Ein Kopfsprung vom Sieben Meter Turm im Freibad – aus Mut oder Verzweiflung?
Seemann vom SiebenerScheinbare Idylle in einem kleinstädtischen Pfälzer Freizeitbad alter Kategorie mit einer bunten Anzahl verschiedenster, facettenreicher Charakteren, von sehr alt und dement bis jugendlich und psychisch ...
Scheinbare Idylle in einem kleinstädtischen Pfälzer Freizeitbad alter Kategorie mit einer bunten Anzahl verschiedenster, facettenreicher Charakteren, von sehr alt und dement bis jugendlich und psychisch gestört. Das Ottersweiler Freibad wird am letzten Freitag der Sommerferien zum Spätsommersehnsuchtstag. Wie in einem Puzzle werden Erinnerungen, Gedanken, Beziehungen untereinander über Ehe, Freundschaft, Trauer und Tod in bildhafter, teils humorvoller, direkter Art beschrieben. Während der erste Teil etwas langatmig aktionslos in seiner Beschreibung der Örtlichkeit, der beteiligten, sympathischen Figuren und einem schattenhaft angedeutetem Übel dahinrinnt, entwickelt sich in zwei weiteren Kapiteln - auch mit Dialekt - eine lebhafte, authentisch empfundene Geschichte, jedoch mit manch filigran angedeuteten, dennoch offenen Enden. Dass Josefine in Alis Sandkastenbauwerk die Zitadelle von Akkon erkennt oder Melanie die Dose mit Reizgas aus ihrer Tasche hervorholt, halte ich für bildlich überzogen. Insgesamt mögen hier manchen Leser Fantasie und auch etwas tiefer gehendes Nachdenken über die Suche nach dem Glück beschleichen.