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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2023

Ruhige und fokussierte Geschichte – Mitten aus dem Leben erzählt

Unsere Stimmen bei Nacht
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„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich großen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern ...

„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich großen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern der Bieber“ gut gefallen hat, wird sich hier sicherlich auch erneut wohlfühlen. Ich persönlich mag die gewählte ruhige Erzählweise sehr gerne, wobei sich gerade auch dadurch die Handlung nur langsam entwickelt. Der Fokus liegt klar auf der Beziehungsdynamik zwischen den sechs Mitbewohner:innen der doch recht ungewöhnlichen WG. Von deren Leben Außerhalb bekommt man zwar auch immer wieder etwas mit, detailliert werden aber nur Szenen aus dem gemeinsamen Wohnumfeld aufgegriffen. Erzählt wird dabei aus der Sicht von Allen, die Perspektive wechselt innerhalb der Kapitel immer wieder, manchmal auch binnen weniger Sätzen. Was auf den ersten Blick chaotisch klingt, war in sich aber doch stimmig. Und trotz der fließenden Übergänge, fiel es mir erstaunlich leicht die einzelnen Personen und ihre Gedankenwelten voneinander zu unterscheiden. Im Buch werden nicht nur die Charaktere lebendig, auch die alte Villa und der wunderschöne Garten sind bildhaft vorstellbar und nehmen kraftvoll Raum ein. Wir Leser:innen dürfen die Figuren eine Weile begleiten, wobei die Geschichte jeweils nur Lebensausschnitte beinhaltet und am Ende doch Vieles offen lässt. So erschien mir die Lektüre wie ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch in sehr unterschiedliche Leben. Inhaltlich unaufgeregt, sprachlich aber wunderbar feinfühlig und poetisch, war der Roman für mich ein echter Lesegenuss! Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Bewertung unserer bisherigen Arbeitswelt, sowie Ideen für eine Umgestaltung

Wofür wir arbeiten
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„Wofür wir arbeiten“ von Barbara Prainsack ist ein informatives kleines Sachbuch, welches sich finde ich ausgezeichnet für einen ersten Einstieg ins Thema eignet. Gegliedert ist das Werk dabei in drei ...

„Wofür wir arbeiten“ von Barbara Prainsack ist ein informatives kleines Sachbuch, welches sich finde ich ausgezeichnet für einen ersten Einstieg ins Thema eignet. Gegliedert ist das Werk dabei in drei Kapitel. Zunächst schaut sich die Autorin den Ist-Zustand an, um sich im Anschluss daran dann den Wünschen was sich verändern müsste (unterlegt mit passenden Studien und Befragungen) zuzuwenden. Abschließend entwickelt sie die Gebrauchsanleitung einer Utopie wie die zukünftige (Arbeits-)Welt aussehen könnte. Mich persönlich interessierte besonders der letzte Abschnitt des Buchs, da die ersten beiden Kapitel wenig neues Wissen für mich bereithielten, sondern lediglich bereits Bekanntes auffrischten. Dennoch finde ich es gerade für die Kürze der Seitenzahl einen gelungenen Überblick und einen sicherlich packenden ersten Einstieg ins Thema. Wer sich dann aber genauer mit Themen, wie was eigentlich alles als Arbeit zählen kann, oder wie eine faire Entlohnung festgelegt werden könnte, beschäftigen möchte, findet hierzu sicherlich andere Bücher welche tiefer in die Materie gehen. Gelungen finde ich neben dem sehr ansprechenden Layout des Buchs, aber auch den Schreibstil. Denn die Autorin versteht es komplexe Zusammenhänge zu erklären und bedient sich dabei sprachlich keines allzu anspruchsvollen Stils. Hiervon wurde ich durchwegs positiv überrascht und so las sich das Buch insgesamt nicht nur flüssig, sondern auch informativ. Alles in allem vergebe ich für das durchdachte Konzept und die schlüssige Argumentation gerne 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Inhaltlich wuchtig und stilistisch besonders

Die spürst du nicht
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„Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer bietet ein durchaus besonderes Leseerlebnis. Gerade auf den Erzählstil muss man sich schon einlassen (wollen) und so kann ich verstehen, dass nicht Alle voll ...

„Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer bietet ein durchaus besonderes Leseerlebnis. Gerade auf den Erzählstil muss man sich schon einlassen (wollen) und so kann ich verstehen, dass nicht Alle voll und ganz in dieser Lektüre versinken können. Mich persönlich hat der Autor sowohl thematisch als auch inhaltlich aber total abgeholt. Stellenweise liest sich der Roman, eher wie ein Theaterskript und auch sprachlich scheint das Werk eher aus dieser Welt zu kommen. Sowohl vom sprachlichen Ausdruck her, aber auch was die Handlung betrifft ist der Roman durchaus anspruchsvoll. Als gelungen empfand ich die wechselnden Perspektiven und auch die große zeitliche Spanne der Erzählung. So wird das Unglück wirklich von vielen Seiten beleuchtet und besonders gesellschaftliche und mediale Reaktionen herausgearbeitet. Dabei provoziert der Autor durchaus und hält unsere westlichen Welt immer wieder den Spiegel vor. Aber auch durch seine kühlen, aber gestochen scharfen Situationsbeschreibungen, gewinnt die Handlung an Kontur und Schärfe. Um Aayana und ihre Geschichte geht es im Roman hingegen leider nur wenig. Dies wäre auch mein einziger Kritikpunkt, denn hier hätte ich mir etwas mehr Fokus auf sie und nicht nur auf ihre Familie gewünscht. Trotzdem ist die Geschichte wirklich genial konstruiert und erzählt und damit auch als mögliche Schullektüre, sicherlich einen Blick wert. Trotz kleinere Kritikpunkte muss ich einfach 5 Sterne, sowie eine klare Leseempfehlung für alle Jugendlichen und Erwachsenen vergeben!

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Facettenreich und emotional – Feinfühliger Liebesroman mit junger Protagonistin

When the Stars Align
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Vom Roman „When the Stars Align“ der Autorin Lydia Schmölzl wurde ich wirklich positiv überrascht. Die Geschichte ist nämlich wunderbar feinfühlig geschrieben und weit von den üblichen Liebesroman-Klischees ...

Vom Roman „When the Stars Align“ der Autorin Lydia Schmölzl wurde ich wirklich positiv überrascht. Die Geschichte ist nämlich wunderbar feinfühlig geschrieben und weit von den üblichen Liebesroman-Klischees entfernt. Alle Protagonist:innen sind vielschichtig dargestellt und wirken dadurch richtig authentisch. Trotz mancher Schwächen und auch größerer Probleme, definieren diese erfrischenderweise nicht die jeweiligen Persönlichkeiten. Gerade Hauptfigur Lola mochte ich schnell sehr gerne, auch weil ihre Lebensgeschichte so gar nicht typisch für eine Anfang 20-Jährige ist. Durch die gewählte Perspektive, ist man an ihr einfach sehr nah dran, wobei auch die anderen Charaktere genügend Spielraum erhalten und wichtig für die Geschichte sind. Neben der ansprechenden und lebensnahen Handlung, überzeugte mich die Autorin aber auch mit ihrem Schreibstil. Dieser liest sich nicht nur angenehm, sondern ist auch noch wortgewandt und stellenweise richtig poetisch. Auch dies sorgte für ein rundum gelungenes Leseerlebnis. So schreitet die Handlung auf natürliche Weise voran, es wird nicht unnötig dramatisiert und dennoch ist stets genug Spannung vorhanden. Auch das Ende kommt überaus stimmig daher. Da ich insgesamt absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne tolle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Wahnsinnig bewegend und fesselnd – Historischer Roman auf höchstem Niveau

Die Bibliothek der Hoffnung
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Nicht nur für Lesenerds ist „Die Bibliothek der Hoffnung“ der Autorin Kate Thompson absolut empfehlenswert. Die Liebe zu Büchern und zum Lesen wird zwar auch auf jeder Seite vermittelt, es geht aber darüber ...

Nicht nur für Lesenerds ist „Die Bibliothek der Hoffnung“ der Autorin Kate Thompson absolut empfehlenswert. Die Liebe zu Büchern und zum Lesen wird zwar auch auf jeder Seite vermittelt, es geht aber darüber hinaus um so viel mehr. Toll recherchiert erzählt die Autorin eine historisch wichtige Geschichte mit realen Bezügen. Eine leichte Lektüre ist der Roman auch deshalb allerdings nicht immer, da viele Kriegsimpressionen erschreckend anschaulich und nachvollziehbar geschildert werden. Aber auch emotional nimmt Kate Thompson ihre Leser:innen finde ich voll mit. Alle Figuren sind überaus authentisch dargestellt und gerade zu den beiden Hauptprotagonistinnen Clara und Ruby baut sich schnell eine enge Beziehung auf. Die Handlung hält einen oft in Atem und auch zahlreiche überraschende Wendungen sorgen für Spannung. Der Schreibstil liest sich durchgehend flüssig und passt sprachlich gut in Genre. Alles zusammen sorgte bei mir für eine regelrechte Sogwirkung, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Und trotz der Schwere vieler Ereignisse, kommen doch auch Hoffnung und fröhliche Momente nicht zu kurz. Und so habe ich den Roman letztendlich trotz allem, sehr gerne gelesen. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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