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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein magisches Turnier

SOL. Das Spiel der Zehn
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„Sol“ klang für mich aufgrund des Klappentext wie eine Mischung aus „Tribute von Panem“ und „Trimagischem Turnier“ aus Harry Potter und hat mich entsprechend neugierig gemacht. Das Weltenkonzept hat mir ...

„Sol“ klang für mich aufgrund des Klappentext wie eine Mischung aus „Tribute von Panem“ und „Trimagischem Turnier“ aus Harry Potter und hat mich entsprechend neugierig gemacht. Das Weltenkonzept hat mir richtig gut gefallen und aufgrund der vielschichtigen Figuren war das Buch ein starker Auftaktband.

Zum Inhalt: Am Anfang der Zeit erschafft Sol die Erde. Und aus Einsamkeit zuerst Götter und danach Menschen. Doch die Götter wurden machtgierig und so opferte Sol sich selbst, um die Menschen zu schützen und die zerstörerischen Gottheiten zu bannen. Damit das Opfer Sols nicht umsonst war, müssen alle zehn Jahre zehn Halbgötter gegeneinander antreten. Der Gewinner wird der neue Sonnenträger und Schützer der Erde, der Verlierer wird geopfert.

Im Zentrum der Geschichte steht Leo, eine Jade-Nachfahr und damit vermeintlich schwächer ausgebildet für die Spiele als die Goldnachfahren, die eine spezielle Akademie zur Vorbereitung besuchen. Aber Leo ist nicht kleinzukriegen und wächst im Verlauf der Geschichte über sich und seine Fähigkeiten hinaus. Darüber hinaus spielen die Themen Freundschaft und Solidarität eine übergeordnete Rolle.

Anfangs dachte ich, dass zehn Turnierteilnehmer zu viele sind, um einen echten Überblick zu behalten. Aber das Buch widmet sich eindringlich den Figuren, ihren Charaktereigenschaften und Fähigkeiten. Ein paar Probleme hatte ich mit der Punkteübersicht in Form der Wappen. Bis zum Schluss habe ich mich schwer damit getan, sie den Figuren zuzuordnen. Generell hätte ich eine Übersicht der Gottheiten, wofür sie stehen und welche Fähigkeiten ihnen zugeschrieben werden, gut gefunden.

Toll fand ich die umfangreiche Vorgeschichte zu den Spielen und was sie für die Welt bedeuten. Auch der moralische Aspekt der damit verbunden ist, wird anschaulich thematisiert. Was ich an diesem Buch sehr spannend fand war, wie inklusive die Geschichte ist. Verschiedene Hautfarben, Geschlechter und Sexualitäten sind vertreten und es wird auch offen über Geschlechts-Identifikation gesprochen. Für einen Jugendroman ist das sehr bemerkenswert und wird hier auch erstaunlich ungezwungen und leicht rübergebracht, da Offenheit in diesen Thema in Reino del Sol scheinbar eine Selbstverständlichkeit ist, da auch die Ursprungsgottheit Sol nichtbinär war.

Für mich ein starker Auftaktband mit kleinen Schwächen, die aber sicherlich im Folgenden Potential für Entwicklung geben. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Creepy

Die Verborgenen
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Auch wenn der Grundgedanke hinter „ die Verborgenen“ nicht neu ist, so sorgt die Vorstellung davon immer noch für Gänsehaut bei mir. Ich hab schon einige erschreckend gute Bücher zu diesem Thema gelesen ...

Auch wenn der Grundgedanke hinter „ die Verborgenen“ nicht neu ist, so sorgt die Vorstellung davon immer noch für Gänsehaut bei mir. Ich hab schon einige erschreckend gute Bücher zu diesem Thema gelesen und war entsprechend neugierig, was Linus Geschke für sich daraus gemacht hat. Dieses Buch hat mich überrascht, erschreckt und fasziniert- ein gelungener Thriller.

Zum Inhalt: Sven und Franziska führen ein Bilderbuchleben, zumindest von außen betrachtet. Doch schon lange hat sich Routine eingeschlichen, ihre Ehe ist geradezu lieblos geworden und beide haben Geheimnisse vor ihrem Partner. Was sie nicht wissen: es gibt jemanden der ihre Geheimnisse kennt. Und der ganz nah ist.

Was ich bemerkenswert finde: alle Perspektiven sind als Ich-Erzähler angelegt, sodass man abwechselnd in die Rollen der Familienmitglieder schlüpft, aber auch in die der Täter. Das finde ich total spannend, da der ungewollte Eindringling dadurch sehr menschlich wirkt- und wer will schon Sympathie mit dem Monster unter dem Bett empfinden?! Dessen Motive wirken lange Zeit schwammig und sind nicht so recht greifbar, erst nach und nach setzt sich das vollständige Bild zusammen und gibt der Story eine überraschende Wendung.

Neben dem Schauplatz des Hauses werden durch die handelnden Figuren diverse Nebenschauplätze geöffnet, voller Betrug, Verrat und Schuld. Ist anfangs noch nicht so recht ersichtlich wie diese unterschiedlichen Handlungsstränge zusammenlaufen sollen, schafft es Geschke mal wieder ein stimmiges, clever konstruiertes Gesamtbild zu erschaffen. Sehr stimmungsvoll wird erzählt, wie die Familie zwar immer mal wieder stutzt, weil irgendwas im Haus anders wirkt, bzw. sogar explizite Botschaften hinterlassen werden, aber natürlich nicht greifen kann, dass sie nicht mehr allein in ihren vier Wänden sind.

"Die Verborgenen" ist wieder eins dieser Bücher, wo ich keine der handelnden Personen wirklich sympathisch finde. Was aber auch nicht notwendig ist um tief in die Handlung einzutauchen. Der Showdown zum Ende hat mir gut gefallen, auch wenn die Gesamtsituation ein bisschen übertrieben und in Angst und Rage reingesteigert wirkte.

Insgesamt für mich wieder ein sehr atmosphärischer Thriller.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Magisch mit einem Hauch Düsternis

A Curse Unbroken
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Ich mag die moderne Hexen-Thematik total gerne und war dementsprechend super neugierig auf dieses Buch. Das Magie-Konzept aus weißer, schwarzer und Blutmagie war richtig interessant und super umgesetzt. ...

Ich mag die moderne Hexen-Thematik total gerne und war dementsprechend super neugierig auf dieses Buch. Das Magie-Konzept aus weißer, schwarzer und Blutmagie war richtig interessant und super umgesetzt.

Zum Inhalt: Gemma ist eine Baby-Witch, die bei Witch-Tok Tarotkarten legt und über Kristallmagie redet. Doch dann bekommt sie eine Anfrage von DarkDuke, der bekannt dafür ist, Fake-Hexen zu entlarven. Und schnell merkt Gemma dass mehr hinter seiner Anfrage steckt, denn DarkDuke wurde mit Blutmagie verflucht.

Als nettes Gimmick gibt es am Ende eine Grimoire mit Begriffserklärungen, was schön zur Geschichte passt. Was mich innerhalb der Geschichte immer wieder kurz ins Stock gebracht hat war, dass die Zaubersprüche konsequent auf Englisch waren, warum auch immer, manchmal aber zusätzlich noch übersetzt wurden. Irgendwie kam mir das unnötig vor, dann doch lieber gleich auch die Zaubersprüche auf Deutsch verfassen.

Die Story rund um den Fluch und die verschiedenen Magie-Ausprägungen in der Hexenwelt, sowie die anderen magischen Wesen, fand ich sehr gelungen.
Die Lovestory ist eher slow burn und kommt in diesem Band noch nicht so 100% in die Gänge, ich hoffe dass da im Folgeband ein paar Unklarheiten ausgeräumt werden.
Auch die Nebencharaktere bieten viel Raum für Entwicklungen.

Insgesamt hat das Buch eine gute Grundlage geschaffen und hatte auch schon erste gute Spannungsmomente. Trotzdem muss Band 2 in meinen Augen noch was drauflegen um die Story am Laufen zu halten.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Weckruf

Über Leben in der Klimakrise
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Wir stehen nicht kurz vor der Klimakrise, sie ist bereits da. In vielen Bereichen unseres Alltags spüren wir bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Und trotzdem ändert sich nicht. Oder zumindest nicht ...

Wir stehen nicht kurz vor der Klimakrise, sie ist bereits da. In vielen Bereichen unseres Alltags spüren wir bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Und trotzdem ändert sich nicht. Oder zumindest nicht schnell und umfassend genug. Woran liegt das und was können wir tun, um die Situation vielleicht zumindest zu entschärfen?

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Querverweise auf andere und weiterführende Literatur sowie die ausführlichen Quellenangaben. So kann man bei jeweils für einen selbst interessanten Themen schnell tiefer in die Thematik einsteigen. Umfassendes Material zum Thema ist auf jeden Fall vorhanden und man merkt, wie tief sich die Autorin selbst in die Materie eingearbeitet hat.

Auch der Ton, den dieses Buch anschlägt, mochte ich sehr: Milena Glimbovski erzählt ein bisschen aus dem Nähkästchen ihrer eigenen Erfahrung als Aktivistin, Unternehmensgründerin und Mutter. Dabei wirkt sie durchweg sehr sympathisch, wählt einen ruhigen Ton und einfach verständliche Sprache um ihre Inhalte aufs simpelste runterzubrechen. Dadurch hat sich das Buch sehr angenehm lesen lassen und obwohl es an einigen Stellen natürlich aufwecken und belehren soll, so ist der Ton immer respektvoll statt anklagend.

Durch die sinnvolle Gliederung und das ausführliche Inhaltsverzeichnis findet der Leser sehr einfach die Stellen, die für ihn relevant/interessant sind, man kann dadurch auch gut querlesen. Neu und revolutionär sind die Inhalte natürlich nicht, aber man kann sie nicht oft genug hören, damit sie genügend Leute erreichen.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Mafia trifft auf Hollywood

City of Dreams
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Don Winslow hat mich schon mit dem ersten Band seiner "City on Fire"-Saga begeistert, mit Band 2 legt er nun nochmal bildgewaltig nach und schickt seinen Protagonisten Danny Ryan auf die Flucht und in ...

Don Winslow hat mich schon mit dem ersten Band seiner "City on Fire"-Saga begeistert, mit Band 2 legt er nun nochmal bildgewaltig nach und schickt seinen Protagonisten Danny Ryan auf die Flucht und in die Arme Hollywoods, das willig die Geschichte der Mafia von Dogtown aufsaugt. Inhaltlich diesmal vielleicht nicht ganz so stark wie Band 1, dafür kommt hier richtiges Nostalgie-Feeling auf.

Zum Inhalt: Nachdem die Iren den Krieg um die Docks in Dogtown verloren haben, ziehen sie sich zurück um ihre Wunden zu lecken. Nachdem Danny und sein Team einen Drogendeal der Italiener vereitelt haben, wollen nicht nur diese, sondern auch die Cops der Stadt Dannys Blut sehen. Der flüchtet sich gen Westen, zu Anfang noch bedeckt, doch das Team wird zunehmend unruhig und fasst den Plan in Hollywood Fuß zu fassen. Aber kann das auf legalem Wege überhaupt gehen?

In diesem Buch werden nicht nur über Dannys Erinnerungen, sondern auch über die Filmproduktion, die Dannys Leben verfilmt, viele Parts aus dem ersten Buch rekapituliert, was einerseits ein richtig schönes Nostalgie-Feeling schafft, sich aber an manchen Stellen auch ein bisschen in die Länge zieht, weil dadurch natürlich wenig neues passiert. Auch ist die Handlung, dass Danny und sein Team nicht lange sauber bleiben können, wenn sie weiter Geld verdienen wollen, etwas vorhersehbar.

Spannender ist es da auf Seite der Italiener, wo in den eigenen Reihen Machtkämpft wüten und Verrat ein zentrales Thema ist. Denn auch sie sind nicht unbeschadet aus dem Krieg mit den Iren herausgekommen. Für mich war es ein bisschen schade, dass es da diesmal so wenige Berührungspunkte gab, ich hätte mir nach dem Ende von Band 1 erwartet, dass da noch was nachkommt.

Stattdessen kommt Band 2 etwas ruhiger daher, es geht mehr um das Nachsinnen, was Familie bedeutet, Danny betrauert immer noch den Verlust seiner Frau und versucht seinem Sohn ein Vater zu sein. Gleichzeitig hat er sich und seinem Team einen Neuanfang erkauft, von dem er nicht weiß, wie er ihn nutzen soll- Schaffenskrise Mafia-Style quasi. Don Winslow erzählt gradlinig und ungeschönt von den Höhen und Tiefen und hat es wieder hervorragend geschafft, mich mit dieser Geschichte abzuholen und zu fesseln.

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