Universitäre Atmosphäre
Wien, 1986: Der titelgebende Dozent für Turkologie (dessen Nachname nie genannt und dessen Vorname erst nach der Hälfte beiläufig erwähnt wird) hätte wahrlich besseres zu tun gehabt, als an einer Sitzung ...
Wien, 1986: Der titelgebende Dozent für Turkologie (dessen Nachname nie genannt und dessen Vorname erst nach der Hälfte beiläufig erwähnt wird) hätte wahrlich besseres zu tun gehabt, als an einer Sitzung der Berufungskommission teilzunehmen, welche über die Besetzung einer Professur für Indologie entscheiden soll. Der Probevortrag eines Bewerbers endet dann, noch bevor er richtig begonnen hat, mit dessen Tod. Ein Giftmord, wie sich bald herausstellt. Der Dozent beginnt Nachforschungen anzustellen und kann gleich mehrere Skandale im Umfeld der Universität aufdecken.
Dieser Krimi hat weniger als 200 Seiten und ist in einem eher distanzierten Stil verfasst. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass etwas fehlt. Der Dozent wirkt mit seinem Alt-68-Gehabe zwar etwas anstrengend, aber er ist ein interessanter Charakter und es ist spannend, mit ihm gemeinsam die Atmosphäre an einer Universität der 1980er Jahre zu erleben und in ihre Abgründe einzutauchen. Nebenbei drängt sich währenddessen immer wieder die Frage auf, ob es heutzutage an den Universitäten viel anders zugeht ...