Cover-Bild Flucht im Neckartal
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Oertel u. Spörer
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 30.11.2009
  • ISBN: 9783886274475
Veit Müller

Flucht im Neckartal

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2023

Gar ned so schlecht

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Alte Ciao Rezi von 2011 oder 2012

Inhalt

Luka Blum ist ein Tübinger Journalist. Er macht in Irland Urlaub mit seiner dort gebürtigen Freundin Nelly. Sie hatten einen schönen Urlaubsanfang, bis er da ...

Alte Ciao Rezi von 2011 oder 2012

Inhalt

Luka Blum ist ein Tübinger Journalist. Er macht in Irland Urlaub mit seiner dort gebürtigen Freundin Nelly. Sie hatten einen schönen Urlaubsanfang, bis er da sie abends oft zu lange und zu viel gezecht haben zur Bank muss, um in Clifden, Geld zu holen. Da der Geldautomat out of order ist, muss er in die Bank. Kaum ist er an der Reihe, befindet er sich mitten im Überfall. Ein Mann, der zufällig in die Bank kommt, wird erschossen. Da Blum sieht, dass seine Freundin Nelly in die Bank kommt, greift er einen Täter an. Ein Schuss geht los, der eine Täter ist verletzt. Der andere Täter erschießt ihn und flieht.
Das alles wäre nicht so schlimm, dumm nur, dass der Erschossene einer IRA-Splittergruppe angehört und die will Rache, zumal die behaupten Blum hätte ihn umgebracht.
Die Polizei verhört Blum und seine Freundin. Da Nelly mit den Terroristen aufgewachsen ist, bleibt sie in Irland und Blum flieht nach Deutschland, wobei er aber einen Abstecher im Maisfeld macht, denn die Terroristen sind ihm schon auf der Spur.
Während Nelly in Irland untertaucht und mit ihrem Freund McCann redet und ihm erklärt, dass ihr Freund Blum unschuldig ist, gerät Blum in Pliezhausen in einen erneuten Mordfall. Er sollte einem anderen Freund von Nelly einen Umschlag mitbringen. Der Kommissar, ein alter Feind von ihm, verhaftet ihn sofort und mit Genuss. Doch auf dem Weg ins Kommissariat geschieht ein Unfall, die Polizisten werden verletzt und Blum kann fliehen.
Da Blum für einen Freund die Blumen gießt, beschlagnahmt er dessen Wohnung und geht nur nachts raus. In der Zeitung liest er aber nicht, dass er gesucht wird. Seinen Freund trifft er nachts, dieser ist in eine dumme Sache verwickelt und somit muss er die Wohnung räumen. Nelly, die inzwischen wieder in Deutschland ist, „verrät“ Blum an die Polizei. Mit Kommissar Hemmerle tüfteln sie an dem Fall. Hemmerle weiß, dass Blum unschuldig ist, daher wird Blum – unter Vollbewachung – als Lokvogel eingesetzt. Dem Kommissar wurde nur nicht die ganze Wahrheit gesagt, als Irland endlich mit der halben Wahrheit rausrückt, dass in der Kripo in Deutschland eine undichte Stelle ist, geraten Blum und seine Freundin Nelly in große Gefahr.
Meine Meinung

Ich habe mit Absicht so viel erzählt, denn vielleicht ahnt ihr schon, wie spannend oder langweilig der Krimi ist? Jedenfalls entfällt so auch eine Leseprobe, denn die ist nun nicht mehr nötig, vor allem nicht, nach meiner Stil-Beschreibung.
Der Krimi ist aufregend, denn der Spannungsbogen fällt zusammen, man holt Luft und schon trifft einen der nächste Schlag.
In diesem Buch gibt es mehr Lokalkolorit als in den Krimis von Gabbert (Odenburg und Insel-Krimis). Natürlich kommt die Tübinger Neckarfront, das Stocherkahnfahren, das Nonnenhaus und die Mühlstraße nicht zu kurz. Auch in Pliezhausen, dem Kirchentellingsfurter Baggersee (wo er ein Schwulenpaar mitten in der Nacht, während seiner Flucht erschreckt), dem Schönbuch mit ein paar historischen Streitereien, einer Hochzeit mit einem seltsamen Betrunkenen und eigentlich überall wo er auftaucht entsteht ein Bild vor Augen. Man kann die Flucht und vor allem die Orte nachfühlen und es entstehen Bilder vor Augen.
Sprachlich hätte ich einiges auszusetzen. Denn so überflüssig höflich und gehoben diese Gabbert-Insel-Krimis sind, so „billig“ erscheint dieser Krimi. Es ist normale Umgangssprache, Slang, allerdings weniger schwäbisch oder mit der schwäbischen Sprache, das wird dann doch eher nur gestreift. Also nicht mit dem charmanten Flair des Tatort-Kommissar – Bienzle. Nein, es ist mehr in Richtung Matula, Malet, und Jerry Cotton Krimi. Wer dies mag, der ist hier perfekt aufgehoben. Da ich diese Krimis auch oft sehe bzw. lese möchte ich dafür auch nicht unbedingt Sterne abziehen. Allerdings ein wenig seicht ist der Krimi schon.
Das Buch ist zwar zeitweise sehr spannend, doch mir gelingt es, auch aufgrund dessen, dass die Buchstaben relativ klein geschrieben sind, nicht, das Buch in ein bzw. zwei Abenden auszulesen.
Der Krimi ist ok, was schon sagt, der Krimi bekommt nicht die volle Punktzahl. Es macht nichts, das Buch immer wieder wegzulegen und Lesepause zu machen. Bis zum Schluss, da wollte ich dann doch die letzten Seiten vollends lesen und nicht bis zum nächsten Abend warten.
An den Namen habe ich fast nix auszusetzen, außer man merkt, dass der Autor Pfälzer ist, wie könnte er sonst seine Hauptperson Luka Blum nennen.
Aber er hat nicht so viele Kriminalbeamte. Es sind nicht so viele Mitwirkende. Die Übersicht bleibt sehr gut erhalten.
Mir gefällt das Buch. Natürlich hat er nicht die Spannung oder die Sprache einer Agatha Christie und er hat auch keine psychisch diffizilen Geschichten, die so ausgefeilt sind, wie von Andreas Eschbach oder Stephen King. Von daher möchte ich sagen, er ist ein guter und netter Autor. Ein bisschen mehr Biss würde ihm nicht schaden.
Teilweise ist das ganze auch sehr konstruiert und aneinander gereit. Man hat den Eindruck, im großen ganzen weiß er dann schon, wie die Geschichte läuft – nicht wie sie ausgeht – und dann reiht er einfach ein Ereignis nach dem anderen so zusammen, dass es ein Buch gibt. Sagen wir so, er ist ausbaufähig und nicht schlecht.
Preislich möchte ich sagen, dass ich keine 10 Euro für solch ein Buch ausgeben würde. Schließlich bekomme ich von meinen Lieblingsautoren schon Paperback-Bücher für 7 bis 9 Euro. Na ja, ok, die werden ja auch zuerst mit Hardcover Ausgaben verlegt und dann erst mit einem Paperback-Buch.
Ich tu mich ein bisschen schwer jetzt mit der Einstufung und mit den Sternen. Schließlich habe ich schon Autorinnen wie Hilary Norman 3 Sterne gegeben. Trotzdem. Ich kann mich nicht durchringen, diesem Buch nur 2 Sterne geben, denn so schlecht ist es dann doch nicht. Wenn ich es mit den Oldenburg-Krimis vergleiche, aus denen man viel mehr machen hätte können, dann ist es natürlich besser.
Wer also so „kleine“ Krimis mag, wie Leo Malet, Edgar Wallace, Jerry Cotton, der ist hier sehr gut aufgehoben.
Ob ich die anderen Bücher der Serie lese, kommt drauf an, ob ich sie mir ertauschen oder leihen kann. Kaufen würde ich sie nicht. Aber die drei oben genannten habe ich ja auch ertauscht, von daher passt das schon.
Wer die Gegend rund um Tübingen kennt oder einen kleinen Vorgeschmack haben möchte, der kann diese Bücher durchaus lesen, denn da stehen wichtige Sehenswürdigkeiten von Tübingen drin und zwar anschaulich beschildert. Da verwundert es nicht, dass der Autor schon über Gaststätten und Baggerseen in und um Tübingen/Reutlingen geschrieben hat. Als Reiseführer kann aber so ein Buch nicht dienen. Na ja, sagen wir mal so: Bei der schwedischen Kommissar Wallander-Serie haben die Fans die Bücher ja auch als Reiseführer benutzt, warum also nicht. Wer Spaß am Wandern und bummeln hat, kann das gerne versuchen.
Fazit

Ich vergebe 3 Sterne und eine Kaufempfehlung, für Menschen, die dieses Genre lieben.

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