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Veröffentlicht am 30.05.2023

Eine Alte Ciao Rezi

Ein Engländer in Paris
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Fees Schnellcheck
Stephen Clarke
Ein Engländer in Paris
Mein Jahr mit den Franzosen
Piper
ISBN 978382250660


Fee erzählt vom Inhalt (um was geht’s hier eigentlich?)

Paul West ist ein Engländer, der 1 ...

Fees Schnellcheck
Stephen Clarke
Ein Engländer in Paris
Mein Jahr mit den Franzosen
Piper
ISBN 978382250660


Fee erzählt vom Inhalt (um was geht’s hier eigentlich?)

Paul West ist ein Engländer, der 1 Jahr in Paris verbringt. Er hat einen neuen Job bekommen und muss sich jetzt an die Franzosen gewöhnen, dabei erlebt er alles Mögliche.

Fees Meinung und noch mehr vom Buch

Manchmal ist das Buch tatsächlich lustig, aber leider nicht so lustig, wie ich mir das gewünscht habe. Es werden Klischees aufgewärmt und man kann sich nicht vorstellen, dass es wirklich so schlimm in Frankreich zugeht. Und Paul West kommt dabei – zumindest am Ende – immer gut weg. Zuerst hilft ihm sein Chef und dann versucht er den arglosen Engländer hereinzulegen.

Die Franzosen haben einen laissez faire Stil, nach Stephen Clark sind sie faul! Einfach nur faul. Den ganzen Tag sitzen sie nur im Büro rum. Ein Team sind sie so gar nicht. Sie machen was sie wollen und lassen sich nichts von einem Engländer sagen. Paul West wurde eingestellt, um englische Teehäuser in Frankreich zu errichten, aber seine Vorschläge und Namen werden einfach ignoriert. Allerdings möchte er am Schluss selber genau den Namen für sein Teehaus.

Eines Tages macht er Häppchen mit englischem Essen und lässt die Franzosen probieren, allerdings hat er sich mehr Feedback und Einsatz gewünscht. Ein Franzose probiert ein Teil, es schmeckt ihm offensichtlich, da nimmt er sich gleich das meiste mit und verdrückt sich. Müssen wir jetzt glauben, dass die Englische Küche besser ist, wie ihr Ruf? Stephen Clark versucht uns das so unterzujubeln. Ich weiß das allerdings leider besser.

Allerdings ist es teilweise eine Anleitung für Paris, was mir besonders gut gefiel. Vor allem, wie bestellt man beim Kellner, dass man tatsächlich seine Tasse Milchkaffee bekommt und nicht gleich einen Humpen.

Seite 148 und 149:

Kaffee mit Milch = Un crème, s’il vous plait. (auch wenn Crème Sahne bedeutet, egal)
Ein Espresso = un express
Dünner schwarzer Kaffee = un allongé
Ein (normales Bier) = Un demi (bière)
(bestellt man un bière bekommt man ein wolkenkratzerhohes Glas mit Bier)
Ein Krug (gratis) Leitungswasser = une carafe d’eau
De l’eau = dann bekommt man (kostenpflichtiges) Mineralwasser

Das Jahr IN Paris ist auch extrem kurz, es geht von September bis Mai, danach sind Ferien, irgendwo aber auf keinen Fall in Paris. Im Buch werden mehrere Streiks beschrieben, es werden Unannehmlichkeiten beschrieben, aber sonst ist das halt so. Die Franzosen scheinen recht gelassen auf Streiks zu reagieren.

Medikamente scheinen lebenswichtig für die Franzosen zu sein, denn Stephen Clark muss welche aus England mitbringen. Und die Franzosen stehen stundenlang vor einer Apotheke, als die meisten Apotheker/n streiken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Franzosen Schlange stehen? Das machen doch die Engländer, aber Franzosen?

Besonders drastisch fand ich die Szene, wo er aus der Wohnung geworfen wird und wie er sich da zu helfen weiß.

Natürlich dürfen auch die vielen. Dies wird sehr lustig erzählt, es ist also keineswegs ein Liebesroman. Was mir aber auch zu viel wurde, Paul West ist ein sooooooooooooo toller Hecht und ständig hat er ne andere Frau im Bett. Die Bettszenen hab ich dann schließlich überwiegend überlesen. Warum ist er so toll und die Franzosen alle doof, blöd und man kann ständig über sie meckern?

Lustig und mit viel Pariser Lokalkolorit waren die Texte, wo die Franzosen Englisch reden, das wurde aber in deutsch gemacht, aber man kann sich das vorstellen, oder als Paul West Englischunterricht gibt.:
z. B.
„Es ist eine Statt. Nahe von Dofa.“ „Wie bitte?“ Sie kennen sischa! Gleisch bei die Tünnel. Man kommt aus die Tünnel raus und och. Mit Kattedrahl. Kännterbörri!“ Gemeint war Canterbury mit der dortigen Kathedrale.

„Was hast du gestern abend gemacht?“
„Ich habe misch eine Abfallkuchen gebacken.“
„Abfall? Du meinst Apfelkuchen.“
„Ja, Affeküchen.“

Rollenspiele
Im Restaurant. Sag dem Kellner, ob er deinen verschütteten Wein aufwischen kann.
„Äh, Herr Ober, können Sie bitte mal hier über die Tisch wichsen?“

„Wenn Sie unsere Reschnung nischt bezahlen, wir kontakten unsere Reschtsamwald.“
Paul West versucht beides zu verbessern und dann kommt das:
„Oh? Okay, wir kontakten unsere Linksamwald.“

„Isch bin Bärrnahr isch binn vehanntwottlisch fürr die Kommünikassjohsbereisch, äh….“

Jedenfalls war das Buch teilweise lustig, teilweise lehrreich, teilweise interessant. Vieles kann man sich sehr gut vorstellen und man kann seine Englisch bzw. Französischkenntnisse wieder auffrischen.

Fee guckt Amazonrezensionen
Das mache ich ja für mein Leben gern, und es ist mir egal, was andere darüber denken.

48 Bewertungen

5 x 1 Stern

Na ja, ich war schon mal in Frankreich und ich bin der Meinung, dass manche Klischees halt zutreffend sind. Die Franzosen lieben Wein, Käse, Baguette. Was ist da schon dabei? Würde ich dort wohnen, wäre es so ähnlich. Aber Käse und Baguette sind herrlich in Frankreich und der Rotwein auch. Aber ich kann die Bewertungen verstehen und auch, dass die meisten das Buch leider nicht ausgelesen haben. Trés domage! und das mit der Hundescheiße empfand ich in Frankreich auch schlimmer, als hier. Und hier ist es schon merde.

8 x 2 Sterne
Ja, das stimmt, ein Jahr in der Provence von Peter Mayle ist viel besser, viel lustiger, viel empfehlenswerter und authentischer.

Und ja, es ist etwas platt! Da kann ich der Rezentin nur zustimmen. Die Witze sind auch etwas alt, aber nichtsdestotrotz, es gibt schlechtere Bücher.

Ja, das mit den Sexszenen fand ich auch echt schade. Das wäre auch „dezenter“ gegangen, finde ich.

5 x 3 Sterne

Dasselbe wie vorher. Aber einer empfiehlt, dass man sich mit Briten und Franzosen auskennt und dazu meint er, die Originalausgabe wäre besser. Das glaube ich unbesehen. Manchmal finde ich es schade, dass meine Englischkenntnisse einfach nicht für ein Buch ausreichen. Schon einige Male wurde die Übersetzung bemängelt, bei den Büchern. Es geht sehr viel verloren.

16 x 4 Sterne

Die Rezensionen sind sehr interessant und decken sich überwiegend mit meinen.
Es ist natürlich Sozialkritik enthalten und das passt halt nicht so ganz in ein ansonsten lustiges Buch.

Die Überlegung, wenn ein Deutscher so über die Franzosen oder Briten geschrieben hätte, hätte es Ärger gegeben, kann ich nachvollziehen. Und es ist schade, dass wir so was nicht dürfen…..

Jawohl satirisches und ironisches ist natürlich auch im Buch enthalten.

14 x 5 Sterne

Na ja, Vollidiot oder Resturlaub finde ich genauso humorvoll wie dieses Buch. Es ist nicht besser oder schlechter.

Was ich interessant finde, die Bewertungen klingen alle echt und ehrlich.

Fees Fazit

Da Ironie und Satirisches nicht jedermann versteht und die Sexszenen doch manchmal zu extrem sind, kann man das Buch nicht unbedingt verschenken. Sonst finde ich es gut und lustig. Es gibt bessere und schlechtere Bücher. Meiner Meinung nach findet man es wohl lustig, wenn man Vollidiot und Resturlaub von Tommy Jaud mag, allerdings muss man halt die Sachen verstehen und mögen, die – von mir - im ersten Satz kritisiert wurden.
Die Sprache ist locker leicht, man kann es gut lesen und nach 3 Abenden hatte ich das Buch ausgelesen, von daher, das ist ok. 3 Sterne und eine Empfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2023

~~~ unwiderstehlich? Vielleicht... ~~~

Der schönste Fehler meines Lebens
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Alte Ciao Rezi von 2013

Fees Story

Meg ist die Tochter von berühmten Menschen. Sie bekommt ihr Leben nicht in den Griff und ihre Familie ist nicht begeistert von ihr. Ihre Eltern unterstützen sie finanziell ...

Alte Ciao Rezi von 2013

Fees Story

Meg ist die Tochter von berühmten Menschen. Sie bekommt ihr Leben nicht in den Griff und ihre Familie ist nicht begeistert von ihr. Ihre Eltern unterstützen sie finanziell und sie reist sehr viel, um sich selber zu finden. Dann möchte ihre beste Freundin Lucy heiraten. Ted Beaudine aus Wynette in Texas. Er ist Mr. Perfekt und passt nicht zu Lucy. Meg nimmt kein Blatt vor den Mund und die Braut läuft davon. Ganz Wynette ist sauer auf Meg, alle hassen sie. Doch leider kann Meg ihr Hotel nicht bezahlen und ihre Familie weigert sich ihr zu helfen, so muss sie es abarbeiten. Es ist sehr schwierig für sie, denn alle sind böse mit ihr und lassen sie das spüren. Vor allem seine Perfektheit Ted. Sie schläft in ihrem uralten Auto, bis sie in Lucys Kirche umzieht. Als sie das Geld abgearbeitet hat, wird sie entlassen. Doch leider kann sie nicht nach Hause, denn sie hat nicht genügend Geld fürs Benzin. So sucht sie sich einen neuen Job im Golfclub. Dieser hat einen neuen Geschäftsführer, der noch nicht weiß, dass sie überall gehasst wird. Sie übt ihren Job gut aus, auch wenn es ein „niederer“ Dienst ist. Ted und sie haben eine Affäre. Dann kommt Spence, der einen Golfplatz bauen möchte und Meg gnadenlos anbaggert. Seine Tochter, Sunny ist in Ted verliebt.
Fees Meinung

Eigentlich würde ich dieses Buch in die Kategorie „seicht“ abschieben. Aber was ist dann Janet Evanovich? Vielleicht sollte ich erst mal mit dem beginnen, was mir sehr gut gefiel.
Die Charaktere sind wirklich sehr schön dargestellt und es gibt sehr viele liebenswerte Menschen. Man kann sich alle sehr gut vorstellen und sich ein Bild davon machen. Zum Schluss erfährt man, dass einige Charaktere schon in anderen Büchern der Autorin auftauchen. Das finde ich schön und ich freue mich auf die Fortsetzung und wie Lucy ihre Liebe findet.
Das ganze ist sehr humorvoll geschrieben. Ich musste des öfteren laut lachen. Auch musste ich mit Meg ständig mitleiden und fand das ganze sehr gut beschrieben. Die Geschichte könnte so vielleicht tatsächlich stattfinden.
Der Anfang ist schon sehr interessant und keineswegs langweilig beschrieben. Dann wird es ein wenig zäh, aber eigentlich nur, weil hier ellenlang beschrieben wird, wie Ted Lucy befriedigt. Als Anleitungsbuch für Teenis gar nicht so schlecht. Aber für mich war das mal wieder zu viel. Das ist auch der Grund, warum ich 2 Sterne abziehe. Denn seitenlang beschriebener Sex ist etwas, das mich einfach nicht interessiert, das lese ich nicht gerne. Trotzdem ist es irgendwie gut beschrieben und nicht so „dreckig“ oder „gezwungen“ in manch anderer Liebesgeschichte. Das ganze ist eine Liebesgeschichte und wirklich schön geschrieben. Also nichts, was mir eigentlich gefallen würde, ich finde Krimis einfach schöner.
Trotzdem ist das ganze witzig und absolut romantisch, so dass man sich das ganze gerne als Film vorstellt, wenn die Darsteller nicht ständig beim Thema Sex wären.
Meg hat viel Witz und ich finde das ganze sehr lustig, vor allem, als herauskommt, dass sie Torys ausgemusterte Designerkleidung kauft und trägt. Das ist nur eine kleine Krönung des ganzen.
Fees Fazit

Mir gefiel das Buch und ich kann es guten Gewissens mit 3 Sternen empfehlen. Susan Elizabeth Phillips ist eine Autorin, die man sich merken sollte.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 30.05.2023

~~~ Schuster bleib bei deinen Leisten! ~~~

Grabt Opa aus!
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Ciao Rezi von 2014

Fees Schnellcheck
Tatjana Kruse
Grabt Opa aus
Ein rabenschwarzer Alpenkrimi
Haymon TB
2014
9783852189567
9,95 Euro
Fee erzählt von der Autorin
Tatjana Kruse ist 1960 in Schwäbisch ...

Ciao Rezi von 2014

Fees Schnellcheck
Tatjana Kruse
Grabt Opa aus
Ein rabenschwarzer Alpenkrimi
Haymon TB
2014
9783852189567
9,95 Euro
Fee erzählt von der Autorin
Tatjana Kruse ist 1960 in Schwäbisch Hall geboren. Seit 2000 schreibt sie Kriminalromane und vorher Kurzgeschichten. Ihre Serie Kommissar Seifferheld soll sehr beliebt sein. Da muss ich mal gucken. Sie hat mehrere Preise bekommen.
Fee erzählt von der Geschichte
Alfie erbt eine Pension in Tirol. Das ist auch bitter nötig, da er seine Chefin geschwägert hat, muss er flüchten. Irgendwie kommt er vom Regen in die Traufe, denn das Hotel ist stark baufällig, von alten Leuten bewohnt und dazu versucht ihn jemand umzubringen.
Fee sagt ihre Meinung
Die Charaktere sind seltsam makaber und es dauert ein wenig, bis man mit ihnen warm wird, zumal ich mich nicht erinnern kann, schon mal ein Buch dieser Autorin gelesen zu haben. Ich musste mich also erst mal in ihren rabenschwarzen Humor einlesen. Dazu muss ich sagen, es war nie langweilig, dauernd passiert irgendwas. Schon der Anfang ist so schrecklich, die Vorstellung alleine, so im Wasser mit Steinen gefesselt und einer Plastiktüte auf dem Kopf. Dann kommt noch der richtige Anfang, wo er das Cafe seines Chefs verwüstet. Eine Fantasie hat die Autorin, sagenhaft, da bleibt einem die Spucke weg. Also vom Regionalkrimi-Faktor bekommt sie die vollen Punkte, das könnte nirgends anders spielen, finde ich. Der Ort ist ideal gewählt und man hat den Eindruck, dass sie tatsächlich da war, was sich auch in der Danksagung bestätigt findet. Teilweise war es so makaber lustig, dass einem das Lachen im Hals stecken blieb. Die Attentate am Anfang auf Alfie sind auch noch „einfach gestrickt“ und nachvollziehbar. Das Finale ist dann eher groß-furios und James-Bond-like. Also da würde ich echt mal gern einen Film sehen, von diesem Buch. Das Ende des Buches ist, wie sag ich das, ohne zu viel zu verraten?, sehr interessant und ein wenig überraschend.
Hinzufügen möchte ich noch, dass die Ratte als Haustier sehr gut zu diesem Krimi passt. Passt also perfekt zum rabenschwarzen Krimi.
Fee kommt zu ihrer Lieblingsstelle: Amazon-Rezensionen samt Fees Meinung
44 Bewertungen
12 x 1 Stern
Also es stimmt, es sind zu viele Charaktere und –Seitenfüller-, bei diesem Buch kann man nur immer ein paar Seiten lesen, so dass man aber ca. eine Woche (ich lese ja abends) benötigt. Allerdings war es nicht langweilig, aber man musste sich viel merken. Durch die „Promispitznamen“ konnte man sich die Leute allerdings sehr gut vorstellen.
Besonders lustig ist es nicht. Es war so skurril, dass mir – wie oben erwähnt- das Lachen im Hals stecken geblieben ist.
Das Problem ist einfach, dass so rabenschwarze Regionalkrimis nicht gut ankommen. Man sollte die Leute besser warnen und aufs Cover aufdrucken: Achtung Satire. Vielleicht würden dann die Leute die Finger vom Buch lassen, die Satiren nicht verstehen. Ich fand es jetzt auch makaberer als lustig. Aber so schlecht war es nun doch nicht.
3 x 2 Sterne
Wahrscheinlich ist auch das Ende einfach zu unbefriedigend für das Genre: Krimi.
3 x 3 Sterne
Ich hab den Eindruck, viele Rezenten hatten nur eine Leseprobe, daher gibt es auch so viele Negativrezensionen. Ok, es war jetzt kein superduper Werk, aber ich fands so gut, dass ich gerne noch mehr von der Autorin lesen möchte. Wäre es besser ausgearbeitet, dann hätte ich noch mehr Seiten von dem Buch lesen müssen. gg
12 x 4 Sterne
Also es war nicht langweilig, aber ok, es hätte spannender sein können. Das Ende war schließlich auch überraschend. Man kann nicht sagen, dass man hätte vorhersehen können, was jetzt passiert. Dazu war es zu wirr und zu viel.
Genau, kein literarisches Meisterwerk, aber auch nicht schlecht.
Den Schreibstil fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, kam mir aber entgegen, so dass ich gerne weiter gelesen habe. Ich war allerdings nicht traurig, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte.
Ja, man könnte sagen:“Leichte, unterhaltsame Kost.“
14 x 5 Sterne
Ich weiß nicht, warum die so viel lachen und schmunzeln mussten. Es war zu viel Handlung für mich, da konnte ich nicht lachen, weil schon das nächste makabere folgte und oft war es zu skuril um darüber lachen zu können.
Hier klingen überraschend viele Rezensionen echt. Nur eine da würde ich auf Werbung tippen.
Allerdings bin ich mit trotzdem nicht sicher, ob alle das Buch auch gelesen haben, die rezensiert haben.
Fees Fazit
Ein Buch, das ich mit 3 Sternen empfehlen kann. Es ist leichte (unterhaltsam geschrieben), unterhaltsame Kost, allerdings mit einem rasant-verrückten Verlauf, das immer wieder Überraschungen bietet, vor allem das Ende. Mir war es zu makaber, um darüber lachen zu können und es war einfach zu viel (zu viele Wendungen). Eigentlich war es kein typischer Krimi. Es war eher eine zu makabere Kriminalkomödie, bei der einem das Lachen im Hals stecken blieb. Aber man sollte das Buch lesen.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Die Fee ist erstaunt

Die scheußlichsten Länder der Welt
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Eine Rezi zum Büfrü von Ciao 2012

Irgendwann habe ich mir das Buch: Die scheußlichsten Länder der Welt ertauscht. Ich hatte im Vorfeld schon einiges gelesen und wollte wissen, inwieweit das mit den Vorurteilen ...

Eine Rezi zum Büfrü von Ciao 2012

Irgendwann habe ich mir das Buch: Die scheußlichsten Länder der Welt ertauscht. Ich hatte im Vorfeld schon einiges gelesen und wollte wissen, inwieweit das mit den Vorurteilen stimmt.
Die Autorin

Favell Lee Mortimer wurde 1802 in London geboren und starb 1878. Sie wurde als Quäkerin geboren. Als sie 25 Jahre alt war begann sie mit Henry Manning die Bibel zu studieren. Sie war in ihn verliebt, doch er hatte andere Interessen und wurde Kardinal. Er forderte irgendwann seine Korrespondenz an sie zurück, verweigerte ihr aber ihre für ihn. Sie konvertierte zum evangelischen Glauben und fand alles andere schlecht . Sie hasste vor allem Katholiken und Moslems. 1841 heiratet sie Reverend Thomas Mortimer. Sie führte keine glückliche Ehe und es hieß, dass er ein grausamer Ehemann war. Irgendwann zog sie zu ihrem Bruder, um sich vor ihrem Gatten zu schützen. Mrs. Mortimer war Buchautorin und schrieb bevorzugt Kinderbücher (Auszug mitsamt meiner Meinung folgt) Als Witwe kümmerte sie sich um Waisenkinder und Arme. Sie lebte ihre letzten 16 Jahre in Rivulet House und ihre Grabstätte befindet sich scheinbar in Sheringham. Ihre Nichten und Neffen mochten sie nicht.
Todd Pruzan

ist eigentlich Coautor des Buches. Er hat eine riesig lange Einleitung geschrieben, um sich die Zeit damals und Mrs. Mortimer vorstellen zu können. Als er auf ihr Buch stieß, musste er lange suchen, bis er feststellte, wer die Autorin ist. Das Problem war, dass sie viele Bücher schrieb und man auf die folgenden immer schrieb: Die Autorin von „The Peep of Day“. Dieses Buch wurde damals schon 1 Million mal verkauft und in viele Sprachen übersetzt. Todd Pruzan fiel also ein Buch von Mrs. Mortimer in die Hände und er und seine Kumpels lachten sich halb tot über die Vorurteile der Autorin, die nur einmal als Kind in Brüssel war und sonst nicht mal in England herumkam. Irgendwann fand er es schade, dass er ihre Bücher nur in Antiquariaten in Amerika fand. So wollte er der heutigen Welt nicht vorenthalten, was die Autorin 1855 über unsere Vorfahren schrieb. Die Autorin war sehr belesen und hat das was sie gelesen hat, zusammengefasst und über jedes Land ihre bissigen Kommentare abgelassen. Gelästert bis zum geht nicht mehr. Ob wir Todd Pruzan dankbar sein müssen, erfahrt ihr in meiner Meinung.
Mrs. LeeMortimer, ein Auszug aus einem Kinderbuch (Peep eine Bibel-Fibel für Vierjährige) von ihr:

„Gott hat deine Knochen mit Fleisch bedeckt. Dein Fleisch ist weich und warm. In deinem Fleisch fließt Blut. Gott hat Haut darum gelegt, und sie bedeckt dein Fleisch wie ein Mantel... Wie gütig von Gott, dir einen Körper zu geben! Ich hoffe, deinem Körper wird kein Leid geschehen.... Ob deine Knochen brechen werden? - O ja, das würden sie, solltest du von irgendwo hoch oben herabstürzen oder von einem Karren überrollt werden....
…..
Wenn er ins Feuer fiele, würde er verbrennen. Wenn er mit einem großen Messer durchbohrt würde, würde all das Blut auslaufen.........etc. etc..“

Fee meint: Danke Gebrüder Grimm, dass ich mit euren Märchen aufwachsen durfte!!! Solch ein sadistisches Kinderbuch muss den Kindern von damals (UNSEREN VORFAHREN), megamäßig Angst gemacht haben. Aber das nur mal, damit ihr einen Eindruck der Autorin bekommt. Denn dieses Buch ist so was wie ein Märchenbuch für Erwachsene. Vorurteile so weit man sieht.
Inhalt:

In diesem Buch gibt es eine Zusammenfassung über die wichtigsten Länder der Welt und die Länder, die Todd Pruzan am interessantesten fand.
Teil 1
Die tollpatschigsten Menschen in Europa
The Countries of Europa(e) described (1849)
England, Wales, Schottland, Irland, Frankreich, Spanien, Portugal, Russland, Italien, DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, Ungarn, PREUSSEN, Polen, Holland, Belgien, Schweiz, Dänemark, Island, Sizilien, Schweden, Norwegen, Türkei, Griechenland.

Teil 2

Die betrunkensten Arbeiter in Asien
Far off: Asia and Australia described (1852)
Das heilige Land, Arabien, Die Türkei in Asien, Persien, China, Hindustan, Tscherkessien, Georgien, Tatarei, Afghanistan, Burma, Siam, Malakka, Sibirien, Ceylon, Borneo, Japan, Australien.

Teil 3
Die gottloseste Stadt der Welt
Far off, Part II: Africa and America described (1854)
Afrika: Ägypten, Nubien, Abessinien, Südafrika, Guinea oder Land der Neger, Aschanti, Dahomey.
Amerika: Die vereinigten Staaten, Kalifornien, Grönland, die westindischen Inseln, Mexiko.
Zentralamerika.
Südamerika: Brasilien, Peru, La Plata oder die argentinische Republik.
Der große pazifische Ozean: Neuseeland.
Inhalt II

Am Anfang gibt’s eine kurze Einleitung über die Autorin, als Todd Pruzan auf ihren Spuren wandelte.
Zu jedem Kapitel gibt es eine geschichtliche Einleitung, die in einer anderen Schrift geschrieben ist, damit ihr euch ein wenig in die damalige Zeit des Landes einlesen könnt.
Zum Schluss gibt’s den tiefempfundenen Dank von Mr. Pruzan an die Autorin. Ein Haufen Quellen und zum Buch.
Leseprobe samt Fees Meinung dazu:

Ich dachte mir, dass ihr unbedingt wissen wollte, was sie über die Deutschen, Preußen und Österreicher sagte. Hier ein paar kleine, „nette“ Auszüge.
Deutschland:

Zuerst kommt ein wenig Länderbeschreibung und dann:“Wo sind die Kühe? Sie sind im Stall. Wie seltsam, die arme Kuh im Stall einzusperren! Ich bin sicher, wenn sie eine Kuh wären, würden sie viel lieber eine amerikanische sein, die sich an frischem Gras gütlich
tun kann, und nicht eine deutsche, die Bündel von Heu im Stall frisst.“
Ihr seht schon, der Leser wird miteinbezogen und nach seiner Meinung gefragt, die ja die Meinung von Mrs. Mortimer zu sein hat. Sie war nie da, weiß das aber ganz genau, dass ALLE unsere Kühe im Stall stehen. Unser Land wäre zwar nett, aber wir haben „nicht diese hübschen grünen Wiesen.... wie in England.“ Ach ja? Also ich war noch nie in England, aber WIR haben hübsche grüne Wiesen und darauf sah ich schon viele hübsche Kühe weiden, die frisches aromatisches Gras bekam.
„Im Erdgeschoss ist der Kuhstall, was an sich nichts schlechtes wäre, wäre das Zimmer im ersten Stock sauber;.....Weil die Frauen so viel draußen sind, halten sie ihre Häuser nicht sauber..... alles ist schmutzig und unbequem.“
„Die Frauen sind sehr fleißig, und sie nehmen ihr Strickzeug überallhin mit. Sie sind in ihre Stricknadeln vernarrt wie die Männer in ihre Pfeifen. Es würde Sie überraschen, wie viele Socken sie stricken....“
Das alles war mir sehr neu und ich würde nicht alle deutschen Häuser für dreckig halten, allerdings, da wir ja viel stricken, wo tun wir das denn? Außerdem verbringen wir viel Zeit weben, mit kochen und spinnen (Leinenwäsche). Zudem können und wir auch Klavier und Harfe spielen. Ach ja, und Tee können wir auch nicht kochen. Und wir haben alle blondes Haar und blaue Augen. Wir lesen auch keine nützlichen Bücher, nur Romane über Menschen, die gar nicht gelebt haben. Oh je, wie können wir nur. Was sind wir doch für Barbaren. Und dann noch unsere Weihnachtsbäume. Das ist ja schrecklich und böse Kinder bestrafen wir. DAS ist natürlich richtig, nach Mrs. Mortimer, die solche sadistischen Kinderbücher schrieb.
Österreich:

„Ein Teil Deutschlands heißt Österreich.“
Mit anderen Worten Österreich gehört zu Deutschland. Gehört uns dann auch ein Teil der Schweiz? Weil ein Teil dort redet ja auch deutsch. Ihr seht schon, die Länder waren früher ein wenig aufgeteilt. Leider gibt es dazu keine Karte, die fehlt noch in dem Buch. Denn Mrs. Mortimers Landkarte ist sicher irgendwie auch damals nicht aktuell gewesen. Denn manches ist nicht so ganz richtig und das hat ja auch Mr. Pruzan schon festgestellt.
„Niemand ist so versessen auf Gesellschaften wie die Bewohner Wiens.....essen sie für ihr Leben gern gute Sachen.... Kutschen, die mit großer Geschwindigkeit fahren, und es ist gar nicht leicht, ihnen auszuweichen, weil es keine Bürgersteige gibt. Wenn die Wagen um eine schmale Kurve biegen, retten sich die erschrockenen Leute manchmal mit einem Sprung auf die Kutsche, statt von ihr überfahren zu werden, so dass man häufig Equipagen sieht, an die sich vorn und hinten Menschen festklammern.....Die Straßen werden sehr sauber gehalten, doch mitten durch die Stadt fließt ein dunkler Strom, der ziemlich ekelerregend und ungesund ist. Eine große Zahl von Menschen in Wien hat Husten, weil ein kalter Ostwind weht.“
Das klingt alles noch ziemlich harmlos, allerdings, wenn man um den triefenden Sarkasmus von Mrs. Mortimer weiß, weiß man genau, was sie sagen möchte: Solche Barbaren, diese Kutscher, diese feiernden Wiener und dieser dreckige Fluss. Leider fehlt hier was zum Glauben, denn sicher hat sie da auch was gefunden. Wie in jedem Land, aber bedauerlicherweise ist Österreich nur sehr wenig gewidmet, zumindest in der Übersetzung von Mr. Pruzan, der ja nur einen Bruchteil davon im Buch unterbringen konnte und er nahm sich die Sachen heraus, die ER persönlich am ironischsten fand. Feiern und Vergnügen sind Sachen, die sie, als christliche Frau, überhaupt nicht leiden konnte, daher sind die Östereicher ja in ihren Augen Barbaren, das liest man aus jeder weiteren Zeile heraus, die sie schreibt. Aber den Kaiser, den mag sie, denn den findet sie gütig. Sie weiß nur eine einzige Sache über ihn und daher kommt sie zu diesem Schluss. Egal was er sonst tut, er ist gütig.
Preußen:

Preußen kommt gleich hinter Ungarn in diesem „Länderbeschreibenden Buch“.
„Preußen ist kein schönes Land. Es ist voll sandiger Ebenen, hässlicher Sümpfe und mickriger Tannen. Es ist auch kein gesundes Land. Der Ostwind weht schneidend kalt, und der Boden ist sehr feucht......“
Ja, wahrscheinlich ist Preußen gleich neben Wien, daher die Sache mit dem Ostwind. Also SIE denkt sicher so, denn sie schreibt so, dass es einfach ist, sie zu verstehen.
„In einem Punkt aber ist es ein gutes Land....“
Oha, sie hat was gutes gefunden. Was ist das wohl?
„...denn die herrschende Religion ist die protestantische.“
Das war ja nun mal wieder klar. So lange die Leute evangelisch sind, haben sie einen Pluspunkt, sonst können sie tun und lassen, was sie wollen, aber evangelisch ist immer gut.
„Schade, dass es so viele Soldaten gibt. Die Preußen sind nicht so versessen aufs Essen wie die Österreicher. Sie begnügen sich mit Butter und Brot.....aber sehr aufs Trinken. Sie behaupten, bei ihnen gibt es kein gutes Bier und keinen guten Wein. Das stimmt; aber könnten sie nicht etwas besseres finden als Branntwein, wovon ihre Gesichter fahl werden, der ihrer Gesundheit schadet und viel Streit erzeugt?“
Die Österreicher sind versessen aufs Essen und so etwas ist immer schlecht. Manchmal denke ich, sie ist neidisch, weil das Essen in England, ja erwiesener Weise nicht gut ist. Es gibt schließlich selten (ich kenne keins) englische Lokale, und Leute, die ich kenne und dort waren, haben total viel abgenommen. Trinken ist immer schlecht in ihren Augen und damit haben sichs die Preußen, trotz protestantisch sein, doch wieder verdorben. Wofür sie wohl viele Soldaten haben? Wenn sie doch so viel Streiten? Also ich denke schon, dass dies sehr nützlich war, wenn dies wirklich so war.
Nun wisst ihr also, was sie von unseren Vorfahren dachte.
Ach ja, eins fehlt noch: Berlin. Dort gibt es ein schönes Tor, mit einer der vornehmsten Straßen Europas. Linden und Kastanien gibt es da. Eine ganze Meile lang, mitsamt Königsschloss. Das muss sie sehr beeindruckt haben. Und natürlich gibt’s den Ku'damm und das Brandenburger Tor heute noch. ABER, dann kommt's wieder ganz dicke:
„Ob Ihnen Berlin gefallen würde? Ich habe Ihnen noch gar nicht von den Gossen oder Rinnsteinen erzählt, die es in jedem Stadtteil gibt, sogar in der Nähe des Königsschlosses, und die so schwarz und schmutzig sind, dass die ganze Stadt im Sommer sehr unerfreulich ist. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass der schwarze Fluss und die schwarzen Gossen sehr schädlich für die Gesundheit sind und in Berlin sehr viel mehr Menschen sterben als in London.“
„Soldaten..... Schnapsläden...obwohl Preußen ein protestantisches Land ist, den Sonntag nicht heiligen, sondern abends sogar noch ins Theater gehen....“
Genau, damit untermauert sie wieder: Deutsche sind dreckig, London ist viel sauberer und es gibt hier viele Soldaten die saufen. Aber das allerschlimmste ist, sie sind evangelisch und heiligen den Sonntag nicht, das geht ja gar nicht, das ist unmöglich. Berlin gefällt ihr also nun doch nicht und da möchte sie auch lieber gar nicht hin.
Einen habe ich noch, den Charakter der Deutschen!!! auf den Punkt gebracht, im Kapitel der Preußen, die ja doch irgendwie deutsche sind:
„Die Preußen sind wie die Deutschen; und in Wirklichkeit sind sie Deutsche, denn der größte Teil Preußens wird Deutschland genannt. Aber sie sind lebhafter und nicht so langsam oder bedächtig. Sie sind nicht so vernarrt in Geselligkeit und Schlemmereien wie die Österreicher. Jeder raucht, ….sogar die Jugnen beginnen schon sehr früh... Die Ladys und Gentlemen sind sehr höflich..... aber die Ladenbesitzer sind unhöflich.....“
Nun habt ihr den Schreibstil und die Aussagen von Mrs. Mortimer ansatzweise mitbekommen und ich bin sicher, ihr versteht nun, warum Todd Pruzan sehr begeistert von ihren Büchern war. Ihr Sarkasmus trieft nur so dahin und ihre böse Ironie ist sagenhaft.
Fees restliche Meinung:

Todd Pruzan hat sehr deutlich gemacht, warum ihm Mrs. Mortimers Zeilen amüsiert und zugleich fasziniert haben. Es ist auch wirklich sehr interessant, was sie so alles geschrieben hat. Der eigentliche Autor des Buches, oder der, der alles zusammengetragen und -gefasst hat, hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben. Erstmal ist er auf ihren Spuren gewandelt und hat ihren ganzen Lebenslauf nachgeforscht. Und war sehr enttäuscht, dass so wenig von der berühmten Autorin übrig blieb. Nicht mal die Nachfahren von dort wo sie wohnte, wussten, dass hier ihr Grab sein soll und das haben sie ja auch nicht gefunden. Eine Autorin, deren Bücher so oft verlegt wurden, wurde irgendwie vergessen. Mr. Pruzan fand das sehr schade und ich auch.
Ich habe dieses Buch wirklich mit Genuss gelesen und lachte über ihre Widersprüche. Es war wirklich schön. Denn sie hat doch ALLE, wirklich ALLE durch den Kakao gezogen, daher ist es doch gerecht. Finde ich jedenfalls. Natürlich ist das böseste Satire, aber es ist ihre Meinung, die sie hatte, nachdem sie sehr viel damalige Literatur gelesen hat. Das sollte man anerkennen, wenn sie auch nicht so ganz knäcke war, denn wer solche Kinderbücher schreibt (wie ein kleiner Auszug hier beigefügt), der kann nicht so ganz „normal“ gewesen sein. Ich bemitleide immer noch die armen Kinder, denen das vorgelesen wurde, oder die das dann später, als sie vielleicht selber lesen konnten, das gelesen haben. Wie sie das alles erklärt hat, das ist so schauderhaft, böse und gemein.
Trotzdem glaube ich nicht, dass sie so böse war. Es war auch eine ganz andere Zeit. Sie war einfach streng, christlich und total naiv. Wirklich naiv. Denn wer kommt schon auf die Idee und nimmt ihren Papagei mit zu sich ins Bett, damit er sich mal richtig ausstrecken kann? Der unglückliche Vogel starb dann, weil sie ihn mit Wasser und Seife wusch und vor dem Kaminfeuer trocknete. Ihr Lamm musste im Meer baden, damit sein durchnässtes Fell trocknete, wurde es in den Sand eingegraben. Man könnte sie Tierquälerin nennen, wenn man solche Sachen liest. Aber sie meinte das wirklich gut, das ist das Problem, daher eher naiv wie böse und wohl einen guten Teil an Verrücktheit. Ich finde das total makaber und wäre sehr böse gewesen, wenn ich diese Tierquälerei gesehen hätte, denn da könnte ich nicht lachen. Aber es entbehrt doch nicht eines gewissen Witzes. Früher nannte man das dann auch eher Exzentrisch.
Das Problem bei ihr wahr wohl auch, dass sie ein wirkliches Scheißleben geführt hat, anders kann man es nicht sagen. Als Quäkerin aufzuwachsen fand sie sicher nicht so toll. Dazu dann ihre unerwiderte Liebe und ein grausamer Ehemann, vor dem sie zu ihrem Bruder flüchtet. Sie arbeitet für die Kinder und Armen. Wobei ich ihr kein Kind anvertraut hätte, nach solch einem Buch, ich würde das keinem Kind antun. Ich find es einfach schrecklich. Aber sie ging mit ihren anvertrauten Kinder an den Strand und dort waren sie glücklich und sie tat da oft auch was gutes, wenn sie nicht gerade ihre irrsinnigen Gedanken hatte.
Gesundheitlich hatte sie auch kein tolles Leben, denn sie hatte Choleraanfälle, ein Gesicht, das von einem Karren zerschmettert wurde, Wundrose im Schienbein, die Schleppe ihres Morgenmantels fing Feuer, das hat sie dann auch nicht unbeschadet überlebt, dazu dann Influenza, Wasserkopf, einen Schlaganfall, Asthma, Scharlach, Gelbsucht, Rippenfellentzündung, Blind- und Taubheit, Bronchitis und Gehirnerweichung. Kein Wunder, dass sie froh war, dass sie mit 76 endlich starb. Es ist schon erstaunlich, dass sie überhaupt, damals, schon so alt wurde.
Daher wundert mich gar nichts mehr und bei so einem Hintergrund denke ich, ist es klar, wenn man so bissige, mies gelaunte Reiseführer schreibt, ohne jemals die Orte besucht zu haben.
Dass sie total naiv war, steht für mich fest, denn ihr Schreibstil ist zwar gut, aber irgendwie kindlich. Sie bezieht den Leser grundsätzlich mit ein, in dem sie diese fragt, ihnen aber gleichzeitig die Meinung abnimmt, denn es gilt ja nur ihre Meinung, zudem ist das ja auch viel besser, so wie sie denkt, dass alles schrecklich ist.
Diese Beschreibungen sind wirklich herrlich und man könnte sich wirklich vorstellen, dass das auch so war. Aber es ist einseitig, nur weil manche Leute so sind, sind gleich alle so. Übrigens ist jedes Land gleich schlecht und bekommt sein Fett weg, daher kann man über die Vorurteile eines jeden Landes lachen. Und früher war vielleicht einiges wirklich so. Aber es war wohl auch so, dass Engländer wohl ein Haus in Deutschland beschrieben hat und ausgerechnet das war dreckig, daher sind wir Deutschen eben dreckig. Aber bei so vielen Hobbies, zur normalen Arbeit und dem ausführlichen Kochen, da bleibt ja auch keine Zeit, dass wir da noch putzen könnten und beim Lesen von solch schrecklich-dümmlicher Romane, da kann man ja nicht mehr putzen. Irgendwie mussten ja auch die Kinder erzogen werden, da ist es doch verständlich nicht zu putzen. Aber das könnte sie ja nicht zugeben, denn dann, wäre sie ja nett. Und nett ist etwas, was sie auf gar keine Fall sein möchte. Wenn etwas schön ist, wie in Berlin zum Beispiel, wird es gleich wieder schlecht gemacht.
Und selbst wenn die Landesgrenzen damals anders waren, so hat Mrs. Mortimer trotzdem nicht so viel Ahnung gehabt, Landkarten von damals und ihre Beschreibungen sind total irreführend, daher man sollte das nicht für bare Münze nehmen. Geschichtliche und geografische Kenntnisse, sind bei aller Belesenheit wirklich nur sehr, sehr einseitig.
Denn sie schreibt ja selbst immer wieder: die Deutschen, die deutschen Frauen, die Österreicher, nicht einige oder so, es sind immer ALLE, die einfach so in einen Topf geworfen werden.
Trotzdem man kann sich dem hingeben und locker leicht lesen und sich amüsieren. Ich persönlich kann ihr auch nicht böse sein, dass sie so satirisch-übellaunig schreibt, bei so einem Scheiß leben das sie hatte. Da kommt mir das Leben hier und jetzt total harmlos vor. Ich frage mich trotzdem, wie hat sie das alles überlebt? Weil sie naiv war? Sie muss trotz allem Humor besessen haben, denn so einen Blödsinn zusammen zu schreiben, das ist schon sagenhaft. Aber wahrscheinlich war es bei ihr anders, sie hat ALLES wirklich ALLES, was sie gelesen hat für bare Münze genommen und geglaubt und auch gleich umgesetzt, auf die ganze Nation.
Wales war nur ein Steinwurf von ihr entfernt und sie hat es nicht bereist. Sie hatte sicher keine Lust, Leute kennen zu lernen, denen sie in ihrem von Vorurteilen belasteten Buch einiges zu Lasten legte, was nicht stimmte.

Wirf Mrs. Mortimer einen Brocken über einen Hund hin und ALLE Hunde werden so sein, nach ihr. Wenn ein Hund Kinder angreift, wird sie schreiben: Hunde sind gemeingefährlich und sie fressen und töten Kinder. Wahrscheinlich hat sie übertrieben oder das was sie gelesen hat, war übertrieben. Keine Ahnung, denn ich hatte nicht ihre Hintergrundwissen und kenne nicht die Bücher, die sie vorher gelesen hat. Wer könnte das auch heute noch nachvollziehen, wo doch schon ihre Werke kaum zu bekommen sind.
Daher gebührt mein großer Dank an Mr. Pruzan, der uns so eine herrliche Lektüre zukommen lies. Wer ein lustiges Lesevergnügen haben möchte, ist hier total richtig und sollte sich dieses Buch kaufen. Danke auch an Piper für das Buch und die Übersetzung, auch wenn es in der Originalsprache deutlich besser wäre und deutsche sicher einen etwas anderen Humor haben und daher sicher andere Eigenschaften lustig finden, die, nämlich die uns Mr. Pruzan unterschlagen hat, denn es gibt im Original seitenlange Verdammnis für uns deutschen, aber das konnte er in diesem Büchlein nicht unterbringen, denn dafür ist es zu klein. Aber vielleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung oder so.....
Ich mag das Buch und bin begeistert, aber ich denke, man sollte diesem Buch keine 5 Sterne gewähren, weil Vorurteile sind nicht gut und alle Leute über einen Kamm scheren auch nicht. Übrigens ist der Durchschnitt bei Amazon auch bei 3 Sternen. Da kann ich ja nicht so falsch liegen.
Zum Schluss noch eins, es gibt tatsächlich Länder, die sie am schönsten findet, natürlich England, aber auch der Schweiz und Griechenland könnte man auch diesen Titel zubilligen.
Also wer eine leichte Lektüre mit kindisch-naivem Einschlag mag, der ist hier richtig. Man kann das Buch nicht auf einmal durchlesen. Europa habe ich auf einem Rutsch genossen. Afrika gleicht sich manchmal doch sehr, da wünschte ich mir dann doch, dass Mr. Pruzan das nicht so gnadenlos zusammengestrichen hätte, denn anders kann man sich das nicht erklären, dass manches total anders ist und manche Länder sich aufs Haar gleichen, also wer geschichtlich einigermaßen beschlagen ist, der weiß, das kann nicht sein. Aber wie schon gesagt, man kann dies alles nicht für bare Münze nehmen und sollte es schon mit Humor lesen, was da so über das eigene Land verzapft wird.
Fees Fazit:

Ich liebe das Buch und wie schon im Text beschrieben bekommt es 3 Sterne und eine unbedingte Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Kann man, muss man nicht

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Alte Bewertung

Fee erzählt von der Geschichte
Xavier Kieffer ist durch seine Freundin beim großen Fest des Guide Gabin in Paris eingeladen. Eigentlich hat er die Sterneküche schon lange hinter sich gelassen ...

Alte Bewertung

Fee erzählt von der Geschichte
Xavier Kieffer ist durch seine Freundin beim großen Fest des Guide Gabin in Paris eingeladen. Eigentlich hat er die Sterneküche schon lange hinter sich gelassen und betreibt ein Restaurant in Luxemburg.
Seine Freundin ist allerdings die Chefin des Guide Gabin und Nachfahrin des legendären Begründers. Beim Fest, gerade als der Präsident redet, gibt es einen veganen Zwischenfall und der Strom fällt aus. Danach fehlt der Guide Bleu von 1939 und der Präsident und Xaviers Freundin bitten ihn, zu ermitteln.

Fees Meinung inklusive mehr vom Buchinhalt
Es war mein erster E-BookKrimi und es fiel mir echt super schwer diesen zu lesen. Denn das mit dem Zurückblättern, den Lesezeichen und so, fiel mir echt schwer und vor allem die Legende, wie jetzt die Luxemburger oder Französischen Gerichte auf Deutsch heißen, hab ich dann erst am Ende gesehen, als ich mir dann den Rest des Buches ansah. Leute, die das gewohnt sind, kommen garantiert besser mit so einem kulinarischen Krimi klar, wie ich. Ich hatte aber meine Probleme.

Der Krimi war sehr spannend und ich habe es geschafft, ihn in 4 Tagen auszulesen. Zum einen, besitze ich keinen Ebook-Reader und zum anderen ist mein Tablet doch ein bisschen schwer, so auf Dauer. Zum anderen sind die Tage vor Sylvester an der holländischen Grenze ziemlich laut und man ist im Dauerbeschuss, so dass man sich schwieriger auf Sachen konzentrieren kann, die anders sind. Ein Buch ist normal, ein Ebook ist Gewöhnungssache. Was beim Liebesroman-Ebook noch flott ging, war beim Krimi doch eher schwieriger und langwieriger. Aber ich vermute mal, der Krimi hatte mehr Seiten. Was aber schwierig ist, herauszufinden, da meine Schriftgröße größer ist und so hatte ich jede Seite 2 mal, d. h. jedes Mal beim Umblättern gab es z. B. die Seite 312 2 mal, bis dann 2 mal die 313 kam usw. Insgesamt waren es über 600 Seiten, die aber um einiges schneller gelesen sind, als eine Buchseite.

Der Krimi war sehr spannend und die kulinarischen Gerichte fand ich auch immer sehr interessant. Gerne hätte ich das Spiegelei nach gastronomischer Art ausprobiert, doch leider habe ich die Seite nicht wiedergefunden. Was am Ebook lag, den reale Lesezeichen habe ich genug.

Ich fand die Geschichte nicht sehr plausibel, vor allem, die Rolle des französischen Präsidenten. Man kann echt vieles nachvollziehen, aber vor allem das furiose Finale samt Feuerwerk fand ich dann doch etwas seltsam und es gefiel mir nicht. Da das Buch aber nicht da sein Ende hatte, fand ich es dann wieder um einiges besser, als der Milchkrimi der nicht in Bayern stattfand und kein Ende hatte.

Eigentlich liebe ich kulinarische Krimis, aber dieser Krimi hat sich als langwierig erwiesen. Er war zwar spannend, aber nicht immer. Das hin und her an verschiedenen Orten fand ich nicht so toll und etwas verwirrend. Der Koch war ständig irgendwo in Action und immer musste er wieder nach Luxemburg in sein Lokal, dann wieder seine Freundin in Paris besuchen. Dann war er bei dem zu Scherzen aufgelegten 3 Sternekoch, der total unplausibel war. Vor allem, der Koch, also die Hauptperson des Buches, Xavier Kieffer fällt voll auf die Scherze des 3-Sternekochs herein? Das ist total unplausibel. Das Menu, das er vorgesetzt bekam zum probieren, versalzen, total scharf, usw. das war nicht witzig beschrieben, das war eher ärgerlich und blöde.

Es fällt mir schwer, dieses Buch zu rezensieren. So wie man manche Bücher nicht auslesen möchte, mag man manche Bücher nicht rezensieren, denn ich kann nicht spontan sagen, das Buch hat so und so viele Sterne. Einerseits war es spannend und gut. Andererseits war es verwirrend, streckenweise aber langweilig und unplausibel. Teilweise gefiel mir das Buch, teilweise konnte ich mir alles vorstellen und teilweise war das Buch so unplausibel, das ich gerne wieder eine Lesepause eingelegt habe. Der Sprachstil ist nicht besonders anspruchsvoll und sehr nett, so dass ich vermute, dass er eine große Lesegemeinde anspricht. Das Cover ist auch nett ansprechend und passt sehr gut dazu.

Fees Fazit
Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen. Denn einerseits fand ich das Buch spannend und mit den kulinarischen Gerichten total interessant, dann wieder war es langweilig, unplausibel, so dass ich gerne eine Lesepause einlegte. Es gibt weitaus bessere Krimis und da ich meistens streng bin, beim bewerten muss ich hier 3 Sterne geben, aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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