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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2023

Aus dem Leben gegriffen

Elternhaus
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Man ist sofort mittendrin im Leben der Familie, die aus den Schwestern Sanne, Petra und Gitti und Ihren Eltern besteht. Die Eltern werden alt. Sanne, die sich immer um alles kümmert, organisiert den Umzug ...

Man ist sofort mittendrin im Leben der Familie, die aus den Schwestern Sanne, Petra und Gitti und Ihren Eltern besteht. Die Eltern werden alt. Sanne, die sich immer um alles kümmert, organisiert den Umzug aus dem schmalen Haus, das die Eltern gebaut haben, in eine seniorengerechte Wohnung. Die beiden anderen Schwestern werden bei dieser Entscheidung nicht mit eingebunden. Und die Eltern nicken einfach zu dem, was Sanne für das Beste für sie hält. Vor allem Petra ist bei den Entscheidungen außen vor. Sie hatte auch vorher schon wenig Kontakt zu den Eltern und Schwestern. Nur zu Weihnachten erfolgte ein kurzer Pflichtbesuch.

Anders als gedacht, wird Sanne nach dem Umzug der Eltern nicht entlastet sondern fühlt sich immer unzufriedener. Ihr Mann verlässt sie, sie beginnt zu trinken, vernachlässigt ihre Pflichten und auch sich selbst. Sie verhält sich komisch. Petra, die sich lange unfähig für feste Bindungen hielt, erfährt hier jedoch eine positive Wendung.

Das Buch lässt sich flüssig lesen. Man kann sich die Situationen in der Straße beim schmalen Haus wunderbar vorstellen. Zum Schluss scheint mir die Situation allerdings etwas überzogen zu sein. Auch die endgültige Entwicklung der Beziehung der Schwestern zueinander bleibt etwas offen.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Urlaubskrimi

Die Spur der Aale
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Um Staatsanwältin Greta Vogelsang dreht sich dieser Roman. Es ist der erste Band einer Romanreihe. Vogelsang ist beim Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. Darum geht es auch ...

Um Staatsanwältin Greta Vogelsang dreht sich dieser Roman. Es ist der erste Band einer Romanreihe. Vogelsang ist beim Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. Darum geht es auch in diesem Buch. Genauer um Glasaale. Das sind junge noch durchsichtige Aale. Sie stehen unter strengem Schutz. Offensichtlich ist es lukrativ, diese Aale zu schmuggeln.

Ganz ohne Leiche geht es hier auch nicht. Ein Kollege vom Zoll, der sich kurz vorher an Vogelsang gewandt hat, wird tot aufgefunden. Ist er ermordet worden? Greta macht sich Vorwürfe, weil sie nicht auf die Mail des Kollegen reagiert hat, und versucht herauszufinden, was er entdeckt hatte.

Ein interessantes Thema. Ein Zwei-Tage-Buch ist daraus geworden. Das heißt, ich brauchte nur knapp zwei Tage, um das Buch zu lesen. Also flüssig geschrieben und gut zu lesen. Am Anfang braucht es etwas lange, um in die Gänge zu kommen. Ich nehme an, da sollen Leserin und Leser erstmal mit den Personen und dem Umfeld vertraut gemacht werden. Ist legitim, dient aber nicht dem Spannungsaufbau. Und am Ende ein kleiner Cliffhanger, um auf den nächsten Band neugierig zu machen? Ein Krimi passend für den Sommerurlaub.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Erschreckender Realismus

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Kriminalkommissar Tomas Wolf ist einer der Protaginsten in diesem Roman. Die andere ist die Journalistin Vera Berg. Beide durchleben einige private Turbulenzen. Wolf war im Bosnienkrieg und trägt noch ...

Kriminalkommissar Tomas Wolf ist einer der Protaginsten in diesem Roman. Die andere ist die Journalistin Vera Berg. Beide durchleben einige private Turbulenzen. Wolf war im Bosnienkrieg und trägt noch einige Traumata davon mit sich herum, die auch seine Ehe gefährden. Vera Berg trennt sich gerade von ihrem Freund Jonny, der auf die schiefe Bahn gekommen und drogensüchtig ist. Vera nimmt seinen Sohn mit, weil sie ihn bei Jonny in Gefahr sieht.

Ein Täter, der Frauen aus Asylheimen ermordet, wird gesucht. Nicht nur Wolf auch Vera ist an dem Fall dran, weil sie ihre Stelle bei der Zeitung verloren hat und hofft, durch einen exklusiven Bericht über die Ergreifung des Täters ihre Stelle zurück zu bekommen.

Engmann und Selåker schreiben sehr authentisch über die Situation, in der sich die Asylsuchenden während des Bosnienkrieges befinden. Sehr realistisch bekommen wir die menschenverachtende Haltung und die entsprechenden Taten der Neonazis in Schweden geschildert.

Der Roman ist ungemein spannend und wartet mit immer neuen Erkenntnissen auf. Besonders gegen Ende spitzt sich die Handlung zu. Was mir nicht besonders gefällt, ist der gleich mehrfache Cliffhanger im Epilog.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Was Neues

Die Verborgenen
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Phrogger spielen eine wichtige Rolle in diesem Thriller. Ich habe was dazu gelernt. Jetzt weiß ich, dass Phrogger Leute sind, die sich ein paar Tage in fremden Häusern einquartieren, ohne dass sie von ...

Phrogger spielen eine wichtige Rolle in diesem Thriller. Ich habe was dazu gelernt. Jetzt weiß ich, dass Phrogger Leute sind, die sich ein paar Tage in fremden Häusern einquartieren, ohne dass sie von den Bewohnern, die währenddessen anwesend sind, bemerkt werden.

In diesem Roman dringt ein Phrogger in das Haus von Sven und Franziska Hoffmann und ihrer Tochter Tabea ein. Aber anders als Phrogger es normalerweise machen, hinterlässt er deutliche Spuren, die vor allem Franziska in den Wahnsinn treiben. Weshalb? Das wäre gespoilert. Lesen Sie selbst.

Linus Geschke schreibt meist in der Ich-Form. Das Besondere ist dabei, dass die Person, die das "Ich" ist, immer wechselt. Durch diese Maßnahme erhalten wir einen Einblick in die Vorgänge sozusagen von allen Seiten. Immer wieder werden dieselben Situationen von verschiedenen Personen total unterschiedlich gesehen. Wir behalten leicht die Übersicht, denn über jedem Kapitel steht, wer gemeint ist.

Das Buch ist angenehm zu lesen. Die Anzahl der handelnden Personen ist erfreulich übersichtlich. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Krimi mit Amüsement

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Muss ein Krimi todernst sein. Nein, meint Klaus-Peter Wolf. In seinen Krimis gibt es immer beides, den Kriminalfall und zwischendurch lustige Einschübe. dafür sorgen zum Beispiel immer wieder diverse tölpelhafte ...

Muss ein Krimi todernst sein. Nein, meint Klaus-Peter Wolf. In seinen Krimis gibt es immer beides, den Kriminalfall und zwischendurch lustige Einschübe. dafür sorgen zum Beispiel immer wieder diverse tölpelhafte Ganoven aber auch Rupert auf Seiten der Polizei.

Das mörderische Paar ist Dr. Sommerfeld, der mit anderem Aussehen und anderem Namen aber mit denselben Ambitionen wie früher dabei ist, und Frauke, die wir als Miet-Ehefrau von Rupert in seiner Rolle als Undercover-Drogenboss kennen.

Man weiß oft nicht, was für Wolf wichtiger ist, die ernsthafte Seite des Kriminalfalls oder die amüsante Seite. Er verbindet beides gut miteinander. Leserin und Leser haben gegenüber Ann-Kathrin Klaasen und ihrem Team immer einen Wissensvorsprung.

Wolf hält sich in diesem Buch etwas zurück mit der Werbung für zum Beispiel Kinderbücher oder ein Café. Das war in früheren Bänden schon entschieden aufdringlicher.

Ein Krimi, der sehr gut für den Urlaub passt. Am besten für einen Urlaub an der Nordseeküste in Ostfriesland.

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