Mischung aus interaktiver Geschichte und Rätseln auf Englisch
Lost in LondonDie Idee, eine Sprache zu festigen, indem ein interaktiver Kimi mit kniffeligen Rätseln geschaffen wird, finde ich grandios. Der Aufbau des Buches nimmt mir direkt die Sorgen, am Ende doch nichts lösen ...
Die Idee, eine Sprache zu festigen, indem ein interaktiver Kimi mit kniffeligen Rätseln geschaffen wird, finde ich grandios. Der Aufbau des Buches nimmt mir direkt die Sorgen, am Ende doch nichts lösen zu können. Der Einstieg auf Deutsch, indem erklärt wird, wie „Lost in London“ funktioniert und anschließend die Charaktere vorgestellt werden, gefällt mir. Auch das nachdem Knobel-Lesevergnügen noch ein Bonusteil mit weiteren Minirätseln, informatives über London und die britische Geschichte zu finden ist, rundet das Buch gelungen ab. Es macht mir Lust auf das Abenteuer und im ersten Anlauf ist auch der Lesejunior mit dabei.
Der Lesejunior hat seit zwei Jahren Englisch im Gymnasium und demnach müssten wir gut mit der Geschichte zurechtkommen. Allerdings haben wir den Fehler gemacht und die Geschichte Satz für Satz ins Deutsche übersetzt. Dies ist zeitaufwendig und zerstört am Ende auch die Freude über die bevorstehenden Knobelaufgaben. Nach anderthalb Stunden mühseliger Übersetzung geben wir nach zwei gelösten Rätseln enttäuscht auf. Uns ist klar, dass wir das Ganze falsch angegangen sind und wir uns den Spaß am Krimiabenteuer selber kaputtgemacht haben. Das Interesse selbst bleibt ungebrochen, denn wir haben gerade einen spannenden Wendepunkt erreicht und wollen wissen, wie es weitergeht in der Geschichte. Wir beschließen eine Pause einzulegen.
„Lost in London“ bekommt eine zweite Chance, allerdings knobele ich mich diesmal alleine durch den interaktiven Kriminalfall. Es dauert ein bisschen, bis ich ein gutes Sprachgefühl für den Inhalt habe, aber die ausgefallenen Charaktere helfen dabei sehr. Der Fall an sich ist spannend konstruiert, obwohl Täter und die deduktiven Ermittler bekannt sind.
Die Rätsel sind passend zum Kontext der Geschichte konstruiert worden. Die Knobelaufgaben sind raffiniert und oft reicht es nicht, sie einfach nur zu lösen. Manchmal müssen die gefunden Buchstaben noch in die richtige Reihenfolge gebracht werden oder die Lösung gibt einen weiteren Hinweis, den ich mit deduktivem Spürsinn folgen muss, um zur nächsten richtigen Seite zu gelangen. Ich finde das witzig und abwechslungsreich.
Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist unterschiedlich, an manchen muss ich wirklich länger knobeln.
Die Schnitzeljagd durch „Lost in London“ macht mir Spaß und ich vergesse irgendwann, dass ich auf englischer Sprache lese. Die rotmarkierten schwierigen Wörter werden noch auf derselben Seite übersetzt, sodass ich auch nicht wüst bis ans Ende zum Glossar blättern muss.
Mein Lieblingsrätsel ist das in Rezeptform für Scones eingearbeitete Rätsel. Die Idee finde ich klasse, zumal es nach dem Lesen sogar noch die Möglichkeit gibt, das englische Gebäck nach zu backen.
Da ich ein Freund von Nachhaltigkeit bin, habe ich die Rätsel nicht direkt im Buch gelöst. Bei der ein oder anderen Aufgabe ist das nicht so komfortabel, da ich einiges auf meinen Zettel übertragen muss. Das ist es mir aber wert, da der Lesejunior auch noch einen eigenen Versuch starten möchte.
Meiner Meinung nach ist die Angabe des Sprachniveaus A1 durchaus gerechtfertigt, allerdings sollte das auch wirklich schon erworben sein. Der Kriminalfall selbst ist absolut kindgerecht ausgearbeitet und bietet sogar lustige Momente. Manches ist sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt, dies schmälert aber nicht den Lesespaß.
Die Illustrationen und Fotografien sind stimmig zur Geschichte. Besonders die Illustrationen gefallen mir, da sie den Text unterstützen und manchmal auch erweitern.
Die Infokästen zu Sprache und Land sind knackig formuliert und erweitern mein Wissen. Besonders bei den grammatikalischen Tipps habe ich so manchen Aha-Effekt.
Richtig genial und überraschend ist das Ende des Krimis. Das habe ich überhaupt nicht kommen sehen und ich gehe mit einem guten Gefühl aus „Lost in London“.
Wie gut Sechstklässler mit dem englischen Rätselkrimi zurechtkommen, testet und berichtet nun der Lesejunior:
Die Krimigeschichte finde ich sehr gut gelungen. Der Aufbau gefällt mir und ich mag es, dass ich mit dem Lösen der Rätsel das nächste Kapitel erst jetzt herausfinden kann. Die Rätsel sind manchmal ganz schön schwer, am liebsten hätte ich am Ende in die Lösungen gespickt. Zum Glück gibt es noch die Tipps zum Rätselknacken, das hat dann gut geholfen.
Meiner Meinung nach ist „Lost in London“ nur bedingt für Anfänger der englischen Sprache geeignet. Ich habe zwar den größten Teil verstanden, doch für Kinder, die gerade erst anfangen Englisch zu lernen, ist dies kein gutes Buch. Auch gibt es hier schwierige Wörter, die nicht erklärt werden und mir völlig unbekannt sind. Ich weiß aber auch nicht, ob ich als Sechstklässler schon das Sprachniveau A1 erreicht habe.
Für meinen Geschmack hätte „Lost in London“ noch ein bisschen mehr illustriert sein dürfen. Dafür finde ich die Fotos cool und auch, dass es nach dem Krimi noch einen Bonusteil mit weiteren kleinen Rätseln gibt.
Fazit:
„Lost in London“ ist eine schöne Möglichkeit, bereits erworbene Englischkenntnisse mit mindestens Sprachniveau A1 zu vertiefen und in einem leichten Krimi anzuwenden. Die Mischung aus interaktiver Geschichte und Rätseln ist gelungen und bereitet Freude.