeit, ihre Stärke, Unsicherheit und ihren Mut unglaublich gern.
Nat ist einfach der Hammer. Er bewegt sich wie eine Naturgewalt inklusive Shame on me Momente, die mich immer wieder zum lachen brachten. Er redet ,wie ihm der Mund gewachsen ist und das auf sehr charmante Art und Weise. Die Dynamik zwischen den beiden hat mir unglaublich gut gefallen.
Theon und Lionee sind ebenso gelungen. Vor allem die Entwicklung von Lionee ist so bemerkenswert.
Auch die Nebencharaktere sind interessant gestaltet und verstehen absolut für sich einzunehmen.

Liane Mars gelang es sofort, mich zu fesseln und sämtliche Emotionen bei mir auszulösen.
Zunächst ist alles noch sehr zaghaft und unschuldig.
Doch je mehr man voranschreitet, umso mehr spürt man auch die Brisanz und Tragik dahinter.
Die Leichtigkeit verfliegt immer mehr und macht intensiveren und düsteren Elementen Platz.
Mich hat die Geschichte total fasziniert, zumal sie immer mehr von Shay und Lionee forderte und nahm.
Dabei wird die Komplexität dieser Welt schon recht bald klar. Die Verbindungen miteinander sind allerdings nie ganz klar.
Dafür steigt die Bedrohung der Welt ,als auch der Charaktere extrem an.

Hier gibt es wirklich Wendungen, die den Blickwinkel komplett verschieben, alles anders machen und das komplette Magiesystem offenbaren.
Und das empfand ich enorm interessant, die Intention dahinter ist sehr schockierend und zutiefst erschütternd.
Dabei zeigt die Autorin deutlich auf, wie wenig von der Person noch übrig bleibt, wenn sie von Macht, Wahn und Gier behaftet ist. Das ist so unfassbar traurig und beängstigend zugleich.
Die Welten selbst hätte man noch intensiver ausarbeiten können. Ja, es wurde alles erklärt. Aber in einem so rasanten Tempo, das war mir schlichtweg einfach zu wenig.
Die Idee dahinter hat mir unfassbar gut gefallen. Auch dass man Schwächen in Stärken verwandelt und zeigt, dass man alles sein kann, wenn man es nur will.
Zudem mochte ich die Idee mit den Runen sehr gern. Es hat etwas sehr kraftvolles und anmutiges an sich, was total fasziniert.
Es gibt Raum für persönliche Entfaltung, Dramatik und Tragik. Die zwischenmenschlichen Aspekte werden gekonnt eingewoben und zeigen, worauf du dich im entscheidenden Moment wirklich verlassen kannst.
Ebenso kommt die Liebe nicht zu kurz, sie fügt sich wie selbstverständlich ein und wirkt keinesfalls deplatziert. Nein, sie gibt Halt und Stärke. Etwas, was man hier mehr als alles andere braucht.
Insgesamt bin ich abzüglich kleinerer Schwächen unglaublich begeistert. Viel besser hätte es mir allerdings als Dilogie gefallen, dann hätte sich alles noch viel besser entfalten können.
Diese Geschichte ist einfach so gewaltig und vielschichtig, dass sie dafür auch genügend Raum benötigt. So wirkte es leider etwas eng bemessen, als dass man alles hätte intensiver kennenlernen können.

Fazit:
Liane Mars hat mit „Queen of Magic“ etwas sehr kraftvolles, magisches und emotionales herausgebracht, das mich sehr begeistert hat.
Atmosphärisch, tiefgreifend und komplex.
Eine sehr gewaltige Story, die zeigt, dass du alles sein kannst, wenn du es nur möchtest.
Hier hätte ich mir jedoch eine Dilogie gewünscht, weil man so noch alles viel besser und intensiver ausarbeiten hätte können.
Insgesamt war ich komplett fasziniert davon.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Für ein Debüt bemerkenswert

Ich will nur spielen
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"Ich will nur spielen “ ist das Thriller Debüt von Marc Stroot. Eher zufällig bin ich darauf gestoßen und der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht.

Der Schreibstil des Autors ist dabei überaus ...

"Ich will nur spielen “ ist das Thriller Debüt von Marc Stroot. Eher zufällig bin ich darauf gestoßen und der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht.

Der Schreibstil des Autors ist dabei überaus fesselnd und einnehmend.
Im Fokus stehen mehr oder weniger der Täter und der Ermittler Maik.
Zum Täter hatte ich eher ein zwiegespaltenes Verhältnis, denn der Autor weist hier direkt darauf hin, dass einiges im Argen liegt.
Es birgt eine große Verletzlichkeit, aber da ist auch so viel Wut und unterschwellige Aggression spürbar.
Parallel dazu erleben wir Maik mit seiner Tochter Lilly. Hier sehe ich es etwas problematisch, dass seinem Privatleben enorm viel Raum gegeben wird. Für meine Verhältnisse etwas zu viel. Denn dadurch wird die eigene Handlung immer etwas ausgebremst, weil man sich auch mit seinem Trauma befassen muss.
Sein Kollege Seiler hat dagegen etwas für frischen Wind gesorgt, auch wenn seine Art absolut unangebracht und nervtötend ist, so hat er doch einen guten Kern.
Den übrigen Charakteren wurde genau so viel Raum zugedacht, dass man sich ein Bild von Ihnen machen konnte und sie nicht ganz so eindimensional wirken. Sie sind authentisch und verstehen mitzureißen.

Der Kriminalfall ist äußerst komplex und in dieser kleinen Ortschaft passiert so etwas eigentlich nicht. Bis jetzt.
Den Taten haftet von Anfang etwas sehr arrogantes und perfides an, aber man hat auch das Gefühl, es wäre ein immenser Hilfeschrei.
Interessant ist dabei, dass man teilweise die Opfer begleitet, was enorm nervenaufreibend ist.
Anhand der Vergangenheit von einem Jungen, die parallel dazu verläuft, hat man bald ein recht konkretes Bild vor Augen.
Aber es ist interessant, den Verlauf dieser Rückblenden mitzuverfolgen.
Dabei bindet der Autor äußerst gekonnt die psychologischen Aspekte mit ein und weist sehr eindringlich darauf hin, mit was für einer Art von Mensch wir es hier zu tun bekommen.
Aber auch, wie sehr uns die Vergangenheit formt und ausmacht.
Man selbst hängt in einer Blase aus Anteilnahme und Abneigung fest und weiß nie so direkt, was man eigentlich empfinden soll.
Die sensiblen und ernsten Themen, die er einwebt, offenbaren so viel Trauer, Wut und Sehnsucht, dass man automatisch mitfühlt.

Die Taten selbst sind äußerst kreativ und tiefgreifend. Es hat sich jedoch recht früh herauskristallisiert, worauf das Ganze hinauslaufen soll, auch wenn der Autor versucht ,einiges zu verschleiern.
Auf die Identität des Täters bin ich allerdings nie gekommen. Das war tatsächlich eine kleine Überraschung.
In der Handlung geht es zwar sehr interessant zu, es schlichen sich jedoch auch ein paar Längen ein. Gerade Maiks Privatleben war mir eindeutig zu viel, es hat zu viel von der Spannung weggenommen.
Zudem würde dieser Aspekt nur Sinn ergeben, wenn es eine Reihe wäre.
Das Ende hingegen hat mir enorm gut gefallen, fiel aber auch etwas flach und unaufgeregt aus. Womit aber wieder gezeigt wird, wie der Täter denkt und fühlt, und das er letztendlich ein Gefangener seiner selbst ist. Besonders der Epilog war sehr aufschlussreich.

Insgesamt ein solider Thriller, auch wenn der Thrill etwas zu kurz kam.
Für ein Debüt allerdings bemerkenswert.

Fazit:
Marc Stroot liefert mit seinem Debüt einen sehr beklemmenden und perfiden Thriller ab, der sehr tiefgreifend und ausschweifend ist.
Zwar etwas vorhersehbar, aber definitiv nicht schlecht. Zudem werden hier wichtige Themen aufgegriffen und wie diese absorbiert werden.
Ich bin gespannt, ob wir noch mehr rund um den Ermittler Maik erfahren.