Profilbild von Elohym78

Elohym78

Lesejury Star
offline

Elohym78 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elohym78 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2023

grandioses Zwischenspektakel

Skyward Flight
0

Spensa ist im Nirgendwo verschollen, aber der Kampf gegen die schier übermächtige Superiority geht weiter. Jetzt liegt es an ihren Freunden und Kameraden, das Universum vor dem Untergang zu retten.

Das ...

Spensa ist im Nirgendwo verschollen, aber der Kampf gegen die schier übermächtige Superiority geht weiter. Jetzt liegt es an ihren Freunden und Kameraden, das Universum vor dem Untergang zu retten.

Das Cover zeigt das Logo, oder besser gesagt die Anstecknadel der DDF. Stolz, wild und ungezähmt scheint sie durch die Unendlichkeit des Alls zu treiben. Wie ihre Träger stets darauf bedacht, die Freiheit zu verteidigen. Ich finde das Bild passend zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es einfach alles perfekt und kraftvoll widerspiegelt.

Als ich den Klapptext las, dass es sich hier um Kurzgeschichten von Brandon Sanderson handelt, zuckte ich kurz zurück. Kurzgeschichten sind nicht meins, denn kaum hat man sich an die Charaktere gewöhnt, verlassen sie einen schon wieder. Doch ich hätte nicht zögern brauchen. Brandon Sandersons neustes Werk ist alles, aber keine Kurzgeschichte.
Die Handlung zieht sich kontinuierlich durch das Buch, einzig der Ich-Erzähler wechselt. Insgesamt aus drei Perspektiven wird das neuste Skyward-Abenteuer erzählt. Mal mochte ich den Erzähler, mal nicht so sehr. Mal konnte ich eine Beziehung zu ihm aufbauen, dann wieder nicht. Ich muss gestehen, dass ich es nicht immer gut fand, dass der Erzähler wechselte, da so ein wenig Unruhe aufkam und ich den Gedankensprüngen nicht immer folgen konnte. Alles in allem ist die Idee aber sehr gut, da es das Buch lebendiger machte.

Mit seiner Hauptprotagonistin Spensa hat der Autor einen so starken Charakter geschaffen, der das Skyward-Universum schier alleine zu tragen scheint, dass es mir wirklich schwer fiel, mich auf etwas anderes einzulassen. Gerade die Wahl der Ich-Erzähler machten mir zu schaffen, da ich sie unweigerlich mit Spensa verglich. Die Handlung ist mal wieder grandios, keine Frage, aber mir fehlte Spensa und ihr loses Mundwerk merklich.
Trotzdem ist das Buch ein absolutes Muss! Lose Enden werden verknüpft und für viele Dinge ist endlich mal Zeit. Besonders die Schnecken, die mir schon von Beginn an besonders ans Herz gewachsen waren, bekamen endlich den Erzähl-Raum, den ich mir schon lange gewünscht hatte!

Der lockere, leichte und ja auch freche Stil, der Spensa auszeichnet, fehlte mir hier leider. Die Abenteuerlust zwischen den Sternen und auch die Schnelligkeit, konnten FM, Jorgen und Alanik einfach nicht halten; Sie reagierten eher, statt zu agieren. Trotz allem ist es ein wunderbarer Band, den ich gerne gelesen habe und ich bin froh, dass Brandon Sanderson mir die Möglichkeit gegeben hat, tiefer in seine atemberaubende Welt eintauchen zu können, die ich allzu gerne weiter erforschte. Ich liebe es einfach, wenn er wilde Welten vor meinem inneren Auge erstehen lässt und ich staunend alles wie ein Schwamm aufnehmen kann.

Mein Fazit
Ich habe Spensa zwar schmerzlich vermisst, trotzdem rundet dieser Teil die bisherige Serie perfekt ab. Ich hoffe auf weitere Abenteuer, denn das kann unmöglich das Ende gewesen sein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2023

der größte Feind des Menschen - ist der Mensch

Upgrade
0

Die Welt steht nicht am Abgrund, sie ist schon einen Schritt weiter.

Großstädte sind in den Fluten versunken, Ernten ausgefallen und Milliarden Menschen verhungert. Und trotzdem findet kein Umdenken ...

Die Welt steht nicht am Abgrund, sie ist schon einen Schritt weiter.

Großstädte sind in den Fluten versunken, Ernten ausgefallen und Milliarden Menschen verhungert. Und trotzdem findet kein Umdenken statt. Stattdessen versuchen findige Wissenschaftler, die Geschicke des Planeten selbst in die Hand zu nehmen.
Bei einem Einsatz wird Logan Ramsay von einem unbekannten Virus infiziert, der ihn besser macht. Er wird schneller, stärker, denkt schneller und logischer. Also kein bösartiger Virus? Um das herauszufinden wird Logan gefangen genommen und untersucht. Bis ihm die Flucht gelingt. Doch da scheint es fast zu spät zu sein, für die Menschheit.

Cover und Klapptext des Buches von Blake Crouch zogen mich magisch an. Es klang spannend, mitreißend und wissenschaftlich fundiert. Irgendwie stimmt auch alles von diesen ersten Eindrücken, denn die Handlung war packend und die Wendungen, die der Roman nahm, hielten mich oft in Atem. Voller Spannung irrte und kämpfte ich mich an der Seite Logans durch die Geschehnisse und versuchte dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Blake Crouch versucht die gentechnischen Einspieler einfach zu erklären, damit auch Menschen wie ich dem Hintergrund folgen konnten. Es gelang, keine Frage, aber die endlosen Abkürzungen und Gen-Erklärungen fand ich ermüdend und stellenweise zu viel des Guten.
Die Beschreibung der durch den Klimawandel veränderten Natur und das Leben im Allgemeinen kam für meinen Geschmack hingegen zu kurz. Sehr gerne hätte ich den bildlichen Schilderungen des Autors weiter gelauscht und mir die Welt in der Zukunft noch mehr und deutlicher ausgemalt. Das versunkene New York oder das in der Wüste erstickte Las Vegas fand ich schier magisch, da es nicht überzogen wirkte, sondern wie eine einfache Gleichung: Meeresspiegel steigt, also versinkt eine Stadt. Die Erde trocknet aus, also weiten sich Wüsten aus und auch die unterirdischen Seen sind endlich. Doch was macht das mit Flora und Fauna? Da Blake Crouch ein ungebremst starkes Erzähltalent hat, fand ich es mehr als schade, dass hier so sparsam drauf eingegangen wurde.

Der Held der Geschichte, Logan Ramsay war mir sofort sympathisch. Interessante Kindheit an der Seite einer Wissenschafts-Mutter, die fast dem Wahnsinn verfallen ist mit ihren Idee und selber im Gefängnis landete. Jetzt glücklich verheiratet und bei einer Behörde beschäftigt, vor dessen Einsätzen er sich übergeben muss. Ein Kraut und Rüben Leben, aus dem er mit Logan mit seinem sonnigen Gemüt, stets das Beste machte. Für mich ein toller Mann, der der Handlung Charakter und Stärke verleiht. Ohne so einen starken, unbeugsamen und in sich ruhenden Helden mit kleinen Fehlern, wäre das Buch nur halb so schön gewesen.

Mein Fazit
Tolle Handlung, tolle Geschichte, tolle Charaktere. Stellenweise etwas umständlich, aber eine echt packende Sommer-Spannungs-Lektüre!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2023

für Knobelfreunde eine Knobelfreude

Das Geheimnis des Duke
0

Schon immer schlägt Charlets Herz für ihren Jugendfreund Jasper Godwins. Seit ihrer Kindheit und über das Erwachsenwerden hinaus, halten sie Kontakt; Und hoffen auf mehr. Doch Charlets Eltern haben andere ...

Schon immer schlägt Charlets Herz für ihren Jugendfreund Jasper Godwins. Seit ihrer Kindheit und über das Erwachsenwerden hinaus, halten sie Kontakt; Und hoffen auf mehr. Doch Charlets Eltern haben andere Pläne für die junge Frau. Sie soll Jaspers älteren Bruder Arthur ehelichen, der ihr zutiefst zu wieder ist. Als die beiden endlich persönlich aufeinandertreffen, verläuft es anders, als Charlet es sich erträumte. Kann sie ihre Liebe retten?

Eine süße und geheimnisvolle Rätselreise wartet in diesem neuen und spannenden Regency-Escape-Roman von Stefanie Neeb. Neben dem spannenden Krimi und der Herzschmerz Liebesgeschichte um Charlet und Jasper, warten viele Rätsel auf den Leser.
Ich kenne bereits eine Adventskalender Edition der Rätselromane und freute mich sehr auf diese Art der Liebesgeschichte. Aber um ehrlich zu sein, war der angegeben Schwierigkeitsgrad 4 für mich zu heftig. Ich hoffe, dass ich nicht zu viel spoilere, aber ich scheiterte schon am Anfang gnadenlos. Voller Freude löste ich das erste Rätsel und fand das angegeben Bild weit hinten im Buch. Dass es noch eine andere Möglichkeit gab, nahm ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Doch leider wurde es für mich nicht wirklich besser. Einige Rätsel bekam ich mit Knobeln und Überlegen raus, andere verstand ich noch nicht mal mit der Erklärung. Trotzdem machte es sehr viel Spaß und ich genoss das Rätselabenteuer in vollen Zügen. Ok, oft verzweifelte ich auch und musste das Buch eine Zeitlang weglegen.
Besonders gut haben mir die vielen phantasievoll gestalteten Zeichnungen gefallen. Detailgetreu, voller Liebe zur Geschichte und mit Ideenreichtum sorgten sie dafür, dass der Roman von Stefanie Neeb so einen ganz besonderen Kick erhielt.

Das einzige, was ich wirklich sehr schade finde, dass diese Aufschneid-Romane nicht nochmal gelesen werden können. Ja, zur Not kann man sie mit einem Klebestreifen oder einer Büroklammer erneut verschließen, aber es ist eben nur eine Notlösung.

Mein Fazit

Ich liebe Escape-Romane, sollte aber mehr auf den Schwierigkeitsgrad achten. Zum Knobeln, nicht nur für kalte Winterabende, hervorragend geeignet. Alleine, zu zweit oder auch mit mehreren ein echter Genuss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2018

Schlaf nicht ein

Das Morpheus-Gen
0

Die Nacht soll wieder mal lang werden, weil der junge Anwalt David Berger von seinem Chef dazu verdonnert wird, einen Fall durchzuarbeiten. Da fallen ihm die Tabletten gegen Müdigkeit ein, die ihm sein ...

Die Nacht soll wieder mal lang werden, weil der junge Anwalt David Berger von seinem Chef dazu verdonnert wird, einen Fall durchzuarbeiten. Da fallen ihm die Tabletten gegen Müdigkeit ein, die ihm sein bester Freund und Kollege Alexander Bishop gegeben hat. Und mit der Einnahme beginnen Davids Probleme: Er verspürt tagelang keine Müdigkeit mehr, seine Verlobte und sein Freund werden ermordet und er gerät als Verdächtiger in den Fokus der Polizei. Zudem machen mehrere Organisationen Jagd auf ihn. Doch was steckt wirklich dahinter?

Tibor Rode hat kein Buch erschaffen, sondern ein Rätselpuzzle. Denke ich einen Faden gefunden zu haben, kappt er diesen und es geht in eine andere Richtung weiter. Nur langsam und teilweise auch mühsam erschließt sich mir der Sinn hinter den Geschehnissen, da Rode mehr Andeutungen macht, statt Fakten präsentiert. Und dies alles in einem wahnwitzigen Tempo, der das Geschriebene spannend und lebendig hält. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da ich immer dachte, dass sich auf der nächsten Seite die Wahrheit offenbart! Während in der einen Ecke ein Stück der Lösung offenbart wird, taucht hinter dem nächsten Vorsprung ein weiterer Feind auf. Der Spannungsbogen ist enorm straff gespannt und es machte mir einfach Spaß, der Handlung zu folgen. Führte sie mal hier und mal dorthin, aber kontinuierlich nach vorne.
Nach der Einnahme einer mysteriösen Tablette, dessen Zusammensetzung und Hersteller unbekannt sind, kann David ohne Ausfallerscheinungen unbegrenzt wach bleiben. Ein gefundenes Fressen für militärische Organisationen weltweit, die stets bemüht sind, Super-Soldaten zu erschaffen. Doch noch eine weitere Organisation, die Bruderschaft, jagt David und diese sind viel älter, als es auf den ersten Blick scheint.
Die Mischung aus Mythologie, politischem Ränkespiel und Agententhriller ist Rode gut gelungen!

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht der Anwalt David Berger. Aufgewachsen bei seinem Großvater, der ihm Vater und Mutter ersetzte, sucht er Liebe und Geborgenheit bei seiner Verlobten Sarah. David ist für mich ein gelungener Charakter, da er bodenständig und besonnen ist, was sein Beruf mit sich bringt. Gleichzeitig genießt er sein Leben und schätz die üblichen Werte wie Familie, Treue und Fleiß; eigentlich recht konservativ, ist David doch offen für Neues. Die Geschehnisse drohen ihn zu zerbrechen, wenn der brennende Wunsch des Verstehens nicht wäre. Warum mussten die wichtigsten Menschen in seinem Leben sterben und was hat das alles mit Schlaf zu tun?
Gestört hat mich einzig die Verbindung zu Nina. Plötzlich taucht sie auf und David vertraut ihr bedingungslos und ohne Zögern. Gerade in seiner Situation als Gejagter, sollte Misstrauen an erster Stelle stehen und so fiel es mir denkbar schwer, das nachvollziehen zu können! Nina ist ein undurchsichtiger Charakter, mit dem ich nicht warm wurde. Ihre wirklichen Beweggründe blieben lange im Dunkel und so konnte ich ihren Handlungen nur schwer folgen.

Mein Fazit
Durchweg spannend und fesselnd!

Veröffentlicht am 22.12.2024

Überspitzt, überzogen mit einem Hang zum Bösartigen

Lieferdienst
0

Das waren meine Gedanken, nachdem ich das Buch, bzw. die Kurzgeschichte von Tom Hillenbrand gelesen habe. Dabei klang der Klapptext interessant und das Coverbild gefiel mir auch; Von Tom Hillenbrand ganz ...

Das waren meine Gedanken, nachdem ich das Buch, bzw. die Kurzgeschichte von Tom Hillenbrand gelesen habe. Dabei klang der Klapptext interessant und das Coverbild gefiel mir auch; Von Tom Hillenbrand ganz zu schweigen.
Den Anfang des Buches fand ich auch durchaus noch sehr gut. Den Bestellern, und somit auch mir, mal den Spiegel vor die Nase halten, was alles in unserer ach so gut vernetzen Welt schief läuft. Muss wirklich alles sofort und jederzeit zu erhalten sein? Ich denke nicht! Ein Gang zum örtlichen Verkaufsgeschäft hätte es in den meisten Fällen auch getan und ist dabei sauberer, sicherer, nachhaltiger. Doch wer will das schon hören, wenn er seinen Plastikkamm doch so viel günstiger tausende Kilometer weit weg mit nur einem Klick bestellen kann? Von der Klobürste ganz zu schweigen?! Das Klima können wir morgen - oder für ganz ausgefuchste - auch direkt ein anderer!!! retten.

In dieser Geschichte geht der Autor sogar noch weiter: Ich bestelle und vier Firmen drucken meinen Wunschartikel aus, bringen mir den und der, der am schnellsten geliefert hat, den darf ich behalten. Die anderen wandern in die Tonne.
Doch statt mir das Thema näher zu bringen, geriet ich in gezügelte Langeweilewut. So überspitzt und überzogen hätte es meiner Meinung nach nicht sein müssen. Ja, auch ich finde den ganzen Wahnsinn erschreckend und kann die Menschen icht verstehen, die sehenden Auges in ihr Verderben rennen, doch mit dieser Geschichte kam ich nicht zurecht. Statt wach zu rütteln, wirkt es auch mich überzogen und ich war froh, als das Buch zu Ende war.
Wahrscheinlich tue ich Tom Hillenbrand Unrecht und er ist einfach enttäuscht von der Welt und ihrem Stillstand, dass er sich zu so einem massiven Wortausbruch hinreißen ließ. Ich weiß es nicht und hoffe es ehrlich gesagt auch nicht! Denn seine gemäßigten Bücher mit dem feinen Spott und dem Finger, der immer wieder gekonnt in der Wund rumrührt, haben mich mehr begeistert und zum Nachdenken angeregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere