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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2023

Spannender Überwachungsthriller

Going Zero
1

„Going Zero“ ist ein dystopischer Thriller des in London lebenden Autors Anthony McCarten.

FUSION ist ein neues Überwachungsprogramm, dessen Beta Version der Social-Media-Mogul Cy Baxter gemeinsam mit ...

„Going Zero“ ist ein dystopischer Thriller des in London lebenden Autors Anthony McCarten.

FUSION ist ein neues Überwachungsprogramm, dessen Beta Version der Social-Media-Mogul Cy Baxter gemeinsam mit den US-Geheimdiensten an zehn willkürlich ausgewählten Teilnehmern testen will. Das Programm erstellt Profile wodurch es die Handlungen der zu Überwachenden voraussehen kann. Wem es gelingt diesem 30 Tage zu entgehen, dem gehören 3 Millionen Dollar.
Die eine Hälfte der Testpersonen sind Profis und die andere besteht aus ganz normalen Bürger. Unter ihnen ist Kaitlyn Day, eine junge Bibliothekarin aus Boston, die bei der Jagd auf sich für Überraschungen sorgt.

Mit seinem Schreibstil erzeugt Anthony McCarten Spannung und das Tempo ist durchgehend hoch. Er gibt interessante Einblicke in Überwachungsmethoden, die dabei erschreckend real werden.

Abgesehen von Kaitlyn, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgt, bekommt man zu den anderen Teilnehmern nur wenig Zugang, da sie schnell aufgespürt und geschnappt werden.
Kaitlyns Anliegen ist brisant, aber sie ist gut und sie fordert Cy heraus, der unverhältnismäßig und erschreckend reagiert.

„Going Zero“ ist ein packender, fesselnder und - hoffentlich - dystopischer Thriller in dem es um globale Überwachung und Datenschutz geht und der mir beste Unterhaltung geboten hat.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

J-Pop-Fankultur

Idol in Flammen
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„Idol in Flammen“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Rin Usami.

Akari schwärmt für Masaki einem Mitglied einer angesagten japanischen Popgruppe. Ihre Schwärmerei geht allerdings ...

„Idol in Flammen“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Rin Usami.

Akari schwärmt für Masaki einem Mitglied einer angesagten japanischen Popgruppe. Ihre Schwärmerei geht allerdings weit über das normale Maß hinaus. Sie ist regelrecht besessen von Masaki und arbeitet nur stundenweise, um Geld für Merchandising zu verdienen. Akari schreibt einen Blog, um ihre Leidenschaft mit anderen Fans zu teilen.
Kurz zusammengefasst: Sie richtet ihr Leben nach Masaki aus.
Als sich nun in den Medien verbreitet, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, kämpft Akari verbissen darum, seine Unschuld zu beweisen.
Obwohl sich bei Akari alles um ihr Idol dreht, hat sie auch eine Familie, die sich um sie sorgt und möchte, dass sie an ihre Zukunft denkt und eine Ausbildung beginnt.

Ich hätte nicht gedacht, dass es Rin Usami gelingen würde, mir einen fanatischen Fan so nahe zu bringen. Aber sie schildert die Situation von Akari so gelungen, dass ich ihre Aktivitäten und Abhängigkeit nachvollziehbar fand.

Es geht in diesem Buch aber um weit mehr als nur um Fanatismus. Es ist auch gesellschaftskritisch und thematisiert psychische Probleme. Darüber hinaus werden die Macht der sozialen Medien, der Leistungsdruck in der Gesellschaft und die Schwächen sowie die Geldgier der Musikindustrie deutlich.

Akari fühlt sich von ihrer Familie unverstanden und unter Druck gesetzt. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass ihre Eltern sich eine Ausbildung für sie wünschen und dass sie ihr Leben in den Griff bekommt.

Leider zeigt das Buch nur ein kleines Teilstück aus Akaris Leben und endet ziemlich abrupt.
Dennoch gibt es einen interessanten Einblick in die japanische Popkultur, die Musikindustrie und das Leben der fanatischen Fans.

Den unaufgeregten Schreibstil, der im starken Kontrast zu der Aufregung und dem Hype der Fans steht, fand ich sehr angenehm und er hat mir hier gut gefallen.

Die gerade mal 128 Seiten sind schnell gelesen und für mich war dies ein interessanter Einblick in die Welt der Fankultur des J-Pops, den ich empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Autobiografie einer außergewöhnlichen Frau

Die Zeitreisende
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„Die Zeitreisende: Zwischen Gestern und Morgen“ ist die Autobiografie der Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Künstlerin und Mutter Ute Lemper.

Aber schon beim Lesen des Prologs wurde mir klar, diese ...

„Die Zeitreisende: Zwischen Gestern und Morgen“ ist die Autobiografie der Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Künstlerin und Mutter Ute Lemper.

Aber schon beim Lesen des Prologs wurde mir klar, diese Frau kann auch unglaublich gut schreiben. Ihre Sätze sind gehaltvoll - so wie es ihr Leben - und jedes Wort scheint wohlüberlegt. Obwohl mir schon vor dem Lesen ihrer Autobiografie klar war, dass sie ein außergewöhnliches Leben geführt hat, bleibt sie bescheiden:

„Ich bin nicht außergewöhnlich, sondern lebe, lache und weine, wie alle anderen.“

Sie hat einen klaren Blick auf die Welt und ihr Leben, das macht sie einfach sehr sympathisch.

„30 Jahre gefüllt mit harter Arbeit und vielen Wunden, aber vielen Weltwundern.“

Auch die Art, wie sie über ihre Kinder spricht, ihre Geburt als ein emotionales Erdbeben im Herzen beschreibt, macht sie zu einer nahbaren und herzlichen Person.

Im Anschluss beginnt sie chronologisch ihr Leben darzustellen.
Sie erzählt Anekdoten, teilt Privates und von ihrer Karriere berichtet von ihren Höhen und Tiefen, macht dadurch eine Zeitreise zu sich selbst. Dabei tauchen nicht nur so einige bekannte Namen auf, sondern es wird auch deutlich welchen Einfluss das Weltgeschehen auf ihr Leben hatte.
Fotos aus verschiedensten Zeitabschnitten runden die Autobiografie dieser Ikone gelungen ab.

Das Buch ist sicherlich nicht nur für Fans der Künstlerin lesenswert, sondern auch für Leser, die eine starke Frau näher kennenlernen möchten, gut geeignet.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Drei Generationen - eine WG

Unsere Stimmen bei Nacht
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„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist ein aus dem Leben gegriffener Roman mit interessanten Charakteren der Autorin und Lektorin Franziska Fischer.

Gloria und Herbert Sabrowski leben in einer Villa aus dem ...

„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist ein aus dem Leben gegriffener Roman mit interessanten Charakteren der Autorin und Lektorin Franziska Fischer.

Gloria und Herbert Sabrowski leben in einer Villa aus dem 19. Jahrhundert in Berlin. Nachdem ihre Kinder das Elternhaus verlassen haben, nehmen sie vier Untermieter auf.
Mit ihnen leben dort der Rentner Herbert, der ein Antiquariat betreibt, Gregor – ein Chemieprofessor – mit seiner Tochter Alissa, der Student Jay und als letztes ist Lou hinzugekommen.
Lou ist bereits Mitte dreißig und bisher eher ziellos durch ihr Leben gestreift.

Die Charaktere haben nichts gemeinsam, es ist ein wild zusammengewürfelter Haufen - jeder hat seine eigenen Probleme, seine eigene Vergangenheit und Geschichte - der gemeinsam in der Villa lebt.
Obwohl es keine großen Vereinbarungen gibt, funktioniert das erstaunlich gut. Gloria fühlt sich für den Haushalt zuständig, was bis zu dem Einzug von Lou alle gerne annehmen. Durch Lou wird es in der WG lebendig und das besonders bei zufälligen Gesprächen in der Nacht.

Der Schreibstil von Franziska Fischer ist ruhig und leicht zu lesen. Sie erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die aber authentisch ist und direkt aus dem Leben gegriffen sein könnte. Ihre Charaktere sind eigen, aber sympathisch.

Was mir hier besonders gut gefällt ist, dass das Cover, der Titel und der Inhalt absolut stimmig sind. Um diesen Zusammenhang zu verstehen, kann ich nur empfehlen das Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Violater - die Entstehungsgeschichte zum Album und mehr

Halo
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In „Halo: Die Geschichte hinter Depeche Modes Albumklassiker Violator“ berichten die beiden Autoren und Super-Fans Kevin May und David McElroy über die Entstehung des Albums Violater. Es ist bereits das ...

In „Halo: Die Geschichte hinter Depeche Modes Albumklassiker Violator“ berichten die beiden Autoren und Super-Fans Kevin May und David McElroy über die Entstehung des Albums Violater. Es ist bereits das siebte Album der britischen Synthie-Pop-Band, die auch zuvor schon großen Erfolg mit ihrer Musik hatte. Aber mit „Violater“ erreichen sie den Höhepunkt ihrer Musikgeschichte. Es ist der erfolgreichste Longplayer der Band.

Wer nun gerne mehr über die Geschichte zum Album erfahren möchte, der liegt mit diesem Buch genau richtig. Es gibt interessante und wissenswerte Details aus einer neuen Perspektive. Hier kommen die Fans ihren Musikern Martin Gore, Dave Gahan, Andy Fletcher und Alan Wilder ganz nahe.

Das Buch besteht aus Interviews, Gesprächen mit den Produzenten, Studiomusikern und Cover-Designern, schwarz-weiß Fotografien im typischen Stil der 1990er Jahre und Hintergrundinformationen. Alles liest sich leicht und abwechslungsreich.

Abschließend gibt es einen beeindruckend, dichten Zeitplan vom 18. Juni 1988 bis zum 27. November 1990, der mich staunen ließ.

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