Cover-Bild Heul doch nicht, du lebst ja noch
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 05.01.2022
  • ISBN: 9783960522515
Kirsten Boie

Heul doch nicht, du lebst ja noch

Von einem Leben nach den Schrecken des Krieges.
Hamburg, Juni 1945: Die Stadt liegt in Trümmern. Mittendrin leben Traute, Hermann und Jakob. Der nennt sich allerdings Friedrich, denn niemand soll erfahren, dass er Jude ist. Als Hermann ihm dennoch auf die Spur kommt, will er nichts mehr mit Jakob zu tun haben. Schuld, Wahrheit, Angst und Wut sind die zentralen Themen dieses Buchs, dessen jugendliche Hauptfiguren durch die Schrecken des Krieges und der Naziherrschaft miteinander verbunden sind. Und für die es doch immer wieder Lichtblicke gibt.
Nach Dunkelnacht ein neuer Roman der Erfolgsautorin über Menschlichkeit und Hoffnung.

- Jugendbuch ab 13 Jahren für Fans historischer Ereignisse.
- Kirsten Boie schreibt mit viel Gefühl über die Kinder der Nachkriegszeit.
- Der spannende und berührende Nachfolger von Dunkelnacht.
- Ein großes Thema, zu dem Kirsten Boie anlässlich des 75. Jahrestags nach Kriegsende im Mai 2020 inspiriert wurde.
- Kindheit und Jugend sind schwer genug, in Nachkriegszeiten müssen die Helden des Romans erst wieder lernen, was es heißt, zu vergeben und füreinander da zu sein.
- Das Jugendbuch erzählt, was Frieden in den ersten Wochen nach dem Krieg bedeutete. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2023

Der Krieg ist aus, und nun?

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Traute, Hermann und Jakob - Hamburg, sechs Wochen sind seit Kriegsende vergangen. Drei Schicksale, die beispielhaft für so viele andere stehen. Trautes Familie ist glimpflich davongekommen, muss aber in ...

Traute, Hermann und Jakob - Hamburg, sechs Wochen sind seit Kriegsende vergangen. Drei Schicksale, die beispielhaft für so viele andere stehen. Trautes Familie ist glimpflich davongekommen, muss aber in der kleinen Wohnung Ostflüchtlinge beherbergen. Hermann ist wütend, aber nicht über den Krieg, sondern auf die Bevölkerung und auf die Sieger. Die Jahre der Propaganda sind noch nicht vergessen. Und dass der Vater nun als Versehrter ohne Beine Pflege braucht, macht es noch schlimmer. Und Jakob? Der hat aus seinem Versteck heraus gar nichts mitbekommen, als Halbjude immer auf der Hut.

Der Stil war, wie ich finde, der Zeit angepasst - etwas stumpf, aufs Weitermachen konzentriert. Die Mehrheit der Bevölkerung empfand es ja nicht als die Befreiung, sondern als Niederlage. Es ging um die existentiellen Dinge: Leben, Überleben, Nahrung, Wohnraum.

Ein wirklich eindrücklicher Roman für alle Geschichtsinteressierten ab 13.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Deutschland nach der Kapitulation

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Mit "Heul doch nicht, du lebst ja noch" setzt sich Kirsten Boie mit der Zeit unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges auseinander. Auch wenn dieser Roman inhaltlich nichts mit dem Vorgänger "Dunkelnacht" ...

Mit "Heul doch nicht, du lebst ja noch" setzt sich Kirsten Boie mit der Zeit unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges auseinander. Auch wenn dieser Roman inhaltlich nichts mit dem Vorgänger "Dunkelnacht" zu tun hat, so ähneln sich die Bücher nicht nur im Coverdesign, sondern auch hinsichtlich ihres Erzählstils. Beide behandeln einen kurzen Zeitraum von wenigen Tagen und sind aus der wechselnden Perspektive von 13 - 15jährigen Teenagern im zerbombten Hamburg geschrieben.

Kirsten Boie erzählt durch die Hintergründe der einzelnen Kinder von den verschiedenen Verletzungen und Traumata, die die Jugend nach 1945 mit sich trug. Kinder von Opfern des Regimes  und Geflüchtete treffen auf Kinder von Mitläufern und Tätern, die in der nationalsozialistischen Ideologie erzogen wurden und in dieser noch teilweise gefangen sind. Gemeinsam müssen sie einen Weg finden, miteinander zu leben und aufeinander zuzugehen.

Da ist Traute, die Glück im Unglück hatte, ihre Familie wurde von den Bomben verschont, die Eltern leben noch und sind gesund. In ihre kleine Zweizimmerwohnung wurde jedoch eine vierköpfige Flüchtlingsfamilie aus Ostpreußen einquartiert, alles ist beengt, Essen und Hygieneartikel sind knapp. Hermann war früher HJ-Führer, er hat die Ideologie der Nazis verinnerlicht. Sein Vater hat im Krieg beide Beine verloren, ist ständig auf Hermanns Hilfe angewiesen und lässt seine Wut und Verzweiflung an Herrmann und seiner Mutter aus. Und da ist Jakob, ein jüdischer Junge, der seine gesamte Familie verloren hat, in den Trümmern Hamburgs versteckt haust und noch gar nicht weiß, dass der Krieg zu Ende ist. Auch Max und Adolf haben ihre Familiengeschichte, die von Flucht, Verlust und Todesangst erzählt.

Kirsten Boie greift in dieser Geschichte viele verschiedene Probleme im Nachkriegsdeutschland unmittelbar nach der Kapitulation auf und macht diese durch die jugendlichen Protagonistinnen greifbar und erlebbar. Insbesondere durch Jakob lernen die Leserinnen einiges über das Schicksal jüdisch-deutscher Mischfamilien und den Repressionen, denen diese ausgesetzt waren. Die Figur des Hermann macht deutlich, wie tief verankert die Nazi-Ideologie in den Köpfen der Kinder war, die durch die Hitlerjugend von klein auf indoktriniert wurde. Auch die Ressentiments gegenüber den Flüchtlingsfamilien aus den Ostgebieten werden erwähnt und der Opportunismus vieler Deutscher im Blick auf die Entnazifizierung.

In der Fülle an Themen, die die Jugendlichen repräsentieren, liegt auch eine kleine Schwäche des Buches, da es mitunter etwas konstruiert wirkt und die Figuren dadurch an Authentizität verlieren.

Insgesamt jedoch ein sehr lehrreiches, interessantes und zum Nachdenken anregenden Jugendbuch, das die vielfältigen gesellschaftlichen und sozialen Probleme aufzeigt, vor denen  Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges stand.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Herausfordernder Schreibstil

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Inhalt:

„Hamburg, Juni 1945: Die Stadt liegt in Trümmern. Mittendrin leben Traute, Hermann und Jakob. Der nennt sich allerdings Friedrich, denn niemand soll erfahren, dass er Jude ist. Als Hermann ihm ...

Inhalt:

„Hamburg, Juni 1945: Die Stadt liegt in Trümmern. Mittendrin leben Traute, Hermann und Jakob. Der nennt sich allerdings Friedrich, denn niemand soll erfahren, dass er Jude ist. Als Hermann ihm dennoch auf die Spur kommt, will er nichts mehr mit Jakob zu tun haben. Schuld, Wahrheit, Angst und Wut sind die zentralen Themen dieses Buchs, dessen jugendliche Hauptfiguren durch die Schrecken des Krieges und der Naziherrschaft miteinander verbunden sind. Und für die es doch immer wieder Lichtblicke gibt.“





Schreibstil/Art:

Ich wollte dieses Buch wirklich gern haben aber der Schreibstil machte es mir nicht einfach. Eigentlich habe ich überhaupt keine Probleme damit wenn aus Sicht eines Kindes geschrieben wird aber hier … ich weiß nicht. Lag es an der Art wie die Kinder gedacht und gesprochen haben? Oder lag es an der Ausdrucksweise? Keine Ahnung, zwischen uns wurde es einfach nicht warm obwohl die Thematik wahnsinnig bedeutend und wichtig ist. Leider fühlte ich mich aufgrund dessen stets auf Abstand gehalten.





Fazit:

Für junge Leser:innen die sich für bewegende Jugendbücher unmittelbar nach der Kriegszeit interessieren, ist dieses Buch eine gute Wahl. Zudem kann ich es mir auch gut als Schullektüre vorstellen. Ich persönlich konnte leider keine engere Verbindung zu den Kids aufbauen obwohl ihr Schicksal unheimlich ergreifend ist.

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