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Veröffentlicht am 02.06.2023

Mehr als nur Kaffee-Liebe

Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei
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'Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei' aus der Feder von Erfolgsautorin Susanne Oswald (die mir bisher hauptsächlich aufgrund ihrer Buchreihe "Der kleine Strickladen" bekannt war), stellt den zweiten ...

'Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei' aus der Feder von Erfolgsautorin Susanne Oswald (die mir bisher hauptsächlich aufgrund ihrer Buchreihe "Der kleine Strickladen" bekannt war), stellt den zweiten Band einer Familiensaga dar, in welcher wir die Historie der Aachener Kaffeedynastie Ahrensberg kennenlernen.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, verteilt auf zwei Zeitebenen - Gegenwart und Vergangenheit -, wobei sich in Sachen Spannung und Authentizität die Waage hält. Beide Ebenen wurden mit viel Feingefühl ausgearbeitet und lasen sich interessant, von den Anfängen der Kaffeerösterei in der Atmosphäre der Nachkriegszeit bis hin zur bedeutungsvollen Freundschaft zwischen Corinne und Sarah Rosenbaum im Hier und Jetzt. Was die Verbindung dieser zwei Frauen so besonders macht, abgesehen vom Altersunterschied? - Einst hatte Corinnes (nationalsozialistischer) Urgroßvater Sarahs (jüdische) Familie verraten und ins Verderben geschickt …

Ich hatte keinerlei Vorkenntnis hinsichtlich des Trilogieauftakts, konnte mich dank Rückblenden sowie generell dank des gewohnt angenehmen Schreibstils der Autorin jedoch ruck, zuck in der Handlung zurechtfinden und mich in die Figuren hineinversetzen. Zudem bin ich sehr froh, dass mir die Reihe erst jetzt in die Hände gefallen ist, wo ich mittlerweile selbst leidenschaftlich gerne Kaffee trinke (als Jugendliche fand ich den Geschmack ganz furchtbar).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Gekonnt lässt die Autorin wichtige Themen in die Story, die weitaus mehr als "nur" Liebe zum Kaffee beinhaltet, einfließen. Für mich ragte dabei der Plot rund um Schuld und Vergebung bzw. die Aufarbeitung von Schuld heraus. Fans von emotionalen Familien-Sagas werden mit dieser Reihe gewiss viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Wunderbarer Schreibstil!

Leuchtturmsommer
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Den Neustart in Liebwitz hatte Eva sich etwas anders vorgestellt. Ihre Teenagertochter Nele zickt mehr denn je, schimpft wie ein Rohrspatz und nimmt ihr den Umzug deutlich übel. Warum sie beide überhaupt ...

Den Neustart in Liebwitz hatte Eva sich etwas anders vorgestellt. Ihre Teenagertochter Nele zickt mehr denn je, schimpft wie ein Rohrspatz und nimmt ihr den Umzug deutlich übel. Warum sie beide überhaupt an der Ostsee gelandet sind? - Evas Mann (Neles Vater) hat sie finanziell gelinkt, weshalb Evas Familienhotel verkauft werden musste … und sie einfach nur noch weg wollte. Klar, dass in Neles Augen nur die Mama Schuld an der Situation trägt, niemals der unfehlbare Herr Papa … Hinzu kommt die Tatsache, dass das schnuckelige kleine Leuchtturm-Café, das Eva gepachtet hat (und zeitnah eröffnen soll), die übertrieben kitschige Innenausstattung eines Freudenhauses aufweist. Autsch, das tut richtig weh in den Augen! Aber wie soll Eva a) binnen kürzester Zeit renovieren und b) das Geld dafür aufbringen? Vom unfreundlichen Standesbeamten Jakob Thiel, mit dem sie ab sofort zusammenarbeiten wird, ist jedenfalls keine Hilfe zu erwarten. Was für ein unnahbarer, unhöflicher Typ! Ihre erste Begegnung läuft unterirdisch ab. Und dann hat er auch noch den Nerv, sich von ihr angeflirtet zu fühlen - und fühlt sich bemüßigt, sie direkt in die Schranken zu weisen. Frechheit! (Ich musste so schmunzeln, obwohl ich natürlich stellvertretend für Eva empört war.)

"Beim genaueren Hinsehen war dieser Mann doch nicht so attraktiv, wie ich im ersten Moment geglaubt hatte. Sein Gesicht hatte zwar ansehnliche Züge, allerdings eliminierte seine griesgrämige Miene diesen positiven Eindruck vollständig. […] in seinen blauen Augen konnte ich keine Spur von Freundlichkeit entdecken. […] Es war mir ein Rätsel, wieso dieser grummelige Kerl, der so viel Lebensfreude wie ein plattgefahrener Igel am Straßenrand ausstrahlte, ausgerechnet diesen Beruf ergriffen hatte und verliebte Paare am schönsten Tag ihres Lebens begleitete."

Hach, was für eine herrliche, luftig-leichte Sommerlektüre! Ein Bilderbuch-Setting, das direkt Lust auf einen Ostseeurlaub macht, mega sympathische (und mitunter diverse) Haupt- bzw. Nebenfiguren, humorvolle Dialoge … Insbesondere die realistische Mutter-Tochter-Dynamik hat mir richtig super gefallen!

Natürlich ahnen wir alle im Vorfeld, dass Jakob eigentlich ein Guter ist und wissen direkt, wer mit wem am Ende in loooove sein wird - oder etwa nicht? Im letzten Drittel gibt es nämlich eine Entwicklung, die … Na, lest selbst! Ich verrate nichts.

Ich wusste gar nicht, dass es auch einen Vorgängerroman gibt ("Strandkorbzauber"), das wurde mir erst aufgrund des Nachworts der Autorin klar - tatsächlich bin ich also mal wieder quer in eine Reihe hineingestartet. Story of my life, haha! Da die Handlung komplett in sich geschlossen ist und wir quasi gemeinsam mit Eva und Nele in Liebwitz ankommen, hatte ich aber nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben bzw. den Eindruck, dass mir wichtige Infos fehlen würden. Die Geschichte ist also absolut quereinstiegstauglich.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Diese Autorin werde ich mir definitiv merken. Ihr Schreibstil ist rundum angenehm - so charmant wie Anne Hertz, so beschwingt wie Susanne Fröhlich. Toll!

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Traumhaftes Setting

Der Traum vom Leben
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"So viel Magie liegt an keinem Ort in der Luft wie in Paris."

Katharina Fuchs gehört zu den Menschen, bei denen man meint, sie sind zum Schreiben geboren worden - dazu bestimmt, Leser:innen mit wundervollen ...

"So viel Magie liegt an keinem Ort in der Luft wie in Paris."

Katharina Fuchs gehört zu den Menschen, bei denen man meint, sie sind zum Schreiben geboren worden - dazu bestimmt, Leser:innen mit wundervollen Formulierungen zu verzaubern und sie tief in die Buchwelt des jeweiligen Werkes abtauchen zu lassen.

Bereits seit ihrem Debütroman bin ich erklärter Fan der Autorin und kann mich nur wiederholen: Sie hat's einfach drauf, das Schreiben. Bei Katharina Fuchs ist es vielmehr ein Malen mit Worten - ihr mitreißender Erzählstil lässt Bilder im Kopf entstehen, Emotionen über mich hinwegschwappen und ihre unfassbar atmosphärischen Settingbeschreibungen sind eine Klasse für sich.

Der vorliegende Roman hat mich hauptsächlich in puncto Szenerie restlos begeistert. Der gelungene Kontrast zwischen (Ostfries-)Land und Weltmetropole … das einzigartige Pariser Flair … just wow! Direkt der Einstieg sprüht dermaßen vor Esprit, dass ich die ersten Seiten prompt meinem Mann vorlesen musste, und selbst er - der wirklich, wirklich gar keine Begeisterung für Paris hegt - fand den Schreibstil rundum großartig.

Meine/unsere Erfahrungen mit dem Paris der realen Welt waren bisher durchwegs negativ bzw. sehr ernüchternd: verdreckt, zwielichtig, unfreundlich, überteuert, gnadenlos überbewertet. Aber gäbe es ein Paris, das so ist, wie die Autorin es beschreibt, könnte ich mich der Magie dieser Stadt unmöglich entziehen. In anderen Worten: Buch trumpft Realität.

Mein Lob für das ganze Drumherum ist gleichzeitig mit meinem einzigen Kritikpunkt verbunden: Louise selbst (ihre Gefühle; das ganze Wesen der weiblichen Hauptfigur) verblasst ein wenig im Vergleich mit dem bildreichen Setting und dem fesselnden Storyrahmen - Lou wird quasi vom Bauernstall auf den berühmtesten Laufsteg der Welt katapultiert, wandelt sich binnen kürzester Zeit (und dank einiger äußerst glücklicher Fügungen) vom Landei zum Fashion-Star. Zudem lief ihre Entwicklung - so sehr ich ihr den Erfolg gegönnt habe - in meinen Augen einen Hauch zu reibungslos ab, der gewohnte emotionale Tiefgang fehlte mir dieses Mal.

Das Thema Modewelt bzw. die schillernde Modeszene der 90er Jahre ist ein interessanter Fokus, der gut und authentisch recherchiert worden ist. Alles wirkt wie aus dem Leben gegriffen; kein Wunder: tatsächlich basiert die Geschichte dieser unglaublichen Karriere auf wahren Ereignissen. Vielleicht ist die Modegesellschaft samt ihrer (noch immer präsenten) Schattenseiten recht wohlwollend in der Handlung weggekommen, aber das ist mir lieber als das mittlerweile überall vorherrschende Anprangern von Missständen. Nicht immer steht die Information und Aufklärung im Vordergrund (- man kann sich schließlich selbst separat zu besagten Themen informieren -), manchmal möchte ich auch einfach nur eine schöne Geschichte lesen, Punkt. Das war hier definitiv der Fall.

Abschließend habe ich noch mein Lieblingszitat für euch herausgesucht:

"Was man irgendwann im Gedächtnis behält, sind gar nicht die wichtigen Ereignisse, es sind nur noch die Momente. Es ist eine Farbe, eine Stimmung, ein Klang, eine Melodie oder nur ein Duft, der bleibt."

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Mein Highlight dieser talentierten Autorin bleibt - vorerst - noch "Zwei Handvoll Leben", aber ungeachtet dessen kann ich all ihre (Kunst-!)Werke jedem Fan von historischen Frauenromanen ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Tolle Kleinstadtatmosphäre

Süße Magnolien - Momente des Glücks
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Als Südstaaten-Fan war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis ich auf diese herrliche Feel-Good-Reihe aus der Feder von Bestsellerautorin Sherryl Woods stoßen würde – und um meine glückliche Entdeckung ...

Als Südstaaten-Fan war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis ich auf diese herrliche Feel-Good-Reihe aus der Feder von Bestsellerautorin Sherryl Woods stoßen würde – und um meine glückliche Entdeckung noch zu toppen: Es gibt sogar eine gleichnamige NETFLIX-Serie, » Süße Magnolien« … die ich definitiv irgendwann bingewatchen werde!

Schon vom Cover war ich hin und weg – es versprüht genau jene Small-Town-Vibes, die ich in Romanen dieses Genres so sehr liebe. Zu meiner großen Freude strotzt die Story tatsächlich nur so vor urig-charmanter Kleinstadtatmosphäre. Das Setting: Serenity in South Carolina, eine "Gemeinde, die ihre Feiertage liebt, vor allem Weihnachten", wie mir das überaus sympathische Vorwort der Autorin verriet.

"Wie alle Feiertage wurde auch Weihnachten in Serenity mit großem Pump begangen – Dekoration, die es mit jeder Inszenierung des Nussknackers aufnehmen konnte, die Ankunft des Weihnachtsmanns, Auftritte der örtlichen Chöre, Zuckerstangen und kleine Geschenke für jedes Kind im Ort. Die gesamte Stadt erstrahlte vor Lichtern, die Gartendekorationen reichten von geschmackvoll bis kitschig. […] Alle begrüßten die Weihnachtszeit mit der kindlichen Begeisterung Fünfjähriger. Alle außer Jeanette."

Während es für mich nie weihnachtlich genug zugehen könnte, hat die ambitionierte weibliche Hauptfigur mit dieser magischen Zeit des Jahres herzlich wenig am Hut; Jeanette macht drei Kreuze, wenn die Feiertage überstanden sind. Ausgerechnet sie wird gebeten, sich im Namen des Corner Spa im Weihnachtskomitee der Gemeinde einbringen. Das soll wohl ein schlechter Scherz sein! Auch Tom, der neue Gemeindedirektor, kann sich Verlockenderes vorstellen, als im September über weihnachtliche Dekorationspläne, die Finanzierung leuchtender Schneeflocken & Co. zu diskutieren … zumindest, bis er Jeanette begegnet und realisiert, dass die Arbeit mit ihr durchaus seinen Reiz haben könnte. Haben ihre Freundinnen Maddie, Dana Sue und Helen womöglich vor, die beiden zu verkuppeln?!

Freundschaft und ein harmonisches Miteinander nehmen in diesem Werk, das trotz aller Weihnachtsthematik kein klassischer Weihnachtsroman ist, eine tragende Rolle ein. Der romantische Aspekt blieb mir einen Hauch zu dezent, was allerdings nicht tragisch war, da die Geschichte mir aufgrund des wunderbaren Erzählstils der Autorin und der liebenswerten Figuren dennoch richtig gut gefallen hat. Ein weiterer Pluspunkt: Die Dialoge – humorvoll und umgangssprachlich, ohne seicht zu wirken.

Es handelt sich um den vierten Band der Buchreihe, somit kenne ich nun ein paar Details zu den Story-Entwicklungen der anderen süßen Magnolien, wie die Ladys sich nennen; als passionierte Quereinsteigerin macht mir das allerdings überhaupt nichts aus. Ob ihr die Bände chronologisch lesen möchtet (um Spoiler zu vermeiden) oder auch mittendrin beginnt, liegt ganz bei euch. Rein vom Verständnis her kann jedes der Bücher als Einzelband gelesen werden; ich hatte zumindest nie das Gefühl, das mir wichtige Infos fehlen würden.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Ideal geeignet für Fans von unterhaltsamen Wohlfühlromanen mit kuscheligem Kleinstadtsetting.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Niedliche Gutenachtgeschichte

Lenni und Lu sagen Gute Nacht
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Bei diesem entzückenden Cover wusste ich gleich, dass die Geschichte von Lenni und Lu bei uns einziehen muss. Ich hab nun mal eine Schwäche für niedliche Kinderbücher - und das Bücherregal von unserem ...

Bei diesem entzückenden Cover wusste ich gleich, dass die Geschichte von Lenni und Lu bei uns einziehen muss. Ich hab nun mal eine Schwäche für niedliche Kinderbücher - und das Bücherregal von unserem Spatz möchte immerhin zeitnah gefüllt werden, wo er doch schon jetzt ganz wild aufs Umblättern von Seiten ist und seine bisherigen Bücher wie einen Schatz hortet.

Was mir besonders gut gefallen hat: Der Detailreichtum der in beruhigenden Farben gehaltenen Zeichnungen, insbesondere bei der Gartengestaltung zu Beginn der Story - ein hübsch eingerichtetes Katzenhäuschen hier, eine kleine Meise mit Brille da … und überall bunte Blumen.

Auch der Freundschaftsaspekt kommt nicht zu kurz. Der arme Lenni tat mir zwischendurch fast ein wenig leid - er war so müde und wurde immer wieder aufgeweckt bzw. wachgehalten vom herumtobenden Luchsmädchen. Dennoch blieb er stets geduldig und verständnisvoll ihr gegenüber, einfach goldig. (Ein schöner Reminder für alle Eltern von aufgedrehten Ich-will-noch-nicht-schlafen-Goldschätzen: Tief durchatmen, in der Ruhe liegt die Kraft.)

Den Gastauftritt des Verschwinde-Zwergs fand ich verwirrend. Vielleicht gehört diese Figur ja zur Buchreihe und ich kenne sie schlichtweg nicht (da dies unser erstes Lenni-und-Lu-Buch war), nur hier passte der Zwerg meines Erachtens nicht zur Geschichte. Man fragt sich: Wer ist das? Wo kommt der plötzlich her? Was will er mit Lus Brille? Wieso klaut er überhaupt Sachen? Wo bringt er seine Beute anschließend hin? Ist er gut oder böse? Wie gesagt, nicht weiter tragisch, aber eben etwas sonderbar.

Die Altersempfehlung des Verlags (2 Jahre) finde ich im Hinblick auf das inhaltliche Verständnis sinnvoll; zwar sind die Textpassagen wirklich kurz und kindgerecht formuliert, aber das Ende - Lennis Trick, mit dem er die quirlige Lu schließlich zum Einschlafen bringt - erschließt sich eher Erwachsenen.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Niedlich illustrierte Gute-Nacht-Geschichte, ideal geeignet fürs abendliche Vorleseritual.

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