Fesselnd bis zur letzten Seite
Die toten Engel von Kreta„...Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, alles bis ins Kleinste geplant. Er war Profi, überließ nichts dem Zufall. Nein, dieser Anruf hätte nicht sein dürfen...2“
Diese Sätze stammen aus dem kurzen ...
„...Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, alles bis ins Kleinste geplant. Er war Profi, überließ nichts dem Zufall. Nein, dieser Anruf hätte nicht sein dürfen...2“
Diese Sätze stammen aus dem kurzen Prolog. Sie lassen eine Menge an Fragen offen.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Thea Winter ist auf den Weg nach Kreta. Sie soll ihre tote Tochter Anna identifizieren. Doch das Mädchen, das vor ihr liegt, ist nicht ihre Tochter. Sie hatte nur deren Ausweis in der Tasche.
Thea, die schon vor drei Wochen ihre Tochter als vermisst gemeldet hatte und von den Behörden nicht für voll genommen wurde, will sich nun selbst auf die Suche begeben.
Sie ahnt nicht, in welches Wespennest sie sticht, denn auch andere verfolgen Annas Sputen. Als ihr geschiedener Mann auch noch die Kreditkarte sperrt, hat sie ein weiteres Problem. Hinzu kommt, dass sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann. Da wäre Heiko Gravert von der Deutschen Botschaft. Der möchte, dass sie nach Hause zurückkehrt. Das aber ist keine Option.
Sie entscheidet sich, die Hilfe von Alexis anzunehmen, der sie anspricht und sich als Polizist vorstellt.
Das Buch zeichnet sich durch eine Menge an Lokalkolorit aus. Alexis interpretiert die Entwicklung der Insel so:
„...Kreta ist Kreta. Ohne euch Deutsche, Briten, Japaner, Russen oder Franzosen würde die Insel wieder in die Vergangenheit zurückfallen, denn wir haben nichts anderes als uns. Nein, ich mag keine Touristen, aber sie sind nützlich...“
Die Suche führt Thea in die verschiedensten Orte und in zwei Klöster. Bald ergeben sich erste Spuren, aber die Verfolger sind ihnen dabei ganz nahe. Nebenbei werde ich als Leser mit Drogenproblemen und dem Thema Blutrache konfrontiert. Auch Thea ist sich nicht im Klaren, ob es Alexis wirklich um Anna geht oder ob er dabei seinen eigenen Weg folgt. Sie tritt zunehmend selbstbewusster auf, was die Konflikte noch verschärft. Die Begegnung mit der Polizei ist nicht immer hilfreich.
„..-Ein paar sind käuflich, ja. Die meisten sind anständige Kerle, die einen guten Job machen. Das Problem ist, du weißt nicht, wer von diesen Scheißkerlen auf der Gehaltsliste der Papadakis steht...“
Die Papadakis sind eine der Mafiafamilien auf Kreta. Allerdings scheint auch Alexis eine umfangreiche Verwandtschaft auf der Insel zu haben.
Ein Showdown in den Bergen klärt die Fronten.
Ein inhaltsreiches Nachwort und ein Glossar schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.