Profilbild von Mama_liest_schon_wieder

Mama_liest_schon_wieder

Lesejury Profi
offline

Mama_liest_schon_wieder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mama_liest_schon_wieder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2024

Witzig, aber mit Längen

Bücher und Barbaren
0

Der Titel und das Cover haben mich neugierig gemacht, und so bin ich in ein witziges, zwischendurch schwächelndes Leseabenteuer geraten. "Bücher und Barbaren" sollte man mit Humor und einem Augenzwinkern ...

Der Titel und das Cover haben mich neugierig gemacht, und so bin ich in ein witziges, zwischendurch schwächelndes Leseabenteuer geraten. "Bücher und Barbaren" sollte man mit Humor und einem Augenzwinkern lesen, es werden viele Klischees bedient und natürlich bekommt auch die Liebe einen Auftritt, und damit meine ich nicht nur die Liebe zum Lesen. Eine Ogerin, die einer Ratte dabei hilft, eine Buchhandlung wieder in Schwung zu bringen? Wer bei einer solchen Story nicht auf das Absurde gefasst ist, wird diese Geschichte nicht mögen, aber wenn man über die eine oder andere Länge hinwegsieht, wird man gut unterhalten und kann das Buch mit einem Grinsen schließen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2024

Ein wichtiges Buch, aber mit Schwächen

Kim Jiyoung, geboren 1982
0

Südkorea scheint zwar am anderen Ende der Welt zu liegen, aber viele Situationen, die hier beschrieben werden, kennt wohl jede Frau auf der Welt so oder ähnlich. Übergriffiges Verhalten in einer vollbesetzten ...

Südkorea scheint zwar am anderen Ende der Welt zu liegen, aber viele Situationen, die hier beschrieben werden, kennt wohl jede Frau auf der Welt so oder ähnlich. Übergriffiges Verhalten in einer vollbesetzten UBahn? Unvereinbarkeit von Familie und Beruf? Ungerechte Bezahlung? Dieses Buch ist nicht typisch südkoreanisch, es ist international. Klar und nüchtern geschrieben, mit Fakten unterlegt, lässt Cho Nam-Joo ihre Protagonistin erzählen, die sich bevormundet fühlt, hilflos und fremd(männer-)bestimmt. Kein emanzipatorischer Schlachtruf, sondern eine Zustandsbeschreibung. Meiner Meinung nach hätte die Autorin es dabei belassen sollen, ich konnte mit den verschiedenen Persönlichkeiten, die Kim Jiyoung entwickelt, nicht viel anfangen und das Ende war mir dann viel zu abrupt, mir fehlte eine konkrete Erklärung für dieses Phänomen. Trotzdem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen, es beschreibt das Dilemma der modernen Frau.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2024

Unerwartet

In fünf Jahren
0

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich bestimmte Vorstellungen im Kopf, wie sich die Geschichte entwickeln würde (auch aufgrund der Covergestaltung, die im Nachhinein überhaupt nicht zum ...

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich bestimmte Vorstellungen im Kopf, wie sich die Geschichte entwickeln würde (auch aufgrund der Covergestaltung, die im Nachhinein überhaupt nicht zum Thema passt), was "in fünf Jahren" passieren würde. Rebecca Serle hat mich überrascht, sie hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen als erwartet und mich emotional sehr berührt. Das Buch hat eindeutig auch seine Schwächen, es ist flüssig geschrieben und gut zu lesen, aber meiner Meinung nach viel zu oberflächlich. Die Charaktere gehen nicht in die Tiefe, wichtige Ereignisse, ganze Jahre, werden einfach übersprungen oder mit zwei Sätzen abgetan. Und trotzdem ist "In fünf Jahren" nicht die typische Liebesgeschichte, die man zwischendurch lesen und wieder vergessen kann, sondern ein Buch zum Nachdenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2024

Packend!

Dunkelblum
0

Die Geschichte spielt 1989, in einem kleinen österreichischen Dorf nahe der ungarischen Grenze, aber im Grunde geht es um Geschehnisse vom Ende des zweiten Weltkriegs, die siet Jahrzehnten von den alteingesessenen ...

Die Geschichte spielt 1989, in einem kleinen österreichischen Dorf nahe der ungarischen Grenze, aber im Grunde geht es um Geschehnisse vom Ende des zweiten Weltkriegs, die siet Jahrzehnten von den alteingesessenen Dunkelblumern verschwiegen und vertuscht werden. Ganz erstaunlich finde ich die Sprache, in der Eva Manesse schreibt, sie passt perfekt zum geheimnistuerischen, abweisenden Tenor der Dorfgemeinschaft. Gleichzeitig bringt sie immer wieder Sätze und Nebensätze ein mit zynischem, manchmal sogar verächtlichem Unterton. Trotz der Fülle an Personen und den manchmal verwirrenden Zeitsprüngen ein wertvolles, packendes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2023

Guter Krimi, kitschige Liebesgeschichte

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
0

Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. ...

Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. Auf seinem Grundstück wurde die Leiche der seit über 30 Jahren verschwundenen Nola Kellergan gefunden, mit der er damals ein Verhältnis hatte. Der Mörder scheint gefunden zu sein, aber je mehr Marcus über die Vergangenheit ausgräbt, desto mehr Verdächtige tauchen auf…
Es gibt wirklich spannende, packende Thriller, die aber so oberflächlich geschrieben sind, dass sie sofort wieder aus dem Gedächtnis verschwinden, sobald man das Buch zuklappt. Joel Dicker erzeugt in seinem Roman ebenfalls enorme Spannung, aber er lässt sich Zeit beim Erzählen, er macht seine Figuren lebendig, er gibt mir das Gefühl, neben ihm zu stehen, anstatt mir die Handlung von ihm erzählen zu lassen. Dicker hat einen sehr komplexen Fall geschaffen, der zu Beginn eindeutig zu sein scheint, aber nach und nach immer neue Facetten und Verwicklungen erhält, die mich 730 Seiten lang am Ball gehalten haben (auch wenn es einige Längen gab und ich ein paar alberne Frauenfiguren wie die Mutter von Goldman und die kitschigen Liebesszenen zwischen Harry und Nola ziemlich überflüssig fand). Die Auflösung, die er dann präsentiert, ist zwar etwas weit hergeholt, aber in sich schlüssig. Gut erzählt, mit überraschenden Wendungen und einigen interessanten Figuren – eine klare Empfehlung von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere