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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2022

Wirklich berührend

Was wir sind
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Ich habe gerade das wirklich berührende Buch „Was wir sind“ von Anna Hope aus dem Hanser-Verlag gelesen. Es beschreibt drei Frauen, Freundinnen, die gerade an einem Punkt in ihrem Leben sind, an dem sie ...

Ich habe gerade das wirklich berührende Buch „Was wir sind“ von Anna Hope aus dem Hanser-Verlag gelesen. Es beschreibt drei Frauen, Freundinnen, die gerade an einem Punkt in ihrem Leben sind, an dem sie eine erste Bilanz ziehen. Während es in den Dreißigern noch reichte, auf der Suche zu sein, sich selbst zu finden, sich treiben zu lassen, wollen sie mit Anfang vierzig ein Ziel haben, einen Sinn in ihrem Leben. Ich habe mit Hanna wegen ihres unerfüllten Kinderwunsches gelitten, habe Lissas Kampf um eine erfolgreiche Karriere als Schauspielerin miterlebt, hätte Clare gern aus ihrer (Wochenbett?)Depression gerissen. Auch wenn der Erzählstil selbst in den dramatischsten Szenen eher zart, zurückhaltend ist, war ich von Anfang an Teil der Geschichte, nicht außenstehende Leserin.

Anna Hope nimmt uns mit in das Leben und die Gedanken dieser Frauen, und ich konnte mich in Teilen darin wiedererkennen, was für mich dieses Buch so wichtig macht. Ob es anderen (Frauen) ähnlich geht, muss jede und jeder selbst herausfinden, aber von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Unerwartet

In fünf Jahren
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Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich bestimmte Vorstellungen im Kopf, wie sich die Geschichte entwickeln würde (auch aufgrund der Covergestaltung, die im Nachhinein überhaupt nicht zum ...

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich bestimmte Vorstellungen im Kopf, wie sich die Geschichte entwickeln würde (auch aufgrund der Covergestaltung, die im Nachhinein überhaupt nicht zum Thema passt), was "in fünf Jahren" passieren würde. Rebecca Serle hat mich überrascht, sie hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen als erwartet und mich emotional sehr berührt. Das Buch hat eindeutig auch seine Schwächen, es ist flüssig geschrieben und gut zu lesen, aber meiner Meinung nach viel zu oberflächlich. Die Charaktere gehen nicht in die Tiefe, wichtige Ereignisse, ganze Jahre, werden einfach übersprungen oder mit zwei Sätzen abgetan. Und trotzdem ist "In fünf Jahren" nicht die typische Liebesgeschichte, die man zwischendurch lesen und wieder vergessen kann, sondern ein Buch zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Packend!

Dunkelblum
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Die Geschichte spielt 1989, in einem kleinen österreichischen Dorf nahe der ungarischen Grenze, aber im Grunde geht es um Geschehnisse vom Ende des zweiten Weltkriegs, die siet Jahrzehnten von den alteingesessenen ...

Die Geschichte spielt 1989, in einem kleinen österreichischen Dorf nahe der ungarischen Grenze, aber im Grunde geht es um Geschehnisse vom Ende des zweiten Weltkriegs, die siet Jahrzehnten von den alteingesessenen Dunkelblumern verschwiegen und vertuscht werden. Ganz erstaunlich finde ich die Sprache, in der Eva Manesse schreibt, sie passt perfekt zum geheimnistuerischen, abweisenden Tenor der Dorfgemeinschaft. Gleichzeitig bringt sie immer wieder Sätze und Nebensätze ein mit zynischem, manchmal sogar verächtlichem Unterton. Trotz der Fülle an Personen und den manchmal verwirrenden Zeitsprüngen ein wertvolles, packendes Buch.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Guter Krimi, kitschige Liebesgeschichte

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. ...

Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. Auf seinem Grundstück wurde die Leiche der seit über 30 Jahren verschwundenen Nola Kellergan gefunden, mit der er damals ein Verhältnis hatte. Der Mörder scheint gefunden zu sein, aber je mehr Marcus über die Vergangenheit ausgräbt, desto mehr Verdächtige tauchen auf…
Es gibt wirklich spannende, packende Thriller, die aber so oberflächlich geschrieben sind, dass sie sofort wieder aus dem Gedächtnis verschwinden, sobald man das Buch zuklappt. Joel Dicker erzeugt in seinem Roman ebenfalls enorme Spannung, aber er lässt sich Zeit beim Erzählen, er macht seine Figuren lebendig, er gibt mir das Gefühl, neben ihm zu stehen, anstatt mir die Handlung von ihm erzählen zu lassen. Dicker hat einen sehr komplexen Fall geschaffen, der zu Beginn eindeutig zu sein scheint, aber nach und nach immer neue Facetten und Verwicklungen erhält, die mich 730 Seiten lang am Ball gehalten haben (auch wenn es einige Längen gab und ich ein paar alberne Frauenfiguren wie die Mutter von Goldman und die kitschigen Liebesszenen zwischen Harry und Nola ziemlich überflüssig fand). Die Auflösung, die er dann präsentiert, ist zwar etwas weit hergeholt, aber in sich schlüssig. Gut erzählt, mit überraschenden Wendungen und einigen interessanten Figuren – eine klare Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Wohlfühl-Atmosphäre mit kleinen Störfaktoren

Die Buchhandlung in der Baker Street
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Valentina flüchtet nach ihrer Scheidung nach London, um dort das Erbe ihrer Mutter zu regeln. Eloise hatte die Familie verlassen, als Valentina 12 war, seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr. Nach und ...

Valentina flüchtet nach ihrer Scheidung nach London, um dort das Erbe ihrer Mutter zu regeln. Eloise hatte die Familie verlassen, als Valentina 12 war, seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr. Nach und nach lernt Valentina die Freunde und das geliebte Viertel ihrer Mutter kennen, kämpft um den Erhalt ihrer Buchhandlung und beginnt zu verstehen, was damals passiert ist und warum ihre Mutter sich nie wieder gemeldet hat.
Ein Roman mit ganz vielen Gefühlen, eingebettet in eine „buchige“ Umgebung mit vielen Lesetipps und einer absoluten Wohlfühl-Atmosphäre. Sarah Jio hat einige sehr interessante Figuren geschaffen und beschreibt sehr lebendig und anschaulich das Viertel, in dem Valentina lebt und die Menschen, die sie kennen lernt. Die Geschichte an sich fand ich sehr berührend und bewegend, aber der zweite Handlungsstrang, der in der Vergangenheit von Valentinas Mutter spielt, war für mich schwer zu fassen. Einige Entscheidungen von Eloise konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen und ich hatte häufig das Gefühl, dass der Roman im viktorianischen Zeitalter spielt, weil Eloise sich so stark von ihrem Mann beherrschen lässt. Trotzdem, wer über ein paar Handlungsfehler hinwegsehen kann und sich einfach in einer Lektüre über die Liebe, Bücher und Freundschaft verlieren möchte, der liegt mit „Die Buchhandlung in der Baker Street“ genau richtig!

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