Umfassender Überblick
Dieses Buch gibt einen breit angelegten Überblick darüber, wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Laufe der letzten Jahrtausende gestaltet hat. Der Autor, ein US-amerikanischer Historiker, ...
Dieses Buch gibt einen breit angelegten Überblick darüber, wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Laufe der letzten Jahrtausende gestaltet hat. Der Autor, ein US-amerikanischer Historiker, betrachtet dieses Thema von beiden Seiten, beschreibt also sowohl die unterschiedlichen Arten, wie Menschen die Natur beeinflussen und zu beherrschen suchen, als auch die Einwirkung der Natur auf Menschen und menschliche Zivilisationen, beispielswiese durch Vulkanausbrüche, Klimaänderungen oder Krankheiten.
Der Bericht beginnt schon in der Steinzeit und folgt dann dem Lauf der Geschichte, beschreibt etwa welche Folgen die Erfindung der Landwirtschaft, die ersten Hochkulturen, der Imperialismus, die industrielle Revolution, die Kriege des 20. Jahrhunderts oder das aufkeimende Umweltbewusstsein für Flora und Fauna hatten. Betrachtet werden dabei Kulturen rund um den Globus, sodass man nicht nur die Großteils allgemein bekannten Entwicklungen in Europa oder Nordamerika, sondern auch jene in Südamerika, China, Arabien etc mitverfolgen kann. (Lediglich in den letzten Kapiteln sind die USA etwas überrepräsentiert.)
Dabei ist es immer wieder interessant, zu beobachten, dass die konkreten Maßnahmen zur Umgestaltung oder Ausbeutung der Natur sich zwar aufgrund unterschiedlicher geographischer Situationen oder politischer und gesellschaftlicher Gegebenheiten von Region zu Region unterschieden, dass sie einander in ihren Grundzügen und Auswirkungen aber meist erstaunlich ähnlich waren. Ebenfalls spannend ist der zeitliche Verlauf. Zwar begannen Phänomene wie die Beeinflussung des Klimas durch menschliche Aktivitäten oder das Menschgemachte Artensterben schon deutlich früher, als gemeinhin angenommen, doch in den letzten Jahrhunderten hat die Sache zunehmend Fahrt ausgenommen.
Abschließend wirft der Autor einen Blick in die Zukunft und betrachtet verschiedene mögliche Szenarien, die alle ihre Schattenseiten haben. Er wirkt dabei aber nicht übertrieben pessimistisch, sondern eben realistisch.
Auch sonst haben mir Tonfall und Art der Darstellung sehr gut gefallen. Die Ausführungen sind inhaltlich fundiert (und mit vielen Quellenangaben belegt) und anschaulich. Obwohl sich permanent zeigt, dass das Zusammentreffen von Mensch und Natur nicht gut ausgeht (oft genug für beide Seiten), verfällt der Autor nicht in die bei derartigen Publikationen häufigen Klagelieder oder Vorwürfe.
Ich kann nur empfehlen, sich nicht von dem unhandlichen Format und der relativ hohen Seitenzahl abschrecken zu lassen. Man erhält hier eine Fülle an Informationen und wird natürlich auch zum Nachdenken angeregt.