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Veröffentlicht am 29.05.2023

Isabella & Leopold …

Wirbel um die Komtess
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Passend zum Pfingstfest, gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess, Band 3). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes ...

Passend zum Pfingstfest, gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess, Band 3). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes Paar, dass sich leicht an den Händen berührt. Als Betrachter spürt man förmlich das Prickeln und die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Frau trägt grünschillerndes, bodenlanges Kleid. Für mich deutet die Farbe auf Hoffnung, Harmonie und Freiheit hin. Der Mann trägt Bekleidung, die zur damaligen Zeit passt. Links oben und rechts außen, auf dem Buchdeckel, ist eine weiße Lilie, die auf das Lilienpalais hindeutet. Der Buchrücken verspricht ...“verbotene Leidenschaften und die ganz große Liebe“. Uiiiii, das hört sich doch spannend an und passt hervorragend in mein Lese-Beute-Schema. Der Plot spielt in
München um 1828. Die Protagonisten sind Isabella von Seybach, Hofschauspieler Rudolf Heiland, Leopold von Löwenstein, Gouvernante Nanette sowie deren Familien. Für mich ist dies der dritte Band der Lilienpalais-Reihe von Hannah Conrad. Teil eins „Eine fast perfekte Debütantin“ habe ich letztes Jahr gelesen. Teil zwei „Ein Graf auf Abwegen“ vor kurzem fasziniert. Schlägt man das Cover auf, darf man sich über eine alte Tanzkarte und ein uraltes Theaterheft freuen. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich so etwas entdecke. Dient es doch der besseren Vorstellungskraft. Dann folgt in schnörkeliger Schrift: München – Zum Ball lädt ein: Das Haus von Seybach. Das wirkt edel und elitär. Ebenso wie „auf die Tanzkarte möchten“ und „unverzichtbar im Hintergrund“. In meinem Kopfkino zeigen sich die ersten Bilder. Das Buch startet mit einem Zitat von Nanette:

„Tanz um die Welt, dann erkennst du, wohin dein Herz gehört“.

Meine Zeitreise beginnt in München, September 1828. Als Leser lernt man Isabella und Leopold kennen. Der Plot wird von beiden, aus der jeweiligen Sicht wiedergegeben. Der Schreibstil und die Wortwahl von Hannah Conrad gefallen mir. Der Plot ist gut gewählt und beinhaltet einige unvorhergesehene Ereignisse. Die Figuren sind eigensinnig, mutig und geheimnisvoll. Isabellas geheime Leidenschaft & Liebe zum Theater wird gut zum Leser transportiert. Auch das Liebesdreieck, die Wirren, die aufkeimenden Gefühle und die theatralen Kommunikationswege a la „A spielt B während C“ zuschaut, gefallen mir. Ich teile insgeheim Isabellas Vorliebe für Theater, Kino, Musik, Schauspiel und die große weite Welt. Ich verschlinge begeistert Seite um Seite und freue mich über die zarte Liebesgeschichte, die sich da langsam aber stetig vor meinen Augen abspielt. Es wird alles bedient, was man von historischen Romanen in der Zeit so erwartet. Die Dialoge, die Moralvorstellungen, Etikette, die Welt des Adels, die Rolle der Frau und eben die Privilegien der Männer, alles wird „wie kleine Odövre“ lecker an den Leser serviert. Das ist ein gelungener Menue aus Fiktion, Unterhaltung und dem Blick auf die damalige Zeit. Irgendwie muss ich beim Lesen an den Song von Klaus Lage denken: „1000 und 1 Nacht, 1000 Mal berührt“. Für mich hier passend, da Isabella und Leopold sich schon so lange kennen und plötzlich still und heimlich, schleichend, wird irgendwie alles anders. Ich liebe und leide still und leise mit und freue mich, als sich zum Schluss doch endlich im Walzertakt und Schritt „alles zum Guten“ wendet.
Jetzt warte ich voller Spannung auf Band 4 „Eine Dame mit Geheimnissen, (erscheint im August 2023), um zu erfahren, wie es der Familie weiter ergeht.

Buchrücken:
Vorhang auf für verbotene Leidenschaften und die ganz große Liebe!

Augenscheinlich ist Isabella von Seybach bereit für die kommende Ballsaison. Bereit für atemberaubende Kleider, rauschende Feste und die Suche nach einem Ehemann. Insgeheim schmiedet sie aber ganz andere Pläne: Sie will ihre Leidenschaft für das Theater ausleben! Als Rudolf Heiland, Hofschauspieler und der wohl begehrenswerteste Mann Münchens, Isabella seine verruchte und aufregende Welt zeigt, kann sie nicht widerstehen. Ihr engster Vertrauter Leopold von Löwenstein plant inzwischen seine eigene Zukunft – ohne Isabella. Das weckt Gefühle in ihr, die sie lange vor sich selbst versteckt hat. Isabella muss sich entscheiden. Für was – und vor allem für wen – schlägt ihr Herz wirklich?

Die Autorin:
Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Weitere Bücher:
Das Lilienpalais Band 1, Das Lilienpalais Band 2, Das Lilienpalais Band 4 (August 2023)


Fazit: **** Der Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess“ von Hannah Conrad ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 511 Seiten, die mich bestens unterhalten und mein Herz zum Klopfen gebracht haben.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2023

Gegenwehr …

Wenn sie wüsste
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Wenn sie wüsste

Gegenwehr …

Diane Jordan

Endlich habe ich einen farbig gestalteten Buchschnitt ergattert und kann diesen nun mein „EIGEN“ nennen. Mein neuester Thriller „Wenn sie wüsste“ von Freida ...

Wenn sie wüsste

Gegenwehr …

Diane Jordan

Endlich habe ich einen farbig gestalteten Buchschnitt ergattert und kann diesen nun mein „EIGEN“ nennen. Mein neuester Thriller „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden hat ein auffälliges und ungewöhnliches Cover. Der Buchschnitt in neongrün, der Titelschriftzug in Glanzdruck und ein Haus, dass in einer düsteren Atmosphäre unheimlich angestrahlt zu sein scheint. Das Neon-Grün sieht für mich giftig und Unheil versprechend aus. Es ist sehr hell und knallig. Die schwarze Farbe auf dem Titel symbolisiert für mich Tod, Angst und negative Ereignisse. Das gleißende Licht um das Haus wirkt mysteriös, ebenso wie die Spiegelung. Der Thriller beginnt mit einem packenden Prolog. Als Leser lernt man die Protagonisten Nina, deren Tochter Cecelia (Cese) sowie Ninas Mann Andrew und Hausmädchen Millie oder den Gärtner Enzo kennen. Die Romanfiguren wirken authentisch. Die Charaktere sind gut beschrieben. Die Autorin war mir bis dato unbekannt, ihr Schreibstil und ihre Wortwahl gefallen mir aber. Der Plot ist spannend und in drei Teile unterteilt. Er wird größtenteils aus der Sicht von Millie und Nina erzählt, was mir prima gefällt und spielt auf Long Island. Der twistreiche Pageturner bietet so einiges. Es kommen einige Trigger/Auslöser zum Einsatz, die einen nicht kalt lassen und unter die Haut gehen. Gänsehaut macht sich breit und man bekommt beim Lesen ein ungutes Gefühl. Mir ging es zumindest so. Fiese Themen wie „häusliche Gewalt“, Sadismus, Wut, Hass, Psychoterror und Mord kommen zur Sprache und lassen einen als Leser mit bibbern. Und als Leser merkt man, dass es manchmal vom Opfer zum Täter oder auch umgekehrt nicht weit ist. Der Thriller hat jedenfalls einiges an Potential zu bieten und „nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint“. Gut gefallen hat mir auch der Sprachwitz der Autorin und die Anlehnung an zum Beispiel Filme wie „Kinder des Zorns“ oder „Ich seh, ich seh“ …

„es gibt Filme über unheimliche Kinder, die in Maisfeldern wohnen, Gedanken lesen können, den Teufel anbeten“ S. 19

Da wird einem schon ein wenig gruselig. Oder? Alle Romanfiguren haben Geheimnisse, der eine mehr, der andere weniger. Als Leser erfährt man nach und nach die ganze Tragweite und die Ungeheuerlichkeiten, die sich da im Haus so abspielen und die das Leben mancher Bewohner dort zur Hölle werden lassen. Meine Nerven liegen schon nach kürzester Zeit blank. Ich fiebere und zittere mit. Ein wirklich düsterer Thriller mit aktuellen und zeitgemäßen Themen. Es gibt viele unerwartete Wendungen, Sarkasmus und ein überraschendes Ende, mit einem diabolischen Lächeln habe ich das Buch genossen und befriedigt beendet. Und soviel sei verraten, „der Böse“ ist diesmal nicht der Gärtner ….

Buchrücken:
Wenn du glaubst, diese Geschichte zu durchschauen, fängt sie erst an

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?

Die Autorin:
Freida McFadden ist im Hauptberuf Ärztin. Spannende Plots sind ihre Leidenschaft. Mit »Wenn sie wüsste« gelang ihr quasi über Nacht der internationale Durchbruch als Autorin. Die Begeisterung der Leserinnen und Leser über die unglaublichen Twists in ihrem Thriller war so groß, dass das E-Book in den USA und in Großbritannien innerhalb kürzester Zeit sämtliche Rekorde brach, und zum gefeierten Bestseller wurde. Mit ihrer Familie und einer schwarzen Katze lebt Freida McFadden in einem jahrhundertealten Haus mit knarzenden Treppen und Blick auf das Meer.

Weitere Bücher:
The Housemaid, The Inmate, Never Lie, The Perfect Son, Ward D, usw. (alle in Englisch)

Fazit: ***** Der Thriller “Wenn sie wüsste” von Freida McFadden ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 399 Seiten, die mich in den Bann gezogen und den Atem geraubt haben.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 25.05.2023

Nachkriegsgeschichte …

Der letzte Auftrag
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Berlin, Nachkriegsgeschichte, Spione, Wende… Boah, dass ist aufregend, für mich kleines Land-Ei zumindest. Mein neuester Roman „Der letzte Auftrag“ von Titus Müller reizt mich auf den ersten Blick, denn ...

Berlin, Nachkriegsgeschichte, Spione, Wende… Boah, dass ist aufregend, für mich kleines Land-Ei zumindest. Mein neuester Roman „Der letzte Auftrag“ von Titus Müller reizt mich auf den ersten Blick, denn ich habe Teil 1 und 2 bereits begeistert gelesen und freue mich nun auf den letzten Teil. Das Cover ist ein echter Eyecatcher und passt auch hervorragend zu den anderen Büchern der Serie. Teilendsättigte Farben, das Brandenburger Tor und zahlreiche Passanten. Auffällig, in der Farbe Blau, sticht der Buchtitel sowie eine Frau in Jeans-Bekleidung mit Handtasche hervor. Die Farbe Blau symbolisiert für mich Weite/Horizont, Wahrheit und irgendwie auch Kreativität. Sie lässt mich aber auch ans Meer und Reisen denken. Der Klappentext ist spannend geschrieben und verspricht gute Unterhaltung. Gut gefällt mir auch die Übersichtskarte „Der Eiserne Vorhang im Jahr 1989“, gleich wenn man das Buch aufschlägt. Mir hilft es, besser das Geschriebene vorzustellen und bildlich zu visualisieren. Der Auftakt der Spionin-Reihe „Die letzte Spionin“ hatte es in sich und hat mich schnell begeistern können. Ebenso Teil 2 „das zweite Geheimnis“. Die Protagonisten Ria Nachtmann, Krankenschwester Annie, Jugendliebe Michael, KGB-Agent Sascha, Wladimir Putin, um nur einige zu nennen, sind vortrefflich erdacht und authentisch beschrieben und wirken durchaus realistisch. Die meisten Romanfiguren kommen auch im zweiten Teil und nun auch im dritten und letzten Teil vor. Im letzten Teil steht allerdings eher Rias Tochter Annie im Mittelpunkt, davor war es ihre Mutter Ria. Der Plot ist auch diesmal raffiniert aufgebaut. Die Trilogie breitet ein spannendes Stück Nachkriegsgeschichte (von 1961, 1973 bis zum Jahr 1989) vor dem Leser aus. Alles gut recherchiert und mit viel Fachwissen durch den Autor aufbereitet, wie ich begeistert feststelle. Die Thematik wird verständlich an den Leser übermittelt. Cool finde ich auch, dass Rezepte wie das DDR-Essen „Bunte Katze“ (Schichtpfanne) darin erwähnt werden. Eine deftige, leckere Mahlzeit, welche aus wenigen Zutaten gezaubert wurde und bei mir den Speichelfluss beim Lesen anregt. Sehr spannend und gut gemacht, wie ich finde. Flucht, Verrat, Flower-Power, da springt doch das Kopfkino an. Oder nicht? Das große Finale, am Ende der Ära wartet mit Liebe, Leidenschaft für die Sache und Familiensinn sowie Überlebenswillen auf. Ich könnte mir den Dreiteiler auch gut als TV-Produktion vorstellen. Das beschriebene geht mir unter die Haut. Unvorstellbar, was sie da alles aushalten mussten. Die Ost-West Geschichte wird dramatisch und nervenkitzelnd erzählt. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Zeitreise und die Geschehnisse fesseln mich sehr. Fiktion gemischt mit Realität, scheinbare Wahrheiten und Heimatliebe sind gut gemixt, wie ein Agentencocktail. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr. Und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es meinen Romanfiguren weiter ergeht. Aber es gibt auch noch andere Fragen zu klären. Nach und nach werden viele meiner Fragezeichen geklärt und es kommt etwas Licht ins Dunkle und man spürt als Leser den heftigen Wunsch nach Freiheit, den ich sehr gut nachvollziehen kann.


… Tage der Entscheidung …

Buchrücken:
1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

Der Autor:
Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, schreibt Romane und Sachbücher. Er ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u. a. mit dem C.-S.-Lewis-Preis, dem Sir-Walter-Scott-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine große Spionin-Trilogie erzählt die Geschichte einer mutigen Frau – und drei Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte.

Weitere Bücher:
Die fremde Spionin, Das zweite Geheimnis, Nachtauge, Der Tag X, Der den Sturm stillt, Tanz unter Sternen, Der letzte Auftrag, Die goldenen Jahre des Franz Tausend, Die Brillenmacherin, Die Todgeweihte, Berlin Feuerland, Vom Glück zu leben, usw.

Fazit: *****Der Roman „Der letzte Auftrag“ von Titus Müller ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 Seiten, die spannender nicht sein könnten.


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Veröffentlicht am 10.05.2023

Eine Liebe in Westpreußen ...

Wo die Störche fliegen
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Mein neuester Roman „Wo die Störche fliegen“ von Claudia Ley hat ein großartiges Cover. Dieses wirkt, auf mich, wie aus einer fernen Zeit. Teil entsättigt und leicht coloriert, sieht man als Betrachter ...

Mein neuester Roman „Wo die Störche fliegen“ von Claudia Ley hat ein großartiges Cover. Dieses wirkt, auf mich, wie aus einer fernen Zeit. Teil entsättigt und leicht coloriert, sieht man als Betrachter eine blühende Wiese mit hohen Gräsern und bunten Blumen. Mittelpunkt des Bildes ist ein junges Paar, was ein Fahrrad zwischen sich durch diese Idylle schiebt. Im Hintergrund sieht man rechts einen Gutshof und rechts drei weiße Birken. Der Blick auf den Buchrücken verspricht einiges, was in mein Lesebeuteschema passt und mich auch irgendwie an „Jauche und Levkojen“ erinnert, das war mal ein TV- Mehrteiler 1978, den ich sehr mochte. Der Roman beginnt mit einer Widmung „Für Henry, den Geschichtenerzähler“. Ich finde das immer spannend und überlege gleich, was wohl dahinterstecken könnte. Dann folgt ein Zitat von Christian Morgenstern. Das finde ich ganz passend, da er ein typischer Vertreter der Epoche war und das Geschriebene dazu passt. Der Roman beschreibt die Zeit zwischen 1918 bis 1943 und wird in sieben Geschichten, emotional und sehr atmosphärisch, eingeteilt. Die Autorin erzählt so lebendig, als wäre sie selber dabei gewesen oder hätte es gar selber erlebt. Die deutsch-polnische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges wird packend und unter die Haut gehend zum Leser transportiert. Auffällig ist dabei, dass Auszüge aus „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen genommen und den beiden Hauptprotagonisten Gerda und Thomas zugeordnet werden. Das finde ich als Stilmittel mal ganz originell und ungewöhnlich und daher erwähnenswert. Die Protagonisten Gerda von Westkamm, ihre große Liebe Thomas von Merwitz (Pole), deren Familien, Albrecht, Jüdin Frau Grünbaum sowie die kleine Maren sind passend erdacht und bildhaft beschrieben. Der Spannungsbogen ist gewaltig. Es gibt eine enorme Abfolge von Ereignissen, die man als Leser zu verarbeiten hat. Nach der Exposition nahm der Roman nach und nach Fahrt auf. Der Konflikt zwischen den Protagonisten und Antagonisten wird glaubwürdig und packend geschildert. Ich liebe und leide gewaltig mit und nehme auch die ganzen Katastrophen Seite um Seite wahr. Der Schreibstil, der mir vorher unbekannten Autorin ist dabei flüssig und die Wortwahl treffend. Die politischen und gesellschaftlichen Ansichten wurden gut recherchiert und fein zum Leser transportiert. Besonders das „Klassenbewußtsein“ oder der „Standesdünkel“ wurde von Claudia Ley durch ihre Romanfiguren gut wiedergegeben. Mir wird stellenweise „eiskalt“, wenn ich an die damalige Zeit denke. Nationalsozialismus, Hitlerjugend, Judenhass/Fremdenhass, Flucht, Vertreibung und der schreckliche Krieg. Auslöser dieses Zweiten Welt-Krieges war wohl der völkerrechtswidrige Angriff von Hitler-Deutschland auf Polen, wenn ich das noch richtig zusammenbekomme. Als Leser hat man da einiges auszuhalten und ich empfehle vorsorglich auch ein Päckchen Taschentücher zur Lektüre bereitzulegen. Ich jedenfalls habe heimlich ein paar Tränen vergossen, weil mich der Roman so berührt hat und ich mir alles bildhaft so gut vorstellen konnte. Besonders eingebrannt hat sich dabei die Szene S.512

… Hab mein‘ Wagen vollgeladen
Voll mit jungen Mädchen.
Als wir in das Tor’nein kamen,
Sangen sie durchs Städtchen …

Und auch das Ende fand ich rund und gelungen. By the way: das Glossar am Ende des Buches, war für mich sehr hilfreich und vorteilhaft, um schnell mal nachschlagen zu können, was zum Beispiel „Kaschuben“ oder „Porzeln“ sind. Oder hättet ihr das so gewusst???


Buchrücken:

Gerda und Thomas: Eine Liebe in Westpreußen. Kann sie Hass und Krieg überstehen?

Westpreußen, 1918: Umgeben von weiten Wiesen, Wäldern und Seen wächst Gerda von Westkamm auf Gut Lapienen auf. In den Sommern ihrer Kindheit träumt sie sich gemeinsam mit ihrem besten Freund Thomas in eine Welt aus Märchen und Geschichten. Zehn Jahre später wird aus der Kinderfreundschaft die große Liebe. Doch die Nachbarsfamilien trennt nicht nur der Stand, sondern auch die politische Gesinnung, denn Gerdas preußisch-protestantischer Vater möchte seine Tochter keinesfalls mit einem Polen verheiraten. Als die Situation eskaliert, flüchtet Gerda in die Freie Hansestadt Danzig, um als Schreibkraft bei einem Reeder ihr Glück auf anderen Wegen zu finden. Aber ihre Sehnsucht nach Thomas, die Wirren des Zweiten Weltkrieges und schließlich die Flucht aus Westpreußen ändern alles.

Die Autorin:
Claudia Ley ist ein Pseudonym der Spiegel-Bestsellerautorin Charlotte Roth. Sie entstammt einer multinationalen Familie und wurde in Berlin geboren, hat in Neapel studiert und wohnt mit ihrer eigenen internationalen Familie seit vielen Jahren in London. Als Übersetzerin, Autorin und Lektorin lebt sie in einer Welt der Geschichten, die sie als Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Epochen versteht und von denen sie nie genug bekommt.

Weitere Bücher:
Bevor der Sturm begann

Fazit: ***** Der Roman „Wo die Störche fliegen“ von Claudia Ley ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 526 atmosphärisch und lebendig erzählte Seiten. Die deutsch-polnische Liebesgeschichte hat mich nicht kalt gelassen, sondern sehr berührt. Dieses Buch wirkt nach ….

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Geheimniskrämerei …

Die Insel der Orangenblüten - -
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Mein neuster Roman „Die Insel der Orangenblüten“ von Fiona Blum spielt auf einer kleinen Insel in Italien im Trasimeno-See. Der Plot dreht sich um drei Schwestern, die recht unterschiedlich sind und (Herzklopfen, ...

Mein neuster Roman „Die Insel der Orangenblüten“ von Fiona Blum spielt auf einer kleinen Insel in Italien im Trasimeno-See. Der Plot dreht sich um drei Schwestern, die recht unterschiedlich sind und (Herzklopfen, ich liebe diese Thematik) um ein Geheimnis aus ihrer Kindheit. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man einen Teil der Insel, Häuser, den blaugrünen See und links und rechts im oberen Drittel Orangenblüten und saftige Apfelsinen. Der Roman startet mit einem Auszug aus „Prinzessin Fantaghirò“, was mir gut gefällt, aber noch nicht wirklich Sinn für mich ergibt.

… es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte ein König, der keine Söhne hatte, aber drei schöne Töchter…

Ich lese also gespannt und gebannt, um zu erfahren, was das zu bedeuten hat und was da passiert ist. Der Schreibstil ist gut lesbar und verzaubert mich schnell. Ich mag die Beschreibungen der malerischen Insel „Zeit des Ginsters“, „Die Luft war erfüllt vom intensiven Duft, und Bienen und Faltern“. Ebenso wird die Landschaft mit den Insel-Bewohnern beschrieben. Cool finde ich auch, dass es den Lago Trasimeno tatsächlich gibt und ich theoretisch auch einmal dorthin reisen könnte. Und vielleicht mache ich mit meinem Lieblingsmenschen tatsächlich mal einen Zwischenstopp vor Ort, wenn ich auf dem Weg in die Toskana bin. Die wichtigsten Romanfiguren sind Greta, Lorena und Gina. Diese sind liebevoll erdacht und gut beschrieben. Sie wirken mit allen ihren Unzulänglichkeiten, Sorgen und Problemchen authentisch und realistisch auf mich. Der Roman ist in drei Teile und 34 Kapitel gegliedert. Er spielt zeitweise in der Gegenwart, hin und wieder in der Vergangenheit und wirft am Ende auch einen Blick in die Zukunft. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters, hat Greta die „Trattoria Paradiso“, von Ernesto übernommen. Allerdings gibt es ja auch noch ihre Schwestern, die das Ganze etwas aufmischen und dem Buch eine gewisse Würze verleihen, ähnlich wie Maggikraut einem Tomatenbrot. Nach und nach tauche ich immer weiter in die Familiengeschichte und ihre Geheimnisse ein. Mein Kopfkino springt an, ich fühle die Sonne auf der Haut und bekomme Fernweh, beziehungsweise Reiselust, kicher sowie Hunger, da die Trattoria immer mal wieder erwähnt wird und Greta auch noch Köchin ist. Zu gerne hätte ich auch das „göttliche Rezept zum Tegamaccio S.10 (Mixed Fish Dish). Und vielleicht auch noch ein Glas gut gekülten Weißwein, um nach und nach die Geheimniskrämerei, um das Familiengeheimnis (Spoiler: verschwundene Mutter) zu lüften.
Der Spannungsbogen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Ich mag die Wortwahl, das Tempo und die Beschreibungen. Für mich hat das Geschriebene etwas von einer Volksweise. Liebe, Leidenschaft, Familiensinn und Crime inbegriffen. Nur schade, dass die Autorin nicht noch ein paar Geheim-Rezepte mit den Lesern geteilt hat. Ich mag solche Romane immer besonders, da ich selber eine leidenschaftliche Köchin bin und Calamari, Gnocchi, Lasagne, Pasta und Pizza liebe und immer auf der Suche nach neuen Köstlichkeiten bin.

Buchrücken:
Sommer, Sonne, Italien! Die Trattoria Paradiso öffnet ihre Seeterrasse, und drei Schwestern finden das Glück.

Auf einer kleinen malerischen Insel im Trasimeno-See ist die Trattoria Paradiso von Ernesto Peluso das Herzstück der Einwohner. Als Ernesto plötzlich stirbt, muss seine jüngste Tochter Greta das Lokal allein weiterführen. Sie ist wie ihr Vater eine begnadete Köchin, und zur großen Erleichterung der eingeschworenen Inselgemeinschaft scheint in der Trattoria alles so zu bleiben, wie es war. Der überraschende Tod des Vaters bringt jedoch auch Greta und ihre beiden älteren Schwestern Lorena und Gina, von denen sie sich längst entfremdet hat, wieder zusammen und konfrontiert sie mit ihrer lange verdrängten Vergangenheit. Und so müssen die drei so verschiedenen Frauen endlich ihrem großen Familiengeheimnis auf den Grund gehen: was in jener Nacht vor vielen Jahren geschah, als ihre Mutter spurlos verschwand …

Die Autorin:
Fiona Blum ist Jahrgang 1968. Sie studierte Rechtswissenschaften und Italienisch in Passau und Rom und arbeitete als Anwältin in Verona sowie in einer internationalen Anwaltskanzlei in München, bevor sie sich selbständig machte. Heute lebt sie als Schriftstellerin mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einer Katze in einem alten Bauernhaus in Oberbayern.

Weitere Bücher:
Liebe auf drei Pfoten, Das Meer so nah, Frühling in Paris

Fazit: ***** Der Roman „Die Insel der Orangenblüten“ von Fiona Blum ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 416 Seiten die mich gut unterhalten und gefesselt haben. Und wie das bei so einer Stippvisite ist, ich bin fast ein wenig traurig und wehmütig, als ich das Buch beendet habe.


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