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Veröffentlicht am 27.07.2023

Cozyread

Kein Sturm zu nah (Tales of Sylt, Band 2)
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Ich liebe liebe liebe einfach alles, was Alexandra Flint schreibt. Egal ob Emerdale, Maple Creek oder Sylt- jedes Mal bringen mich ihre Bücher an einen Wohlfühlort!

Das passiert in »Kein Sturm zu nah«:
Elisa ...

Ich liebe liebe liebe einfach alles, was Alexandra Flint schreibt. Egal ob Emerdale, Maple Creek oder Sylt- jedes Mal bringen mich ihre Bücher an einen Wohlfühlort!

Das passiert in »Kein Sturm zu nah«:
Elisa hat Australien fluchtartig verlassen und damit, laut ihrem Vater, ihr Leben weggeworfen. Das Medizinstudium, die Nationalmannschaft des Schwimmteams, ihre gesamte Zukunft. Zurück in ihrer alten Heimat Sylt, will sie zu sich selbst finden. Als sie den Insel-Badboy Jonah trifft, entfacht er einen Sturm in ihrem Leben. Denn Elisa schaut nicht weg, wenn alle anderen Inselbewohner es tun. Viel eher möchte sie ihn unterstützen bei seinem selbstlosen Wunsch, seiner Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen.

Schreibstil:
Alexandra hat ein besonderes Talent, Gefühle mit wunderschönen Worten zu transportieren. Während des Lesens lacht man mit den Figuren, man leidet und man fühlt. Aufgelockert durch die unterhaltsamen Chatverläufe der E.M.I.L Clique, lässt sich die Geschichte flüssig lesen.

Figuren:
Elisa und Jonah stehen ganz am Anfang ihrer gemeinsamen- wie auch eigenen Geschichte. Elisa beginnt noch einmal ganz von vorne und möchte herausfinden, was sie im Leben wirklich möchte. Jonah hingegen startet mit den denkbar schlechtesten Bedingungen. Die Bewohner Sylts haben ihm gegenüber immense Vorurteile, die ihn ständig begleiten. Von seiner Familie erfährt er keinerlei Unterstützung, die er eigentlich so dringend nötig hat. Trotzdem gibt er alles, um seiner Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen. Er ist gebrochen, und doch will er einen Unterschied bewirken.
Es ist als Leser schmerzhaft und schön, die beiden zu begleiten. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass alles gut werden wird, weil alles andere nicht richtig wäre.
Mit dabei ist auch wieder die zuckersüße Freundesgruppe. Elisa, Malia, Ida und Leni sind die Art Freundinnen, die man sich selbst wünscht. Jede bringt ihre ganz eigenen Facetten mit ein in dieses bunte, liebenswerte Chaos.
Neu dabei ist Lou, eine Travelbloggerin. Ihre quirlige, sonnige Art macht sie sehr sympathisch. Auf ihre Geschichte dürfen wir uns in Band 3 freuen…

Setting:
Sylt hat diesen Cozy Vibe, der der Geschichte den nötigen Rahmen liefert. Die Mädelstreffen im Leuchtturm, Sonnenuntergänge am Strand und das Hotel geben den Lesern ein Gefühl des Ankommens. Genau das, was Elisa auch möchte. Die Inselbewohner und all die schönen realen, wie auch fiktiven Orte runden dieses Wohlfühlbuch ab.

Fazit:
Ich habe jede Seite, jeden Satz genossen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie die Figuren, die man auch schon aus dem letzten Band ins Herz geschlossen hat, ihren eigenen Weg gehen. Wie sie wachsen und ihren Wünschen nachgehen, lässt einen selbst ein Stückchen wachsen. Das Buch hat mir so viel gegeben, dass ich mit großer Freude eine Leseempfehlung aussprechen kann. Ich freue mich jetzt schon sehr auf den dritten Band. Selbst wenn das bedeutet, danach die Figuren gehen lassen zu müssen.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Ein ganz besonderes Latibule

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Mit "No Longer Alone" neigt sich die Mulberry Mansion Reihe ihrem Ende zu. Das bedeutet Abschied nehmen von den tollen Figuren und der alten Villa. Doch zuvor sorgen Maxton und Willow für eine letzte Wohlfühl-Geschichte.

Maxton ...

Mit "No Longer Alone" neigt sich die Mulberry Mansion Reihe ihrem Ende zu. Das bedeutet Abschied nehmen von den tollen Figuren und der alten Villa. Doch zuvor sorgen Maxton und Willow für eine letzte Wohlfühl-Geschichte.

Maxton und Willow, Willow und Maxton. Diese beiden besten Freunde zu trennen, scheint kaum möglich. Dabei ahnen die übrigen Bewohner der Mulberry Mansion schon länger, dass da noch mehr ist. Auch Maxton weiß das. Er liebt Willow mit dem Wissen, dass es für die beiden unmöglich ist, eine Beziehung zu führen. Denn Willow wird von ihrer Vergangenheit heimgesucht. Sie hat zu große Angst davor, sich selbst zu verlieren, wenn sie Nähe zu jemand anderem zulässt, dass sie die aufkeimenden Gefühle für ihren besten Freund ignoriert. Als Maxton eingeladen wird, einer elitären Studentenverbindung beizutreten, schlagen bei Willow sämtliche Alarmglocken an. Der besonnene, rationale Max soll sich einer dubiosen Verbindung anschließen? Sie kann es nicht glauben, als er beginnt, die Herausforderungen zu bewältigen, die die "Verbindungstypen" von ihm verlangen. Es wird gefährlich, dennoch möchte Willow helfen. Dass sie dabei Maxton näherkommt, ist unvermeidlich.

Ein letztes Mal in die alte Villa zurückkehren, ein letztes Mal Teil dieser berauschenden Gruppe werden. Nie hat sich Abschied so schön angefühlt. Maxton und Willow's Geschichte war dafür der perfekte Abschluss. Bisher habe ich jedes Pärchen der Vorgängerbände geliebt, aber "No Longer Alone" hat noch einmal all meine Erwartungen überboten.

Über Willow haben wir bisher wenig erfahren können. Ihr ganzes Wesen wirkte unnahbar, weshalb ich erst skeptisch war, ob sie so viel Nähe zum Leser erzeugen kann. Ihre Geschichte wurde aufgedeckt und man konnte nicht nur verstehen, sondern auch fühlen. Ich finde es ganz fantastisch, wie präzise die Themen behandelt wurden, die Willow's Vorgeschichte prägen. Es war gleichzeitig sensibel und dennoch echt. Mir ist klar geworden, dass Willow nicht nur eine eigene innere Stärke besitzt, sondern auch anderen Frauen Mut machen kann, egal ob in der Geschichte oder außerhalb. Das macht sie für mich sehr besonders.
Ihre Entwicklung ist allerdings nicht die einzige. Auch Maxton hat im Laufe des Romans seine innere Stärke demonstriert. Auch wenn er normalerweise besonnen reagiert, so schafft er es, für das einzustehen, was er will. Zwei ganz besondere Figuren, die ich lieben gelernt habe.

Die Nebenfiguren, beziehungsweise einstige Hauptfiguren, kamen nicht zu kurz. Es war schön zu erfahren, wie es für sie weitergeht. Vor allem, nachdem die ersten kurz vor ihrem Abschluss stehen. Jeder bekommt noch einmal sein/ihr ganz persönliches Ende.

Die Handlung war wieder so echt und gut durchdacht, dass ich live dabei war, bei Maxtons Aufgaben, bei all den intimen Momenten zwischen Max und Willow und bei den WG Abenden. Es gab genügend Spannung, Romantik und entspannte Villen-Momente, die sicher jeden glücklich machen. Mein persönliches Highlight war ein gewisses Badewannengespräch...

Nun noch ein paar Worte zum Schreibstil, meiner wichtigsten Bewertungskategorie. Ein Buch verliert bei mir IMMER, wenn es mich nicht durch Worte abholen kann. "No Longer Alone" hat mir aber etwas gegeben, was ich schon lange in New Adult gesucht habe. Merit hat einen wunderschönen bildhaften Schreibstil. Jeder Satz wirkt wie Poesie und klingt dabei nicht gestelzt. Es wird genau das übertragen, was es braucht, um Figuren nicht nur zu lieben, sondern zu verstehen. Ich habe so viele fantastische Zitate markiert und könnte vermutlich stundenlang von diesem unglaublich schönen Schreibstil schwärmen.

"No Longer Alone" hat mich überrascht, mich durchgerüttelt, zum Weinen gebracht, wie auch zum Lachen. Das Buch hat mir etwas gegeben, nach dem ich oft in Büchern suche: ganz viel Nähe, ganz viel Heilung.

Definitiv ein Herzensbuch und ein Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Spannung pur

Midnight Chronicles - Blutmagie
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In diesem Monat gerate ich glücklicherweise an so viele tolle Bücher. "Blutmagie" ist eins von ihnen.

Darum geht es: Warden und Cain sind beste Freunde und das schon immer. Als sie schließlich Kampfpartner ...

In diesem Monat gerate ich glücklicherweise an so viele tolle Bücher. "Blutmagie" ist eins von ihnen.

Darum geht es: Warden und Cain sind beste Freunde und das schon immer. Als sie schließlich Kampfpartner im Quartier in Edinburgh werden, kann sie nichts mehr trennen. Doch als Warden einen herben Schicksalsschlag erleidet, fühlt er sich von Cain im Stich gelassen. Drei Jahre haben die beiden keinen Kontakt mehr. Als Cain's Partner Jules bei einem Einsatz spurlos verschwindet zieht sie Warden zu Hilfe. Denn hinter Jules' Entführung scheint der Vampirkönig Isaac zu stehen, an dem Warden sich um jeden Preis rächen will.

"Blutmagie" hat mir ein wenig besser gefallen als sein Vorgänger. Das lag vor allem an der spannenden Handlung. Das Buch hat mich richtig mitgerissen in die Welt der Hunter. Auch finde ich gut, dass Roxy, Shaw und Finnley wieder vorkommen. Das finde ich bei den Midnight Chronicles wirklich gut gelöst: Die Bücher haben verschiedene Protagonisten im Vordergrund, wobei alle miteinander verknüpft sind. Roxy's Jagd nach 499 Toten ist hier Teil der Hintergrundhandlung. Man erhält immer wieder kleine Updates zu den Figuren, was mir richtig gut gefällt.

Auch der Schreibstil hat mich wieder verzaubert. Das Buch lässt sich flüssig lesen ohne dabei Sprunghaft zu erscheinen. Für meinen Geschmack hätten die Kämpfe noch ein wenig ausführlicher gestaltet sein können. Aber das ist hier mein persönlicher Geschmack und fließt nicht in die Wertung mit ein!

Die Figuren haben mir auch etwas besser gefallen als im Vorgänger. Warden und Cain haben eine tolle Harmonie, auch wenn sie das zumindest zu Beginn nicht wahrhaben wollen.
Generell finde ich Second Chance ein tolles Trope und habe es auch hier wieder genießen können. Klärende Gespräche um den Konflikt aufzulösen, sind für mich hier immer von zentraler Bedeutung. Hier waren sie schön reflektiert.

Ich bin jetzt wirklich neugierig, wie es weitergeht. Sowohl für die Figuren, wie auch für die Handlung insgesamt. Band drei steht schon in meinem Regal bereit und ich freue mich wirklich sehr, noch etwas länger in der Welt der Hunter sein zu dürfen.
Es bleibt spannend...

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Hilfe, ich brauche einen Arzt!

Whitestone Hospital - High Hopes
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Nachdem sämtliche Bookies dieses Buch gelobt haben und mich gedrängt haben es doch endlich auch zu lesen, habe ich nachgegeben.
In Zukunft werde ich häufiger auf euren Rat hören...

Darum geht es: Laura ...

Nachdem sämtliche Bookies dieses Buch gelobt haben und mich gedrängt haben es doch endlich auch zu lesen, habe ich nachgegeben.
In Zukunft werde ich häufiger auf euren Rat hören...

Darum geht es: Laura will Ärztin werden. Das steht für sie fest. Als sie am White Stone Hospital in Arizona aufgenommen wird, erfüllt sich nicht nur ihr lang gehegter Traum, sie erhält auch die Möglichkeit, den Spuren ihrer Eltern zu folgen, die als Ärzte in Afghanistan tödlich verunglückten. Als Assistenzärztin arbeitet sie in einem Team junger Medizin-Anwärter und erlebt die Höhen und Tiefen des Krankenhaus Alltags. Und dann ist da auch noch Nash, ihr Betreuer, zu dem sie sich immer weiter hingezogen fühlt...

Um es gleich vorneweg zu nehmen: Ich bin Hypochonder. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich von diesem Buch bisweilen ferngehalten habe. Als ich dem Buch dann jedoch eine Chance gegeben habe, wurde ich nicht enttäuscht.

Die Handlung folgt der Lovestory von Laura und Nash, während um sie herum weitere kleine Geschichten entstehen, die die Patienten der beiden involvieren. Selbst ich habe genügend Folgen Greys Anatomy gesehen um zu wissen, dass es zwischen der Serie und dem Buch starke Parallelen in ihrem Aufbau gibt. Zu Beginn des Lesens habe ich den Eindruck bekommen, das Buch wäre eine 0815 New Adult Geschichte und war fast ein wenig enttäuscht. Doch ich lag absolut falsch und je mehr ich in die Geschichte eingetaucht bin, desto weniger wollte ich das Buch beiseite legen. Die teilweise dramatischen Schicksale der Patienten lassen kein Auge trocken. Mein persönliches Highlight erfolgt etwa in der Mitte des Buches. Darauf will ich gar nicht zu sehr eingehen, denn es wäre ein Mega-Spoiler. Ich kann nur sagen, dass es für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle war und die liebe Ava Reed eine emotionale Nachricht von mir bekommen hat.
Spätestens nach diesem Erlebnis war ich absolut begeistert von diesem Buch. Meine Erwartungen wurden übertroffen und langsam aber sicher wurde ich selbst zur Ärztin.

Die ganzen Fachtermini, mit denen das Buch gespickt ist, finde ich interessant und gut eingesetzt. Ich habe nicht die leiseste Ahnung vom Medizineralltag, doch ich konnte den Behandlungsmethoden gut folgen, ohne ständig zum Glossar blättern zu müssen. Der Schreibstil konnte generell das einfangen, was auch die Figuren darstellen sollen: emotionale Tiefe. Eine Mischung aus heiterer Leichtigkeit und wortgewandte Schwere. Ein bunter Mix der deutlich macht, wie nahe Freud und Leid beieinander liegen.

Mit den Figuren hatte ich zu Beginn ein paar Probleme. Zu Laura konnte ich nicht wirklich eine Bindung aufbauen und auch Nash war mir erst suspekt. Beide haben ihre Zeit gebraucht, um sich in mein Herz zu schleichen. Mehr und mehr konnte ich sie in ihrem Handeln verstehen.
Wobei mein Favorit mit Abstand Ian ist! Obwohl es sich bei ihm nur um eine Nebenfigur handelt, hat er eine ziemliche Entwicklung hingelegt. Eine meiner liebsten Nebenfiguren aktuell!

Fazit: Das Buch hat mich von sich überzeugt. All die lobenden Worte meiner Freunde sind wahr! Jetzt ist es wohl meine Aufgabe, andere von diesem Buch zu überzeugen. Ich hatte Lesespaß, ohne dass meine Hypochondrie getriggert wurde. Wirklich empfehlenswert, da es genau das ausdrückt, was wir in unserem leben viel häufiger beherzigen sollten. Nämlich, Rückschläge einzustecken und auf die guten Zeiten warten. Gefühle zu akzeptieren und das Leben zelebrieren in guten und schlechten Zeiten.

Leider hat meine Community vergessen mich zu warnen, dass ich nach Band eins SOFORT Band zwei benötigen würde...
Mein nächster Buchkauf steht also schon fest.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Ich bin platt

Der Circle
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Im wahrsten Sinne des Wortes bin ich platt und aufgewühlt. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Das einzige das ich weiß ist, dass mich dieses Buch mit Sicherheit verändert hat.

Darum geht es: Mae erhält ...

Im wahrsten Sinne des Wortes bin ich platt und aufgewühlt. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Das einzige das ich weiß ist, dass mich dieses Buch mit Sicherheit verändert hat.

Darum geht es: Mae erhält einen neuen Job im angesagtesten Unternehmen. Der Circle entwickelt High Tech Produkte, die die Welt zu einem besseren und sicheren Ort machen will. Mae ist begeistert von so viel Genialität und Fortschritt, dass sie wie viele andere in den Sog des Unaufhaltsamen gerät. Dabei ignoriert sie die Stimmen ihrer engsten Freunde und Familie, die sie versuchen, vom Gegenteil zu überzeugen.

Die Handlung ist einfach verständlich und deshalb umso erschreckender. Ein Unternehmen wird langsam zum Monopol und das auf allen Bereichen. Diese Vorstellung ist uns nicht neu und wir kennen die Gesetze unserer Regierung, die derartiges verhindern. Doch Der Circle hat längst Methoden entwickelt, um die Regierung auszuhebeln. Durch stetige Überwachung wird der Menschheit ein besseres Leben garantiert. Straftaten sind durch Überwachung verschwindend gering, die Menschen helfen sich gegenseitig mit der Schwarmintelligenz und es wird jedem ermöglicht, fremde Orte zu besuchen. Selbst, wenn man eventuell ans Bett oder einen Rollstuhl gefesselt ist. Wie sollte die Regierung so schnell ein ähnliches Netzwerk aufbauen? Kein Fleck der Erde bleibt mehr unentdeckt und das ist gut so, oder nicht?

Es ist wie den Manipulationen einer Sekte zuzusehen. Zu Beginn stellt Mae die richtigen Fragen, etwa wie man seine Freizeit gestalten soll, wenn man die ganze Zeit am Bildschirm hängt. Doch ihr Widerstand ist verschwindend gering. Am liebsten hätte ich sie die ganze Zeit geschüttelt. Sie ist überzeugt von den angeblichen herausragenden Fortschritten und verschließt den Blick vor allen negativen Einflüssen. Selbst, als die Handlung an Fahrt aufnimmt und sich die Macht zeigt, die alle Circler über diejenigen haben, die nicht transparent sein und überwacht werden wollen, schreckt Mae nicht zurück. Beim Lesen verfolgen wir die animalischen Züge der Menschheit, die auch in uns selbst existieren.

Ich glaube das ist auch der Grund, warum hier viele negative Bewertungen zu finden sind und ich mich nach dem Lesen so grauenhaft gefühlt habe: Das Buch präsentiert schonungslos alles, was wir über uns selbst am liebsten nicht wissen wollen. Würden wir uns anders verhalten als Mae? Vermutlich nicht. Dem Leser wird ein Spiegel vor die Nase gehalten und -Überraschung- wir mögen nicht, was wir dort sehen.

Das Spiel der totalen Überwachung wird immer weiter getrieben, bis es kein Zurück mehr gibt und diese Vorstellung macht Angst.
Diese Naivität der Protagonistin, angetrieben durch den Wunsch nach einer besseren Welt ist gleichzeitig so menschlich und enervierend. Der Erzählstil ähnelt einem journalistischen Bericht. Er ist nüchtern und distanziert. Dabei stellen sich die Schrecken eines solchen Szenarios in den Vordergrund.

Es stellt sich dem Leser die Frage, wie weit wir selbst gehen würden. Wie viel Freiheit darf eingebüßt werden für mehr Sicherheit?

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