Cover-Bild Küstendorf
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 313
  • Ersterscheinung: 08.03.2023
  • ISBN: 9783839203682
Susanne Ziegert

Küstendorf

Kriminalroman
Ein idyllisches Dorf am Ahlenmoor bei Cuxhaven. Eines Nachts zerreißt ein ohrenbetäubender Knall die Stille. Das Haus des Reichsbürgers Holger Waldmann liegt in Trümmern, der verhasste Bewohner kam ums Leben. Er lebte zurückgezogen mit Dutzenden Hunden und bedrohte Nachbarn mit gezogener Waffe. Als kurz zuvor zwei Kinder verschwunden und dann bei Waldmann wieder aufgetaucht waren, hatten sich die bislang verstrittenen Dorfbewohner zusammengeschlossen. War sein Tod Selbstjustiz oder ging es um alte Feindschaften? Friederike von Menkendorf ermittelt.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Manchmal liegt die Schuld dort, wo man sie am wenigsten vermutet

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Als in einem kleinen Dorf am Ahlenmoor bei Cuxhafen die Freundinnen Sophie und Michelle verschwinden, ist das ganze Dorf in Aufruhr. Gefunden werden sie bei Holger Waldmann, einem Reichsbürger, Waffennarr ...

Als in einem kleinen Dorf am Ahlenmoor bei Cuxhafen die Freundinnen Sophie und Michelle verschwinden, ist das ganze Dorf in Aufruhr. Gefunden werden sie bei Holger Waldmann, einem Reichsbürger, Waffennarr und Hundefreund, der zurückgezogen mit seinen Hunden lebt. Die Mädchen schwören auf seine Unschuld und beteuern, daß sie freiwillig dort waren. Doch die Dorfbewohner schließen sich zusammen, demonstrieren vor seinem Haus mit Haßparolen. Plötzlich gibt es nachts eine gewaltige Explosion, das Haus von Waldmann liegt in Trümmern, Waldmann selbst ist ums Leben gekommen. Hat hier ein Dorfbewohner Selbjustiz verübt? Friederike von Menkendorf ermittelt und bringt Dorfgeheimnisse ans Licht, die alles in ein ganz anderes Licht rücken.

"Küstendorf" ist der vierte Fall für Friederike von Menkendorf. Diesmal nimmt sich Susanne Ziegert eines heißen Themas an. Denn Holger Waldmann ist Reichsbürger. Und trotzdem ist es ihr gelungen, ihn auf seine Weise sympathisch darzustellen. Er tut niemandem etwas, will lediglich seine Ruhe haben, was daraus resultiert, daß er von Kindheit an nur gemobbt und enttäuscht wurde. Sein Herz gehört Hunden und Kindern, die ihn noch nie enttäuscht haben und die er beschützt. Hier kommt man wirklich ins Grübeln, ob tatsächlich alles nur schwarz oder weiß ist. Es gibt auch Mittelwege. Erschreckend, aber leider auch realistisch, ist es, wie schnell jemand verurteilt wird. Hier ziehe ich den Hut davor, daß Susanne Ziegert den Mut hat, diesen Charakter nicht als Monster darzustellen. Dagegen setzt sie die Dorfgemeinschaft, bei der mehr Schein als Sein herrscht. Eigentlich zerstritten, raufen sie sich gegen Waldmann zusammen und versuchen ihre eigenen Geheimnisse zu vertuschen und dafür andere zu manipulieren. Es ist schlimm mitzuerleben, wie Augusta ihrer eigenen Tochter Sophie nicht glaubt und mit dem Dorfmob gegen Waldmann zieht. Susanne Ziegert schreibt dies alles sehr einprägsam und man kann manchmal nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln. Hier liest man wirklich streckenweise mit Erstaunen und wenn ich schreibe, daß die Lösung des Falles sprachlos macht, verrate ich wohl nicht zu viel. Aber genau so ist es. Ich konnte es fast nicht fassen. Die Autorin beschreibt aber auch die Moorlandschaft sehr gut. Diese Gegend paßt einfach hervorragend zur Handlung. Dazu gibt es Moorleichen, über die man einige Dinge erfährt, was sehr interessant ist. Auch wenn dies der dritte Fall für die sympathische Ermittlerin Friederike von Menkendorf ist, kann man diesen Krimi auch sehr gut einzeln lesen. Die Fälle sind allesamt in sich abgeschlossen und die Autorin erwähnt alles Wissenswerte knapp, aber ausreichend, damit man auch als Neueinsteiger in diesem Buch gut zurecht kommt.
Mir hat dieses Buch sehr imponiert und ich freue mich schon auf weitere Fälle für Friederike!

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Mord im Moor

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Augusta Rothermund lebt mit ihrer Tochter auf einem Hof in Finstermoor. Was jedoch zunächst idyllisch klingt, ist für Augusta eine schwere Umstellung gewesen. Nur ihrer Tochter zuliebe, ist sie auf den ...

Augusta Rothermund lebt mit ihrer Tochter auf einem Hof in Finstermoor. Was jedoch zunächst idyllisch klingt, ist für Augusta eine schwere Umstellung gewesen. Nur ihrer Tochter zuliebe, ist sie auf den Vorschlag ihres Mannes eingegangen und von Cuxhaven nach Finstermoor umgezogen. Jetzt ist ihr Mann weg und Augusta muss sich nicht nur durchs Leben schlagen, sondern zudem noch den Hof in Stand halten und die Tiere, die ihr Mann angeschleppt hatte, versorgen.
Augusta ist am Ende ihrer Kräfte. Als Zugezogene ist der Anschluss an die Dorfgemeinschaft alles andere als leicht, so dass von dieser Seite ebenfalls keine Hilfe zu erwarten ist. Einzig ihre Freundin Margo Valeska greift ihr für einige Zeit unter die Arme.
Doch genau in dieser Zeit geschieht etwas Schreckliches. Augustas Tochter Sophie verschwindet plötzlich, das Haus des Reichsbürgers Holger Waldmann fliegt in die Luft und Augusta wird deswegen verhaftet.
Kann Margo ihrer Freundin zusammen mit der Kommissarin Friederike von Menkendorf helfen und den Fall aufklären?

Bei dem Buch handelt es sich um den vierten Teil mit der Kommissarin Frederike von Menkendorf. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, kam mit dem aktuellen Fall aber problemlos zurecht. Der Fall ist in sich abgeschlossen und auch räumlich von Cuxhaven getrennt. In dem kleinen Ort Finstermoor steht vor allem Augusta mit ihrer Tochter und deren Leben im Vordergrund.

Der Klappentext ist etwas weit vorgegriffen. Ehe es zu der angesprochenen Explosion kommt, hat man zunächst genügend Zeit, sich ein Bild von Augusta und ihrer Lebenssituation zu machen. Auch Sophie und den Reichsbürger Holger Waldmann lernt man besser kennen. Bis dahin geht die Geschichte flüssig und mehr ruhig voran, ohne langatmig zu sein. Frederike von Menkendorf wird auf den Plan gerufen, nachdem Sophie verschwunden ist. Doch Frederike schien mir nicht recht bei der Sache zu sein, ein alter, vorangegangener Fall beschäftigt sie sehr. Auch hier war Vorwissen nicht nötig, denn ich habe recht viel über jenen Fall erfahren, um verstehen zu können, weshalb dieser Friederike immer noch so umtreibt.

Der Schreibstil ist flüssig, kurze Kapitel locken zum Weiterlesen. Nach der Explosion zieht das Tempo deutlich an und die Geschichte nimmt mehr Fahrt auf. An sich ist der Fall gut konstruiert und spricht viele aktuelle Themen an, nicht zuletzt im Bereich Gewalt gegen Kinder, Mobbing, Vorverurteilung, Ausgrenzung, Toleranz und noch einiges mehr.

Allerdings wurde im Buch, welches zu meiner Freude, einen hohen Lokalkolorit hat, ein Vergnügungspark erwähnt. Dieser ist mir persönlich bekannt, jedoch erkannte ich ihn nicht mehr wieder. Attraktionen wurden durcheinander gewürfelt. Das Delphinarium, welches bereits 2008 geschlossen wurde, existierte im Buch noch an einer Stelle, an der bereits seit 2011 ein Dive Coaster seine Runden dreht. Auch beim erwähnten Wing Coaster stimmen einige Fakten nicht. Das trübte dann doch etwas das Lesevergnügen.

Fazit:
Ein lokaler Kriminalfall, bei dem die ermittelnde Kommissarin nicht alleine im Vordergrund steht, sondern Platz für andere Protagonisten lässt.

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