Besser als Band eins
Duke of ManhattanDie Reihe von Louise Bay steigert sich von Band zu Band. Nachdem mir der erste Band nicht so gut gefallen hat, konnte mich der zweite Band schon mehr überzeugen. Der dritte Band konnte diesen nochmals ...
Die Reihe von Louise Bay steigert sich von Band zu Band. Nachdem mir der erste Band nicht so gut gefallen hat, konnte mich der zweite Band schon mehr überzeugen. Der dritte Band konnte diesen nochmals übertreffen, was ich erstaunlich fand. Bislang ist „Duke of Manhattan“ definitiv mein liebster Band der Reihe.
Der Schreibstil von Louise Bay ist wieder super angenehm zu lesen, flüssig und einfach, sodass man wirklich schnell in dem Buch vorankommt. Sie findet wieder eine tolle Balance zwischen detaillierten Beschreibungen und oberflächlicheren Beschreibungen bei nebensächlichen Sachen. Dieser Balanceakt ist oft nicht leicht, aber Louise Bay hat ihn hier sehr gut gemeistert. So wurde ich nicht von unwichtigen Informationen überfrachtet und konnte mich voll und ganz auf die eigentliche Handlung einlassen. Die Handlung hat mir auch super gut gefallen. In „Duke of Manhattan“ geht es um eine Scheinehe, die die beiden Protagonisten eingehen, um ihre Jobs zu wahren. Mir war von Anfang an klar, dass dies zu spannenden Situationen führen wird, was es natürlich auch getan hat. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch die Nebencharaktere größere Passagen hatten und eine größere Rolle gespielt haben als in den anderen beiden Bänden. Neben der Handlung hat mir auch die Atmosphäre sehr gut gefallen, denn durch die Scheinehe wurde eine Spannung erzeugt, die das Buch noch interessanter gemacht hat, sodass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Auch den Ortswechsel zwischen New York und England fand ich toll. In dem Herrenhaus in Woolton herrschte direkt eine ganz andere Atmosphäre als in der Millionenmetropole New York.
Ryder und Scarlett waren mir von Anfang an sympathisch. Bei Scarlett musste ich noch ein bisschen überlegen, woher ich sie kannte, aber als es mir eingefallen ist, war sie mir wieder direkt präsent. Ich mochte Scarletts offene Art schon im ersten Band, denn dort geht es um ihren Bruder Max. Da man sie dort nicht allzu oft antrifft, konnte noch viel geheim gehalten werden, das nun in ihrer eigenen Geschichte eröffnet wurde. Scarlett kam mir im ersten Band der Reihe sehr fröhlich vor, aber seitdem ich in diesem Band hinter ihre Fassade blicken konnte, hat sich mein Bild von ihr gewandelt. Sie ist viel tiefgründiger, als ich es mir vorgestellt hätte, denn in ihrer Vergangenheit hat sie schon viel erlebt. Auf der anderen Seite konnte ich ihre ehrgeizige Art erkennen, die auch in ihrer Vergangenheit und Erlebnissen begründet liegt. Sie ist eine erstaunliche Frau, die nicht aufgibt und ihre Selbstzweifel meistens unterdrücken kann.
Auch Ryder konnte ich in mein Herz schließen. Er hat einen wahnsinnig guten Humor, hinter dem er manchmal seine Angst zu verstecken versucht. Dank der Kapitel aus seiner Sicht konnte ich schnell hinter seine Fassade blicken, sodass ich seine emotionale Seite sehen konnte. Diese verdankt er sicherlich seiner Familie, denn obwohl Ryder aus einer britischen Adelsfamilie stammt, verhält sich weder seine Schwester, noch sein Großvater als gäbe es den Titel des Großvaters überhaupt. Sie sind total auf dem Boden geblieben und kommen wie „ganz normale Menschen“ rüber, was ich super schön fand.
Die geschäftliche Vereinbarung zwischen den beiden erschafft eine tolle Liebesbeziehung. Ich konnte die Gefühle und Emotionen zwischen den beiden spüren, denn von Anfang an sprühen die Funken zwischen ihnen. Die erotischen Szenen zwischen ihnen wurden sehr schön beschrieben und es wurde nicht zu detailliert.
Natürlich war ich darauf eingestellt, dass die Handlung relativ vorhersehbar war. Das hat mich aber nicht wirklich gestört, denn es war ein nettes Buch für zwischendurch. Am Ende hätte ich mir vielleicht noch ein paar Seiten gewünscht. Jetzt freue ich mich umso mehr auf den vierten Band der Reihe. „Duke of Manhattan“ bekommt von mir 4,5 Sterne.