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Veröffentlicht am 14.08.2023

Dave und Clete auf dem Weg in ihre letzte Schlacht

Verschwinden ist keine Lösung
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Mit diesem Roman von James Lee Burke scheint die letzte Schlacht seiner beiden Protagonisten Dave und Clete angebrochen. Es ist der 23. und letzte Roman aus der Dave-Robicheaux-Reihe mit Handlungsort Louisiana. ...

Mit diesem Roman von James Lee Burke scheint die letzte Schlacht seiner beiden Protagonisten Dave und Clete angebrochen. Es ist der 23. und letzte Roman aus der Dave-Robicheaux-Reihe mit Handlungsort Louisiana. Er erschien 2020.

Dave Robicheaux trifft auf einer Pier ein junges Mädchen. Isolde ist die Tochter einer Familie, die für nichts Gutes in der Gegend steht. Sie beklagt, dass sie nicht frei leben kann, weil sie einer anderen Familie versprochen wurde und nun dorthin gebracht werden soll. Johnny soll Isolde zu seinem Onkel bringen.

Johnnys Familie ist die zweite große Verbrecherfamilie, um die es in diesem Roman geht. Das Verhältnis von Isolde und Johnny ist in etwa so was wie das von Romeo und Julia.

Dave Robicheaux und sein Freund Clete Purcel begeben sich auf eine große Reise. Sie wollen Isolde befreien und gleichzeitig die beiden Familien in die Knie zwingen. Auch, wenn sie es anfangs selbst noch nicht wissen.

Wenn man fast alle Romane dieser Reihe aus den letzten dreißig Jahren gelesen hat, dann sind einem die Örtlichkeiten und die Figuren schon ziemlich bekannt. Man weiß, wie sie ticken. Man hat ihr Leben miterlebt. James Lee Burke hat das Leben der beiden Freunde in diesen Romanen konsequenterweise fortgeführt.

Waren Dave Robicheaux und Clete Purcel schon immer Säufer, so erleben sie jetzt ihre geistigen Höhepunkte. Dave ist seit vielen Monaten trocken und geht regelmäßig zu den Anonymen Alkoholikern, Clete hat das Trinken nie aufgegeben. Der jetzige Höhepunkt liegt darin, dass sie offenbar Geister jagen. Beide haben gleiche Halluzinationen, sehen eine Galeere auf dem Wasser, einen Reptilienmenschen, den es schon vor mehreren Hundert Jahren gegeben hat. Sie sprechen mit Menschen, die eigentlich nicht mehr existieren.

Kurzum: Dave und Clete sind in diesem Roman aufgrund ihres Suffs total durchgedreht. Und dennoch wollen Sie das Böse nicht herrschen lassen, sondern es mit aller Macht versuchen zu vernichten. Der Roman mutet wie ein Fantasy- oder ein Horrorroman an. Er ist bei weitem kein normaler Krimi oder Thriller, wie wir es sonst aus dieser Reihe kennen.

James Lee Burke hat dabei einen besonderen Erzählstil gewählt. Der Erzähler ist sein Protagonist Dave Robicheaux, der aus seinem Leben in der Ich-Form erzählt. Die Geschichte ist also zuvor passiert und läuft hier wie in einer Rückblende. Da James Lee Burke das Leben von Dave Robicheaux auch zuvor nie in chronologischer Reihenfolge erzählt hat, spielt dies für den (vorerst?) letzten Roman keine besondere Rolle. Die Geschichte ist also irgendwann zwischen den anderen 22 Romanen angesiedelt.

Diesmal spricht der Ich-Erzähler Dave Robicheaux auch direkt die Leser an. Er zieht sie vollkommen in die Geschichte hinein.

Der Hass des Autors auf Nazis und Rassisten nimmt einen großen Teil in dieser Geschichte ein. Wen wundert es, dass die beiden darin Ermittler ihre Pflicht zur Beseitigung des Bösen sehen. Beide haben im Vietnamkrieg gekämpft und Clete hat stets ein Foto aus dem Zweiten Weltkrieg, auf dem eine Mutter mit ihren Kindern abgebildet ist, die in die Gaskammern von Auschwitz geführt werden.

Dave und Clete zögern nie, Gewalt einzusetzen, obwohl meist einer von beiden versucht, den anderen davon abzuhalten. Aber ihre Wut auf das Böse konnten sie nicht nie im Zaum halten. Auch in diesem Roman dauert es zu Beginn nur wenige Seiten, bis die erste Prügelei im Gange ist. Derb und brutal geht es auch in dieser Geschichte zu.

Bei aller Gewalt und allem Bösen verliert James Lee Burke nie den Blick für die Landschaft, die Straßenzüge, die Gärten, den Fluss. Immer wieder kann die Seele entspannen, wenn man beim Lesen durch die Straßen von Louisiana zieht.

Neben den sanften Tönen während der Handlungsbeschreibung, fallen die extrem archaischen Worte in den Dialogen auf. Dave und Clete schenken sich und den anderen Figuren nichts. Während die Verbrecher versuchen, mit vornehmem Ausdrücken zu glänzen und alles von sich abprallen zu lassen, haben die beiden Freunde keine Zeit für solche Schleimereien und greifen zu besonders drastischen Worten in ihren Sätzen.

Diesen Roman kann man standalone lesen. Leser erfahren vieles beziehungsweise alles, was für das Verständnis der beiden Figuren Dave Robicheaux und Clete Purcel notwendig ist. Für mich persönlich war natürlich deren Entwicklung über die letzten Jahre von besonderem Interesse und ich konnte versöhnlich mit der zu Ende gehenden Reihe abschließen.

Angenehm fand ich außerdem die begleitenden Worte von Jochen König über die Dave-Robicheaux-Reihe.

Wer darüber hinaus etwas über meine persönliche Begegnung mit James Lee Burke und dessen Leben erfahren möchte, sollte sich einmal das Buch »Die Entdeckung Amerikas« anschauen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Die Suche nach Lilly und das Ende der Ermittlungen

Der Strand: Vergessen
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Mit dem dritten Teil »Der Strand: Vergessen« schließt Karin Sander ihre Romanserie ab. Zusammen mit den vorhergehenden beiden Romanen »Der Strand: Verraten« und »Der Strand: Vermisst« wurden alle drei ...

Mit dem dritten Teil »Der Strand: Vergessen« schließt Karin Sander ihre Romanserie ab. Zusammen mit den vorhergehenden beiden Romanen »Der Strand: Verraten« und »Der Strand: Vermisst« wurden alle drei als zusammengehörige Serie konzipiert. Aber keine Angst. Jeder Roman kann im Prinzip auch solo gelesen werden. Doch wenn man sie von vornherein alle lesen möchte, sollte man es in der vorgegebenen Reihenfolge, wie sie erschienen sind, tun.

Die ersten beiden Teile haben ausreichend spannungsvollen Stoff, der für einen eigenständigen Krimi reicht, in welchem ermittelt wird und der auch ein zufriedenstellendes Ende bietet. Über allem zieht sich die Suche nach der vermissten Lilly, die Hörgeschädigt ist. Die Suche nach ihr zieht sich durch alle Teile, steht aber nicht im Fokus der ersten beiden.

Erst in dem hier vorliegenden dritten Teil konzentriert sich die Handlung auf die Suche nach ihr. Hier erfahren die Leser schließlich, was mit Lilly geschehen ist.

Karin Sander hat im vorliegenden Band alle Strippen zusammengeführt und zu einem angemessenen Ende verknotet. Offene Stränge gab es aus den ersten beiden Büchern und auch aus dem Dritten zur genüge. Die Leser wurden vielfach hängen gelassen oder auf die falsche Spur geführt. So gehört es sich halt für einen spannenden Krimi. Karin Sander versteht zweifelsfrei ihr Handwerk und weiß, wie man die Leser fesselt.

Dazu gehören auch die extrem kurzen Kapitel. Mit dem Lesen aufzuhören, fällt ganz schwer. Denn „ein Kapitel geht noch“ von Kapitel zu Kapitel.

Das Figurenensemble gibt ein überaus stimmiges Bild. Die Figuren sind nicht alle liebenswürdig und dennoch gefallen sie. Die sich abzeichnenden Beziehungen machen neugierig. Wie wird es mit ihnen weitergehen? Offenbar dürfen die Leser darauf gespannt sein.

Auch dieser Roman bekommt von mir eine ganz klare Empfehlung. Seine Spannung schafft sehr gute Unterhaltung und man lernt nebenbei das Fischland in Mecklenburg-Vorpommern kennen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Mit »Kickstart« ins Düsseldorfer Milieu

Kickstart
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Dies ist der neueste Krimi des Autors Klaus Stickelbroeck, der im wahren Leben selbst Polizist ist. Weshalb er bekanntlich einen Privatdetektiv zu seiner Hauptfigur gemacht hat. „Die dürfen mehr als wir ...

Dies ist der neueste Krimi des Autors Klaus Stickelbroeck, der im wahren Leben selbst Polizist ist. Weshalb er bekanntlich einen Privatdetektiv zu seiner Hauptfigur gemacht hat. „Die dürfen mehr als wir Polizisten.“

Hartmann war mal Fußballprofi bei Fortuna Düsseldorf und hat nach seinem Ausscheiden eine Detektei eröffnet. Er wohnt am Konrad-Adenauer-Platz gegenüber des Hauptbahnhofs. Und das ist auch das Viertel, in welchem er sich am besten auskennt. Sein Milieu. Hier kennt und trifft Hartmann Leute, die schräger nicht sein könnten. Beispielsweise Krake, der einarmige Kneiper für das Feierabendbier. Oder sein Nachbar Johnny, ein Ex-Södler aus Ghana, der in Düsseldorf studiert und nebenbei Taxi fährt. Oder Regenrinnen-Rita, die bunt schillernde Prostituierte mit über zwei Meter Größe.

Von diesen unheimlich schrägen aber sympathischen Figuren gibt es noch jede Menge weitere.

Mit Klaus Stickelbroeck taucht man ab in eine Unterwelt, die man vielleicht im realen Leben gar nicht kennen möchte. Mit dem humorvollen Stil des Autors, der auch auf Lesungen ein Magnet ist, erzählt er eine spannende Geschichte mit sehr viel Klamauk, Chaos und Action.

Hartmann wird vom Präsidenten der Black Mambas, der angesagtesten Rockergruppe in Düsseldorf, für einen delikaten Auftrag angeheuert. Er soll die Harley Davidson des Rockerkönigs suchen. Die wurde dem nämlich an der Tanke gestohlen. Der Auftrag ist allerdings schon deshalb so delikat, weil kein Mensch davon wissen darf. Der Rockerkönig kann sich doch vor seinen Leuten nicht lächerlich machen.

Offenbar scheint das Auffinden der des schweren Baix eine einfache Aufgabe für Hartmann zu sein Punkt ein paar Anrufe tätigen, einige Überprüfungen Punkt mehr sollte nicht nötig sein Punkt doch schnell wird klar Komma der Detektiv muss umdenken,denn es wird Jagd auf ihn und seinen Kumpel gemacht Punkt

Wunderbar sind die Wortschöpfungen des Autors, die verständlich, aber teils völlig neu und unbekannt sind. Der „Stickel“ kann das halt.

Die Dialoge setzen noch einen drauf. So, wie der Schnabel gewachsen ist: schnoddrig, kumpelhaft, völlig plausibel und authentisch für die jeweiligen Figuren.

Der krönende Abschluss wird natürlich wieder wie in jedem Krimi von der Playlist der Songs, die in diesem Roman Vorkommen, gebildet.

Klamauk und Humor gepaart mit Spannung und viel Äktschen kann nur eine Top-Empfehlung geben.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Wenn die Party steigt

Malibu Rising
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Dies ist ein ebenso herausstechender Roman wie »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« von Taylor Jenkins Reid, der mich im vorigen Jahr beeindruckt hat. Erneut entführt uns die Autorin in eine glamouröse ...

Dies ist ein ebenso herausstechender Roman wie »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« von Taylor Jenkins Reid, der mich im vorigen Jahr beeindruckt hat. Erneut entführt uns die Autorin in eine glamouröse Szene anhand einer fiktiven Biografie.

Eigentlich sind es gleich mehrere Biografien. Anfang der 1980 er Jahre leben die Geschwister Nina, Jay, Hug und Kit Riva in Malibu und verdienen ihr Geld mit surfen. Professionell. Jay versucht, Worldchampion zu werden, sein Bruder Hug ist stets an seiner Seite, um Jay zu fotografieren. Jay ziert viele Surfer-Zeitschriften weltweit.

Die älteste Schwester Nina ist die weltweit bekannteste Surferin, obwohl sie gar nicht so viel zum Surfen kommt, Denn sie wird als das Vorzeigemädchen auf den Zeitschriften gebraucht. Dass sie wirklich surfen kann, ist bei den Medien zweitrangig. Hauptsache, sie sieht großartig aus. Kit, die jüngste von ihnen, strebt eine ähnliche Karriere wie Jay an. Während sie noch im Teenageralter ist, sind die Älteren bereits knapp über Zwanzig.

An diesem ersten Tag, an dem die Leser die vier jungen Leute kennenlernen, soll wieder die berühmte Riva-Party steigen. Einmal im Jahr findet diese Partie statt. Seitdem die Vier über sehr viel Geld verfügen, veranstalten sie diese Partys. Es heißt: Wer ihre Adresse nicht kennt, ist auch nicht eingeladen. Dennoch spricht sich jedes Jahr immer mehr herum, wann und wo die Party stattfindet. Alles, was Rang und Namen hat oder auch nicht, ist auf dieser Party anzutreffen, die Sterne der Film- und Musikszene sind hier zu finden.

Taylor Jenkins Reid nutzt 24 Stunden rund um die Partie, um die vier Personen vorzustellen. Vor allem ihren Weg zu beschreiben, wie sie so geworden sind, wie sie sind. Jede Stunde dieses Tages hat ein eigenes Kapitel. Es beginnt reichlich vor der Partie und endet nach der Partie.

Dazwischen gibt es Rückblenden bis ins Jahr 1956 zurück, als Ninas Mutter den jungen Mike Riva kennenlernte, der ein großer Star als Sänger werden wollte. Ninas Mutter kommt aus eher ärmlichen Verhältnissen. Sie war zu arbeiten gewöhnt, um genügend Essen auf den Tisch zu bekommen. Und sie unterstützt ihren Mann in allem, um ihm seinen Traum vom Schlagerstar erleben zu lassen.

In dem Roman »Malibu Rising« geht es also um die vier Geschwister, aber durch die Rückblenden erfahren wir auch von deren Eltern und Großeltern. Es stecken also mehr als nur vier Biografien hierin.

Taylor Jenkins Reid hat einen wundervollen Stil, um die Atmosphäre der damaligen Zeit herüberzubringen. Als Leser fühlt sich hineingezogen in eine Welt, die es offenbar tatsächlich gegeben hat. Ich habe selbst Anfang der 1990 er Jahre kurze Zeit in Malibu gelebt und erlebte so einige Flashbacks beim Lesen.

Die Spannung, die Taylor Jenkins Reid erzeugt, kommt ganz schleichend. Es findet ja auch kein Mord statt und der Leser wechselt stets von der Party und deren Vorbereitungen zur Vergangenheit der Familie in den Jahrzehnten zuvor. Man freut sich, dass es die Kinder geschafft haben, ein solches Leben auf die Beine gestellt zu haben und muss doch befürchten, dass demnächst etwas ganz Fürchterliches auf der Party passieren wird. Das erzeugt solch ein dumpfes Bauchgefühl.

Die Spannung kommt über die unzähligen Konflikte, die jeder von ihnen austrägt. Egal, bei wem von den Vieren der Konflikt am stärksten wird, es muss am Ende auf ein Chaos hinauslaufen. Das ist sehr gut und fesselnd gemachte Spannung.

Für diesen Roman kann ich nur eine höchste Empfehlung aussprechen. Nur wenige Romane im Jahr erreichen solch ein hohes Niveau an interessantem Nervenkitzel.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Stil und Figuren, die den Autor unverwechselbar machen

Die Macht der Wölfe
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Wer hinter Horst Eckerts neuesten Thriller etwas anderes als einen höchst spannenden, aktuellen und unterhaltsamen Roman erwartet, der sollte seine Erwartung nach dem Lesen unbedingt korrigieren.

In der ...

Wer hinter Horst Eckerts neuesten Thriller etwas anderes als einen höchst spannenden, aktuellen und unterhaltsamen Roman erwartet, der sollte seine Erwartung nach dem Lesen unbedingt korrigieren.

In der Baugrube des ehemaligen Kaufhof-Warenhauses am Wehrhahn wurde eine Leiche gefunden, somit ein klassischer Fall für die KK 11 mit Vincent Veih als Chef. Das Wochenende mit seiner Freundin Melia Adan in Berlin wird zerstört. Noch dazu, weil die Inspektionsleiterin von ihrem Vater in Berlin überredet wird, für die aktuelle Bundeskanzlerin einen Job zu erledigen. Die wird nämlich erpresst. Melia soll als ehemalige Geheimdienstlerin und jetzige höhere Beamte die Erpressung abwehren und aus dem Weg schaffen.

Doch so einfach wird das wohl nicht werden. Ein Unfall, den die Kanzlerin während des Wahlkampfes verschuldet hat und bei dem ein Kind ums Leben gekommen war, war seinerzeit unter den Tisch gekehrt worden, um ihre Wahlen nicht zu gefährden.

Horst Eckert ist in diesem Thriller erneut aktuell wie eh und je. Wieder benutzt er die Klaviatur der Medienbranche und hält so ziemlich alles für möglich. Zum Beispiel einen Umsturz der deutschen Regierung genauso wie einen Mord, der von einem ranghohen prominenten Medienvertreter begangen wird.

Horst Eckert ist für diese Aktualität und Brisanz bekannt. Und tatsächlich geistern gerade aktuelle Nachrichten durch die Medien, so dass die die fiktiven Ereignisse des Autors zu überholen scheinen. Den Roman zu lesen ist, als würde man bei den Ereignissen der Tagesschau live dabei sein.

Den strukturellen Stil hat der Autor auf Tempo getrimmt. Sehr kurze Kapitel und jedes Kapitel in einer anderen Szene eines parallelen Handlungsstrangs. Schließlich enden viele dieser Kapitel mit einem Cliffhanger, weshalb man damit beim Lesen nur so durch die Seiten rast. Nach den ersten zehn Kapiteln hat man einen Überblick über die Ausgangslage und die nächsten Aufgaben des Teams.

Die Figuren in dieser Reihe von Horst Eckert sind ein besonders schönes Thema. Der Autor hat auf die bisher existierenden Lebensläufe seiner Figuren zurückgegriffen und sie konsequent weiterentwickelt. So trifft man auf alte Bekannte, welche die man aus vorhergehenden Romanen kennt. Das sind nicht nur positiv besetzte Figuren. Auch ehemals unsympathische Figuren werden durchaus wiederbelebt und nun zu absoluten Bösewichtern.

Animositäten zwischen den Figuren werden zugespitzt. In manchen Fällen dreht sich auch etwas zum Positiven. Und ob Vincent Veih noch mit Melia Adan öffentlich sichtbar mit ihr zusammen kommt, muss auch noch geklärt werden.

Horst Eckert hat sich mittlerweile in seinem Universum eingerichtet und weiß, an welchen Strippen er ziehen muss, um die Puppen tanzen zu lassen.

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Thriller aus diesem Universum.

Top-Empfehlung!!!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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