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Veröffentlicht am 04.06.2023

✎ Selene Mariani - Ellis

Ellis
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Auch nach dem zweiten Lesen gehöre ich eher der Fraktion an, die sich nichts aus diesem Debüt macht ...

Selene Mariani weiß, wovon sie schreibt. Sie wuchs selbst in Italien und Deutschland auf, kennt ...

Auch nach dem zweiten Lesen gehöre ich eher der Fraktion an, die sich nichts aus diesem Debüt macht ...

Selene Mariani weiß, wovon sie schreibt. Sie wuchs selbst in Italien und Deutschland auf, kennt (wahrscheinlich) die Zerrissenheit zwischen den zwei Welten, und doch konnte sie mich mit ihren Worten nicht so recht erreichen.

Lesende merken schnell, dass eine toxische Beziehung zwischen Ellis und Grace besteht.
Die Autorin spielt mit uns Außenstehenden. Vieles überlässt sie unserer Fantasie. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, doch wird in dieser Erzählung ein wenig zu sehr auf die Spitze getrieben.
Die Gefühlswelt von Ellis hätte noch mehr herausgearbeitet, mehr in den Fokus gestellt werden können. Damit hätte Mariani den/die Leser*in so richtig packen können.

So bleibt die Geschichte trotz ihrer Intensität doch irgendwie in der Luft hängen. Man versucht, nach den Charakteren zu greifen, aber sie gleiten einem immer wieder durch die Finger. Das mag als Stilmittel ab und zu funktionieren, gestaltet sich aber mit zunehmender Seitenzahl als zu viel.

Selene Mariani beweist Mut zur Lücke, doch ich hätte mir etwas mehr Mut zur Tiefe gewünscht.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 31.05.2023

✎ Martin Baltscheit - Laufrad, mein Laufrad

Laufrad, mein Laufrad
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Ich habe dieses Buch zufällig beim Aufräumen in unserer Schulbibliothek entdeckt und dachte, dass es ein perfektes Werk für den Weltfahrradtag am 3. Juni ist.

Meine Tochter fing mit 2 Jahren an, mit dem ...

Ich habe dieses Buch zufällig beim Aufräumen in unserer Schulbibliothek entdeckt und dachte, dass es ein perfektes Werk für den Weltfahrradtag am 3. Juni ist.

Meine Tochter fing mit 2 Jahren an, mit dem Laufrad zu laufen. (vorher war sie einfach zu klein dafür, auch wenn sie es bereits mit 1 1/2 probierte) Wenn ich mir heute - 3 Jahre später - Videos davon anschaue, denke ich gerne an die Zeit zurück.
Sie hat ihr Laufrad wirklich geliebt und durfte es auch in unserer Wohnung benutzen. Damit ist sie dann immer von einem Zimmer ins andere geflitzt.

Als wir gemeinsam "Laufrad, mein Laufrad" anschauten, merkte ich schnell, das es das Richtige für uns ist.
Die Reime von Martin Baltscheit sind einprägsam und kleinkindgerecht. Die Bilder von Anne-Kathrin Behl sind groß und mit gerade so vielen Details versehen, dass Kinder zum Verweilen eingeladen, jedoch nicht erschlagen werden.

Die ganze Zeit begleiten wir ein Kind, welches das Laufrad liebt. Sowohl in der Echtwelt, als auch in der Fantasie und den Träumen ist das Gefährt immer dabei. Eine richtige Hommage ans Laufrad.

Doch dann schlagen wir die vorletzte Seite um, auf der auf einmal von etwas Tollerem geredet wird und auf der letzten Seite liegt das Laufrad in der Ecke und das Kind fährt mit einem knallrosa Roller glücklich davon.

WARUM? ? ?

Ich war/bin sprachlos!

Da wird den Kindern 9 Doppelseiten lang das Laufrad schmackhaft gemacht, um am Ende doch einen Roller haben zu wollen. Das verstehe wer will ...

Nicht nur, dass die schöne Message vom Buch kaputt gemacht wird. Der Autor tappt ebenso mitten in die Rosa-Hellblau-Falle hinein, denn das Kind wird von den meisten mit Sicherheit als weiblich gelesen werden, auch wenn es in der Geschichte selbst kein Geschlecht zugeschrieben bekommt.

Ohne dieses plumpe Ende könnte es ein wunderschönes Geschenk zum ersten Laufrad dazu sein.
Ich plädiere dafür, die letzte Seite zuzukleben und Kinder ab 2 werden ihr Laufrad (noch mehr) lieben lernen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.05.2023

✎ Tommy Jaud - Hummeldumm

Hummeldumm
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Ich habe das Buch im Zuge einer Challenge gelesen, sonst wäre es wahrscheinlich noch ein bisschen länger auf meinem SuB versauert.. Leider muss ich hinterher sagen, dass es da auch gut und gerne hätte ...

Ich habe das Buch im Zuge einer Challenge gelesen, sonst wäre es wahrscheinlich noch ein bisschen länger auf meinem SuB versauert.. Leider muss ich hinterher sagen, dass es da auch gut und gerne hätte bleiben können.

Noch tu ich mich auch ein bisschen schwer mit der endgültigen Bewertung, aber oft bin eh sowieso erst am Ende meiner Rezension wirklich schlauer / sicher.

Ich hatte mich auf eine sehr humorvolle Geschichte eingestellt, denn was ich bisher so über Tommy Jaud gehört / gelesen habe, war ja schon ziemlich gut. Leider habe ich wirklich an KEINER einzigen Stelle gelacht. Das fand ich schon etwas schade. Auch war Matze teilweise so was von nervig.. =/ ..und die Geschichte mit der Reservierungsgebühr erst, die sich durch die gaaanze Geschichte zieht! Irgendwann leidet man mit Matze nicht mehr mit, sondern man leidet selbst, weil man schon wieder etwas über dieses leidige Thema liest.

Gar nicht überspitzt fand ich die anderen Charaktere, denn auf die ganzen Klischees hatte ich mich von vorneherein eingestellt und fand es gut, dass sie auch bedient wurden - so wurde die Geschichte wenigstens nicht nur von einem Charakter "unterhalten".

Durchgequält habe ich mich durch das Buch nicht, es hat sich halt einfach so dahin gelesen. Der Schreibstil Tommy Jauds ist wirklich einfach und leicht. Leider war es aber auch kein Pageturner.. Ich denke, daher ist eine Bewertung im mittleren Bereich ganz gut angesetzt. Es gibt einfach Leute, die diese Art von Humor lieben, und welche, die damit nichts anzufangen wissen - ich gehöre scheinbar zu der letzten Kategorie, was ich aber wirklich nicht schlimm finde, da ich dafür in anderen Genre so richtig aufblühe.

Dies war mein erstes Buch dieses Schriftstellers und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich noch zu anderen greifen werde in nächster Zeit, auch wenn ich noch welche auf dem Kobo habe.. (und die, wie mir in anderen Rezensionen zu "Hummeldumm" immer wieder aufgefallen ist, scheinbar wirklich bessern sein sollen)

©2015 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.05.2023

✎ Ute Kissling - Klinker 2 Diamantenmord

Diamantenmord - Klinker-Reihe 2
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Ich durfte dieses Buch lesen, bevor es veröffentlicht wurde und es wurde gesagt, dass man es gut lesen kann, ohne den ersten Fall von Klinker zu kennen.

Krimis sind meist nicht so mein Fall, weil sie ...

Ich durfte dieses Buch lesen, bevor es veröffentlicht wurde und es wurde gesagt, dass man es gut lesen kann, ohne den ersten Fall von Klinker zu kennen.

Krimis sind meist nicht so mein Fall, weil sie zu "lasch" sind - ich bevorzuge ja (Psycho)Thriller.

Diesen hier fand ich aber ganz ok. Interessant fand ich die 3 Handlungsstränge, die in unterschiedlichen Jahren spielen und irgendwann zusammengeführt werden. Sowas mag ich an Geschichten meist besonders und auch hier war es nicht anders.

An den Schreibstil von Ute Kissling musste ich mich aber erstmal gewöhnen und er blieb mir bis zum Schluss leider gewöhnungsbedürftig. Zum einen schreibt sie manchmal Sätze in einer nicht ganz alltäglichen Art. (sie sind dennoch nicht falsch) Dann verwendet sie oft sehr lange Sätze, was mich nicht wirklich stört, denn für mich persönlich waren sie nicht zu lang. Im Gegenzug dazu aber auch sehr kurze Sätze, die mich wiederum manchmal störten, weil sie so abgehakt geklungen haben. (auch wenn sie der Situation angepasst sein wollten)
Außerdem verwendet die Autorin mir viel zu viele Wiederholungen, was mich manchmal echt zweifeln lies, ob ich es wirklich schon gelesen hatte. (nach dem Nachschauen war ich mir aber sicher, dass ich nicht halluziniere)

Und dann kommen noch Zeit- / Raumsprünge dazu, wo ich auch erstmal ganz kurz innehalten und nachschauen musste, ob ich wirklich nicht vergessen habe, etwas zu lesen, weil es so plötzlich kam.

"Diamantenmord" sagt genau das aus, worum es auch in der Geschichte geht, aber, und jetzt komme ich zu dem größten Kritikpunkt: die Geschichte ist nicht abgeschlossen. Ich habe damit gerechnet, als ich immer näher zum Ende kam, aber mir einfach immer noch das Ende fehlte, und trotzdem war ich schlussendlich enttäuscht. Ich hoffe daher, dass die Autorin schnell weiter schreibt und nicht zu lange auf die Fortsetzung warten lässt.

Es ist richtig, dass man "Diamantenmord" lesen kann, ohne "Venusf@ll" zu kennen, aber wenn man, wie ich, mit dem 2. Teil zu lesen beginnt, sollte man sich darauf gefasst machen, dass man wahrscheinlich um den ersten Teil nicht drum herum kommt, weil man einfach wissen möchte, was genau passiert ist. Und aus diesem Grund werde ich mir Klinkers ersten Fall definitiv noch holen.

©2015 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.05.2023

✎ Vanessa Richter - Mia 2 Om, es ist nur eine Phase

Om, es ist nur eine Phase
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Vor einiger Zeit hatte ich schon den ersten Teil um Mia - Klapperstörche und andere schräge Vögel - gelesen, in dem sie versucht schwanger zu werden, was ja dann auch klappt.

In diesem Teil begleiten ...

Vor einiger Zeit hatte ich schon den ersten Teil um Mia - Klapperstörche und andere schräge Vögel - gelesen, in dem sie versucht schwanger zu werden, was ja dann auch klappt.

In diesem Teil begleiten wir die überglückliche Mama durch das erste Jahr mit ihrem Kind. Die Lacher sind natürlich auch hier wieder auf Mias Seite. Sie mutiert zum Detektiven, hat - wie immer - Probleme mit ihrer Mum, liebt ihre Männer abgöttisch, merkt, dass Nächte nicht mehr zum Schlafen da sind und und und.

Mir hat auch hier der wirklich leichte und flüssige Schreibstil der Autorin gefallen, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Ich denke, sie plaudert hier auch ein bisschen aus dem Nähkästchen, denn jede Mutter wird wohl die ein oder andere Geschichte zum Besten geben können.

Es ist eine tolle Lektüre zum Abschalten, da das Ganze wirklich nicht anspruchsvoll, aber sehr humoristisch ist. Klischees spielen natürlich ebenso hier eine (große) Rolle, was mich aber absolut nicht gestört hat, da ich darauf eingestellt war und es einfach zu so einer Geschichte dazugehört.

Leider habe ich einen Logikfehler entdeckt, der mich wirklich einige Tage Nachdenken gekostet hat, weil ich immer wieder dachte, ich verdrehe irgendwas: Das Buch beinhaltet 13 Monate.. und im 13. Monat liegt auch der erste Geburtstag des kleinen Mannes. Aber vielleicht herrscht dort auch einfach nur ein anderer Kalender als bei mir. (oder ich habe immer noch den Denkfehler xD)

Ich muss aber sagen, dass mir der erste Teil irgendwie besser gefallen hat, auch wenn dieser hier nicht schlecht war! Vielleicht gibt es ja irgendwann noch mehr von Mia und ihren Liebsten zu lesen?! (wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass ihre beste Freundin ein eigenes Buch bekommt)

©2015 Mademoiselle Cake