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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2022

Bis zuletzt auf der falschen Fährte

Feindesopfer
5

Max Seeck überzeugt mit Feindesopfer wieder einmal mit einem spannenden Thriller, der bis zuletzt voller unerwarteter Twists steckt.

Darum geht’s: Der erfolgreiche Geschäftsmann Zetterborg wird in seinem ...

Max Seeck überzeugt mit Feindesopfer wieder einmal mit einem spannenden Thriller, der bis zuletzt voller unerwarteter Twists steckt.

Darum geht’s: Der erfolgreiche Geschäftsmann Zetterborg wird in seinem Haus in Helsinki tot aufgefunden. Jusuf übernimmt die Ermittlungen mit einem klaren Mordmotiv. Doch schnell stellt sich heraus, dass der reiche alte Mann nicht wenig Feinde hatte. In seiner Wohnung findet das Ermittlerteam ein Foto, das neben ihm noch zwei weitere Männer zeigt – die Gesichter ausgekratzt. Zwei weitere Opfer? Für Jusufs Kollegin Jessica Niemi, die derzeit eigentlich nicht im Dienst ist, wird der Fall zunehmend interessant und gefährlich zugleich.

Bei Feindesopfer handelt es sich um den dritten Teil der Hexenjäger-Reihe. Augenscheinlich ist dieser Teil in sich abgeschlossen, greift jedoch hin und wieder auf die beiden Vorgänger zurück. Wer Band 1 und 2 nicht gelesen hat, der versteht also vieles nicht, was in der Vergangenheit rund um das Ermittlerduo Jusuf und Jessica passiert ist.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen – 2020 (jetzt) und 1990. Schnell wird bei der rasanten Story also klar, dass irgendetwas ausschlaggebendes vor 30 Jahren passiert ist. Fokus liegt in diesem Teil klar auf Jusuf in seiner Ermittlerrolle, von Jessica lesen wir erst recht spät – dafür trifft sie auf eine alte Bekannte: Camilla Adlerkreutz.

Max Seeck schafft es wieder einmal den Leser komplett in die falsche Richtung laufen zu lassen. Was zunächst nach einer ganz klaren Sache aussieht, kommt dann doch wieder ganz anders. Auf den letzten 50 Seiten dreht sich dann die Story erneut um 180 Grad – mit einer absolut durchdachten und logisch aufgelösten Handlung. Seeck hält die Spannung über die rund 500 Seiten durchgehend hoch, sodass sich die Story flüssig liest. Doch dass es sich dabei um den Abschluss der Reihe handelt, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. Dafür sind mir zu viele Handlungsstränge begonnen und noch nicht aufgelöst. Ganz klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.07.2022

Brutal packend

Im Augenblick des Todes
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Vor nun mehr als 16 Jahren hat der geniale Kommissar Severin Boesherz versagt. Ein Arzt wurde in seiner eigenen Praxis ausgeweidet. Wer den Medizinier im Anschluss auch noch so bizarr inszeniert hat, konnte ...

Vor nun mehr als 16 Jahren hat der geniale Kommissar Severin Boesherz versagt. Ein Arzt wurde in seiner eigenen Praxis ausgeweidet. Wer den Medizinier im Anschluss auch noch so bizarr inszeniert hat, konnte nie aufgeklärt werden. Und jetzt scheint das ganze Spiel wieder von vorne loszugehen: In Berlin trifft er auf die exakte Kopie des brutalen Verbrechens – und nur er kann den misteriösen Mord aufklären.

Da mich die Auris-Reihe bereits so gepackt hat, kam ich natürlich nicht an "Im Augenblick des Todes vorbei". Ohne bisher etwas von dem hochintelligenten Kommissar gelesen zu haben, habe ich schnell in die Geschichte und ihre Personen hineingefunden. Boesherz ist ein typisch eigenwilliger Kommissar, der für den Leser oft undurchsichtig erscheint.

Obwohl die Story auf mehreren Zeitebenen und mit wechselnden Perspektiven erzählt wird, bin ich an keiner Zeit „verloren gegangen“ – viel mehr hat mich diese Art der Erzählweise noch weiter in die Geschichte gezogen. Brutale Szenen hat Kliesch nicht abgeschwächt, sondern detailliert erzählt. Beim Lesen musste ich das ein oder andere Mal schwer schlucken – also nichts für schwache Nerven.

Die raffinierte Story wird erst zuletzt vollständig aufgelöst, als Leserin habe ich allerdings stets die Chance, mitzurästeln, was mir bei vielen Thrillern fehlt. Der Schreibstil ist zu jeder Zeit spannend, packend und fesselnd. Große Leseempfehlung und ich werde zum drittel Teil greifen, sobald dieser erscheint!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2022

Hochspannender Thriler

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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Eine Kleinstadt, ein wenig Desperate Housewives-Flair und mordlustige Rachepläne: Das erwartet Leserinnen und Leser im Thriller „Ich lüge bis du stirbst“ von Gillian Hobbs. Die Story ist wie das Cover: ...

Eine Kleinstadt, ein wenig Desperate Housewives-Flair und mordlustige Rachepläne: Das erwartet Leserinnen und Leser im Thriller „Ich lüge bis du stirbst“ von Gillian Hobbs. Die Story ist wie das Cover: Gelungen und absolut spannend!
Zum Inhalt von „Ich lüge bis du stirbst“

Im Küstenstädtchens St. Pit passiert so gut wie nichts, deshalb ist der Einzug von Scarlett und Jacob Dyer die Sensation schlechthin. Überschwänglich wird das junge Paar in der Idylle empfangen, doch die Bewohner ahnen nicht, dass Scarlett sich in Wahrheit rächen will. Denn Scarlett heißt eigentlich Olivia Lewis und ist erst kürzlich aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden. Ein chirurgischer Eingriff ermöglicht ihr ein neues Leben: Nach außen charmant, hilfsbereit und humorvoll, doch hinter dem Rücken der ahnungslosen Gemeinde arbeitet sie daran, St. Pit ins mordlustige Chaos zu stürzen.
Hochspannender Thriller

Gillian Hobbs konnte mich bereits auf den ersten Seiten fesseln. Sie zeichnet eine rachsüchtige, aber auch verletzliche Protagonistin, mit der man – trotz ihrer grausamen Taten – symphatisiert. Die dichte Erzählung von rund 200 Seiten schafft authentische und plastische Charaktere.

Während der ganzen Story ist der Spannungsbogen dauerhaft hoch und Hobbs überrascht mit neuen Wendungen. Nach und nach erfahre ich als Leserin, was Sca in den Abgrund getrieben hat. Doch schnell wird klar, dass sie einige falsche Erinnerungen in ihre Rachepläne stürzen ließen, die ihre harte Fassade bröckeln lassen. Der simple, aber treffende Schreibstil hat mich „Ich lüge bis du stirbst“ schnell und flüssig lesen lassen. Auf nahezu jeder Seite sorgt der schwarze Humor für unterhaltene Lesestunden der wirklich gut durchdachten Story. Am Rande: Mit dem Grinch-Vergleich im Buch hatte sie mich ja erst recht.

Für mich ist „Ich lüge bis du stirbst“ ein wirklich gelungener Auftakt zur Roten-Rache-Reihe. Ich freue mich auf Band 2!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2020

Spannung und Nervenkitzel pur

Der Künstler
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„Wie konnte jemand, der angetreten war, um die Welt vor Übeltätern zu schützen, selbst so ein derartiges Arschloch sein?“

Ich muss zugeben, dass ich mich das genau wie Laura während des Lesens auch ständig ...

„Wie konnte jemand, der angetreten war, um die Welt vor Übeltätern zu schützen, selbst so ein derartiges Arschloch sein?“

Ich muss zugeben, dass ich mich das genau wie Laura während des Lesens auch ständig gefragt habe. Wieso benimmt Kommissar Alexander Michelsen sich so? Im Laufe des Buches wird teilweise klar, wieso er sich so verhält, wie er sich eben verhält. Dennoch: Bis zum Ende bleibt Michelsen mir unsymphatisch. Ich denke auch, dass das ein Kniff des Autors ist, damit der Leser sich stärker mit Laura identifizieren kann. Die Polizeipraktikantin liefert nämlich den entscheidenden Hinweis: „Der Künstler“ ermordert seine Opfer nach Vorlage bekannter Gemälde. Durch die zunehmende Symphatie, die ich während des Lesens gegenüber Laura aufgebaut habe, war das Finale für mich besonders spannend. An einigen Stellen war mir Laura für ihre 23 Jahre dennoch ein wenig zu naiv. Es ist natürlich verständlich, dass der Blick auf die Tartortfotos nicht spurlos an ihr vorbeigeht. Trotzdem war sie mir für jemanden, der zur Polizei möchte, zu nah am Wasser gebaut.

Ich bin ein großer Freund kurzer Kapitel. Die Kapitel in „Der Künstler“ waren teilweise nur 3 – 4 Seiten lang. Dadurch bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Kurze Kapitel animieren mich zum Weiterlesen. „Ach, das eine Kapitel schaffst du noch.“ – Und dann ist das Buch schon ausgelesen. Zum Weiterlesen hat mich auch der Schreibstil von Buderath verleitet. Schon bei der Leseprobe hat mir die starke szenische Erzählweise sehr gut gefallen. Während des Lesens konnte ein Film vor meinem inneren Auge entstehen.

Ein guter Thriller muss für mich vor allem eins haben: Nervenkitzelmomente. Und die hatte „Der Künstler“ zur Genüge. Spannung war stets gegeben. Besonders die Idee, ein Mörder, der Gemälde mit echten Opfern darstellt, fand ich sehr originell.

Ich würde gerne noch mehr über Michelsen und Laura lesen. Vielleicht beginnt Laura ihre Ausbildung bei der Polizei oder sie hat gemerkt, dass das doch eine Nummer zu groß für sie ist? Sollte es eine Fortsetzung bzw. einen neuen Fall mit Michelsen geben, werde ich eine der ersten Leserinnen sein. Für mich ein klarer 5-Sterne-Thriller, den ich mir sogar vorstellen könnte, ein zweites Mal zur Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Teuflige Spannung an der Nordsee

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit der Fehnsens eingeladen. Doch am nächsten Tag werden die Eltern des Bräutigams ermordet, der Sohn schwer verletzt - nur die Schwiegertochter konnte sich retten, ...

Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit der Fehnsens eingeladen. Doch am nächsten Tag werden die Eltern des Bräutigams ermordet, der Sohn schwer verletzt - nur die Schwiegertochter konnte sich retten, die schnell in Verdacht gerät. Fentje vertritt den Bräutigam und stößt so schnell wieder auf den Journalisten Niklas John, der eine Story wittert. Gleich die zweite gemeinsame Ermittlung infolge? Wohl kaum, aber dann bricht ein Feuer an der Nordsee aus.

Eva Almstädt ist vor allem für die spannenden Fälle rund um Ermittlerin Pia Korittkis bekannt, nun legt sie mit dem zweiten Band der Reihe "Akte Nordsee" mit einem untypischen Ermittlerduo nach. Auch im Folgeband tauchen Leser wieder in die verwunschen-chaotische Welt von Fentje, der Hof-Rechtsanwältin, ein. Es dauert ein bisschen, bis sie sich im Laufe der Geschichte wieder Journalist Niklas John nähert. Beide Charaktere sind von Eva Almstädt wieder sehr echt und lesernah entwickelt worden.

"Der Teufelshof" liest sich sehr angenehm, sodass sich die Kapitel zügig blättern lassen. Der Spannungsbogen ist anders als beim ersten Teil etwas seichter und entwickelt sich erst zum Ende hin, dennoch ist der Fall um den Fehnsen-Hof keinesfalls langatmig. Eva Almstädt versteht es auch in diesem Band wieder, den Leser durch falsche Fährten auf den Holzweg zu führen. Eine Prise Landschaft, ein großer Teil Kriminalfall und viel Persönliches verwebt die Autorin genau richtig dosiert in diesem Mordfall. Ich werde auf jeden Fall den Folgeband lesen!

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