Profilbild von DoraLupin

DoraLupin

Lesejury Star
offline

DoraLupin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DoraLupin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2023

Originelle Ermittler

Wenn Worte töten
0

Daniel Hawthorne ist Ex-Polizist und Privatdetektiv und gemeinsam mit seinem »Assistent« Anthony Horowitz wird er zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney eingeladen werden. Als beide dort ...

Daniel Hawthorne ist Ex-Polizist und Privatdetektiv und gemeinsam mit seinem »Assistent« Anthony Horowitz wird er zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney eingeladen werden. Als beide dort eintreffen und die Runde mit einem Kinderbuchautor, einer französischen Lyrikerin, einem Fernsehkoch, einer blinden Wahrsagerin und einem Historiker versammelt ist, dauert es nicht lange und es passiert ein Mord! Hawthorne und Horowitz müssen den örtlichen Polizeikräften zu Hilfe eilen und decken auf wer hinter dem Mordfall steckt.

Erst hinterher ist mir klar geworden, dass es sich bei diesem Hörbuch um einen Teil einer Reihe handelt, aber ich hatte dennoch sehr wenig Probleme in die Geschichte hineinzufinden und bin gut in der Handlung mitgekommen. Der Schreibstil war gerade am Anfang sehr ungewöhnlich und originell, denn der Assistent Horowitz schreibt selbst über den Mordfall und die Ermittlungen, ähnlich wie wir es als Leser vielleicht schon von Watson und Holmes kennen. Sowieso sind beide Protagonisten dem wohl berühmtesten Ermittlerpaar nachempfunden und auch Daniel Hawthorne ist gut darin Verbindungen herzustellen, genau wie der weltberühmte Detektiv auch.

Der Fall ist spannend und originell gemacht, die Zahl der Verdächtigen ist eingeschränkt, da sich der Mordfall auf einer Insel zugetragen hat-alles nichts Neues, aber dennoch unterhaltsam und vergnüglich mitzuerleben.

Die Nebenpersonen sind mir teilweise gut im Gedächtnis geblieben, bei anderen hatte ich etwas Probleme diese auseinander zu halten, da schon relativ viele Personen auf der Insel miteinander intereagieren.

Das Ende und die Auflösung kam für mir teilweise überraschend, anderes hatte ich schon ahnen können- aber nichtsdestotrotz ein schöner Krimi mit sympathischen Protagonisten, die etwas an Holmes und Watson erinnern.

Uwe Teschner ist sowieso einer meiner absoluten Lieblingssprecher, wenn es um Hörbücher geht und so war es auch diesmal ein Vergnügen im zuhören zu dürfen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2023

lasst die Spiele beginnen

SOL. Das Spiel der Zehn
0

Um böse Mächte zu vertreiben, hat sich die Sonnen-Gottheit Sol vor vielen Jahrhunderten geopfert – zu diesem Gedenken müssen nun alle zehn Jahre zehn Halbgötter in einem großen Wettbewerb gegeneinander ...

Um böse Mächte zu vertreiben, hat sich die Sonnen-Gottheit Sol vor vielen Jahrhunderten geopfert – zu diesem Gedenken müssen nun alle zehn Jahre zehn Halbgötter in einem großen Wettbewerb gegeneinander antreten. Auch der siebzehnjährige Teo und der noch jüngere Xio werden für die Spiele ausgewählt, obwohl sie "Jade" sind und somit, im Gegenteil zu den "Golds", nicht auf den Wettkampf vorbereitet werden. Zum Glück wird Theos beste Freundin Niya, die eine Gold ist, ebenfalls ausgewählt und gemeinsammig ihr und Xio versucht Theo das Spiel zu überstehen. Ihr aller Leben steht auf dem Spiel, denn wer verliert, wird der Sonne geopfert. Und dann ist da noch der gutaussehende Aurelio, denn Theo von früher kennt und der ebenfalls bei den Spielen mit dabei ist.

Ich habe nun schon einige Bücher von Aiden Thomas gelesen und jedes mal gefällt mir die Diversität und zugleich die fantasievollen Ideen der Handlung! Der Schreibstil ist diesmal nicht ganz leicht zu lesen, denn neben vielen ausländisch-klingenden Götternamen wird sich auch deutscher Neopronomen wie "sier" und "sien" bedient. Da ich schon einmal ein Buch mit diesem Stil gelesen habe, fiel es mir bei diesem Buch jedoch schon leichter damit klarzukommen, ansonsten könnte es für den Leser erstmal etwas schwierig sein, sich ganz auf die Geschichte zu konzentrieren und darauf einzulassen. Ansonsten ist der Schreibstil aber wieder sehr bildhaft und die Welt von Reino del Sol wird fantasievoll und schön beschrieben!

Die Handlung ist eine Art von "Tribute von Panem", die Geschichte geht jedoch in eine andere Richtung und bringt ganz eigene Ideen und Fantasien mit. In der Geschichte geht es um Diversität und queere Liebe, sie überlagert jedoch nicht die ganze Handlung sondern fügt sich sehr schön darin ein.

Die Charaktere mochte ich sehr gerne, vorallem die burschikose Niya und der hilfsbereite Aurelio hatten es mir angetan, aber auch der Charakter Xio war sehr rührend beschrieben. Ich mochte es mit allen mitzufiebern und sie während der Spiele zu begleiten.

Im Vergleich zu den anderen Büchern von Aiden Thomas gab es aber in diesem Buch doch die ein- oder andere etwas langatmige Passage, die anderen Bücher die ich kenne haben mich da einfach noch einen Tick mehr begeistern können, deshalb diesmal "nur" 4 Sterne, für eine dennoch sehr schöne, diverse und fantasievolle Geschichte!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2023

Starker Anfang lässt ab der Mitte leider nach

Spuren einer fernen Zeit
0

Sophie von Mayden weiss bereits 1907 dass sie einmal Dinosaurierknochen ausgraben und erforschen möchte. Um ihrem Traum ein Stück näher zu kommen, bittet sie ihren Vater im Senckenberg-Museums aushelfen ...

Sophie von Mayden weiss bereits 1907 dass sie einmal Dinosaurierknochen ausgraben und erforschen möchte. Um ihrem Traum ein Stück näher zu kommen, bittet sie ihren Vater im Senckenberg-Museums aushelfen zu dürfen. Am liebsten würde sie Paläontologie studieren, doch dies bleibt ihr als Frau ohne Abitur erst einmal verwehrt. Die Arbeit im Museum macht ihr jedoch viel Spaß und sie verliebt sich in den Doktoranden Paul. Wird sie es schaffen trotz aller Unwägbarkeiten zu studieren, oder bleibt es bei einem Traum?

Ich habe sehr gut in diese Geschichte hinein gefunden und war von der ersten Seite an sehr positiv überrascht! Der Schreibstil war leicht zu lesen und doch hat die Autorin es geschafft das Leben des 20. Jahrhunderts aus Sicht einer Frau, sowie auch das Senkenberg-Museum eindrücklich und bildhaft zu beschreiben! Die Seiten sind nur so dahin geflogen und als Leser hat man einiges Wissenswertes über das Thema Paläontologie lernen dürfen! Sophie war mir mit ihrem Wissensdurst und dem Forschergeist sehr sympathisch und ich konnte mich sogar ein stckweit mit ihr identifizieren. Aber nicht nur Sophie war sehr gut ausgearbeitet, auch ihre Schwestern, ihre Eltern und die Mitarbeiter des Museums hatten alle unterschiedliche Charaktere und man konnte sie gut auseinanderhalten.

So schön die erste Hälfte des Buches war, hat es für mich leider ab der Hälfte etwas nachgelassen. Bin ich anfangs durch die Seiten geflogen, gab es dann die ein-oder andere langatmige Passage und die Liebesgeschichte stand zu sehr im Vordergrund. Ausserdem hat sich Sophies Verhalten dann zeitweise sehr zum negativen verändert und sie war einfach nur eine verwöhnte und teils auch arrogante junge Dame, deren Gedanken ich nicht mehr nachvollziehen konnte. Zum Ende hin gab es im Buch immer mehr glückliche Zufälle und Fügungen, die sich einfach nicht mehr glaubwürdig und überzeugend gelesen haben.

Fazit: Eine tolle Grundhandlung mit sehr viel Museums-und Forschungsflair, die aber leider zum Ende hin immer mehr nachgelassen hat. Schade hätte dem Buch zu Anfang auf jeden Fall die volle Punktzahl gegeben, aber so ist es für mich eine gute Geschichte mit einigen Schwächen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.05.2023

Gelungener Auftakt der Reihe

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Es ist Winter in Berlin und eines Morgens steht bei der Berliner Siegessäule ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche liegt eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe die Adresse ...

Es ist Winter in Berlin und eines Morgens steht bei der Berliner Siegessäule ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche liegt eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe die Adresse des Bundeskanzlers auf den Körper geschrieben! Die unerfahrene aber ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski soll gemeinsam mit dem berüchtigten Ermittler Artur Mayer den Fall übernehmen...

Ich mochte den Schreibstil sehr gerne, denn dieser war temporeich, spannend und mit Wendungen! Abwechslung hat außerdem gebracht, dass die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt. Einmal in der Gegenwart und dann geht es in der Vergangeheit um eine Gruppe Jugendlicher. Einer von ihnen wird von den anderen gemobbt, bis sie sich doch zusammenraufen. Gerade die Geschichte in der Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen, da man die Gefühle und Gedanken der gemobbten Person sehr gut nachvollziehen konnte und die Wendung in der Gruppe überraschend war. Auch hier in der Vergangenheit gibt es immer wieder unterwartete Wendungen, die die Spannung hoch gehalten haben!

In der Gegenwart begleiten wir die junge Polizeianwärterin Nele. Das Thema "neue Anwärterin trifft auf bestehende Polizistengruppe" ist zwar etwas abgedroschen, aber bei diesem Buch habe ich es dennoch ganz gerne gelesen, da die Charaktere einfach mal besonders waren, in meinen Augen. Artur Meyer fand ich einen interessanten Menschen, der erst einmal sehr ruppig daherkommt, aber nach und nach kommt man ihm auch als Leser näher.

Den Fall mochte ich wirklich sehr gerne! Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass sich der Fall rein um politisches drehen würde, denn das mag ich gar nicht und wird mir schnell langweilig, aber in dieser Geschichte war er kurzweilig, mit Wendungen und ganz anders als gedacht!

Der Sprecher hat das Hörbuch sehr gut vorgelesen und hatte eine angenehme Stimme. So habe ich das Hörbuch jede freie Minute mit Spannung gefolgt.

Fazit: Weniger politisch als gedacht und ein wirklich spannender Fall-empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2023

leicht wie ein sommerwind

Das Mädchen im Zitronenhain
0

1955 gewinnt die Kunststudentin Vicki gemeinsam mit einer Freundin eine Reise ins Hotel Fasano am Gardasee. Sofort ist sie von der zauberhaften Landschaft und dem wunderschönen See angetan, doch ...

1955 gewinnt die Kunststudentin Vicki gemeinsam mit einer Freundin eine Reise ins Hotel Fasano am Gardasee. Sofort ist sie von der zauberhaften Landschaft und dem wunderschönen See angetan, doch auch der Sohn des Hotelbetreibers verdreht Vicki ganz schön den Kopf! Gemeinsam mit ihm versucht Vicki das charmante, doch in die Jahre gekommene Hotel wieder zu einem ganz besonderen Grand Hotel zu machen!

Schon alleine das Cover lädt hier zum träumen ein und ließ mich gleich an einen schönen Sommerurlaub denken! Genauso ist auch der Buchinhalt und der Schreibstil! Alles ist sehr leicht und klar verständlich geschrieben, sodass sich der Kopf und die Seele bei diesem Buch einmal richtig entspannen können! Das Buch ist kapitelweise wechselnd aus Sicht von der erwachsenen Vicki geschrieben, die an den Gardasee fährt und der kleinen Vicki, die im zweiten Weltkrieg noch allerlei Schrecken erleben muss. Ab der Mitte ungefähr wechselt die Perspektive auch teilweise zwischen der Zukunft von Vicki und ihrem derzeitigen Urlaub am Gardasee.

Obwohl das Thema zweiter Weltkrieg anfangs angerissen wird, verläuft das Thema eher oberflächlich und man bekommt es mit harmloseren und glücklich endenden Geschichten zu tun. Die Zeitenwechsel zwischen den Kapiteln beginnen erst einmal gut und bringen eine Abwechslung in die Handlung, aber ab der Mitte in der es plötzlich auch in die Zukunft geht, war ich dann doch das ein-oder andere mal leicht verwirrt und musste für mich selbst immer wieder kurz herausfinden wo man sich gerade befindet. Hier wären die Ereignisse hintereinander geschrieben sicherlich einfacher und weniger verwirrend für den Leser gewesen.

Der Roman ist ein richtiges Wohlfühlbuch, das an Sonne, Sommer, Urlaub und gutes Essen erinnert. Es gibt keine großen Überraschungen oder Wendungen in der Handlung, aber dennoch habe ich die Geschichte gern gelesen und sie konnte mich unterhalten! Vorallem den Wiederaufbau des etwas in die Jahre gekommenen Hotels fand ich interessant. Was für mich teilweise etwas kurz kam waren die dramatischen Erlebnisse. Diese kamen zwar vor und fanden Erwähnung, wurden dann aber teils in wenigen Sätzen abgehandelt.

Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Dies ist natürlich immer besonders lesenswert und interessant, finde ich.

Fazit: Ein wirklich schöner, leichter und sommerlicher Roman, der einen vom Gardasee träumen lässt! Manches wurde etwas oberflächlich abgehandelt und die Zeitenwechsel ware ab der Buchmitte etwas verwirrend, aber ansonsten ein sehr schöner und empfehlenswerter Urlaubs-und Sommerroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere