Cover-Bild Sieh mich an
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.08.2017
  • ISBN: 9783492977647
Mareike Krügel

Sieh mich an

Roman
Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles ganz normal sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt.- Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugen Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Mienchen in einem Regal.
  • Mienchen hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2017

Ganz klar sehr viel mehr als nur simple, oberflächliche Unterhaltungslektüre!

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An diesem Roman (das eBook hatte ich unentgeltlich als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen) scheiden sich ja durchaus die Geister: ich zähle zu den Fans dieser Ich-Erzählung, an der ich ...

An diesem Roman (das eBook hatte ich unentgeltlich als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen) scheiden sich ja durchaus die Geister: ich zähle zu den Fans dieser Ich-Erzählung, an der ich teils ganz besonders jene Aspekte schätzte, die mitunter bemängelt werden, wie z.B. das offene Ende. Persönlich empfinde ich jenes aber gar nicht als besonders offen; die Kurzbeschreibung verrät ja bereits, dass „Sieh mich an“ im Grunde genommen nur einen einzigen Tag behandelt und dass dieser zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem Katharina sich bereits des „Dingens“ in ihrer Brust bewusst ist, von diesem aber noch keinem erzählt hat und gleich zu Beginn des Buchs wird klar, dass dieser eine Freitag quasi das letzte krebslose Wochenende einläuten soll, ehe sie in der Folgewoche den Arzt konsultiert. Für Katharina ist klar, dass das Ding bösartig ist und dass sie sterben wird; in dieser Hinsicht mag sie resigniert wirken, aber später wird immer deutlicher, dass sie genetisch vorbelastet ist und in ihrer Familie noch niemand diese Erkrankung überlebt hat. Deswegen gehört sie nicht nur zur physischen Risikogruppe, sondern man merkt ihren kreisenden Gedanken auch an, dass sie als Kind völlig damit überfordert war, eine Krebserkrankung bis zum bitteren Schluss zu begleiten und Angst davor hat, dass es ihren Kindern ebenso gehen wird. Die Tochter ist zudem ADHS-diagnostiziert und eh schnell überfordert, während der ältere Sohn bislang eher als ein äußerst gelassener Ruhepol nebenherlief und Katharina mit ihren eigenen Gedanken konfrontiert zu befürchten beginnt, dass ihr Sohn von ihr zu unbeachtet blieb und bereits jetzt auch im Zusammenleben mit der Schwester von dieser schon sehr beansprucht wird. In ihrem Sohn erkennt Katharina sich ohnehin wieder: Wird sich an ihm nun ihre eigene Jugend wiederholen?
Der Roman verfolgt eine hohe Geschwindigkeit, in dem Sinne, dass an diesem einen Tag eben alles geballt auf Katharina einprasselt, und behält bis zuletzt diese gemächliche Melancholie bei, in der Katharinas Gedanken immer wieder abschweifen, in der sie gedanklich immer wieder erörtert, wo sie nun eigentlich steht und was aus all ihren früheren Träumen und Lebenszielen geworden ist. Ist sie glücklich? Und sind Diejenigen, die Katharinas ehemalige Zukunftsvisionen für sich tatsächlich wahrgemacht haben, damit glücklich geworden? Ich mochte diese „was wäre, wenn“-Mutmaßungen und damit verbunden die immer klarer hervortretenden Erkenntnisse, dass auch in ihrem „Traumleben“ nicht alles eitel Sonnenschein gewesen wäre und das Nachdenken darüber, inwiefern sie bereit wäre, ihr jetziges Leben noch zu ändern bzw. zu tauschen.

Das Ende war mir zwar auch ein wenig zu drastisch; da platzte alles aus Katharina heraus, was sich so lange in ihr angestaut hatte und im Prinzip passte es zu ihren von Sorge, und auch Fürsorge, wiedergegebenen Gedanken, aber da dort nun Menschen anwesend waren, die ihr sehr nahe standen, fand ich es irritierend, dass von diesen niemand Katharina in jenen Momenten abschottete, sondern einfach alle ihren nervlichen Zusammenbruch lediglich begafften. Von daher fand ich den Schluss auch ein wenig erschreckend.

Generell bildet dieser kleine Einblick in Katharinas (Seelen)Leben aber in meinen Augen sehr schön ab, wie sich wohl die meisten Menschen an diesem Punkt fühlen würden und mit welchen Gedanken sie sich plagen, wenn sie auf Untersuchungsergebnisse warten bzw. Untersuchungen und medizinische Therapien, die über Tod und Leben mitentscheiden können, erst noch unmittelbar bevorstehen. Ich empfand „Sieh mich an“ als sehr eindrücklich, etwas philosophisch und definitiv auch nachdenklich machend. Toll!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Großartiger Roman

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„Sieh mich an“ ist der vierte Roman von Mareike Krügel. Das Buch erzählt einen Tag im Leben von Katharina. Katharina glaubt, bald sterben zu müssen. Und dieses Wissen verfolgt sie den ganzen chaotischen ...

„Sieh mich an“ ist der vierte Roman von Mareike Krügel. Das Buch erzählt einen Tag im Leben von Katharina. Katharina glaubt, bald sterben zu müssen. Und dieses Wissen verfolgt sie den ganzen chaotischen Tag über.

Die 40-jährige Mutter von zwei Kindern hat alle Hände voll zu tun, vor allem mit Helli, die unter ADHS leidet und immer für eine Überraschung gut ist. Ihr Mann, Costas, kommt nur am Wochenende nach Hause und ist keine große Stütze. Im Laufe dieses Tages passieren so viele verrückte Sachen, die Katharina an den Rand des Wahnsinns treiben. Hellis Pferd geht durch und sie muss gerettet werden, der Nachbar hat einen kuriosen Unfall und zu allem Überfluss geht auch noch der Trockner in Flammen auf. Für den Abend hat sich ein alter Studienfreund angekündigt, Katharina schafft es gerade noch, ihn vom Zug abzuholen. Mit ihm erinnert sie sich an alte Zeiten und erkennt plötzlich, dass sie nur eine Person liebt.

Es macht richtig Spaß, den Tag mit Katharina zu erleben. Die Personen des Romans sind sehr sympathisch, wenn auch teilweise etwas chaotisch und schräg. Man kann sich sehr gut mit Katharina identifizieren. Die Autorin geht an das eigentlich sehr ernste Thema einfühlsam und humorvoll heran, so dass es eine Freude ist, an den Gedanken von Katharina teilzuhaben.

Der Roman erhält von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Ein vollgepackter Tag

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Das Buch "Sieh mich an" von Mareike Krügel erschien im Sommer diesen Jahres. Grundthema des vorliegenden Romans der Gegenwart ist der Versuch einer jungen Frau, mit der Erkenntnis umzugehen, vielleicht ...

Das Buch "Sieh mich an" von Mareike Krügel erschien im Sommer diesen Jahres. Grundthema des vorliegenden Romans der Gegenwart ist der Versuch einer jungen Frau, mit der Erkenntnis umzugehen, vielleicht an einer schweren Krankheit zu leiden.
Katharina ist die Protagonistin der Geschichte. Mit Anfang 40 steckt sie im üblichen Chaos des Lebens: sie ist zweifache Mutter, arbeitet halbtags, ihre Ehe kriselt gerade und dann die Befürchtung, nicht mehr sehr viel Zeit im Leben zu haben. Also reagiert sie völlig nachvollziehbar, indem sie einen klärenden Arzttermin aufschiebt, um noch ein letztes normales Wochenende verbringen zu können. Genau dies muss jedoch scheitern und so nehmen die Dinge ihren Lauf.
Der Autorin gelingt es, diesen vollgepackten Tag im Leben von Katharina sehr detailgetreu zu beschreiben. Unterbrochen wird diese Beschreibung jedoch von vielen Rückblenden auf ihr bisheriges Leben. Solche zahlreichen Zeitsprünge machen das Lesen hier und da leider anstrengend. Zudem ist der Grundtenor der Erzählung vorwiegend traurig. Mir fehlen da ein bischen der Kampfgeist und Optimismus.
Alles in allem trotzdem ein lesenswertes Buch, jedoch ohne besondere Höhen und Tiefen.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Toller Schreibstil, Geschichte naja

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Das Cover ist schonmal ein Eyecatscher. Der Fuchs, der einen anschaut, echt tolle Idee.

Inhalt: Katharina, die mit ihrem Mann eine Wochenendbeziehung führt, ist mit ihrem gesamten Leben ziemlich unzufrieden. ...

Das Cover ist schonmal ein Eyecatscher. Der Fuchs, der einen anschaut, echt tolle Idee.

Inhalt: Katharina, die mit ihrem Mann eine Wochenendbeziehung führt, ist mit ihrem gesamten Leben ziemlich unzufrieden. Ihre Tochter leidet an ADHS und tyranisiert Lehrer, Freunde und Familie. Kurz und gut Katharina ist überfordert, fühlt sich von ihrem Ehemann immer wieder im Stich gelassen. Und dann entdeckt sie auch noch einen Knoten in der Brust, der ihren schlimmsten Alptraum wahr werden lässt. Doch bevor sie sich für weitere Untersuchungen entscheidet, lässt sie ein Teil ihres Lebens Revue passieren.

Meine Meinung: Bei diesem Buch bin ich echt etwas zwiegespalten. Ich hatte im Großen und Ganzen etwas anderes erwartet. Allerdings hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen und ich konnte das Buch relativ zügig lesen.
Katharina war mir schon ziemlich am Anfang ziemlich suspekt, so wirklich konnte ich mich nicht mit ihr anfreunden. Auf der einen Seite vertraut sie ihrem Ehemann nicht mehr und fühlt sich mehr und mehr im Stich gelassen, auf der anderen Seite trennt sie sich nicht von ihm. Auch das Umgehen mit ihrer vermuteten Krankheit kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Statt einen Arzt aufzusuchen, macht sie sich Listen, was sie noch machen möchte, was sie noch lesen möchte (Die Schatzinsel etc.), was sie Verbrennen möchte etc. Also völlig sinnlose Dinge. Allerdings denke ich, das Katharina auch durch die Totgeburt ihres dritten Kindes psychisch sehr angeschlagen ist und diesen Verlust nie verdaut hat.
Leider muß ich echt sagen, das ich doch sehr angenervt war, aber vielleicht auch weil ich ein etwas anderes Buch erwartet hatte.

Mein Fazit: War leider nicht meins, aber dank des echt flüssigen Schreibstils habe ich das Buch doch zu Ende gelesen.