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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2023

Kein Liebesroman

Cleopatra und Frankenstein
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Im Buch geht es um eine Vielzahl an ungewöhnlichen Charakteren, allen voran Cleo und Frank, welche sich in einer Silvesternacht treffen und daraufhin ein Paar werden. Abseits dessen geht es aber noch um ...

Im Buch geht es um eine Vielzahl an ungewöhnlichen Charakteren, allen voran Cleo und Frank, welche sich in einer Silvesternacht treffen und daraufhin ein Paar werden. Abseits dessen geht es aber noch um jede Menge andere Charaktere, die sich im Umkreis der beiden bewegen.

Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich mir unsicher, ob ich es mögen würde. So gut wie alle Charaktere sind irgendwie unsympathisch und überheblich. Sie sind einzigartig, um der Einzigartigkeit Willen und nicht weil es ihre Eigenschaften sind, sondern weil sie nicht wie andere Menschen sein wollen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es satirisch überspitzt sein soll, da es sich dafür wieder zu ernst angefühlt hat.
Letztendlich konnte mich das Buch aber damit überraschen, dass es geschafft hat, dass mir die Schicksale dieser größtenteils fragwürdigen Menschen erstaunlich nahe gegangen sind. Es ist dramatisch und es wird eine weite Palette an Problemen abgedeckt, durch die die einzelnen Charaktere gehen. Dafür, dass ich niemanden kenne, der sich im echten Leben so verhält wie die Romanfiguren, haben sich die Figuren erstaunlich vielschichtig angefühlt. Das Buch war an vielen Stellen sehr berührend, auf eine Weise, die ich ihm nach den ersten paar Kapiteln nicht zugetraut hätte.
Ich denke, dass dem Roman nicht damit gedient wird, ihn als Romanze zu vermarkten, denn das hat zumindest bei mir falsche Erwartungen geweckt.

Das Buch ist irritierend und ich bin etwas unschlüssig, ob ich es überhaupt empfehlen kann, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich es nicht bereue, es gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Für Hundeliebhaber

One Room Dog 1
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Im Manga geht es um Hitome, die mit ihrem Samojedenspitz Potemaru, in eine spezielle Wohnung für Hundehalter gezogen ist. Hitomi ist absolut vernarrt in ihren Hund und in diesem Manga dürfen wir die beiden ...

Im Manga geht es um Hitome, die mit ihrem Samojedenspitz Potemaru, in eine spezielle Wohnung für Hundehalter gezogen ist. Hitomi ist absolut vernarrt in ihren Hund und in diesem Manga dürfen wir die beiden bei ihrem Alltag begleiten.

Das Buch hat, um ehrlich zu sein, nicht so wirklich viel Inhalt. Es ist sehr niedlich und sehr cozy und wir sehen verschiedene alltägliche Sachen, die unsere Hauptcharakterin und ihr Hund gemeinsam erleben, wie zum Beispiel das Bürsten oder Gassigehen und vieles Weiteres. Ich mochte auch die meisten Nebencharaktere sehr gerne. Sie sind alle sehr vernarrt in ihre Hunde, was auch wieder sehr niedlich ist. Außerdem wird angedeutet, dass es Hitome nicht so wirklich gut ging und ihr ihr Leben nun aber viel besser gefällt, was ich ganz schön fand.
Und auch wenn ich aufgrund der fehlenden Story nicht die beste Bewertung gegeben hätte, war es doch niedlich genug, dass ich es sehr genossen habe. Dann kam aber gegen Ende ein Romantikplot, den ich seltsam und unnötig fand. Den dort vorgestellten Charakter fand ich irgendwie unangenehm. Es war nicht unerträglich, aber mir hat es nicht gefallen.

Das Buch ist sehr niedlich, hat aber sehr wenig Plot. Wer Hundeliebhaber ist und nur mal einen Manga für Zwischendurch haben möchte, der wird hier bedient.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Unklar

Zwischen Himmel und Erde
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Das Buch dreht sich um Melissa und Catarina und ihre Familiengeschichte. Als Catarina aus Brasilien nach London zieht, trifft sie dort auf ihre neue Mitbewohnerin Melissa, die ebenso wie Catarina Wurzeln ...

Das Buch dreht sich um Melissa und Catarina und ihre Familiengeschichte. Als Catarina aus Brasilien nach London zieht, trifft sie dort auf ihre neue Mitbewohnerin Melissa, die ebenso wie Catarina Wurzeln in Brasilien hat. Zuerst sehen wir, wie die beiden sich immer besser kennenlernen und den Konflikt um die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff von London aus erleben. Dann tauchen wir jedoch auch tiefer in ihre Familiengeschichten ab, die tief mit der Geschichte Brasiliens verwoben sind.

Es fällt mir etwas schwer, das Buch zu beurteilen. Zum einen hat es Szenen und Sätze, die mir Tränen in die Augen getrieben haben. Es behandelt die brasilianische Geschichte sehr nachvollziehbar, weil man durch die Geschichte der zwei Familien auf sie schauen kann. Auch wie sie letztendlich miteinander verwoben sind, hat mich sehr beeindruckt.
Es dreht sich um Antirassismus und Feminismus, sowie queere Rechte, was alles wichtige und interessante Themen sind.
Zum anderen haben wir aber auch einen sehr irritierenden Schreibstil. Es ist geschrieben, als würde es jemand einfach so, wie es der Person in das Bewusstsein kommt, auf ein Blatt bringen. Ich finde es gut, wenn Bücher ihren Lesern auch zutrauen, bestimmte Zusammenhänge zu sehen und die Leser nicht übermäßig an die Hand nehmen, aber in diesem Buch waren manche Dinge vollkommen unverständlich, weil einfach der Kontext für bestimmte Sachen vollständig gefehlt hat.

Das Buch war durchaus interessant, aber auch sehr kompliziert. Wen das nicht abschreckt, dem kann ich das Buch empfehlen. Allen anderen würde ich eher von dem Buch abraten.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Sehr schön geschrieben

Labyrinth der Freiheit
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Im Buch geht es um die drei Protagonisten Carl, Isi und Artur. Sie leben in Berlin in den Zwanzigern und müssen sich gegen rechte Verschwörer zur Wehr setzen und dabei verschiedenste Schikanen durchmachen.

Das ...

Im Buch geht es um die drei Protagonisten Carl, Isi und Artur. Sie leben in Berlin in den Zwanzigern und müssen sich gegen rechte Verschwörer zur Wehr setzen und dabei verschiedenste Schikanen durchmachen.

Das Buch hat einen wunderschönen Schreibstil. Das war eines der ersten Dinge, das mir aufgefallen ist. Es gibt viele charmante und amüsante Situationen, die einen zum Schmunzeln bringen. Zum anderen gibt es aber auch höchst brutale und aufreibende Situationen, sodass das hier wirklich kein gemütliches Buch ist. Und, auch wenn es die Einstellung zu der Zeit widerspiegelt, war es doch manchmal schwer zu lesen, wie über Homosexuelle und Frauen gesprochen wurde, vor allem weil die Hauptcharaktere trotz progressiver Ideen auch viele Ansichten teilten. Das passt natürlich geschichtlich, hat mir persönlich trotzdem etwas die Freude am Buch genommen.
Mir war nicht klar, dass es sich bei dem Buch um eine Fortsetzung handelt. Ich habe die vorherigen Bücher folglich nicht gelesen und mir hat gelegentlich etwas Kontext gefehlt, was anfangs störend war, sich aber mit Fortgang der Geschichte gegeben hat.
Der Autor macht die Zwanziger und auch Berlin zu der Zeit sehr lebendig. Man hat die Stadt bildlich vor Augen und es wirkt gut recherchiert.
Carl mochte ich sehr gerne. Er ist sensibel, aber auch stark, wenn es um seine Freunde geht. Mit ihm hatten wir einen, meiner Meinung nach, sehr interessanten Charakter, aus dessen Sicht wir die Story erleben konnten. Er bildet auch den klaren Ruhepol zu den anderen beiden Hauptcharakteren, welche teilweise sehr fieberhaft sind. An Artur und Isi kam ich nicht so heran. Vielleicht lag das daran, dass wir ihr Innenleben weniger gut wahrnehmen konnten. Aber ich fand Isi zu draufgängerisch und jähzornig, während ich Artur uninteressant fand. Er war der überlegene und brutale Typ, der eigentlich immer alles kann und immer die Leitung übernimmt und das war mir einfach zu glatt.
Generell kann die Geschichte anfangs sehr gut Spannung aufbauen, sodass es Teile gab, in denen ich das Buch gar nicht weglegen konnte. Im Laufe der Geschichte gibt es meiner Meinung nach aber ein bisschen zu viel langatmiges Drama, welches mich dann nicht mehr so begeistern konnte.

Ich dachte, ich hätte mit Andreas Izquierdo einen neuen Autor gefunden, den ich mir merken sollte, aber ich werde mich wohl doch eher vorsichtig an seine Bücher herantrauen. Das Buch kann ich trotz meiner Kritikpunkte empfehlen. Es ist wirklich toll geschrieben und ich werde die weiteren Bücher des Autors definitiv im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Das Ende war echt nicht meins

Das Gesetz der Natur
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Das Buch spielt in der Zukunft. Dort sind unklare Ereignisse an Jenem Tag aufgetreten, die die Welt ins Chaos gestürzt haben. Aufgrund dieses Durcheinanders haben die Menschen “Die Gesetze der Natur” niedergeschrieben, ...

Das Buch spielt in der Zukunft. Dort sind unklare Ereignisse an Jenem Tag aufgetreten, die die Welt ins Chaos gestürzt haben. Aufgrund dieses Durcheinanders haben die Menschen “Die Gesetze der Natur” niedergeschrieben, um wieder Ordnung in diese Welt zu bringen. Was aber auch in diesen Gesetzen steht, ist, dass nur ausgewählte Menschen lesen dürfen.
Eine Person, die es zum Beispiel nicht darf, ist die Mutantin Gaia. Sie sollte laut den Gesetzen der Natur nicht einmal am Leben sein.
Und trotzdem hat sie zwei Lehrmeister, von denen einer ihr das Lesen lehrt und der andere das Überleben. Mit diesen Fähigkeiten muss sie sich auf den Weg machen, um die letzten Bücher der Erde zu finden.

Das Buch hat einen eigenartigen Schreibstil, der sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ich persönlich konnte mich aber gut einfinden und fand es dann eigentlich recht flüssig.
Die Welt hat mich sehr interessiert. Auf die Umstände, die zu dieser dystopischen Welt geführt haben, wird immer wieder angespielt, was ich gut gemacht fand, weil es mysteriös war und nicht zu einem Informationsüberschuss geführt hat.
Die Charaktere sind eigentlich das ganze Buch über distanziert, aber ich fand sie trotzdem spannend. Vor allem unsere Hauptcharakterin entwickelt sich weiter und ich mochte die Beziehungen, welche sie zu anderen Charakteren aufgebaut hat.
Als es auf das Ende zuging, hat sich die Geschichte für mich persönlich dann doch ganz schön gezogen und ich habe gemerkt, dass ich mich langsam aber sicher darauf gefreut habe, das Ende zu erreichen.
Meine Freude war aber vollkommen unangebracht, weil ich das Ende nämlich furchtbar fand. Das ist mir in dem Ausmaß bisher tatsächlich noch nicht passiert, aber mir persönlich hat es das Buch versaut. Es war einfach super seltsam und die Implikationen haben für mich einfach überhaupt keinen Sinn gemacht. Vielleicht war ich aber auch einfach das falsche Publikum.

Ich kann das Buch trotz dessen, dass ich es anfangs ganz gerne gelesen habe, nicht weiterempfehlen. Wie gesagt, wahrscheinlich bin ich das falsche Publikum, aber ich kann es dem richtigen Publikum auch leider nicht empfehlen, ohne möglicherweise zu spoilern.

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