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Veröffentlicht am 29.05.2023

Kakaobohnen können trügerisch sein

Das Schoko-Geheimnis
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Vier Freunde müssen herausfinden, was passiert ist, denn ihr lieber älterer Nachbar und sein Hängebauchschwein sind verschwunden!

In einfacher Sprache und Schrift beschreibt die Autorin diesen „Kriminalfall“, ...

Vier Freunde müssen herausfinden, was passiert ist, denn ihr lieber älterer Nachbar und sein Hängebauchschwein sind verschwunden!

In einfacher Sprache und Schrift beschreibt die Autorin diesen „Kriminalfall“, in dem vier Kinder auf Spurensuche gehen, fast wie einen Fall von TKKG oder den drei Fragezeichen, denn die Kinder besitzen alle auch eine besondere Begabung, füllen so eine Rolle aus und haben besondere Spitznamen.
Was im Alltäglichen beginnt, bekommt durch das Unsichtbarsein von Herrn Ritter eine fantastische Note und besonderen Reiz. Verschiedene Personen werden verdächtigt, an der „Entführung“ und Erpressung schuld zu sein. Hier wird leider auch ein Stereotyp bedient: Frau Traube. Sie wird als eine missmutige, ältere Frau „mit mächtigem Bauch, lila Locken und geblümter Schürze“ beschrieben, „die ständig Bibelverse zitiert“ (S.41 – 43) Sie wird dann auch als „fiese Traube“ betitelt. Das ist mir zu tief in das Schubladendenken gegriffen! Allerdings ist die Täterin dann jemand, von dem man es nicht gedacht hätte.
Ein paar Ungereimtheiten gibt es für mich auch: Warum sind der Zeitungsverlag und das Büro von Herrn Osterhaas (S. 48/49) nicht abgeschlossen? Woher wissen die Kinder, dass genau dies der Garten von Herrn Osterhaas ist (S. 55)?
Alles in allem ist die Geschichte für Kinder spannend, mit trickreichen Wendungen geschrieben, einfach aus Spaß am Lesen.
Für Lehrer*innen gibt es „Materialien für einen handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht“ gegen Entgelt gedruckt (ISBN 978-3-407-72014-6) oder kostenlos online dazu, so dass sich dieses Buch bestimmt gut im Unterricht einsetzen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2023

So viele Paradiese – wo ist es am schönsten?

So viele Paradiese
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Zum Buch:
Dieser Roman wurde von der Auswanderung des Großonkels der Autorin inspiriert, hat aber mit der Erzählung einer „normalen“ Auswanderungsgeschichte wenig gemein, vielmehr gehört er in den Literaturbereich ...

Zum Buch:
Dieser Roman wurde von der Auswanderung des Großonkels der Autorin inspiriert, hat aber mit der Erzählung einer „normalen“ Auswanderungsgeschichte wenig gemein, vielmehr gehört er in den Literaturbereich der Fantastik.
Der Hauptprotagonist Antonio Grillo ist ein Träumer, der sich in seinem kleinen, beschaulichen Dorf Gesso auf Sizilien wie eingesperrt fühlt, obwohl es ihm als begütertem Sohn eines Gipssteinbruchbesitzers, der kaum arbeiten muss, an nichts fehlt. Er hat eine besondere Beziehung zu Tieren, z. B. zu seiner Stute Aurora und seinen zwei Gänsen, und verschiedene, alle ganz andersgeartete Freundschaften.
Dennoch möchte er in Amerika seine Freiheit finden. Doch ohne die tatkräftige Unterstützung seines Bruders und eines Gönners hätte er nicht einmal die Fahrkarte für das Schiff dahin erstanden. Diese verspielt er dann auch prompt auf dem ersten Schiff und muss in Genua einen Zwischenstopp einlegen, von dem er fast nicht wieder weggekommen wäre.
Auf seiner Reise geschehen ihm viele sagen- und märchenhafte Dinge, aber auch ganz Reales, das an dieser Stelle die kurze Inhaltsangabe sprengen würde.

Zum Inhalt:
Dieses Buch hat einen ganz eigenen Schreib- und Erzählstil mit einem sehr ruhigem Erzähltempo, der ins Märchen- und Sagenhafte (auch Philosophische) führt, auch wenn die Geschichte kein eigentliches Märchen ist.
Die Atmosphäre des Dorfes empfinde ich als ganz wunderbar eingefangen und wie gut Antonio die „Sprache“ der Tiere spricht, sehr schön an den Szenen mit dem Gorilla und seinen eigenen Tieren gezeigt. Die Kapitel über sein Leben im Dorf bei seiner Familie und seinen Freunden wird aus seiner Sicht als Träumer in langsamem Zeitverlauf mit wenig Fantastischem erzählt.
Das ändert sich ungefähr ab dem XI. Kapitel mit Beginn der Überfahrt. Ab hier benutzt die Autorin viele Motive aus der Märchen- und Sagenwelt und auch aus der Bibel. In jedem Kapitel springt die Leser etwas Neues davon an. Leider wirkt das Buch auch damit überfrachtet. Bei manchen Motiven fragt man sich, was dies jetzt mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, aber die Autorin folgt in dieser Geschichte wohl dem Motto: „Der Weg ist das Ziel!“ und beschreibt mehr die „Odyssee“ des Antonio Grillo als sein neues Leben, denn in Amerika wird nur sehr kurz seine Ankunft geschildert und sofort wieder mit dem sagenhaften Kennenlernen einer Königin verbunden, wie eine weitere Station der „Paradiese-Fahrt“. Wie es dem Protagonisten dort weiter ergeht, gehört nicht mehr zum Inhalt des Buches.
Ich habe mich von all der fantastischen, philosophischen Atmosphäre teilweise erschlagen gefühlt. Oft gefielen mir die realistischen Szenen besser (Irrenanstalt, Waffenschmuggel, Kneipe, etc. – auch das Dorf Gesso). Schade fand ich auch, dass die Mitreisenden des ersten Schiffes, die so detailreich und liebevoll von der Autorin eingeführt und Antonios Freunde wurden, dann ganz abrupt durch das Verspielen des Billetts wieder aus der Geschichte herausgerissen wurden und man im Folgenden nichts mehr von ihnen gelesen hat. (Dieser Verlust war natürlich auch für Antonio schmerzlich, aber letztendlich nicht wirklich beeinflussend.)

Fazit:
Dieses Buch lässt sich am ehesten in den Bereich der Fantastik einordnen. Wer es lesen möchte, muss dieses Genre mögen, sich auf viele Anspielungen und ein sehr ruhiges Erzähltempo mit vielen neuen Ideen und Wendungen einlassen können.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.02.2023

Idyllisches Landleben

Ruby mit den roten Schuhen 1: Ruby mit den roten Schuhen
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Das Hasenmädchen Ruby lebt bei ihrer Oma in einem Bauwagen auf dem Land. Da gibt es eine Menge Dinge zu tun, zu beobachten und zu (be-)achten.

Dieses besondere Bilderbuch erzählt keine Geschichte im ...

Das Hasenmädchen Ruby lebt bei ihrer Oma in einem Bauwagen auf dem Land. Da gibt es eine Menge Dinge zu tun, zu beobachten und zu (be-)achten.

Dieses besondere Bilderbuch erzählt keine Geschichte im eigentlichen Sinn einer fortlaufenden Handlung, sondern beschreibt sehr ruhig, fast meditativ Rubys friedliches alltägliches Leben bei ihrer Oma.
In liebevollen, detaillierten Zeichnungen berichtet jede Doppelseite von einem wichtigen Thema in Rubys Alltag. Zuallererst wird erzählt, wie Ruby durch ihre Oma zu ihrer Liebe für rote Schuhe kam, dann folgen nach und nach die alltäglichen Situationen, wie z. B. sich um Tiere und Pflanzen zu kümmern, Freunde zu empfangen, schöne Dinge zu sammeln, zu kuscheln, Baden in der Badewanne mit den Löwentatzen, Gartenarbeit und einiges mehr.
Dabei werden verschiedenste Lebensweisheiten mit eingestreut, wie z. B. wie man fit bleibt, was man zum Glücklichsein braucht, dass Natur und Freunde wichtig sind und man sich Zeit für sie nehmen sollte. Hier kommt das Bilderbuch fast therapeutisch daher.
In diesem Buch ist alles, ist die Welt in Ordnung. Alles ist sehr idyllisch, bis auf die Frage, die Kindern bestimmt irgendwann stellen werden: Wo sind Rubys Eltern? - Diese Frage wird aber nicht geklärt. Dafür wird die Oma in den wunderbarsten Farben beschrieben. Sie scheint alle Bedürfnisse des Hasenkindes zu (er-)füllen.
Wer ein ruhiges, das friedliche Leben feierndes Bilderbuch für seine Kinder zum Vorlesen und vielleicht abends zum Einschlafen sucht, ist mit diesem Buch bestens versorgt. Für wilde Jungen und Mädchen dürfte es ein bisschen langweilig sein.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Alles wie im Traum? Oder nicht?

Agnes und der Traumschlüssel
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Agnes ist 11 Jahre alt und gerade mit ihrer Mutter nach Harmala gezogen. Als sie den Hund des Nachbarn ausführt, entdeckt sie auf dem dortigen Friedhof einen Grabstein mit ihrem Namen und ihrem Geburtsdatum ...

Agnes ist 11 Jahre alt und gerade mit ihrer Mutter nach Harmala gezogen. Als sie den Hund des Nachbarn ausführt, entdeckt sie auf dem dortigen Friedhof einen Grabstein mit ihrem Namen und ihrem Geburtsdatum darauf. Kann das Zufall sein? Für Agnes steht fest, dass sie da weiter nachforschen will. Helfen tut ihr dabei ihr neuer Freund Marvin, genannt Muffin. Am Ende der Sommerferien hat Agnes Familiengeschichte einige neue Kapitel.
Die langsam erzählte Geschichte handelt von der wachsenden Freundschaft zwischen Agnes und Marvin und ihrer detektivischen Suche nach Antworten auf die geheimnisvolle Grabinschrift.
Da beide Journalistenkinder sind, wissen sie, wo sie nachfragen und anfangen müssen und nehmen auch erlaubt und unerlaubt ihre Eltern zur Hilfe. Für Agnes wird die Aufklärung so wichtig, dass sie sogar davon träumt, und ihre Träume zeigen ihr Szenen aus längst vergangenen Zeiten ihrer Vorfahren. Dadurch bekommt sie Antworten, die ihr in ihren Ermittlungen weiterhelfen.
Die ganze Geschichte bekommt dadurch etwas Magisches, Überirdisches, denn anscheinend möchte auch ihre Vorfahrin, dass Agnes alles herausfindet. So lösen die beiden Kinder auch am Ende mit dieser magischen Hilfe den Fall und Agnes und ihre Mutter erben eine große alte Villa und das Wissen um ihre Herkunft.
Ansonsten spielt der Roman ganz im Hier und Jetzt. Die Kinder haben Handys, die sie zur Recherche einsetzen, Marvin ist in seiner Klasse ein Außenseiter, der sich vergeblich um Freundschaften bemüht, Agnes und Marvin lernen sich immer besser kennen und auch Streit bleibt nicht aus.
Einen nostalgischen Touch geben dem Buch die zarten Schwarz-Weiß- Zeichnungen der Künstlerin Kati Vuorento. Sie wirken fast wie aus einem vergangenen Jahrhundert und unterstreichen damit das Leben von Agnes Vorfahrin, über die sie immer mehr herausfindet und sie am Ende sogar noch kennenlernt.
Das Buch erzählt seine Geschichte ziemlich unaufgeregt und dennoch schreitet sie Kapitel für Kapitel stetig voran. Ein Buch für Leser, die einen ruhigen Erzählstil zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Das Leben der anderen

Einmal Sommer und zurück
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Einmal im Körper und Leben der besten Freundin stecken? Wie fühlt sich das an? Wer möchte das nicht? Vor allem, wenn man insgeheim denkt, die beste Freundin hätte das bessere, das perfekte Leben. Katie ...

Einmal im Körper und Leben der besten Freundin stecken? Wie fühlt sich das an? Wer möchte das nicht? Vor allem, wenn man insgeheim denkt, die beste Freundin hätte das bessere, das perfekte Leben. Katie und Melody dürfen es erleben, weil sie beide denselben Wunsch zur selben Zeit haben. Aber nicht alles ist, wie es vorher schien ...

Die besten Freundinnen seit Kindertagen Katie und Melody sind nach einem Sommer am Strand total zerstritten. Als sie auf der Rückfahrt im Bus sitzen und durch den „Wunschtunnel“ fahren, wünschen sich beide zur gleichen Zeit, die andere zu sein. Als der Bus aus dem Tunnel fährt, ist es geschehen und noch dazu fängt der Sommer von vorne an.
Doch damit ist nicht alles gut. Katie bemerkt, dass das Leben von Melody, die immer alles bekommt, was sie möchte, da ihre Eltern genug Geld haben, ziemlich einsam ist, da es ihrer Mutter vor allem um gutes Aussehen um jeden Preis geht, der Vater kaum zu Hause ist und ihr Bruder auch ziemlich gefühlskalt ist. Auch der erträumte Freund ist nicht so, wie sie es sich wünscht.
Melody erfährt, dass Katie zwar diese zwei liebenden Eltern und die zwei knuddeligen Stiefbrüder hat, aber dass sie auch ohne Gegenleistung ständig auf diese aufpassen muss, wann immer die Eltern es verlangen. Und das ist doch sehr anstrengend und teilweise nervig und einfach zu viel!
Kurzum: In dieser Body-Switch-Geschichte passiert genau das, was man als (erwachsene) Leserin erwartet (Und die Moral von der Geschicht‘: „Sei vorsichtig mit Wünschen, denn sie könnten in Erfüllung gehen!“ und „Der Rasen im Garten des Nachbarn ist immer grüner als der eigene!“):
Beide Mädchen wünschen sich nachher zurück in ihr altes Leben. Sie verstehen aber auch beide die Freundin viel besser und nehmen die Veränderungen im eigenen Leben vor, die schon längst überfällig waren.
Die junge Leserin wird hierbei aber bestimmt über manches in ihrem eigenen Leben nachdenken.

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