~~~ Shinto you are a Sunofagun ~~~
Zwei Esel auf dem JakobswegEine alte Ciao Rezi von 2012
Nach Hape Kerkelings Buch stieß ich auf dieses Buch von Tim Moore und fand, das muss ich auch mal lesen. Andere Leser empfehlen Tony Hawks' Mit dem Kühlschrank durch Irland, ...
Eine alte Ciao Rezi von 2012
Nach Hape Kerkelings Buch stieß ich auf dieses Buch von Tim Moore und fand, das muss ich auch mal lesen. Andere Leser empfehlen Tony Hawks' Mit dem Kühlschrank durch Irland, aber das gefiel mir ebensowenig, wie My dear Krauts von Roger Boyes. Vielleicht habe ich einfach Probleme mit dem englischen Humor dachte ich und gab dem Buch von Tim Moore eine Chance.
Die Meinung von zwei Zeitungen
»›Zwei Esel auf dem Jakobsweg‹ ist nicht nur schreiend komisch, sondern bietet einen nüchternen, von jeder esoterischen Peinlichkeit befreiten Blick auf das Geschehen.« Die Presse »Diese tragikomische Verbindung von Mensch und Tier hat höchsten Unterhaltungswert.« Nürnberger Zeitung
Klappentext
Was passiert, wenn ein Engländer, ausgestattet mit einer großen Portion britischen Humors, sein Herz und die Zügel in die Hand nimmt und sich mit einem französischen Esel auf heiliges spanisches Terrain begibt? Genau, der Esel ist störrisch, der Weg nach Santiago de Compostela lang, und Tim Moore findet in seinem Pilgerführer aus dem 12. Jahrhundert auch nicht immer die passenden Tipps. Dafür findet er etwas anderes: den Weg in sein eigenes Herz.
Der Autor
Tim Moore wurde 1964 in Chipping Norton geboren. 1998 schiffte er auf eine Seereise in die Arktis ein. Aus dem Zufall wurde ein Reisebuch, dass die Kritiker liebten: "Frost on my Moustache". Das Buch wies eine Menge Humor auf. Danach wandelte Tim Moore in "Continentel Drifter" auf den Spuren der ersten britischen Touristen. Das Buch "French Revolutions" bescherte ihm zahlreiche neue Fans und Preise. Seinen Ruf als Thor Heyerdahl der humorigen Reiseliteratur hat Tim Moore mit weiteren Büchern bestätigt. Der Autor lebt lebt mit seiner Familie im Westen von London.
Fees Inhaltsangabe
Der Kauf eines Esels war nicht gerade einfach, aber er fand dann doch einen, der ihn auf dem Jakobsweg begleiten sollte. Shinto ist ein störrischer Esel und Tim Moore hat alle Hände voll zu tun. Ab und zu haut Shinto auch mal ab. Tim Moore ist sehr bekannt unter den anderen Pilgern, denn Shinto erobert die Herzen im Sturm. Er begegnet sehr vielen anderen Pilgern und es gibt sehr viele Begegnungen in diesem Buch. Mit seinem Pilgerführer wandert er den Weg und sucht sich seine Herbergen. Gegen Schluss der Reise wandert er Stückweise mit seiner Familie.
Fees Meinung
Tim Moores Buch hat mich im Sturm erobert und ich bin ein Fan von Shinto geworden. Es war absolut lustig und ich konnte es gar nicht mehr abwarten, abends das Buch weiterzulesen. Es waren lange Lesenächte und es gab nur wenig Schlaf. Es war so kurzweilig beschrieben, einfach schön.
Ich fand die Begegnungen mit den anderen Pilgern so einfühlsam und schon beschrieben. Sie gefielen mir und man hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass man mitgewandert ist. Er beobachtete die anderen Pilger und beschrieb sie so, dass man sie praktisch vor sich sah.
Die historischen Zusammenhänge wurden so bildlich beschrieben, dass ich sie plötzlich ganz spannend fand. Diese Geschichte hatte Humor und diese Geschichte war ganz und gar nicht trocken. Tim Moore hat sie dermaßen humorvoll erzählt, dass ich diese Sachen gern gelesen habe und sie haben im Buch nicht gestört.
Zuerst dachte ich, seine Familie würde stören, als sie den letzten Rest mit ihm mitwanderte. Es gab auch plötzlich eine Distanz zum Autor und zur Geschichte, aber es gehörte irgendwie dazu und ohne das würde etwas fehlen.
Die detaillierte Beschreibung der Landschaft war wunderschön und man wäre gerne mitgepilgert. Allerdings ist der Jakobsweg so überlaufen und auch bei Tim Moore waren schon so viele Leute unterwegs, dass es nicht mehr so schön ist. 200.000 Pilger sollen es sein. Es gab auch bei Hape Kerkeling und Tim Moore ab und zu Probleme eine Unterkunft zu finden und auch Carmen Rohrbach hat darüber berichtet.
Das Buch ist auch nicht zu christlich angehaucht und ist sehr schön und unterhaltsam beschrieben. Der Schreibstil des Autor ist gut zu lesen oder zumindest die Übersetzung. Man hat aber bemerkt, dass der Autor Engländer ist und kein Deutscher. Es gab da viele Kleinigkeiten. Auch wie er manche deutschen Pilger beschrieben hat, manchmal fand ich Deutsche schon beschämend. Trotzdem es war flockig leicht zu lesen und ich musste öfters lachen. Also kein Buch für die Öffentlichkeit.
Shinto fand ich total lustig und es war sehr interessant, wie störrisch er ab und zu war. Die Verzweiflung des Autors war zwischen den Zeilen zu spüren, als Shinto nicht mehr weiterlaufen wollte. Doch irgendwie ging es dann immer weiter. Aber manchmal mussten sie doch weite Umwege in Kauf nehmen, denn Shinto geht nicht über jede Brücke. Schon alleine die Idee, einen Esel zu kaufen und keine Ahnung zu haben, wie man mit ihm umgeht ist völlig verrückt. Tim Moore meistert alles nachvollziehbar, erfolgreich und manchmal auch ungewöhnlich. Allerdings kommt dadurch Spannung auf, denn es ist nicht sicher, dass beide unbeschadet ankommen. Der Esel Shinto ist einfach unberechenbar. Man erfährt so vieles über die Schwierigkeiten des Abenteuers.
Es gibt viele Querverweise zu anderen Büchern. Leider gibt es hinten im Buch kein Extra-Verzeichnis dafür. Als Reiseführer ist dieses Buch auch total ungeeignet. Es ist einfach nur zum Lesen und amüsieren.
Der Autor ist durchaus realistisch in seinen Einschätzungen, des Ergebnisses, den der Weg auf den Autor macht. Die Erkenntnis, dass jeder Einzelne mit anderen Motiven losmarschiert ist und andere Ergebnisse erzielt, sind jetzt nicht sehr überraschend, aber gut beschrieben und herausgearbeitet. Es ist auch gut, dass man erfährt, dass wenn man solch einen schwierigen Weg pilgert, was Tim Moore dem Leser nicht unterschlägt, viel Optimismus, Durchhaltevermögen und Vorbereitung erfordert.
Fees Fazit
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, so dass ich ihm gerne 5 Sterne gebe. Ich werde auch noch weitere Bücher des Autors lesen. Es könnte auch sein, dass ich mir dieses Buch irgendwann mal wieder ertausche, denn dieses Buch kann man auch ein zweites Mal lesen. Das von Hape Kerkeling war gut, aber einmal Lesen reicht.