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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2024

einfach schön

Spellshop
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Werbung/Rezensionsexemplar
Kiela mag eigentlich nur eins: Sich in der Bibliothek verkriechen und den anderen Menschen möglichst aus dem Weg gehen. Ihr einziger Freund ist eine ziemlich schlaue Pflanze ...

Werbung/Rezensionsexemplar
Kiela mag eigentlich nur eins: Sich in der Bibliothek verkriechen und den anderen Menschen möglichst aus dem Weg gehen. Ihr einziger Freund ist eine ziemlich schlaue Pflanze namens Caz und eine aufmüpfige noch dazu. Eines Tages ist Kiela jedoch gezwungen mutig zu sein und ihre Komfortzone zu verlassen – die Stadt brennt, die Bibliothek steht ebenfalls in Flammen und Kiela muss fliehen. Sie kehrt auf eine abgelegene Insel zurück, auf der sie ihre Kindheit verbracht hat. Dort steht noch das verlassene Cottage ihrer Eltern. Doch um auf der Insel Fuß zu fassen, muss Kiela sich den anderen Dorfbewohnern öffnen, verbotene Magie lernen und gemeinsam mit ihnen die Insel vor Gefahren verteidigen.
Ihr möchtet mal wieder abschalten, fallen lassen und einfach eingekuschelt mit Decke entspannen? Dann ist Spellshop genau das Richtige. Das Buch war mein Wohlfühlbuch des Jahres. Klar, wir haben Konflikte und Gefahren, aber selbst der scheinbar böseste Bösewicht hat noch eine gute Seite. Die Freundschaften, die in diesem Buch entstehen, ob mit Menschen oder Pflanzen sind so liebevoll und der Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft so groß, dass man die Protagonisten einfach gern haben muss. Die Atmosphäre auf dieser Insel ist rundum gemütlich und all die magischen Lebewesen und die liebevollen Details schaffen wirklich eine besondere Stimmung.
Auch Kielas Charakterentwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Sie baut sich mit der Hilfe ihrer Freunde ein Marmeladengeschäft mit ein paar magischen Zutaten auf und wächst dabei. Sie wird offener, mutiger, und beginnt den Dorfbewohnern zu vertrauen. Ihr Freund Caz bringt immer wieder ein bisschen Humor mit in die Geschichte, aber auch er wird vom Angsthasen zum Löwen.
Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen und es konnte mich in eine zauberhafte Welt entführen
Ich kann auch das Hörbuch sehr empfehlen – selten habe ich ein „Miep“ so bedeutungsvoll vorgetragen gehört 😊.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

spannde Reise ins mittelalterliche Schottland

Ich, Lady Macbeth
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Wie wurde Lady Macbeth eigentlich zu der Frau, die wir aus Shakespeares Stück kennen? Isabelle Schuller erzählt es uns in ihrem Debütroman „Ich, Lady Macbeth“.
Gruoch weiß schon seit ihrer Kindheit wozu ...

Wie wurde Lady Macbeth eigentlich zu der Frau, die wir aus Shakespeares Stück kennen? Isabelle Schuller erzählt es uns in ihrem Debütroman „Ich, Lady Macbeth“.
Gruoch weiß schon seit ihrer Kindheit wozu sie bestimmt ist. Sie soll die Kultur von Christen und Druiden vereinen. Ihr Ziel und gleichermaßen ihre Bürde ist es Königin von Schottland zu werden und sich so unsterblich zu machen.
Das junge Mädchen ist hungrig nach Macht, sie versteht es die anderen Kinder zu ihr aufschauen zu lassen. Sie ist stur und stolz und würde ihre besten Freunde verraten, um an ihr Ziel zu gelangen. In der von Männern dominierten Welt des 11. Jahrhunderts versucht Gruoch sich entgegen aller Gepflogenheiten zu behaupten.
Und obwohl das eine schwierige Charakterkombination ist, habe ich mit Gruoch mitgefiebert. Sympathisch war sie keineswegs, aber ich konnte nicht umhin ihren Ehrgeiz zu bewundern und sie gleichzeitig zu bemitleiden. Die Autorin hat eine ruhige und gleichzeitig eindringliche Geschichte erschaffen und nimmt uns so mit auf eine atmosphärische Reise ins düstere Schottland.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

düsterer Islandthriller

NACHT
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Nach der Trennung von ihrem Freund wagt Sóldís einen Neuanfang. Auf einem abgelegenen Anwesen im tiefsten Island möchte sie als Haushilfe und Nanny arbeiten. Dort angekommen fühlt sie sich jedoch beobachtet ...

Nach der Trennung von ihrem Freund wagt Sóldís einen Neuanfang. Auf einem abgelegenen Anwesen im tiefsten Island möchte sie als Haushilfe und Nanny arbeiten. Dort angekommen fühlt sie sich jedoch beobachtet und unsicher. Was hat ihre Vorgänger veranlasst fluchtartig das Haus wieder zu verlassen? Kurze Zeit später werden Ermittler Týr und Gerichtsmedizinerin Iðunn zu einem Fall gerufen – ein Nachbar findet eine Familie ermordet in ihrem Haus.
Es war so spannend – mal wieder! Yrsa Sigurdardottir garantiert einfach Nervenkitzel. Auf der einen Seite erleben wir die Ermittlungsarbeiten rund um die ermordete Familie. Ihre Suche nach dem Täter verläuft schleppend, Hinweise können in die Irre führen und die Zeugen verfolgen ihre eigenen Ziele und so setzt sich nur langsam ein Gesamtbild zusammen.
Viel eindrucksvoller als die Ermittlungsarbeiten war für mich Sóldís Sicht. Diese kurzen Kapitel flogen nur so dahin. Sóldís ist, abgesehen von ihrer Gastfamilie, völlig abgeschieden und einsam. Es ist Winter, stürmisch und dunkel, der Handyempfang ist schlecht. Sie hört immer wieder seltsame Geräusche oder findet Gegenstände. Aber so richtig greifbar ist die Bedrohung nicht. Die Autorin schafft hier unterschwellig eine extrem düstere Atmosphäre und baut so langsam einen spannenden Showdown auf.
Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Thriller, der natürlich perfekt in die Winterzeit passt.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Highlight

Der Knochensplitterpalast
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Und hier haben wir mein Überraschungshighlight der ersten Jahreshälfte. Der Knochensplitterpalast klang für mich interessant, aber was für eine Welt sich hinter dem Klappentext verbirgt, konnte ich nicht ...

Und hier haben wir mein Überraschungshighlight der ersten Jahreshälfte. Der Knochensplitterpalast klang für mich interessant, aber was für eine Welt sich hinter dem Klappentext verbirgt, konnte ich nicht mal ansatzweise erahnen.
Das Phönixreich wird mit Hilfe von Knochensplittermagie regiert und gefügig gehalten. Der Kaiser selbst fordert von seinen Untertanen ein Bruchstück ihrer Knochen und setzt daraus neue Konstrukte zusammen. Diese haben unterschiedliche Aufgaben, vom Diener, zum Finanzbeamten zur Kriegsmaschine. Der Kaiser hat die Macht über sie. Doch die Bewohner des Königreichs zahlen für ihren Schutz einen hohen Preis – ihre Gesundheit.
Ohne zu viel zu verraten ist die Story schwer zusammen zu fassen. Wir erleben die Geschehnisse im Kaiserreich aus 5 verschiedenen Sichtweisen. Lin – Tochter des Kaisers, Jovis – ein Schmuggler, Ranami und ihre Geliebte Phalue – Sympathisanten der Rebellen, und dann wäre da noch Sand – ein Mädchen ohne Gedächtnis. Die vielen Charaktere machen den Einstieg in diese neue, leicht asiatisch angehauchte Welt natürlich ein bisschen komplizierter. Aber wenn man alle Protagonisten und deren Hintergründe erst einmal zugeordnet hat, will man sie gar nicht mehr gehen lassen. Die Kapitel sind sehr kurz, sodass man sehr oft zwischen den Protagonisten hin und her springt, was aber den Spannungsbogen permanent mit Mini-Cliffhangern am Leben erhält. Zudem wurden die Handlungsfäden nach und nach zusammengeführt und ein überraschend neues Bild ergab sich.
Ich bin begeistert von der Idee der Knochensplittermagie und dem Worldbuilding. Endlich mal wieder ein Fantasyroman, der ohne Spice, dafür mit Abenteuern und Kreativität glänzt. Schon im Juni erscheint Band 2 und ich kann es kaum erwarten darin zu schmökern.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Wieder ein toller historischer Schmöker

Es war einmal in Italien
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Ende des 19. Jahrhunderts steht Italien kurz vor einer Revolution. Pietro, seine Adoptivmutter Nella und das Zirkusmädchen Marta stehen nicht immer auf derselben Seite. Doch alle kämpfen sie dafür ihre ...

Ende des 19. Jahrhunderts steht Italien kurz vor einer Revolution. Pietro, seine Adoptivmutter Nella und das Zirkusmädchen Marta stehen nicht immer auf derselben Seite. Doch alle kämpfen sie dafür ihre Identität auf die eine oder andere Weise zu finden.

Luca di Fulvios Geschichten sind immer wieder etwas ganz Besonderes. Er entführt den Leser in seine Welt und stürzt ihn ins Gefühlschaos. Recht und Unrecht sind nicht immer leicht zu unterscheiden und auch der düsterste Bösewicht hat eine weiche Seite. Die Atmosphäre in diesem Buch hat mir super gut gefallen. Eine der Protagonisten erwähnt „les Miserablés“ von Victor Hugo und tatsächlich sind in der Geschichte einige Parallelen zu finden und immer wieder lief die Musik dazu während des Lesens in meinem Kopf ab.

Dieser historische Roman ist wirklich fesselnd. Eine klare Leseempfehlung!

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