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Veröffentlicht am 04.06.2023

Eine visuelle und entschleunigende Reise durch Europa

BahnBilder
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Schon mit dem Buchcover wird das Reisefieber geweckt und mit dem Aufblättern der ersten Seiten wird klar, dass hier ein ganz besonderer Reisebildband eine Einladung zur visuellen Rundreise durch Europa ...

Schon mit dem Buchcover wird das Reisefieber geweckt und mit dem Aufblättern der ersten Seiten wird klar, dass hier ein ganz besonderer Reisebildband eine Einladung zur visuellen Rundreise durch Europa ausspricht. Einsteigen, Türen schließen und bequem reisen - Seite um Seite wird hier in wenigen Augenblicken möglich, wo sonst eine wochenlange Planung notwendig ist.

Mit jeder Seite wechseln die Landschaften und ziehen wie am Zugfenster vorbei, ermöglichen den Betrachtenden eine entschleunigende Zugfahrt durch Deutschland, Österreich, Schweiz und ganz vielen anderen europäischen Ländern. Die Aufnahmen sind alle wunderschöne, atemberaubend und von erstklassiger Qualität.

Die Bahnhöfe sind imposante Visitenkarten, wecken Fernweh und Reiselust, lassen das aufgeregte Stimmengewirr, das bunte Treiben und die Aufbruchstimmung direkt aus den Seiten steigen. Haben die Leser:innen auf den für sie reservierten Plätzen im Erste-Klasse-Abteil Platz genommen, startet ein aufregende und zugleich entschleunigende Reise mit den unterschiedlichsten Eisenbahnen durch abwechslungsreiche Landschaften. Winterliche Impressionen mit der Zugspitzbahn brennen sich ins Gedächtnis, die Standseilbahn am Hallstätter See führt in luftige 350 Meter Höhe zum Salzbergwerk, Nostalgie pur erwartet die Reisenden in der Zahnradbahn nach Kalavrita und James Bond lässt grüßen, wenn der Zug über die Varda-Brücke donnert.

Das Buch ist nicht nur für Eisenbahn-Fans ein Genuss, denn die faszinierenden Landschaften reichen von den schottischen Highlands über Polarlichtzauber in Finnland, mediterranem Feeling in den Cinque Terre oder vom Balkan bis nach Kurdistan und laden dazu ein, neue Eindrücke zu sammeln und diese als bleibende Erinnerungen im Herzen zu tragen.


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Veröffentlicht am 04.06.2023

Wie der Sternenhimmel: bin ich still und bewegt! Friedrich Hölderlin

Sternbilder der Welt
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Sternbilder der Welt" lässt mich staunend und ehrfürchtig die Seiten umblättern, in fremde Galaxien reisen und verzaubert mit spektakulären, märchenhaften und fast unwirklich erscheinenden Aufnahmen. Dieses ...

Sternbilder der Welt" lässt mich staunend und ehrfürchtig die Seiten umblättern, in fremde Galaxien reisen und verzaubert mit spektakulären, märchenhaften und fast unwirklich erscheinenden Aufnahmen. Dieses Buch ist einzigartig und rührt zu Tränen, sodass es nicht genügen Superlative gibt, um es zu beschreiben.

Der Nachthimmel wird zur großen Leinwand auf der die Sterne, Polarlichter und Astronebel wunderschöne Gemälde entstehen lassen. Irisierendes Grün, flammendes Rot, intensives Purpur - dazwischen Myriaden von glitzernden Diamanten, die vor dem schwarzen Hintergrund um die Wette funkeln.

Es sind beeindruckende Bilder, die die Schönheit unseres Planeten mit der Unendlichkeit des Alls vereinen - Polarlichtbögen spiegeln sich in Wasserfällen (S.57), magentafarbene Blüten bilden einen perfekten Bogen für den purpurfarbenen Nebel der Milchstraße (S. 121), das Milchstraßenzentrum taucht die Seiser Alm und die Drei Zinnen in eine märchenhafte Atmosphäre (S.111) und der Sternenhimmel über der Regenbogenbrücke in Utah (S.143) vermittelt das Gefühl, einfach nur einen Schritt weit von der Unendlichkeit entfernt zu sein.

Doch bei all der unfassbaren Schönheit macht dieses Buch auch darauf aufmerksam, dass der Nachthimmel immer mehr unter der von Menschenhand geschaffenen Lichtverschmutzung zu leiden hat und das unfassbar schöne Nachtspiel in Gefahr ist. Das Buch ist ein Gesamtkunstwerk und verführt zum immer wieder anschauen und träumen.

Für mich ein absolutes Highlight 2023 !

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Berührende und aufrüttelnde Einblicke in die Welt der sanften grauen Riesen

Das geheime Leben der Elefanten
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Es gibt wohl kaum ein Buch, das mich in den letzten Monaten so sehr zu Tränen gerührt hat wie "Das geheime Leben der Elefanten" von Paula Kahumbu. In diesem prächtigen Sachbildband sind wundervolle, zu ...

Es gibt wohl kaum ein Buch, das mich in den letzten Monaten so sehr zu Tränen gerührt hat wie "Das geheime Leben der Elefanten" von Paula Kahumbu. In diesem prächtigen Sachbildband sind wundervolle, zu Herzen gehende Aufnahmen mit aufrüttelnde Texte vereint, die tief unter die Haut gehen und mich noch lange über das Gelesene nachdenken lassen. Tränen des Zorns bahnen sich den Weg, wenn ich über das Schicksal von Gluay Hom lese, der als Attraktion in einem Park stundenlang an einem Pfahl angekettet gewesen ist.

Wenn Kahumbu über den Zusammenhalt der Elefantenweibchen bei der Geburt eines Kälbchens berichtet, sehe ich die vielen liebevoll streichelnden Rüssel direkt vor mir, die zärtlich über die Haut des Dickhäuters kosen, um die Strapazen der Geburt zu lindern. Auch wenn der Handel mit Elfenbein zwischenzeitlich verboten ist, hält die illegale Jagd nach den Stoßzähnen an und ich werde richtig wütend wenn ich lese, wie sehr die Tiere leiden müssen, um die Profitgier des Menschen zu stillen. Nicht nur der Klimawandel macht den Elefantenherden zu schaffen, auch der Mensch beschneidet immer mehr die Habitate der sanften grauen Riesen und macht ihren Lebensraum sich Untertan.

Und doch gibt es immer wieder wundervolle Aufnahmen, die mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Vorwitzige Jungtiere, die miteinander raufen, ein junger Elefant, der sich erfolgreich hinter eine Busch versteckt oder zwei Asiatische Elefanten, die Rüssel an Rüssel einen innigen Moment genießen.

Das Buch eröffnet einen einzigartigen Einblick in das Leben der Elefanten und in ihre, uns teilweise verborgene Welt. Es ist Zeit umzudenken, denn wir können diese sanften Tiere nur beschützen und ihre Art bewahren, wenn wir sie respektieren.


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Veröffentlicht am 03.06.2023

Schmecken nach Zuhause, einer liebevollen Umarmung und machen glücklich

Heimat-Marmeladen
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"Heimat-Marmeladen von Andreas Buhl weckt Kindheitserinnerungen, ist sinnlich, modern und dabei regional, saisonal und einfach nur lecker. Eine Rezeptsammlung mit 150 Anregungen für Marmeladen und Gelees, ...

"Heimat-Marmeladen von Andreas Buhl weckt Kindheitserinnerungen, ist sinnlich, modern und dabei regional, saisonal und einfach nur lecker. Eine Rezeptsammlung mit 150 Anregungen für Marmeladen und Gelees, die nur mit Zutaten aus der Heimat auskommen und dadurch nach Heimkommen, liebevoller Umarmung und ganz viel Liebe schmecken.

Rezepte, die mit frischem Obst aus dem Garten, Kräutern und Wildfrüchten, aber auch mit Gemüse zu leckeren Schlemmereien werden und den Frühstückstisch in einen Marmeladen-Schlaraffenland verwandeln. Wer keine Angst vorm Schnibbeln, Entfernen der Kerne oder Gemüse putzen hat, der ist hier genau richtig und findet sich schnell in der Küche wieder, um die wirklich leicht verständlichen Zubereitungsanleitungen, mitunter sehr Zeit aufwendigen Anregungen in die Tat umzusetzen.

Da tanzen wundervolle Genüsse im Glas und versetzen die Geschmacksknospen in Hochstimmung. Erdbeeren mit Prosecco (schmeckt herrlich), Kirsch-Espresso-Gelee (für Morgenmuffelchen), Rhabarber mit Hollerblüte (aktuell der Renner auf dem Frühstückstisch) Elfengruß, Hessen-Flirt, Dirndl-Gelee oder Bratapfel - hier geraten kleine und große Schleckermäulchen ins Träumen und können sich gar nicht entscheiden, welcher Fruchtaufstrich als erstes auf dem knusprigen Sonntagsbrötchen geschlemmt wird.

Alle im Buch befindlichen Rezeptideen lassen mein kleines Süßfrühstücker:innenherz höherschlagen , denn die Marmeladen und Gelees sind ideen- und variantenreich, voller Geschmack und kleinen Raffinessen.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Begraben, aber nicht vergessen (Barbara Fleischer)

Auf stillen Wegen
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Friedhöfe sind Orte der Ruhe, der Trauer und der vielen Geschichten, die oftmals unerzählt bleiben. Sie sind Begegnungsstätten für Trauernde und letzte Ruhe für die Toten. Orte voller Leben, mit wunderschönen ...

Friedhöfe sind Orte der Ruhe, der Trauer und der vielen Geschichten, die oftmals unerzählt bleiben. Sie sind Begegnungsstätten für Trauernde und letzte Ruhe für die Toten. Orte voller Leben, mit wunderschönen Parks und eindrucksvollen Grabmälern, die zum Verweilen, Nachdenken und Sinnieren einladen.

Zusammengefasst im Buch "Auf stillen Wegen" lädt Bernd Zillich Interessierte zu 22 Spaziergängen ein, die zu idyllischen kleine Plätzen, imposanten Denkmälern und ausgefallen Grabstätten führen und die Friedhofs- & Bestattungskultur näher erläutern. Zwischen Sargpflicht, Liegezeiten und Bestattungsritualen anderer Religionen und Kulturen findet sich Lesenswertes und Wissenswertes.

Mausoleen, kunstvoll geschmiedete Grabkreuze, schlichte Gedenkstätten, individuelle Grabmale oder die letzte Ruhestätte unter einem dichten Blätterdach - auf Münchens Friedhöfen gibt es viel zu entdecken. Neben bekannten Persönlichkeiten wie Rudolf Mooshammer, Helmut Fischer, Joopi Heesters, Michael Ende, Geschwister Scholl, Vera Brühne, Leni Riefenstahl oder Anna Wimschneider liegen auch die Bürger:innen Münchens, deren (Lebens-)Geschichten für immer verloren sind, da sie niemand erzählt oder aufgeschrieben hat.

Beklemmende Augenblicke an der Gedenkstätte für ungeborene Kinder, am Mahnmal des Todesmarsches oder an den schlichten Grabkreuzen der Geschwister Scholl wechseln sich mit fast schon melancholischen Momenten am Grab von Michel Ende, Pierre Brice oder Ruth Leuwerick ab.

Prachtvolle Bauten, modernes Design oder wildromantischer Garten - die Friedhöfe Münchens sind so vielfältig wie die Stadtgeschichte und daher auf jeden Fall einen Spaziergang wert.



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