Toll
"Und trotzdem leben wir" war für mich das erste Buch von Michaela Küpper. Es hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
Deutschland 1945. Endlich ist der Krieg zu Ende, und nun stehen vor allem die Frauen ...
"Und trotzdem leben wir" war für mich das erste Buch von Michaela Küpper. Es hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
Deutschland 1945. Endlich ist der Krieg zu Ende, und nun stehen vor allem die Frauen vor der Aufgabe, das Überleben ihrer Familien zu sichern. In einer kleinen Stadt am Mittelrhein lebt Gerrit in einem Haus, in dem viele Flüchtlinge Schutz gesucht haben. Eines Tages steht die ausgebombte Kölnerin Eva vor der Tür und bittet um Unterkunft. Eher widerwillig stimmt Gerrit zu, ist doch gerade ein Zimmer frei geworden, nachdem die vorige Bewohnerin, die junge Hilda, spurlos verschwunden ist. Eva kann aufatmen, doch das Zusammenleben der Frauen ist zunächst geprägt von Neid und Misstrauen - und dem Kampf ums Überleben.
Ein wenig geärgert hat mich mal wieder der "falsche" Klappentext. Ich habe ein Buch über starke Frauen erwartet - bekommen habe ich einen wunderbaren Roman über starke Kinder an der Grenze zum Erwachsenwerden. Emil und Louise sind für mich die wirklich starken Figuren in diesem Buch. Sie sind lebenshungrig, einfallsreich und absolut solidarisch in einer schwierigen Zeit. Beide haben viel erlebt, haben gelitten und haben sich nicht unterkriegen lassen. Das hat mich mehr überzeugt als das Verhalten und der Kampf ihrer Mütter.
Michaela Küpper schildert das erste Nachkriegsjahr. Oft recht sachlich, auf jeden Fall nicht rührselig. Sie beschreibt Schicksale, ohne selbst Stellung zu beziehen. Sie macht keine Vorwürfe, weist niemandem schuld zu. Mir hat das sehr gut gefallen. Es macht es mir als Leserin aber auch manchmal schwer, mich wirklich mit den einzelnen Personen zu identifizieren.
Fazit: Ein wunderbarer Roman zu einem schwierigen Thema. Michaela Küpper gelingt es, das erste Jahr nach Kriegsende lebendig werden zu lassen. Ohne Schuldzuweisungen in die eine oder andere Richtung, ohne Verharmlosung und ohne Dramatisierung. Toll!