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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2023

inhaltlich mit ein paar Anfragen

Und doch sind alle Äpfel rund …
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"Und doch sind alle Äpfel rund" ist eine Geschichte, die Sachwissen versucht, in eine Familiengeschichte einzupacken. Die Familie ist ziemlich bunt zusammengewürfelt. Das Buch wird aus Sicht des Kindes ...

"Und doch sind alle Äpfel rund" ist eine Geschichte, die Sachwissen versucht, in eine Familiengeschichte einzupacken. Die Familie ist ziemlich bunt zusammengewürfelt. Das Buch wird aus Sicht des Kindes Jojo erzählt, die selbst "das mit der Religion [...}]... ziemlich verwirrend" findet (Seite das ist meine Familie). Das Buch soll ihr und den Leser:innen helfen, die Verwirrung kleiner zu halten. Dabei helfen die Mama (Atheistin), Papa (orthodox), Oma (evangelisch), Opa (Jude), Onkel Achmed (Muslim) und Tante Ria (katholisch). Jede Doppelseite widmet sich einem Thema. So kommt das Buch einem Sachbuch über vergleichende Religionswissenschaft für Kinder gleich. Themen, die behandelt werden, sind: Heilige Schriften, Namen Gottes, Gebet, Gotteshäuser, Essen in den Weltreligionen, Fasten, Bilder- und Bilderverbot und vieles mehr. Sehr viele Erklärungen gefallen mir wirklich gut. Etwa die Seite über die bedeckten und unbedeckten Köpfe hat mir sehr gut gefallen - eine Frage, die mich als Kind auch sehr beschäftigt hat, ebenso wie die der Gebetshaltungen. Vor allem die Schlussfolgerung des Kindes "So setze ist also in der Synagoge meine Kippa auf und denke daran, dass Gott größer ist als ich. In der Kirche nehme ich im Winter die Pudelmütze vom Kopf und stelle mir vor, dass ich der Ritter Kunibert bin, der nach dem Gottesdienst seinen Feind besiegen wird." fand ich wirklich sehr kindgerecht und toll geschrieben.

Leider sind mir als Theologin und Religionspädagogin aber auch einige Schwachstellen aufgefallen:
- Bei den Heiligen Schriten wird der Koran sachlich richtig als Buch dargestellt, dass von hinten nach vorne (rechts nach links) dargestellt wird, der Tanach nicht.
- ich finde die vielen Gottesnamen toll, allerdings hätte ich mir ein paar weibliche Attribute gewünscht, die sich ja im Text und in der Bibel finden, in den Zeichnungen aber nicht.
- die Erklärung, dass früher kleine Kinder geopfert wurden, hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht und ich finde diese Vorstellung auch für meine eigenen Kinder beängstigend. Meinem 8 Jahre alten Sohn hab ich das so nicht vorgelesen. Zumal sie sich so selbst nicht im Tanach findet und es verschiedene Deutungemöglichkeiten gibt.
- Beim Fasten wird der orthodoxe Vater ausgelassen, obwohl das Fasten in der Orthodoxie einen sehr hohen Stellenwert hat. Ich kann mich an den Vortrag eines Kopten an der Uni verinnern, der von knapp 300 Fastentagen im Jahr berichtete!
- Die Erklärungen der Oma zu Kirche sind ziemlich typisch evangelisch - ich bin mir nicht sicher, ob sich ein katholischer Priester damit zufrieden geben würde.
- Die Aussage: "Nicht einmal ein Kreuz hängt da." im Kapitel bunte Bilder oder keine Bilder mag zwar für diese eine Kirche gerade stimmen, ist aber nicht gerade aussagekräftig. Ich kenne wirklich sehr viele Kirchen, und unter den protestantischen Kirchen kenne ich eigentlich nur ganze wenige reformierte Kirchen, in denen kein Kreuz steht. Sonst ist es meist ein einfaches Kreuz ohne Krufizix. Auch der Absatz zum Bilderverbot in dem Kapitel ist sachlich etwas ungenau, denn viele Bilder von Gott geschaffen - das stimmt so nicht. Ja, Jesus und Heilige werden oft gezeichnet, es gibt einige wenige Darstlelungen von Gott als Schöpfer, aber Gott wird sonst eher symbolisch, etwa über das Auge dargestellt. Für Kinder verwirrend ist, dass in dem Abschnitt einfach so nun die Bezeichnung evangelisch-reformierte Kirche eingeworfen wird. Das kommt sonst nirgens vor und ist doch etwas viel - zumindest meine Schüler:innen können mit 15 meist damit noch nichts anfangen.
- Überhaupt erscheint die Vielfalt der christlichen Kirchen in diesem Buch etwas viel: Wird noch im Kapitel über die Kopfbedeckungen erklärt, dass in christlichen Kirchen die Männer die Kopfbedeckung abnehmen, heißt es später. dass in manchen chrisltichen Gemeinden ein Kopftuch aufsetzen. Zumindest bei meinem Kind weckte das Verwirrung und Nachfragen
- Unter dem Kapitel Wir feiern und trinken Wasser wird die christliche Taufe als von der jüdischen Mikwe abgeleitet erklärt. Das ist historisch so nicht gesichert, zumal es doch etwas ganz anderes ist und alleine die Wiederholung des rituellen Bades im Judentum sich signifikant von der Taufe unterscheidet (eine Nähe zur Proselytentaufe ist sehr viel wahrscheinlicher, und die Taufe im frühen Christentum hat ja auch neue Elemente dabei). Außerdem finde ich es etwas komisch, dass 3 Absätze vorher zwar die rituelle Waschung zwar erklärt wird, das Wort Mikwe aber nicht vorkommt, später aber schon und dort dann auch nicht erklärt wird.

Neben diesen sachlichen Anfragen an das Buch habe ich an zwei Stellen es etwas verwirrend gefunden, dass rechts ein Thema eingeführt wird und sich links die weiterführenden Bilder und Informationen finden.

Ich tu mir ein wenig schwer, eine abschließende Bewertung abzugeben. Das Buch hat wirklich viele sehr gute und gelungene Elemente. Die Bilder sind divers, die Charaktere sind im Hautton sehr unterschiedlich und die Informationen auch gut unterstreichen. Viele aktuelle Vorurteile und Themen werden aufgenommen, wie das Kopftuch (allerdings nur die Form des Hijab) und auch die Anfeindungen durch Tragen eines solchen Kopftuches werden geschildert. Viele Fachwörter werden gut eingeführt und erklärt (koscher, halal, haram, Hijab, Kippa, Ramadan). An anderen Stellen werden Informationen stark vereinfacht oder nicht ganz sachrichtig dargestellt. Jedenfalls ist es ein spannendes Buch, mit dem man gut arbeiten kann. Das eine oder andere würde ich persönlich so nicht stehen lassen und korrigieren im Unterricht.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

nicht so überzeugend

Happy Place
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Harriet und Wyn waren über 8 Jahre ein Paar. Doch vor einem Jahr trennten sie sich - die Fernbeziehung war für beide belastend, doch war das wirklich der Grund für die Trennung? Harriet bekam nie eine ...

Harriet und Wyn waren über 8 Jahre ein Paar. Doch vor einem Jahr trennten sie sich - die Fernbeziehung war für beide belastend, doch war das wirklich der Grund für die Trennung? Harriet bekam nie eine Erklärung. Sie lies auch keine zu - schließlich blockeirte sie Wyn auf dem Handy. Ihren Freundinnen haben sie nichts gesagt. Dann werden sie unabhängig voneinander eingeladen - und Harriet weiß nichts von Wyns Einladung. Völlig überraschend treffen sie sich am Happy place, einem Ort mit vielen Erinnerungen für sie als Freunde, aber auch als Paar....

Die Geschichte klang vom Klappentext irgendwie lustig und romantisch. Das Cover hat mich gleich angesprochen und auch der Titel erschien mir irgendwie passend für eine witzige Geschichte eines Paares, das wieder zu sich findet. Mit dieser Erwartungshaltung bin ich an das Buch gegangen. Die ersten Seiten schien das Buch auch meinen Erwartungen entsprechend leicht und lustig zu lesen. Dann wurde die Stimmung meinem Empfinden nach aber düsterer. Die Charaktere schienen mir sehr verkorkst, auch die Nebencharaktere - so fiel mir leider das Hineinfühlen in die einzelnen Figuren schwerer als erwartet. Ich bin bis jetzt nicht ganz von der Handlung überzeugt. Dass Harriet keine Aussprache verlangte, und auch in dem Urlaub so lange nichts besprochen wird, irritierte mich.

Das Ende war nochmals etwas versöhnlich, ganz überzeugt hat mich das Buch dennoch nicht.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Naja

Kleine Lesehelden: Milla und die sehr gefräßige Schule
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Ich mag die Reihe ja total gerne. Dieser Band hat uns aber nicht gefallen. Die Geschichte war irgendwie seltsam. Ich kannte sie vorher nicht, konnte aber genauso wie meine Kinder nicht wirklich etwas mit ...

Ich mag die Reihe ja total gerne. Dieser Band hat uns aber nicht gefallen. Die Geschichte war irgendwie seltsam. Ich kannte sie vorher nicht, konnte aber genauso wie meine Kinder nicht wirklich etwas mit der Grundidee der gefräßigen Schule anfangen. Da auch hier keiner Angst vor der Schule hat und ich diese durch Bücher wie diese auch nicht schüren möchte, haben wir es einmal gelesen und dann wieder der Bücherei zurückgegeben....

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Etwas ungenau

Träume aus Eis
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Ich mochte das Cover der Geschichte sehr. Es versprach einen tollen historischen Roman rund um eine Familie, die sich den Traum vom eigenen Eisgeschäft erfüllen möchte. Leider wurden keine Erwartungen ...

Ich mochte das Cover der Geschichte sehr. Es versprach einen tollen historischen Roman rund um eine Familie, die sich den Traum vom eigenen Eisgeschäft erfüllen möchte. Leider wurden keine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich kannte die Geschichte des jopa - Eises zwar noch nicht und war umso gespannter, was dieses Buch historisch so zu bieten hat. Leider war aber gerade dieser Teil für mich sehr verwirrend. So wurde mir erst am Ende des Buches klar, dass man über Anton Pankofer kaum etwas weiß und fast alles frei erfunden ist. Leider haben sich bei den Erfindungen ein paar Unstimmigkeiten eingeschlichen. Die Namen von Nebencharakteren, die aber immer wieder eine große Rolle spielen, wie etwa die der Familie Bachmann Senior ändern sich etwa im Buch. Solche Ungereimtheiten haben das Lesevergnügen leider getrübt. Auch eine rein leichte Liebesgeschichte im historischen Setting wurde es nicht. Viele Ereignisse empfand ich selbst als ziemlich tragisch und auch die Familiendramen empfand ich sehr traurig und auch erschreckend. Was gut getroffen wurde, waren die Rahmenbedingungen: das Frauen etwa mit der Heirat nicht mehr arbeiten durften, die Verletzungen des Krieges und die damit verbundenen Traumata, die Weltwirtschaftskrise. Viele andere Details waren aber nicht so genau recherchiert und zumindest für mich fehlte dadurch das stimmige Gesamtbild. Dass etwa Kekse und Eis überhaupt gekauft wurden 1929/30, auch Blumen und Kleidung eingekauft wurden, wo man von anderen Romanen in dieser Zeit bittere Armut, kaum Essen und hoher Arbeitslosigkeit liest, erschien mir zumindest unerwartet. Dennoch ein interessanter Ausflug in die Zwischenkriegszeit, der zumindest für die jungen Charaktere schöne Aussichten bringt.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Nicht überzeugend

Mit dir falle ich
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Ich war anfangs recht unvoreingenommen und hatte keine Ahnung, was mich so erwartet. Es geht um eine Story im studentischen Kontext, wo eine der beiden Charaktere bei einem Date auf der Rechnung sitzen ...

Ich war anfangs recht unvoreingenommen und hatte keine Ahnung, was mich so erwartet. Es geht um eine Story im studentischen Kontext, wo eine der beiden Charaktere bei einem Date auf der Rechnung sitzen bleibt und von einem dominant wirkenden Mann gerettet wird. Diesen trifft sie dann wieder, als sie wegen Geldnot auch Nachhilfe gibt....



Die Geschichte war ganz zu Anfang etwas überraschend, dann aber sehr vorhersehbar. Einzig der Schluss war für mich nicht ganz so klar wie erhofft. Ich fand die Handlung der Nebencharaktere fast spannender. Vieles der vorkommenden Aspekte ist interessant zu lesen und zeigt auch, was psychologisch bei Beziehungen ablaufen kann- es ist für mich aber kein Inhalt, den ich als gutes Vorbild und Lovestory zum Träumen bezeichnen würde. Die Charaktere waren teils schlagfertig und taff, dann wieder sehr naiv und unsicher. Diese Spannung schien mir nicht immer glaubwürdig. Insgesamt konnte mich die Story nicht so recht überzeugen.

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