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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die toten Engel von Kreta
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„...Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, alles bis ins Kleinste geplant. Er war Profi, überließ nichts dem Zufall. Nein, dieser Anruf hätte nicht sein dürfen...2“

Diese Sätze stammen aus dem kurzen ...

„...Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, alles bis ins Kleinste geplant. Er war Profi, überließ nichts dem Zufall. Nein, dieser Anruf hätte nicht sein dürfen...2“

Diese Sätze stammen aus dem kurzen Prolog. Sie lassen eine Menge an Fragen offen.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Thea Winter ist auf den Weg nach Kreta. Sie soll ihre tote Tochter Anna identifizieren. Doch das Mädchen, das vor ihr liegt, ist nicht ihre Tochter. Sie hatte nur deren Ausweis in der Tasche.
Thea, die schon vor drei Wochen ihre Tochter als vermisst gemeldet hatte und von den Behörden nicht für voll genommen wurde, will sich nun selbst auf die Suche begeben.
Sie ahnt nicht, in welches Wespennest sie sticht, denn auch andere verfolgen Annas Sputen. Als ihr geschiedener Mann auch noch die Kreditkarte sperrt, hat sie ein weiteres Problem. Hinzu kommt, dass sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann. Da wäre Heiko Gravert von der Deutschen Botschaft. Der möchte, dass sie nach Hause zurückkehrt. Das aber ist keine Option.
Sie entscheidet sich, die Hilfe von Alexis anzunehmen, der sie anspricht und sich als Polizist vorstellt.
Das Buch zeichnet sich durch eine Menge an Lokalkolorit aus. Alexis interpretiert die Entwicklung der Insel so:

„...Kreta ist Kreta. Ohne euch Deutsche, Briten, Japaner, Russen oder Franzosen würde die Insel wieder in die Vergangenheit zurückfallen, denn wir haben nichts anderes als uns. Nein, ich mag keine Touristen, aber sie sind nützlich...“

Die Suche führt Thea in die verschiedensten Orte und in zwei Klöster. Bald ergeben sich erste Spuren, aber die Verfolger sind ihnen dabei ganz nahe. Nebenbei werde ich als Leser mit Drogenproblemen und dem Thema Blutrache konfrontiert. Auch Thea ist sich nicht im Klaren, ob es Alexis wirklich um Anna geht oder ob er dabei seinen eigenen Weg folgt. Sie tritt zunehmend selbstbewusster auf, was die Konflikte noch verschärft. Die Begegnung mit der Polizei ist nicht immer hilfreich.

„..-Ein paar sind käuflich, ja. Die meisten sind anständige Kerle, die einen guten Job machen. Das Problem ist, du weißt nicht, wer von diesen Scheißkerlen auf der Gehaltsliste der Papadakis steht...“

Die Papadakis sind eine der Mafiafamilien auf Kreta. Allerdings scheint auch Alexis eine umfangreiche Verwandtschaft auf der Insel zu haben.
Ein Showdown in den Bergen klärt die Fronten.
Ein inhaltsreiches Nachwort und ein Glossar schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Sehr schönes Kinderbuch

Julia und ihr kleiner Urgroßvater
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„...Aber jetzt, jetzt hatte Schulferien – endlich.Sie hatte sich darauf gefreut: eine ganze Woche lang zu Besuch bei August auf dem Land. Und zum ersten Mal ganz alleine...“

August ist Julias Urgroßvater. ...

„...Aber jetzt, jetzt hatte Schulferien – endlich.Sie hatte sich darauf gefreut: eine ganze Woche lang zu Besuch bei August auf dem Land. Und zum ersten Mal ganz alleine...“

August ist Julias Urgroßvater. Er lebt in Groß Neuendorf im Norden Deutschlands.
Der Autor hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht,
Jeden Tag unternimmt der Opa was mit Julia. Das muss nichts Besonders sein. Gern hilft Julia auch im Haus. Dort wohnt Pia, die kleine Schwester des Opas, die sich seit dem Tod seiner Frau um ihn kümmert.
Es liest sich schön, wie der Opa auf das Mädchen eingeht und wie die beiden die Zeit verbringen. Die Tage werden genau beschrieben.

„...Pferde, das musst du dir merken, Jule, sind die besten Gesprächspartner. Die können noch richtig zuhören. Und sie wissen auch nicht gleich immer alles besser...“

Das Zitat zeigt, dass der Opa auch Humor hat. Mit Tim, einem Jungen aus dem Ort, verbindet Julia bald eine schöne Freundschaft.
Am letzten Tag bleibt der Opa nach dem Mittagessen liegen. Angeblich ist er müde. Er sagt einen Satz zu Julia, den sie erst Monate später richtig verstehen wird.

„...Julia“., sagte er und öffnete kurz die Augen. „Bevor ich´s vergesse: Ich bin immer bei dir.“...“

Viele Schwarz-weiß-Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Vielschichtiger Krimi

Bleiche Erben
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„...Wie in Zeitlupe schlitterte der Mustang in die Kreuzung, streifte etwas mit einem hellen Klirren und drehte sich dann auf die andere Seite. Jetzt waren es nicht mehr die Lichter, die er auf sich zu ...

„...Wie in Zeitlupe schlitterte der Mustang in die Kreuzung, streifte etwas mit einem hellen Klirren und drehte sich dann auf die andere Seite. Jetzt waren es nicht mehr die Lichter, die er auf sich zu jagen sah, sondern die Felsen am Straßenrand...“

Lebensgefährlich verletzt wird Jonas in die Klinik eingeliefert. Die Polizei geht von überhöhter Geschwindigkeit aus. Chefinspektor Martin Ruprecht aus Salzburg ist zufällig vor Ort. Er ist skeptisch. Als Leser weiß ich in dem Moment schon eine Menge mehr.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist vielschichtig und passt sich dem Inhalt an.
Am nächsten Tag fährt Ruprecht erneut zur Unfallstelle. Er will wissen, ob es Hinweise darauf gibt, dass eine zweites Fahrzeug beteiligt war.
Im Krimi geht es nicht nur um die Ermittlungen. Der Autor ermöglicht mir auch einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Über Ruprecht erfahre ich folgendes:

„...Gleichgültig, wie schwerwiegend ein Verbrechen war, konnte er, wenn Emotionen im Spiel waren oder äußere Umstände zu einer spontanen Tat führten, manchmal sogar Verständnis aufbringen. Schließlich war er kein Roboter...“

Was er aber gar nicht ertragen kann, sind bezahlte Auftragsmorde.
Jonas, der Verunglückte hatte zusammen mit seiner Schwester Sophia vor kurzem das Pharmaunternehmen des Vaters geerbt. Eine Schweizer Firma war an der Übernahme interessiert, doch Sophia will nicht verkaufen und Jonas treibt den Preis für seinen Anteil in ungeahnte Höhen. Sophia bekommt gesagt:

„...Schau, mit solchen Leuten wie den Konzernchef Rottwanger ist nicht zu spaßen. Der könnte uns ohne große Anstrengungen ruinieren – entweder bringt er uns mit gekauften Studien in Misskredit oder gräbt ein paar negative Fälle aus...“

Sophia ahnt in dem Moment nicht, wie gekonnt sie manipuliert wird. Natürlich macht sich ein Konzernchef nicht die Finger schmutzig. Dazu hat er Lobbyisten und gekaufte Mitarbeiter der gewünschten Firma. Es wird deutlich, dass es nur um Geld geht. Da darf auch mit härteren Bandagen gekämpft werden. Menschenleben sind nicht wichtig.
Was die Firma wirklich vor hat, drückt ihr Chef so aus:

„...Demnach werden wir den medizinischen Teil mit sofortiger Wirkung einstellen. Stattdessen konzentrieren wir uns mit vollem Elan auf die Schönheit der Frau...“

Wer sich fragt, wie es zu Arzneimittelknappheit kommen kann, hat hier eine der Antworten.
Gut gefällt mir, dass die Ermittler auch als Menschen gezeigt werden, die neben ihren Beruf ein Privatleben haben. Das gibt dem Krimi neben der harten Realität des Falls eine Prise Leichtigkeit.
Einige Rezepte im Anhang ergänzen das Buch.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es ist für mich ein Wirtschaftskrimi, der zeigt, wie Erpressung und Manipulation funktioniert und welche Rolle Korruption spielt. Ruprecht und seinen Team ist es zu verdanken, dass einige ihre wohlverdiente Strafe erhalten.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Tod eines Notarztes

Maingrab
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„...Da verspürte er einen schmerzhaften Stich zwischen den Schulterblättern. Er stöhnte auf und fiel keuchend bäuchlings zu Boden...“

Mit dem Tod von Notarzt Dr. Wacker geht das Buch gleich heftig los. ...

„...Da verspürte er einen schmerzhaften Stich zwischen den Schulterblättern. Er stöhnte auf und fiel keuchend bäuchlings zu Boden...“

Mit dem Tod von Notarzt Dr. Wacker geht das Buch gleich heftig los. Eigentlich war er zu einem Fahrradunfall gerufen worden, aber am angegebenen Ort waren weder ein verunglückter Fahrradfahrer, noch die Sanitäter aus dem Krankenwagen. Dafür wartete sein Mörder.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil sorgt für eine fesselnde Handlung.
Der Fall landet bei Hauptkommissar Kai Herbracht. Zusammen mit Mia Drovoic nimmt er die Ermittlungen auf.
Kai ist ein etwas widersprüchlicher Charakter. Einerseits zollt er Mia durchaus Anerkennung, wenn er mit ihrer Arbeit zufrieden ist, andererseits kann er ziemlich heftig werden, wenn es nicht nach seinem Kopf geht.
Die Ermittlung konzentrieren sich auf die Angehörigen des Arztes und der verschwundenen Sanitäter. Die Familienverhältnisse lassen zum Teil tief blicken, bieten aber kein Motiv für einen Mord. Außerdem findet eine Stimmanalyse des unbekannten Anrufers statt, der den Unfall gemeldet hat.

„...Ihr wisst ja, dass Menschen unterschiedlich pfleglich mit ihrer Stimme umgehen. Die Person klang heiser. Kann auch bewusst provoziert worden sein, wiederum um den Klang um verfälschen...“

Dann greift Privatermittlerin Karla Senkrecht ins Geschehen ein. Zuvor hatte sie Kai darüber informiert. Sie hat einen völlig neuen Ermittlungsansatz und ungewöhnliche Methoden. Sie fragt sich, wer warum so viel Hass auf den Arzt hatte, dass es zu einem Overkill kam, will heißen, selbst nach dem Tode wurde weiter auf ihn eingestochen.
Gut gefällt mir, dass Karla immer wieder Rückkopplung zu Kai sucht. Durch diesen Austausch müssen manche Wege nicht zwei Mal gegangen werden.
Die Autorin versteht es, die Gefühle der Protagonisten authentisch wiederzugeben. Das zeigt sich unter anderen bei der Trauer von Dr. Wackers Partner.
Am Ende bleibt keine Frage offen. Alle Unstimmigkeiten, die im Laufe eder Ermittlungen auftauchten, werden geklärt.
Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Es zeigt, was blinder Hass ausrichtet.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Wunderschönes Kinderbuch

Der kleine Igel und das verlorene Entchen
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„...So ein schöner Frühlingstag! Der kleine Igel strahlt mit der Sonne um die Wette...“

Mit diesen Worten beginnt ein farbenfrohes Kinderbuch. Die kurzen Texte sind gekonnt in die Zeichnungen integriert.
Der ...

„...So ein schöner Frühlingstag! Der kleine Igel strahlt mit der Sonne um die Wette...“

Mit diesen Worten beginnt ein farbenfrohes Kinderbuch. Die kurzen Texte sind gekonnt in die Zeichnungen integriert.
Der kleine Igel macht mit seinen Freunden Dachs und Hase einen Frühlingsausflug. Dabei entdecken sie die erwachenden Natur, eine Menge an Tierkindern und so manches Osterei.
Auch einen Entenfamilie mit fünf Kindern ist unterwegs. Der kleine Igel und seine Freunde begleiten sie zum See. Dort aber gehen zwei der Entlein ihren eigenen Weg. Wird sie der kleine Igel finden?
Die Texte sind kurz und kindgerecht. Meist handelt es sich um Gespräche zwischen den Tieren. Wunderschön und liebevoll bis ins Detail gestaltet sind die Bilder. Die Mütze des kleinen Igel ist fühlbar.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es erzählt von Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

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