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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2023

Mystisch schön

Das zweite Leben des Billy Fingers
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Über Annie Kagan lässt Billy aus dem Jenseits die Welt wissen, wie es dort weitergeht, oder weitergehen könnten. Denn er sagt auch, dass dies ja sein Weg ist und für jedes Wesen ein etwas anderer Weg, ...

Über Annie Kagan lässt Billy aus dem Jenseits die Welt wissen, wie es dort weitergeht, oder weitergehen könnten. Denn er sagt auch, dass dies ja sein Weg ist und für jedes Wesen ein etwas anderer Weg, Abkürzungen oder längere Aufenthalte vorgesehen sind.
Ob Billy jetzt tatsächlich mit Annie spricht oder sie sich das alles erdacht hat, ob sie nur selbst daran glaubt oder alles reine Fiktion ist, wird der Leser nicht durchblicken. Aber das macht eigentlich auch nicht. Also zumindest mir war es egal. Es liest sich richtig mystisch schön und wenn man so will gibt „das zweite Leben des Billy Fingers“ auch einen kleinen Trost.
Die Botschaften von Billy sind in kursiv gehalten, sodass der Leser ohne Probleme zwischen Annie und Billy unterscheiden kann. Zu Beginn gibt es auch ein Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort welches von Dr. Raymond Moody verfasst wurde. Das Buch selbst ist in drei Teile unterteilt.
Schreibstil und Wortwahl waren für mich einfach, sodass das Buch relativ zügig gelesen werden konnte. Das Cover zeigt ein weißes Licht und einen Schmetterling. Für mich Botschaften von Leichtigkeit.
Als Fazit möchte ich sagen, dass wir hier ein positiv gestimmtes Buch haben, das jeden Leser, der ein klein wenig an ein Leben nach dem Tod glaubt, faszinieren wird, für alle anderen könnte es ein Puzzlestein für weitere Überlegungen sein.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Zwischen zwei Stühlen

Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers
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Arnold Spirit lebt zwischen zwei Welten, einerseits ist seine Heimat das Indianerreservat, andererseits hat er sich entschieden außerhalb eine Schule zu besuchen. Er muss nun mit beiden Kulturen klar kommen ...

Arnold Spirit lebt zwischen zwei Welten, einerseits ist seine Heimat das Indianerreservat, andererseits hat er sich entschieden außerhalb eine Schule zu besuchen. Er muss nun mit beiden Kulturen klar kommen und fühlt sich immer wieder wie zwischen zwei Stühlen.
„Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“ gibt einen kleinen Einblick in die oft trostlose Lebensweise im Reservat, das durch Alkohol und Arbeitslosigkeit geprägt ist. Auf der anderen Seite muss sich der junge Arnold in einer für ihn völlig fremden Umgebung zurechtfinden. Und er schafft es auch dort Freunde zu finden.
Sherman Alexie zeigt diesen Spagat sehr eindrucksvoll, lockert mit witzigen Passagen auf und bringt so dem Leser eine uns oft unbekannte Lebenssituation nahe. Natürlich regt das Buch auch zum Nachdenken an.
Der Buchaufbau besteht aus unterschiedlich langen Kapiteln mit relativ vielen Illustrationen. Die fand ich sehr originell.
Ich finde die Geschichte interessant, nicht nur für Jugendliche.


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Veröffentlicht am 01.06.2023

Leben für und durch sein Idol

Idol in Flammen
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Der Teil von Akaris Lebensgeschichte, den der Leser in „Idol in Flammen“ begleiten darf, stützt sich einzig und alleine auf ihr Idol. Sie lebt für und nur durch ihn. Fühlt, leidet und liebt mit ihm.
Es ...

Der Teil von Akaris Lebensgeschichte, den der Leser in „Idol in Flammen“ begleiten darf, stützt sich einzig und alleine auf ihr Idol. Sie lebt für und nur durch ihn. Fühlt, leidet und liebt mit ihm.
Es ist sicher ein Buch das polarisiert. Für mich ist es einerseits eine Geschichte, die zeigt, wie sehr sich Jugendliche in eine Sache hineinsteigern können, sodass sie das eigene Leben nur durch ihr Idol lebenswert finden. Aber gleichzeitig fehlt mir etwas der Tiefgang, es tröpfelt nur so dahin, ohne mich wirklich zu fesseln.
Dieses flache Geschehen könnte von Rin Usami aber durchaus gewollt sein. Zeigt es ja auch, wie eintönig so ein Leben eigentlich ist, obwohl es durchaus die Höhepunkte der Konzerte, der Treffen usw. mit dem Idol gibt. Aber ansonsten ist alles grau.
Das Cover dagegen ist in kräftigen Farben gehalten, setzt seinen Schwerpunkt aber auf die verwischt dargestellte Frau. In meinen Augen ein passender Ansatz.
Mein Fazit nach ein paar Tagen ist, dass wir hier eine stimmige Geschichte vor uns haben, die mich trotzdem nicht völlig überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Schweigen schafft oft nur Unverständnis und Leid

Als Großmutter im Regen tanzte
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Die beiden Stränge von Tekla und Juni sind von Trude Teige sehr emotional beschrieben worden. Mir ging die Geschichte der Großmutter sehr unter die Haut. Ihre Erlebnisse der letzten Kriegszeit und Nachkriegsjahre ...

Die beiden Stränge von Tekla und Juni sind von Trude Teige sehr emotional beschrieben worden. Mir ging die Geschichte der Großmutter sehr unter die Haut. Ihre Erlebnisse der letzten Kriegszeit und Nachkriegsjahre waren nur schwer zu ertragen. Vor allem, das sie damals ja nicht die einzige Frau war, die solche Dinge erfahren hat. Trotz der furchtbaren Geschehnisse schafft die Autorin es aber, dass „Als Großmutter im Regen tanzte“ nicht in Schwermut versinkt.
Im Gegensatz zu Tekla hat ihre Enkelin Probleme in ihrer Ehe. Der Leser kann sehr schön Parallelen zwischen Großmutter und Enkelin ziehen und deren Leben vergleichen.
Der Aufbau ist je nach Strang verschieden. So wird die Geschichte von Tekla aus der Sicht eines Erzählers beschrieben und die von Juni von ihr selbst. Meistens handeln ein paar Kapitel aufeinanderfolgend von einer der Frauen, bevor wieder gewechselt wird.
Ich habe das Buch gerne gelesen und die Leben der beiden Frauen mit Interesse verfolgt. Wir haben hier einen empfehlenswerten Roman um eine sehr starke Frau und wie sie das Leben ihrer Enkelin beeinflusst.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Viele gleichwertige Figuren, interessante Liebesgeschichten

Emerald Beach
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Wenngleich es in „Emerald Beach“ relativ viele, gleichwertige Protagonisten gibt, so ist mir doch jeder einzelne auf seine Art und Weise sympathisch geworden. Natürlich bedingt die Vielzahl der Figuren ...

Wenngleich es in „Emerald Beach“ relativ viele, gleichwertige Protagonisten gibt, so ist mir doch jeder einzelne auf seine Art und Weise sympathisch geworden. Natürlich bedingt die Vielzahl der Figuren auch eine entsprechende Anzahl an Ereignissen, da jede Figur ihre Geschichte mitbringt. Dania Mari Hugo verbindet diese Geschichten aber geschickt durch den Umstand, dass alle Jungs in einer Clique befreundet sind, sich gegenseitig wenn notwendig unterstützen und beistehen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht zu lesen, der Aufbau des Buches eher untypisch. Ich sehe nicht den einen wichtigen Strang, sondern würde es mit einem Rad vergleichen. Die Nabe ist die Freundschaft der Protagonisten, die Speichen sind die Wege der Jungs. Sie bewegen sich immer wieder aufeinander zu, drehen sich um ihren Mittelpunkt, leben aber jeder sein Leben.
Zusammenfassend halte ich fest, dass ich hier einen Liebesroman in Händen halte, den ich nicht so schnell einmal zwischendurch lesen konnte, weil ich sonst vielleicht den Überblick über die Figuren verloren hätte. Trotzdem fand ich die Geschichten sehr interessant, die Erzählweise spannend gehalten und die Figuren sympathisch. Es war ein Lesegenuss.

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