Cover-Bild Durch das große Feuer
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783961611607
Alice Winn

Durch das große Feuer

Roman | Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis
Ursula Wulfekamp (Übersetzer), Benjamin Mildner (Übersetzer)

Gewinner des Waterstones Debut Prize for Fiction und des Debut Book of the Year bei den British Book Awards

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

»Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Wann kamen mir Romanfiguren das letzte Mal so real vor, so liebenswert, so lebendig? Alice Winn haucht vertrauter Geschichte neues Leben ein und führt uns in diesem großartigen Debüt die ganze Bandbreite menschlichen Lebens vor Augen.« Garth Greenwell , Autor von REINHEIT und WAS ZU DIR GEHÖRT

»Winn bietet eine neue Perspektive auf ein Thema, über das wir denken schon viel zu wissen. Eine gefühlvolle Geschichte über Krieg, aber vor allem auch über Liebe.« Rowan Hisayo Buchanan , Autorin von In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün

»Bemerkenswert, wie lebendig Alice Winn diese Männer und die Schrecken des Ersten Weltkriegs beschreibt. Als würde man ein Schwarz-weiß-Foto betrachten, das koloriert wurde, und auf einmal versteht man, dass diese Menschen aus früheren Zeiten auch geträumt, geweint und geatmet haben, genau wie wir heute. Eine zutiefst bewegende und mitreißende Geschichte.« Claire Fuller , Costa-Preisträgerin und Autorin von Unsere unendlichen Tage

»Durch das große Feuer ist ein großartiges Buch – mitreißend und überwältigend, klug und gefühlvoll, mit Anklängen an Wiedersehen mit Brideshead und Abbitte. Ich liebe es!« Lev Grossman

»Durch das große Feuer ist so bewegend und meisterhaft geschrieben – kaum zu glauben, dass es ein Debütroman ist. Alice Winn hat eine umwerfende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern geschaffen, die sich zwischen der behüteten Idylle ihres Internats zu den unbeschreiblichen Schrecken des Ersten Weltkriegs bewegt. Gaunt und Ellwood bleiben einem nach der letzten Seite noch lange in Erinnerung.« Maggie O’Farrell, Autorin von Hamnet, Gewinner des Women’s Prize for Fiction

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2023

Privatschüler

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Die beiden englischen Internatsschüler Henry Gaunt und Sydney Ellwood haben noch etwas Zeit bis zum Abschluss. Doch man schreibt das Jahr 1914 und auch wenn das Leben in der Schulgemeinschaft noch behütet ...

Die beiden englischen Internatsschüler Henry Gaunt und Sydney Ellwood haben noch etwas Zeit bis zum Abschluss. Doch man schreibt das Jahr 1914 und auch wenn das Leben in der Schulgemeinschaft noch behütet erscheint, so sprechen die Veröffentlichungen in der Schulzeitung über Gefallene und Verwundete eine deutliche Sprache. Trotz der beginnenden Besorgnis, dass der Krieg weder schnell beendet sein wird noch ohne große Verluste stattfinden wird, melden sich etliche der jungen Männer freiwillig. Eine weiße Feder möchte schließlich keiner erhalten. Henry geht zuerst und die Briefe, die er mit Sidney austauscht, sprechen eine deutliche Sprache.

Mit großem Enthusiasmus marschieren die jungen Männer in den Krieg, noch nicht einmal zwanzig oder gerade darüber. Beim Lesen der Ehrenlisten kann einem ganz anders werden. Dennoch ziehen sie reihenweise in den Krieg. So auch nacheinander die Freunde Henry und Sydney. Ihre besondere Beziehung müssen sie verheimlichen. Manchmal verheimlichen sie ihre Liebe auch vor sich selbst. Die britische Freundlichkeit und auch die „stiff upper Lipp“ bestimmen ihren Umgang. Vom Internat in den Schützengraben, kein schöner Gang, doch er wird als notwendig empfunden. Wie lange aber sollen und müssen sie die Nachrichten von Verwundungen oder Todesfällen unter den Kameraden ertragen.

Mit ihrem ersten Roman legt die Autorin gleich ein beeindruckendes Werk vor. In Zeiten eines Krieges, von dem man gehofft hatte, dass etwas derartiges nie wieder stattfinden würde, liest sich die Lektüre nicht immer ganz leicht. Zu sehr steht man unter dem Eindruck der aktuellen Berichte. Dennoch hat die Autorin den Ton der britischen Upperclass getroffen. Man kann sich die Jungen im Internat so gut vorstellen und auch wie sie an der Front verfrüht zu Männern werden müssen. Die liebenswert ruppige Art, die heimlichen Beziehungen, die Freundschaften, die Erlebnisse in den Kämpfen, die eigentlich nur Leid und Verlust hervorrufen. Ein Roman, bei dessen Lektüre einem gleichzeitig leicht und schwer zumute wird. Ein Debüt, das einem die Mentalität der Briten, mit ihrem Durchhaltevermögen und der laxen Freundlichkeit näher bringt und dass einen einmal mehr überzeugt, dass es Kriege überhaupt nicht geben muss.

Veröffentlicht am 26.12.2022

Beeindruckend

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Eine beeindruckende Reise in die Zeit des ersten Weltkrieges.
Alice Winn schafft es wirklich großartig den Zeitgeist einzufangen. Insbesondere indem der damalige Sprachgebrauch (so vermute ich es zumindest) ...

Eine beeindruckende Reise in die Zeit des ersten Weltkrieges.
Alice Winn schafft es wirklich großartig den Zeitgeist einzufangen. Insbesondere indem der damalige Sprachgebrauch (so vermute ich es zumindest) sehr gut wieder gegeben wird. Ihr Schreibstil ist fesselnd und man taucht in ein eigentlich schon viel beschriebenes Thema ab, allerdings mit einem komplett neuen Aspekt. Homosexualität ist verpönt, bzw, verboten. Darüber gesprochen wird nicht und trotzdem wird es gelebt und findet sogar in den Kriegswirren seinen Weg.
Absolut toll geschrieben, es hat mich sehr bewegt und ich habe mit Gaunt und Ellwood mitgelitten und - gefiebert.
EInziges kleines Manko: die vielen Namen und die teilweise Verwendung des Vornamens, dann wieder des Nachnamens, ich war nicht an jeder Stelle sicher das ich sofort wusste um wen es geht bzw, hatte dadurch Mühe mich zurecht zu finden.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Zwischen Liebe und Krieg : zu erschütternd

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Das gibt es auch. Ich habe mich durch das Cover und den Klappentext täuschen lassen. Die beiden englischen Elite- Internatsschüler Henry und Sidney träumen von ihrem heldenhaften Einsatz im 1. Weltkrieg ...

Das gibt es auch. Ich habe mich durch das Cover und den Klappentext täuschen lassen. Die beiden englischen Elite- Internatsschüler Henry und Sidney träumen von ihrem heldenhaften Einsatz im 1. Weltkrieg nichtsahnend, dass sie in ihrer Internats-Bubble nicht viel von der Wirklichkeit mitbekommen. Was sie zusätzlich beschäftigt ist, dass zwischen ihnen eine tiefempfundene Liebe heranwächst, die zu dieser Zeit jedoch noch verboten war. Lange Zeit denken die beiden deshalb auch, dass es eine unerwiderte Liebe für sie ist.Nacheinander melden sie sich zum Dienst an der Waffe und eh ich mich versehe, bin ich mitten im Krieg mit all ihren grauenhaften Alltagssituationen, die ich mir gar nicht vorstellen mag. Das ist auch der Grund gewesen, weshalb ich manche Seiten einfach überblättert habe. In Zeiten des Ukraine - Krieges kommt mir vieles zu real vor. Entgegen mancher Rezistimmen konnte ich mich nicht weiterhangeln.
So aufwühlend die Liebesgeschichte war, so erschütternd waren die Kriegsbeschreibungen. Ja, ich weiß, dass es dazugehört und ja, man muss der Realität ins Auge sehen, aber ich schaffe das nicht aus verschiedenen Gründen.
Definitiv nichts für mich.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

In Gedenken

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In England des Jahres 1914 ist in dem ländlich gelegenen Eliteinternat Preshute der Erste Weltkrieg noch kein Thema. Die beiden Schüler Sidney Ellwood und Heinrich (Harry) Gaunt haben mit ihren Freunden ...

In England des Jahres 1914 ist in dem ländlich gelegenen Eliteinternat Preshute der Erste Weltkrieg noch kein Thema. Die beiden Schüler Sidney Ellwood und Heinrich (Harry) Gaunt haben mit ihren Freunden eine unbeschwerte Zeit. Das größte Drama im Leben von Gaunt sind seine Gefühle für Ellwood, der diese Liebe seiner Meinung nach nicht erwidert. Aus familiären Gründen meldet Gaunt sich bereits früh an die Front, was Ellwood dazu bringt, sich ebenfalls frühzeitig zu verpflichten.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich ins Buch hineingefunden habe. Die ersten hundert Seiten lang konnte ich die Geschichte überhaupt nicht fühlen, fand keinen Zugang zu den Figuren. Das lag unter anderem auch daran, dass die Erzählung für mich nicht authentisch rüberkam. Man darf nicht vergessen, dass die Geschichte im Jahr 1914 beginnt, und dennoch lässt die Autorin es für mich so klingen, als ob das halbe Internat, in dem Ellwood und Gaunt wohnen, sich miteinander vergnügt. Ein Jungeninternat, wohlgemerkt. Es ist fast ein offenes Geheimnis, alle wissen es, nur erwischen lassen darf man sich nicht. Das fand ich schon ein wenig befremdlich; nicht wegen der Sache an sich, daran sehe ich nichts anstößiges, aber im historischen Kontext ist dies mehr als unglaubwürdig. Es gab immer wieder Situationen, die verklärt, ja, fast schon romantisch dargestellt wurden, und wir wissen doch alle, dass es das nicht gewesen ist. Im Gegenteil!

Erst als es ernst wurde, der Krieg begann und das Grauen in Form von Vermissten- und Todeslisten, perfider Propaganda (ich sage nur weiße Feder) sowie der wiederholten Rekrutierung der viel zu jungen Männer endgültig da war, fing die Geschichte an, mich in ihren Bann zu ziehen. Die Freundschaft und Liebe zwischen den beiden Freunden geriet in den Hintergrund, es ging jetzt vorrangig nur noch um das nackte Überleben. Die Gräuel des Krieges, die sinnlose Vergeudung von Menschenleben, die unaussprechlichen Taten, die man sich gegenseitig angetan hat, historische Fakten und daneben zwei Freunde, die sich beide ihrer Sache sicher, aber der Liebe des jeweils anderen unsicher fühlen; all das ergab eine Story, die mich gleichermaßen fasziniert, wie abgestoßen hat. Die Naivität der jungen Männer, was den Krieg angeht, fand ich entsetzlich, die brutale Realität machte diesen Phantasien schnell einen Strich durch die Rechnung; falls sie überhaupt lange genug überlebt haben, um dies zu realisieren. Ich habe vieles gewusst, aber auch einiges dazugelernt, die Vermischung von Fakt und Fiktion fand ich außergewöhnlich gut gelungen. Ein Highlight ist es nicht geworden, aber ein interessanter und durchaus sehr unterhaltsamer Roman mit historischem Hintergrund, den ich lesenswert finde. Macht euch ein eigenes Bild.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Liebe in Zeiten des Krieges

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Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich kann mich den zahlreichen Lobeshymnen nicht uneingeschränkt anschließen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Gaunt und Ellwood sind keine 17 Jahre alt, als England ...

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich kann mich den zahlreichen Lobeshymnen nicht uneingeschränkt anschließen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Gaunt und Ellwood sind keine 17 Jahre alt, als England Deutschland den Krieg erklärt. Noch sind sie Schüler im fiktiven Eliteinternat Preshute, das allein schon einem Schlachtfeld gleicht. Mobbing und sexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung, Mitschüler werden aus Lust und Laune heraus verprügelt. Homosexualität scheint aber nicht das Problem zu sein, auch wenn es nicht ausgesprochen wird. Ellwood und Gaunt fühlen sich voneinander angezogen, haben aber auf unterschiedlichste Weise mit anderen Jungs sexuelle Kontakte.
Auf diesen ersten 100 Seiten hat es mir die Autorin mit ihren dialoglastigen Schilderungen und einer sehr distanzierten 3. Perspektive schon schwer gemacht. Ich habe eine Weile gebraucht, bis mir klar wurde, dass es sich wie ein Drehbuch anfühlte, nicht wie ein Roman. Verstärkt hat das auch noch ihr Schreibstil, der mir leider nicht gelegen hat.
Es wurde besser, als die Jungs mit wehenden Fahnen fürs Empire in den Krieg zogen. Gaunt, der sich als 1. freiwillig an die Front meldet, wird schnell ernüchtert im schlammigen Schützengraben. Ellwood folgt ihm nach, doch da hat der Krieg Gaunt schon zu einem anderen Menschen gemacht. Nach und nach kommen andere Mitschüler und es werden bereits Wetten abgeschlossen, wie lange sie überleben. Sie sterben reihenweise nach kürzester Zeit und in Preshute wartet man nur darauf, ihre Todesmeldung »In Memoriam« (So der passendere Originaltitel) in der Internatszeitung zu lesen, die sich über das ganze Buch verteilen. Diese, damals an der Front geschönten Todesnachrichten, vermitteln der Geschichte eine bittere, fühlbare Realität.

Winn erspart uns keine Einzelheiten, wenn es um die Brutalität des Krieges geht. Dieser Teil startet authentisch und eindrücklich, zieht sich dann aber hin. Sie geht Themen an wie Klassenzugehörigkeit, Patriotismus, Feigheit und Kriegstraumata. Neben den beiden Protagonisten gibt es aber nur noch Hayes, der dreidimensional genug ist, der Rest – und es sind viele – ist Kanonenfutter.

Vergessen wir bei all dem nicht, dass wir uns am Anfang des 20. Jhds. befinden und Homosexualität nicht nur eine kleine Sünde war. Allerdings scheint es mir nicht realistisch, dass die Liebe der beiden von ausnahmslos allen, vor denen sie sich outen, so gleichgültig hingenommen wurde. Nicht mal als anstößig wurde es empfunden. Damit verliert die ganze Geschichte an Authentizität.

Für mich war die Lektüre durchwachsen, trotz vieler guter Momente habe ich mich letztlich schwergetan, habe die Liebesgeschichte nicht fühlen können. Ich denke, es geht darum zu zeigen, dass die Helden und Verlierer des Krieges nicht alle heterosexuell waren. Welchen Gefahren Homosexuelle zu dieser Zeit ausgesetzt waren, welche Konsequenzen ihr Outing nach sich gezogen hätte, wird hier umschifft.

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