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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2023

4 Sterne

Aller Land
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Klappentext:

„Nachdem Rob Cowen aus London zurück in die Gegend von Yorkshire zieht, wo er aufwuchs, sucht er in seiner Umgebung neuen Halt und Zugehörigkeit. Auf Streifzügen durch Feldraine, Waldstücke ...

Klappentext:

„Nachdem Rob Cowen aus London zurück in die Gegend von Yorkshire zieht, wo er aufwuchs, sucht er in seiner Umgebung neuen Halt und Zugehörigkeit. Auf Streifzügen durch Feldraine, Waldstücke und über alte Bahntrassen folgt er den Einheimischen dieses Gebietes, dem Fuchs, dessen Kräfte im eisigen Winter sinken, einem Reh auf der Flucht vor seinen Jägern, Hasen, die den Frühling einläuten; und auch Menschen, die das Gebiet für sich beanspruchen. Mit der Erkenntnis, bald Vater zu werden, ändert sich Cowens Blick auf die Natur und die Verantwortung der Menschen für den Planeten. Er stellt sich den großen Fragen unserer Zeit, die von der Klimakrise bedroht ist: Was für eine Welt hinterlassen wir unseren Kindern? Können wir die Hoffnung in die Menschheit bewahren? Autofiktionale Erzählung und präzise Erkundung: Aller Land ist schon jetzt ein Klassiker des neuen Nature Writing. Kaleidoskopisch verknüpft Cowen die Lebensrealitäten von Pflanzen, Tier und Mensch im Wandel der Zeiten und schärft unseren Blick für die kleinen Details um uns herum.“



Die Erkenntnisse, die man in der Natur gewinnt, sind unbezahlbar. Rob Cowen hat diese ebenfalls für sich gemacht und seine ganz persönliche Geschichte hier in diesem Buch niedergeschrieben. Aber schlussendlich ist es, wie das Wort es schon selbst sagt, nicht das Ende was zählt sondern der Weitergang. Cowen ist werdender Vater zu Zeiten als dieses Buch verfasst wurde und er stellt sich die Frage, wie es wohl auch nach ihm mit seiner Natur weiter geht? Was hinterlässt er seinem Kind? Selbstredend sind hier sehr viele persönliche Gedanken von Cowen im Buch zu finden. Wie schon im Klappentext erwähnt ist, ist das Buch eine autofiktionale Erzählung. Dennoch weiß der Leser wer was wie hier gemeint ist. Schlussendlich regt Cowen aber unheimlich mit seinen Gedanken den Leser an, selbst sich umzusehen und eben auch entweder zu handeln, es besser zu machen und eben auch mal an die Zukunft unserer Natur zu denken! Dennoch muss ich als Leser diese Genre-Richtung auch klar sagen, dieses Buch ist eines unter vielen und es gibt bereits auch eine Menge Autoren die dieses Thema ebenfalls streng verfolgen. 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.06.2023

Da erblüht jedes Gärtnerherz!

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof
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Klappentext:

„Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof arbeitet wissenschaftlich und experimentell an der Entwicklung einer modernen Pflanzenverwendung. In der Natur vorkommende Pflanzengesellschaften ...

Klappentext:

„Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof arbeitet wissenschaftlich und experimentell an der Entwicklung einer modernen Pflanzenverwendung. In der Natur vorkommende Pflanzengesellschaften dienen dabei als Vorbild für Pflanzenbilder mit natürlichem Charakter und hohem ästhetischem Anspruch. Das milde Weinbauklima ermöglicht die Kultur einer großen Pflanzenvielfalt mit über 2500 Staudenarten und -sorten. Ferner prägen alte, in Deutschland zum Teil sehr seltene Gehölze die Anlage. Kommen Sie mit auf einen Spaziergang durch einen der schönsten Gärten Deutschlands und lassen Sie sich faszinieren!“



Als Hobby-Gärtner schaut man sich immer gern andere Gärten an und bestaunt Ideen oder nimmt sie gar mit, um im eigenen Garten eingebracht zu werden. Der Hermannshof ist dafür so ein Beispiel, welcher äußerst viele Ideen bereit hält und noch besser, in diesem Buch sind sie gar regelrecht verewigt. Einerseits wird uns der Garten vorgestellt mit seiner Historie, andererseits regt er aber auch mit seiner Erscheinung für Ideen an.

Die Aufmachung des Büchleins hätte ich mir etwas hochwertiger vorgestellt. Es ist ein dünnes Taschenbuch, welches definitiv es verdient hätte, einen festen Einband zu erhalten. Auch die Papierqualität empfand ich dieses Mal etwas mau. Der Verlag brilliert sonst immer mit kräftigem Papier aber dieses Mal war es etwas dünn. Dennoch sind die Drucke der Bilder und Fotos und auch der Abdruck des Textes sehr gut! Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Buch mit tollen Ideen und Anregungen! 4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 11.06.2023

Gesund und gleichzeitig lecker durch die Jahreszeiten

Ein Kochtopf voll Genuss & Wohlbefinden
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Klappentext:

„Essen und Trinken sind untrennbar mit unserem Wohlergehen verbunden. Dass sich ausgewogene Ernährung und Genuss keinesfalls ausschließen, beweisen die Diätologinnen und Diätologen der Beste ...

Klappentext:

„Essen und Trinken sind untrennbar mit unserem Wohlergehen verbunden. Dass sich ausgewogene Ernährung und Genuss keinesfalls ausschließen, beweisen die Diätologinnen und Diätologen der Beste Gesundheit-Betriebe. Die ARGE Beste Gesundheit bietet in ihren medizinischen Kompetenzzentren das Beste für ein gesundes Leben. In diesem Buch finden Sie 80 köstliche, saisonale Rezepte. Warum saisonal? Weil Kochen mit Zutaten, die den Jahreszeiten entsprechen und regional erhältlich sind, wesentliche Vorteile für unser Wohlergehen, unsere Umwelt und unsere Region bietet. Alle Rezepte sind praxiserprobt, helfen bei bestehenden Krankheiten und beugen ihnen künftig vor.Im Frühling genießen wir Karotten, Erdbeeren, Bärlauch und Rhabarber, die endlich wieder frisch geerntet auf den Teller kommen. Der Sommer beschenkt uns reich mit Tomaten, Melanzani, Kirschen, Himbeeren und Äpfeln. Kürbis, Kohlsprossen und Maroni bringen uns in Herbststimmung. Aus feinen Schwarzwurzeln oder kräftigem Kraut werden im Winter wärmende Suppen. Schenken Sie Ihrer Mahlzeit die ungeteilte Aufmerksamkeit und genießen Sie bewusst und achtsam was die Natur Ihnen schenkt!“



Für Viele bedeutete „gesundes Essen“ gleichzeitig auf viel lieb-gewonnenes zu verzichten und irgendwie hat man nur Salat im Kopf. Es geht aber auch anders gesund und zwar wird dieses „anders“ hier grandios in diesem Kochbuch aufgezeigt. Egal ob Bärlauch-Creme-Suppe oder Räucherforellennockerl auf Vogerlsalatbett oder Käsekuchen mit Heidel- und Himbeeren - alle, wirklich alle werden hier nicht nur satt sondern auch glücklich, denn die Rezepte sind wunderbar ausgewogen und eben super gesund.

Die Rezepte an sich sind sehr gut verständlich niederschrieben (auch wenn es alles einen österreichischen Touch hat) und definitiv nachkochbar. Hier und da werden diese mit Bildern untermalt aber nicht immer. Kann man sich dennoch etwas dann unter den Speisen vorstellen? Absolut! Zudem sind die Rezepte nach Jahreszeiten sortiert - es wird also niemals langweilig oder zu exotisch! Hier passt wirklich alles.

Veröffentlicht am 01.06.2023

So eine besondere Geschichte! 4 Sterne!

Die Insel der Unschuldigen
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Klappentext:

„1628 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise: Auf dem berühmtesten Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, der Batavia, will sie ...

Klappentext:

„1628 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise: Auf dem berühmtesten Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, der Batavia, will sie nach Java zu ihrem Vater reisen, einem reichen Kaufmann, an den sie sich kaum noch erinnern kann. Fasziniert vom Leben an Bord erobert sie mit ihrer Neugier das riesige Schiff und gewinnt Freunde, wahre und falsche, auf und unter Deck. Freunde, die ihr helfen zu überleben, als das Schiff auf ein Riff aufläuft und Chaos und Gewalt ausbrechen.1989 ist der neunjährige Gil fasziniert von dem Schiffswrack, das Wissenschaftler vor der Küste einer kleinen Insel zu bergen versuchen. Nach dem Tod seiner Mutter lebt der Junge bei seinem Großvater, einem wortkargen Fischer, mit dem niemand auf der Insel etwas zu tun haben will. Das Leben mit dem alten Mann verstärkt in dem schüchternen Jungen das Gefühl der Einsamkeit. Doch vor allem bedrückt ihn, dass er nicht über die Geschehnisse reden kann, die dem Tod seiner Mutter folgten.Vergangenheit und Gegenwart, die Geheimnisse von Erwachsenen und die Unschuld von Kindern: Jess Kidd erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die mit beeindruckendem Mut und großer Fantasie versuchen, sich eine ungerechte Welt zu erklären.“



Autorin Jess Kidd nimmt uns hier mit auf eine ganz besondere Reise. Die Geschichte erzählt sie auf zwei Zeitebenen. Einerseits erlesen wie die Geschichte von Mayken im Jahr 1628 und die von Gil aus dem Jahr 1989. Andererseits erlesen wir ein tragisches Schiffsunglück welches bis heute die Menschen fasziniert, aber eben auch die unbeschreibliche Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern. Die Geschichte liest sich fast wie ein Märchen für Erwachsene aber sie ist so viel mehr und diese Mischung macht dieses Buch auch besonders. Kidd hat ein sehr feines Gespür einerseits Abenteuer aber eben auch den emotionalen Aspekt mit Blick auf die Gefühlswelt der Kinder zu zentrieren. Beide haben ihre Eltern „verloren“ (bei Mayken ist es ein anderer Verlust als bei Gil) aber eben der Umgang ohne sie wird hier sehr deutlich von Kidd beleuchtet. Allein der Buchtitel trifft den Nagel auf den Kopf! „Die Insel der Unschuldigen“ - besser hätte man es nicht wählen können! So sind doch Kinder immer die, die am wenigsten für Streit oder Weggang der Eltern dafür können. Kidd hat einerseits ein paar Längen in der Geschichte die hier und da etwas kompakter hätten sein dürfen aber dennoch hält sie immer am Fokus fest und verzettelt sich nicht. Die emotionale Ebene wird wunderbar und ohne Kitsch aufgezeigt. Wir können die beiden Protagonisten sehr gut verstehen und uns in sie hineinversetzen. Kidd verknüpft mit enorm viel Gefühl die beiden Darsteller in dieser Geschichte und bietet mit ihrem Ausdruck und ihrer Wortspielerei dem Leser ein sehr unterhaltsames Leseerlebnis. Ihre Sprachkunst ist wirklich hervorzuheben und es ist schon wirklich bewundernswert wie sie diese wahre Geschichte des Schiffsunglücks so gut umgesetzt hat! 4 sehr gute Sterne von mir!

Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein außergewöhnliches Buch! Absolut lesenswert!

Zwischen Himmel und Erde
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Klappentext:

„Ein fulminanter Roman über eine tiefe Freundschaft, über Familie, Liebe, Revolution und das politische Erwachen in einer Zeit der radikalen globalen Umbrüche.



Es ist das schicksalhafte ...

Klappentext:

„Ein fulminanter Roman über eine tiefe Freundschaft, über Familie, Liebe, Revolution und das politische Erwachen in einer Zeit der radikalen globalen Umbrüche.



Es ist das schicksalhafte Jahr 2016, in dem Prince und George Michael sterben, die Menschen in Großbritannien mehrheitlich für den Brexit stimmen und, auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, ebenfalls Tausende auf die Straßen gehen, weil sie die Regierung in Frage stellen. In diesem Jahr zieht Catarina, frisch aus Brasilien eingetroffen, in Melissas Londoner Wohngemeinschaft. So unterschiedlich die beiden jungen Frauen in der Gegenwart sind, so verbunden sind sie in ihren Vergangenheiten. Mit Catarinas Einzug beginnen sich zwei Leben zu einer weltumspannenden Geschichte zu verflechten, die von Freundschaft, Liebe, Identität, Mut und dem Willen erzählt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“



„Zwischen Himmel und Erde“ - ist einerseits der Titel dieses Buches aber auch ein Spruch, der sowohl religiöse Inhalte zeigen kann, aber auch spirituelle oder gar utopische Gedanken hervorrufen kann. Hier wird jeder seine eigene Sichtweise entwickeln und genau so ist es auch mit diesem Buch. Ich habe es beendet und das erste was mir in den Sinn kam war, wie unterschiedlich es wohl von der Leserschaft betrachtet werden könnte. Schaut man sich die aktuellen Rezensionen dazu an, scheine ich genau richtig damit zu liegen. Die Geschichte von Catarina und Melissa ist einerseits sehr dynamisch und voller Energie aber andererseits anders als andere Geschichten die man so (vermeintlich) aus diesem Genre meint zu kennen.

Wie habe ich also dieses Buch erlebt? Ich muss klar sagen, es hat mir unheimlich gut gefallen. Allein die Atmosphäre und auch der Schreibstil nahmen mich regelrecht ein. Yara Rodrigues Fowler versucht viele Parts in die Geschichte einzuweben, viel anzusprechen und dann dennoch nicht den Leser überfordern zu wollen (es gelingt ihr zumeist!). Wir erleben nicht nur die Lebens- und Herkunftsgeschichte der beiden Damen sondern auch die Zeit damals anhand von Musik und Liedern, eine Art Zeitenrückblende nimmt uns in das Jahr 2016 mit und lässt auch uns Leser das Jahr nochmals neu erleben (das Gedankenkarussell nimmt automatisch Fahrt auf!). Die Geschichte der beiden scheint unterschiedlich und ja, wie eben zwischen Himmel und Erde, aber sie haben gleiche Wurzeln! In Brasilien liegt das Herz der beiden Damen und somit ist die Verbundenheit sofort da! Allein wie Yara Rodrigues Fowler hier auch sprachliche Einflüsse gekonnt mit eingewoben hat, war großartig! Das Buch hat enormes Flair und fesselte mich komplett! Melissa und Catarina entwickeln sich in dieser ganzen Zeit in der wir sie begleiten dürfen. Sie sammeln Lebenserfahrung, ihre politische Meinung reift heran und natürlich prägt sie die Zeit ebenso, die um sie herum ihren Lauf nimmt. Der Roman ist äußerst sphärisch, gar kunstvoll philosophisch und hat einen eigenen Takt. Es ist als Leser nicht einfach den Zeiten- und Ortswechsel immer reibungslos zu folgen, hier muss man konzentriert lesen, auch dass es keine Übersetzung der portugiesischen Zeilen gibt, ist vielleicht nicht für jeden optimal, aber ich mochte das! Was ich nicht weiß, schlage ich nach und somit musste ich mich intensiver als vielleicht nötig mit dem Buch und der Geschichte von Catarina und Melissa befassen.

Wer offen durch die Welt geht (politische Interessen und eben auch die Beobachtung zur Entwicklung unserer Zeit sind hier schon von Vorteil) und Freude an außergewöhnlichen Schreibstilen hat, wird hier wunderbares erlesen können. Ich vergebe sehr gern 4 von 5 Sterne und bin gespannt was wir von Yara Rodrigues Fowler noch lesen dürfen!