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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2023

Angst ablegen - Schneid erlangen

Das Anti-Angst-Buch
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Wobei das nur ein ganz kleiner Teil dessen ist, was den werten Leser*innen hier geboten wird. Denn es handelt sich um ein umfangreiches Angebot: das eines sechswöchigen Programmes, das den Weg zum Einstieg ...

Wobei das nur ein ganz kleiner Teil dessen ist, was den werten Leser*innen hier geboten wird. Denn es handelt sich um ein umfangreiches Angebot: das eines sechswöchigen Programmes, das den Weg zum Einstieg in ein angstfreies Leben ebnen soll. Und mich vor schwerste Herausforderungen stellte - allen voran diejenige, dieses vielschichtige, kleinteilige Angebot des Experten für mich zu erfassen und zwar in allen für mich relevanten Details.

Was alles andere als einfach ist, finde ich und daher von mir auch nur in Teilen bewältigt werden konnte - bisher jedenfalls, denn das Buch und ich bleiben einander ja erhalten.

Erst einmal stellte ich fest, dass das Sechs-Wochen-Programm für mich sowieso in meinen normalen Arbeitsalltag nicht einzubauen ist. Denn es geht hier um viele Bereiche meines Lebens, die davon betroffen sind: Bewegung, Ernährung, Achtsamkeit und, und, und.

Und da meine Ängste ja auch ihren Teil beanspruchen, ist das alles ganz schön happig.

Andererseits habe ich erkannt, dass mir so einiges bereits bekannt vorkommt, bspw. die meditativen Atemübungen. In etwas anderer Form baue ich sie bereits jetzt in meinen Alltag ein, da wird eine gewisse Anpassung doch wohl möglich sein.

Und dann wird es bei anderen Punkten - sofern sie für mich Sinn ergeben - doch wohl auch möglich sein.

Insgesamt bietet das Buch für mich ein zu festgefügtes, in Einzelteilen voneinander abhängiges Programm und zu wenige Möglichkeiten, spontan zu sein. Meine Ängste - und nicht nur die - lassen mich nämlich launisch werden (und damit sind alle Launen, nicht nur die schlechten gemeint) und für mich ist Spontanität in diesem Zusammenhang etwas sehr Hilfreiches. Nein, mehr noch: Etwas Grundlegendes.

Auch wenn ich aus diesem Buch viele Anregungen schöpfe, ist es im Großen und Ganzen nicht so recht mein Weg. Aber ich werde einiges daraus in diesen einbauen!

Veröffentlicht am 17.04.2023

Fiktiv, aber nicht unglaubwürdig

Die Macht der Wölfe
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Politiker, die nach außen hin als enge Parteifreunde gelten, sich aber in Wirklichkeit gegenseitig absägen, um selbst an die Macht zu kommen - ich bin sicher, dass das ganz oft vorkommt und zwar nicht ...

Politiker, die nach außen hin als enge Parteifreunde gelten, sich aber in Wirklichkeit gegenseitig absägen, um selbst an die Macht zu kommen - ich bin sicher, dass das ganz oft vorkommt und zwar nicht nur bei denen, denen man das ohne Weiteres zutrauen würde.

Und dass die schärfsten Kritiker der Elche, nämlich der RAF und ähnlicher Netzwerke, früher selber einmal welche waren, das wissen wir doch alle. Wendehälse, die jetzt rechts sind auf eine ähnlich militante Art und Weise. Diesen beiden Spezies widmet sich Horst Eckert in seinem neuen Politthriller.

Und Melia Adan von der Düsseldorfer Kripo muss es ausbaden - sie ereilt ein Hilferuf der (fiktiven) Bundeskanzlerin, den ihr ihr Vater, ein Parteifreund dieser Dame, einbrockt hat. Zusammen mit ihrem Kollegen und Freund Vincent Veith stellt sie sich einer quasi unlösbaren Aufgabe.

Das alles klingt so unglaublich und verzwickt, wie es tatsächlich ist und nur an den wenigsten Stellen wird es etwas zu abenteuerlich bzw. offensichtlich. Ein spannender Thriller, der sich ab und zu mal überschlägt, aber wirklich sehr süffig zu lesen ist. Man darf nur nicht die reale Politszene damit vergleichen, sonst wird einem Angst und Bange.

Veröffentlicht am 20.03.2023

Backe, backe Kuchen

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Und auch andere Leckereien wie Börek und Zimtschnecken, die allerdings ganz anders daherkommen als das mir bekannte skandinavische Hefegebäck, nämlich als Kekse.

Vorne ist eine Art Einleitung, ...

Und auch andere Leckereien wie Börek und Zimtschnecken, die allerdings ganz anders daherkommen als das mir bekannte skandinavische Hefegebäck, nämlich als Kekse.

Vorne ist eine Art Einleitung, die auch ein paar Rezepte enthält - und zwar Grundlagen zu verschiedenen Teigen und auch Cremes. Letztere haben mich allerdings etwas enttäuscht, sind es doch nur sich geschmacklich unterscheidende Buttercremes. Quark- und Sahnecremes, die ebenfalls in einigen Rezepten vorkommen, finden dort keinen Platz.

Fatmanur Kilic ist gelernte Konditorin, was man auf Schritt und Tritt merkt, denn wenn auch nicht alle Rezepte extrem raffiniert aufgestellt sind, merkt man einem jeden die routinierte Bäckerin an.

Schön ist, dass die Autorin auf die Verwendung von Gelatine verzichtet und Alternativen für die Erstellung von hochwertigen Backwaren mit Obst aufzeigt.

Bekannt wurde sie als Twitter- und Instagram-"Star", was man ihr angenehmerweise überhaupt nicht anmerkt, kommt sie doch eher zurückhaltend daher. Ihr eher schmales Backbuch füllt längst nicht alle Lücken, aber doch so manch eine bei Gelegenheitsbäckerinnen wie mir!

Veröffentlicht am 25.02.2023

Andrea Maria Schenkel: Botschafterin eines prägnanten Stils und leiser Töne

Finsterau
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Der lakonische Stil der Autorin ist genau wie die Wahrnehmung des Geschehenen aus unterschiedlichen Perspektiven quasi ihr Markenzeichen, das sich durch ihre Werke (ich muss gestehen - "Bunker" kenne ich ...

Der lakonische Stil der Autorin ist genau wie die Wahrnehmung des Geschehenen aus unterschiedlichen Perspektiven quasi ihr Markenzeichen, das sich durch ihre Werke (ich muss gestehen - "Bunker" kenne ich nicht) zieht.

Ausgangssituation bei "Finsterau" ist die Ermordung einer jungen Frau und ihres unehelichen Sohnes kurz nach dem 2. Weltkrieg . Der Verdacht fällt auf ihren Vater,einen gottesfürchtigen Mann, der den Lebenswandel seiner Tochter mißbilligte und sie das auf Schritt und Tritt spüren ließ - er wird zur Rechenschaft gezogen und in eine Irrenanstalt - heute würden wir es als Psychatrische Klinik bezeichnen - gesperrt. Jahre später wird der Fall neu aufgerollt...

Kurz und prägnant zeichnet die Autorin die Perspektiven aller Beteiligten - auf eindringliche Art und Weise, die mich als Leserin in ihren Bann zieht. Parallelen zu "Tannöd" tun sich schon wegen des Ortes des Verbrechens und des Erzählstils - Aufrollen des Ereignisses aus verschiedenen Perspektiven auf, aus meiner Sicht hat jedes dieser beiden Werke trotzdem einen eigenen Charakter. Was das nachhaltige Lesevergnügen eher beeinträchtigt, ist der schnörkellose Aufbau der Story - belanglos würde ich es nicht nennen, aber es wird auch nicht ein Krimi sein, der mir lange Jahre lebhaft im Gedächtnis bleiben wird.

Zu empfehlen als Reiselektüre, für Menschen, die nicht gern dicke Bücher lesen, aber trotzdem einen gewissen Anspruch an deren Inhalt haben und mit Einschränkun

Veröffentlicht am 30.10.2022

Schüler, Umweltschützer und Beute

Die Spur der Luchse
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Das alles tummelt bzw. befindet sich im beschaulichen smaländischen Wald - man mag es kaum glauben. Ich liebe Internatkrimis und so war ich entzückt, dass eines meiner schwedischen Lieblingsteams, nämlich ...

Das alles tummelt bzw. befindet sich im beschaulichen smaländischen Wald - man mag es kaum glauben. Ich liebe Internatkrimis und so war ich entzückt, dass eines meiner schwedischen Lieblingsteams, nämlich das um Ingrid Nyström und Stina Forss, sich mit einem entsprechenden Fall beschäftigen muss. Unter anderem, muss man sagen. Denn eigentlich geht um militante Naturproteste und einiges mehr, in dessen Rahmen es auch Stina, inzwischen in Stockholm ansässig, wieder an die alte Wirkungsstätte verschlägt.

Mitten rein in diese actionreichen Geschehnisse im stillen schwedischen Wald meldet eine schockierte Lehrerin vier Schüler und ihren Kollegen vermisst. Bald findet sich ein einziges Mädchen aus der Vermisstenschar, vollkommen traumatisiert.

Ich liebe diese Reihe, aber ich muss sagen, mir war ganz klar zu viel los in dem Krimi. Zu viele parallele Ereignisse, die nur mittelbar miteinander zu tun hatten und mich mehr und mehr verwirrten. Dann kam noch mehr Verwirrendes innerhalb der einzelnen Erzählstränge hinzu und ich war komplett durcheinander. Natürlich war vieles wieder originell, fast schon zu sehr, und ich habe mich riesig über ein Wiedersehen mit den Protagonisten gefreut. Aber ich muss sagen, ich hoffe sehr, dass es im nächsten Fall wieder deutlich gemütlicher zugeht.

Allzuviel ist ungesund - nicht nur, was Verbrechen angeht. Genauso ist es, wenn Autoren ihre Werke überfrachten!