Cover-Bild Das Café unter den Linden
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 14.07.2017
  • ISBN: 9783746632940
Joan Weng

Das Café unter den Linden

Roman

Was nützt die Liebe in Gedanken? Frühling 1925: Als Fritzi in Berlin ankommt, bringt sie nicht mehr mit als ein gebrochenes Herz, eine Reiseschreibmaschine und einen Traum: bei der UFA Drehbücher schreiben. In der schillernden Metropole findet sie sich schnell in einem Kreis von Malern, Schriftstellern und Musikern wieder, die das Leben und die Kunst feiern. Und dann trifft sie einen Mann, der alles für immer verändern wird. In einem Café unter den Linden … »Mit viel Flair des Berlin der Zwanziger Jahre. Ein Buch zum Genießen.« Ulrike Renk

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2017

Ein Roman, so schillernd, wie das Berlin der Zwanziger Jahre

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Das Café unter den Linden
von Joan Weng
erschienen als Aufbau Taschenbuch 
der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
ISBN 978-3-7466-3294-0

Klappentext
Frühling 1925: Als Fritzi in Berlin ankommt, bringt sie nicht ...

Das Café unter den Linden
von Joan Weng
erschienen als Aufbau Taschenbuch 
der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
ISBN 978-3-7466-3294-0

Klappentext
Frühling 1925: Als Fritzi in Berlin ankommt, bringt sie nicht mehr mit, als ein gebrochenes Herz, eine Reiseschreibmaschine und einen Traum: bei der UFA Drehbücher schreiben. In der schillernden Metropole findet sie sich schnell in einem Kreis von Malern, Schriftstellern und Musikern wieder, die das Leben und die Kunst feiern. Und dann trifft sie einen Mann, der alles für immer verändern wird. In einem Café unter den Linden ...

Cover
Bereits das Cover entführt mich in die richtige Zeit: die 20er Jahre! Ist der Hintergrund schlicht grau gehalten, kommen die beiden Damen auf dem Cover mit ihrer Kleidung in den Farben rosé, grün und verschiedenen Blautönen wundervoll zur Geltung. Die Schrift ist pink und schnörkellos, so dass den beiden Frauen der Erfolg des Hinguckers bleibt. Der Titel ist durch die Farbgestaltung und Größe der schlichten Buchstaben dennoch einprägsam.  

Die Charaktere
Die Hauptperson in dem Roman ist die junge Fritzi. Nach dem Verlust der Eltern und der Trennung von ihrem Verlobten reist sie aus der Provinz in das schillernde Berlin. Sie wünscht sich, nicht mehr das junge Mädel vom Lande zu sein, sondern bald auch mit "makellosen Seidenstrumpfbeinen und dauergewelltem Bubikopf" durch die Straßen und Cafés Berlin zu ziehen. 
Die erste Hürde die sie dabei nehmen muss, ist den Grafen von Keller dazu zu bewegen, seine Memoiren zu schreiben - und sie dafür als Tippfräulein zu engagieren.

Der Graf von Keller - später dann als Hans bekannt - ist die nächste wichtige Person in dem Roman. Zeigt er Fritzi zunächst seine spröde, kalte Seite und verwehrt ihr Job und Unterkunft, so ist er - nach dem Verlust seines Tippfräuleins - letztlich doch geneigt, Fritzi zu beschäftigen.

Meine Meinung
Glücklich, das Buch mit dem wundervollen Cover in den Händen zu halten, konnte ich es nach dem Lesen der ersten Zeilen bereits nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin beschreibt sämtliche Charaktere mit einer wahren Liebe zum Detail, so dass ich schnell in die Geschichte und zu den persönlichen Wünschen und Nöten der einzelnen, zwischen den Zeilen zum Leben erwachten, Personen gelange. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Auch der Humor kommt in diesem Roman nicht zu kurz und an einigen Stellen im Buch muss ich laut und herzlich lachen. Zudem ist die Geschichte auch sprachlich im Stil der 20er Jahre gehalten, so dass ich oftmals Schmunzeln musste.
"Das Café unter den Linden" zu lesen, war für mich eine wirkliche Auszeit. Kaum hatte ich das Buch zu Ende gelesen, begann ich erneut in die Geschichte einzutauchen.
Fritzi ist ganz einfach herzerfrischend und ich habe sie gleich in mein Herz geschlossen!  
 
Fazit
"Das Café unter den Linden" ... 
Für diesen Roman: fünf Sterne plus!
Der Roman nutzt historische Details, ohne den Lesegenuss einer Romanze zu beschweren.
Ich steige jederzeit gern mit Fritzi aus und tauche ein ins Berlin der 20er Jahre.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Wer wollte nicht schon mal in eine andere Zeit eintauchen!?

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Wenn du einmal in die zwanziger Jahre reinschnuppern möchtest, ist „Das Café unter den Linden“ von Joan Weng genau das Richtige für dich. Du begibst dich mit Fritzi nach Berlin. Es ist 1925. Nachdem sie ...

Wenn du einmal in die zwanziger Jahre reinschnuppern möchtest, ist „Das Café unter den Linden“ von Joan Weng genau das Richtige für dich. Du begibst dich mit Fritzi nach Berlin. Es ist 1925. Nachdem sie enttäuscht von der Liebe einen Neuanfang in Berlin wagen möchte, versucht sie ihr Glück mit Drehbücher schreiben.
Dafür benötigt sie zu aller erst einen Job und eine Unterkunft. Sie fängt als Tippfräulein bei dem Grafen Hans von Keller an, unter dem ihr eigener Vater schon im Krieg gedient hat. Wer ist dieser mysteriöse Graf?


Fritzi ist eine eher schüchterne junge Frau mit gebrochenem Herzen. Sie hat ihre eigenen Träume, erkennt aber schnell, dass nicht alle Menschen etwas gutes im Sinn haben. In dem Roman entwickelt sich Fritzi weiter und wird zu einer selbstbewussten jungen Dame, die nicht nur von ihren Träumen leben möchte, sondern konkrete Vorstellungen von ihrem Leben hat und diese auch verwirklichen möchte.
Im „Café unter den Linden“ trifft man auf viele interessante Charaktere.


Joan Weng schafft es den Leser durch tolle Dialoge, eine angepasste Ausdrucksweise und einer bildhaften Sprache, in die 20er Jahre zu versetzen. Ich hatte das Gefühl vor Ort zu sein.


Ein toller Roman, der zum Lachen, Träumen und Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Wieder ein Highlight der Autorin

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Joan Weng kannte ich bereits als tolle Schriftstellerin von 20er-Jahre-Krimis, die für mich eher Gesellschaftsromane waren. Die Autorin schafft es einzigartig, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und mit ...

Joan Weng kannte ich bereits als tolle Schriftstellerin von 20er-Jahre-Krimis, die für mich eher Gesellschaftsromane waren. Die Autorin schafft es einzigartig, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und mit Witz und Humor auch Missstände nicht zu verschleiern.
"Das Café unter den Linden" erscheint daher erstmal ein Genre-Wechsel zu sein, aber nein: Joan Weng bleibt sich treu! Ja, der Roman beinhaltet auch eine Liebesgeschichte und Tote gibt es hier nur in der Zeitung, aber erneut bin ich mit der Autorin in die 20er Jahre gereist und hatte unglaublich viel Spaß dort.
Über die Geschichte möchte ich gar nicht zu viel verraten, aber glaubt mir: Fritzi ist super und auch Hans hat mein Herz erobert! Ich hatte sehr viel Spaß mit den beiden und den anderen liebenswerten Nebencharakteren - schade, dass das Buch so schnell durchgelesen ist!
Ein kleines Fünkchen Wehmut bleibt zurück, denn ich hätte mir am Ende dann doch noch etwas mehr Ernst und auch Bezug zu Hans' Kriegserlebnissen gewünscht. Letztendlich kann man aber nicht immer alles haben und da ich bereits weiß, dass die Autorin auch ernstere Töne anschlagen kann, habe ich mich durch diesen locker-leichten Roman bestens unterhalten gefühlt :) Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 06.08.2017

Lesehighlight!

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1925: Fritzi hat es aus der schwäbischen Provinz nach Berlin verschlagen, kaum angekommen, wird sie schon bestohlen: Alle Ersparnisse sind weg. Gut, dass sie noch ihre Schreibmaschine hat, mit der sie ...

1925: Fritzi hat es aus der schwäbischen Provinz nach Berlin verschlagen, kaum angekommen, wird sie schon bestohlen: Alle Ersparnisse sind weg. Gut, dass sie noch ihre Schreibmaschine hat, mit der sie sich bei Graf Hans von Keller, unter dem ihr Vater im Krieg gedient hatte, als Tippfräulein bewerben möchte. Der Graf ist zwar ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte, aber immerhin hat sie erst einmal eine Unterkunft …

Wenn Joan Weng den Leser mit ins Berlin der Zwanzigerjahre nimmt, erwartet diesen viel Atmosphäre, einiges an Humor, eine ganze Reihe interessanter, manchmal skurriler, oft liebenswerter Typen und sehr gute Unterhaltung. Das hat sie mit ihren beiden Krimis aus jener Zeit bereits bewiesen und das schafft sie auch hier wieder.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Charaktere, die man bereits aus den Krimis kennt, hier in Nebenrollen auftreten oder zumindest erwähnt werden – das fühlt sich ein bisschen wie Heimkommen an, und gibt dem Ganzen noch einiges mehr an Atmosphäre. Für den Leser, der die beiden vorherigen Romane bereits kennt, ist das ein kleiner Bonus, aber auch ohne das wird man viel Freude an dem Roman haben – und man kann es dann ja umgekehrt machen, die beiden anderen Romane hinterher lesen (ich kann mir gut vorstellen, dass man nach der Lektüre diesen Romans große Lust darauf haben wird.).

Wie bereits erwähnt, sind ein großes Plus des Romans die liebevoll gestalteten Charaktere. Das fängt bereits mit Fritzi an, die zunächst etwas naiv wirkt, sich später als kluge, gewitzte Frau herausstellt, die Herz und Verstand am rechten Fleck hat. Oder der Graf, der sich mit Künstlern umgibt und immer etwas melancholisch wirkt, Rosa und Wlad, das schwule Pärchen, bei dem Fritzi unterkommt, sehr sympathisch und Künstler durch und durch, Inge, mit der sich Fritzi anfreundet, die so gerne Schauspielerin werden möchte, es aber höchstens zur Statistin schafft, und viele Nebenfiguren, wie Viktor Klingenberg, bei dessen Vernissage die Exponate in einem Nebenzimmer versteckt werden, damit sie die Stimmung der Feier nicht kaputt machen und so weiter und so fort – man muss sie einfach alle mögen und würde sie am liebsten „in echt“ kennen lernen.

Wie bereits erwähnt, ist der Roman wieder sehr atmosphärisch, die Stimmung ist fast greifbar. Wunderbar fand ich eine Szene, in der beschrieben wird, wie der Gesang eines anderen Charakters auf Fritzi wirkt. Die Sprache ist schön der Zeit angepasst, wodurch sich Atmosphäre und Authentizität noch erhöhen..

Ein bisschen schade finde ich zwar, dass das Café unter den Linden dann doch nicht die Rolle spielte, wie erwartet, man trifft sich zwar mal dort, es wird auch öfter erwähnt, ist aber nicht zentral. Andererseits ist das, bei dieser wunderbaren Geschichte, sehr gut zu verschmerzen.

Bereits mit der ersten Seite hatte mich der Roman wieder gepackt und ich mochte ihn nur ungern aus der Hand legen. Es liest sich einfach gut und unterhält noch besser. Ich hoffe sehr, Fritzi, Hans und die anderen einmal wieder zu treffen, schön wäre eine Fortsetzung des Romans, aber auch ein Wiedersehen als Nebenfiguren würde mir gefallen. Spätestens mit diesem dritten Roman hat es die Autorin in die Riege meiner Lieblingsautoren geschafft, ich kann den nächsten Roman kaum erwarten. Diesen hier empfehle ich uneingeschränkt und vergebe sehr gerne die Höchstpunktzahl.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Das Cafe unter den Linden

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Schon das Buchcover finde ich total extravagant. Die beiden jungen Damen in Seidenstrümpfen. Die roary twenties eben. Bubikopf, Charlston, Zigaretten mit Spitze, Jazz, Und die Metropole Berlin, die UFA, ...

Schon das Buchcover finde ich total extravagant. Die beiden jungen Damen in Seidenstrümpfen. Die roary twenties eben. Bubikopf, Charlston, Zigaretten mit Spitze, Jazz, Und die Metropole Berlin, die UFA, die Künsterkolonien, KADEWE. Der Leser findet sich in den Straßen des alten Berlin und sitzt im Cafe unter den Linden. Hier herrscht das freie Leben, hier sind die Röcke kürzer, hier ist die Liebe komplikationsloser. Fritzis Vater ist tot, ihr Verlobter hat sie verlassen und wegen eines Krippenspiels von den Leuten verpönt, verläßt sie das kleine Dorf in Süddeutschland. Sie har nur ihre Schreibmaschine und ein Empfehlungsschreiben als Tippmamsell für den Grafen von Keller in der Tasche, Doch kaum in Berlin angekommen, wird ihr die Geldbörse gestohlen und der Graf braucht keine Schreibkraft. Da die trifft sie auf Rosa und Wlad, einem Homopärchen. Die nehmen sie in ihrem Gartenhäuschen auf, das neben der alten Villa steht. Und dann erleben wir haargenau, wie aus dem Landei Fritzi eine selbstbewußte junge Berlinerin wird.  Die Autorin beschreibt ihre Figuren derart lebensnah, dass der Leser glaubt, diese Menschen selbst zu kennen. Da ist Inge, aus ärmlichen Verhältnissen, die ihren Weg nie aufgibt, Schauspielerin zu werden. Der künstlerische Herr Schmitt, der auch im tiefsten Winter nur barfuß läuft. Der schöne jüdische Sänger, dem alle Frauen verfallen sind und dann Graf Hans von Keller selbst, ein Künstler, ein Literat, der nur für seine Kunst lebt und finanziell mehr als beschränkt haushaltet. Es gibt einige Beziehungsdramen, wir bekommen Einblick in die verschiedenen Künstlerleben. Überall ist das Geld knapp, doch die Leute sind eben Lebenskünstler, die zu beneiden sind. Sie leben im heute und machen sich um morgen keine Sorgen. Das Ende des Buches ist mehr als zufriedenstellend. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, dann kann man damit gar nicht mehr aufhören. Die Autorin schreibt in einem gut zu lesenden, spritzigen Stil, viele Episoden sind einfach so hervorragend dargestellt, dass der Leser darüber lachen muß. Ich kann und muß alle Punkte für das Buch geben. Gerne hätte ich eine Fortsetzung, denn das bunte Völkchen ist mir sehr ans Herz gewachsen. Tolle Leistung von Joan Weng.