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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2023

Herzzerreißend, intensiv und dramatisch

Westwell - Bright & Dark
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Band 1 der Westwell Reihe von Lena Kiefer liegt schon einige Zeit zurück, aber endlich ging es mit Band 2 weiter und ich hab mich so dermaßen darauf gefreut.
Bevor ihr Band 2 lest, holt euch direkt Band ...

Band 1 der Westwell Reihe von Lena Kiefer liegt schon einige Zeit zurück, aber endlich ging es mit Band 2 weiter und ich hab mich so dermaßen darauf gefreut.
Bevor ihr Band 2 lest, holt euch direkt Band 3. Denn Cliffhanger kann die gute Frau. Aber richtig.

Ihr Schreibstil ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft.
Auch hier erfahren wir wieder von beiden Protagonisten die Perspektiven. Ich liebe einfach die Dynamik zwischen Helena und Jess.
So zerbrechlich, so einzigartig und bittersüß.
Es ist wie ein verbotene Frucht, von der du nicht lassen kannst und die dir immer wieder zum Verhängnis wird.
Sie verwandeln ihre größte Schwäche in Stärke um und das ist einfach großartig.
Daneben hat mir auch Linc unglaublich gut gefallen.
Es gibt aber auch Charaktere, denen man gepflegt erstmal eins über den Schädel geben möchte. So intrigant, manipulativ und perfide. Arrogant und egoistisch. Da fällt einem nichts mehr zu ein. Mir ist buchstäblich die Kinnlade runtergeknallt.

Nach dem äußerst spannenden Prolog, war ich wieder direkt in der Story drin und ich hab es wieder so sehr geliebt.
Jess und Helena wurde förmlich ein Maulkorb verpasst, so hat hier nun jeder seine eigenen Prüfungen zu bestehen.
Dadurch, dass man in beide Gefühlswelten eintaucht, erlebt man es unsagbar intensiv.
Dabei kann man sich in beide Charaktere wunderbar hineinfühlen und es zerreißt einem das Herz.
Jeder kämpft gegen Einsamkeit, Verzweiflung und Verlorenheit an und es tut einfach weh, wie sie an ihrer Sehnsucht zugrunde gehen.
Aber hier geht es auch viel um die Hintergründe. Was enorm interessant und informativ ist. Denn plötzlich ist alles nicht mehr so, wie es scheint. Sondern es wird komplexer, tiefgreifender und abgründiger.

Lena Kiefer baut hier vor allem die psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekte gekonnt aus. Dadurch erblickt man mehr, als man eigentlich sollte.
Die Fassade bröckelt und was man dahinter erblickt, möchte man direkt wieder zumauern.
Dabei geht es hier vor allem um Macht, Kontrolle und das eigene Ansehen.
Menschliches Glück? Egal, das spielt nicht wirklich eine Rolle.
Und genau deshalb denke ich, es geht noch um viel mehr, als uns bewusst ist.
Und genau deswegen hab ich Panik davor, weil es alles auseinanderreißen und unwiderruflich verändern könnte.
Aber es geht auch darum, den eigenen Wert zu schätzen, für sich einzustehen und nicht einzuknicken, nur weil es andere sagen.
Das sind Aspekte ,die so unglaublich wichtig sind, wenn man sich selbst nicht verlieren möchte und das darf man auf gar keinen Fall.
Jess und Helena gingen mir einfach wieder so unglaublich nahe. Denn es passiert hier phasenweise wenig, aber trotzdem auch unglaublich viel. Und das schließt beide Familien ein und zwar in jeder nur erdenklichen Art und Weise.
Das Ende jedoch. Oh mein Gott, was war das bitte ??? Ich bin zerstört und muss direkt weiterlesen.
Eine der besten New Adult Reihen, die ich je gelesen habe.

Fazit:
Band 1 um Jess und Helena hat mir unglaublich gut gefallen.
Auch Band 2 hat mich förmlich auseinandergepflückt.
Herzzerreißend, intensiv und dramatisch.
Ich bin begeistert, weil sich diese Story so großartig und tiefgreifend weiterentwickelt und dabei so viel aufzeigt.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 30.05.2023

Eine witzige und herzerwärmende Geschichte mit ungeahnter Tiefe

Elternabend
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Bisher kannte ich nur die (Psych Thriller von Sebastian Fitzek. „Der erste letzte Tag“ hängt noch verloren im Sub fest. Umso gespannter war ich auf „Elternabend“.

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt ...

Bisher kannte ich nur die (Psych Thriller von Sebastian Fitzek. „Der erste letzte Tag“ hängt noch verloren im Sub fest. Umso gespannter war ich auf „Elternabend“.

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre absolut losgelöst, aber auch leicht melancholisch.
Sascha spielt hier mehr oder weniger die Hauptrolle, ich mochte ihn wahnsinnig gern.
Er war witzig, charmant und hatte doch auch Aspekte an sich, die ihn echter und gehaltvoller erscheinen ließen.
Auch die Nebencharaktere waren absolut erfrischend. Allen voran Christine, die man nie ganz durchschaut. Sie wandelt eher am Rande und trotzdem verliert man sie nie aus den Augen.
Die Kavallerie war etwas drüber dargestellt, aber absolut unterhaltsam und fremdschämend.
Witzig waren hier manche Nachnamen, wodurch alleine dadurch schon meine Mundwinkel immer wieder nach oben wanderten.

Der Einstieg fiel mir unfassbar leicht.
Stell dir vor, du bist auf einem Elternabend, hast aber gar kein Kind.
Allein, wie es dazu kam, ist schon unglaublich bahnbrechend. Denn Sascha hat keinen Schimmer, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommen soll. Stattdessen gerät er immer tiefer hinein.
Das Ganze ist unglaublich witzig und amüsant. Ich habe teilweise wirklich Tränen gelacht, weil es so viele Shame on me Momente gab und weil man sich unfassbar gut hineinfühlen konnte.
Das Programm ist gut durchgetaktet und zum Luft holen, geschweige denn zum Weglaufen gibt es keine Möglichkeit. Nie.
Sebastian Fitzek hat die erste Hälfte meisterhaft amüsant erzählt, ohne es ins Lächerliche zu ziehen und das ist wirklich eine Kunst.

Aber nur lustig geht eben auch nicht.
Er bindet wichtige und wirklich sensible Themen ein, die mich selbst auch nicht kalt gelassen haben. Denn wie oft werden wir damit konfrontiert und wie wichtig ist es, über eben diese auch zu sprechen.
In der zweiten Hälfte entwickelt es eine ungeahnte Tiefe und Tragweite, die ich so nicht erwartet habe und die mich doch das ein oder andere Mal schlucken ließ.
Dabei geht er tiefer auf die Charaktere ein und bringt dabei so viel Wärme und Feingefühl hervor. Dadurch wird es zerbrechlich und ja, auch einen Hauch melancholisch.
In meinen Augen hat Sebastian Fitzek hier etwas Großartiges zu Papier gebracht.
Es unterhält nicht nur extrem gut, es läutert und macht so viel klar.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Mit „Elternabend“ konnte mich Sebastian Fitzek auf jeder erdenklichen Ebene begeistern und sprachlos machen.
Eine witzige, herzerwärmende und berührende Geschichte, die nicht kalt lässt und zeigt, dass jeder seine eigene Geschichte hat und man nicht vorschnell urteilen sollte.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Atemberaubend, sinnlich und nervenaufreibend

DARK shadow CASTLE
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So lange mussten wir warten, aber endlich geht es in der Dark Castle Reihe von DC Odesza in die nächste Runde. Nie war ich gespannter darauf, wie viel härter, perfider und emotionaler es werden könnte, ...

So lange mussten wir warten, aber endlich geht es in der Dark Castle Reihe von DC Odesza in die nächste Runde. Nie war ich gespannter darauf, wie viel härter, perfider und emotionaler es werden könnte, als es ohnehin schon ist. Sobald es auf dem Reader lag, musste ich direkt loslegen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt ungemein fesselnd und bildhaft. Dazu ist die düstere, aber auch leicht melancholische Atmosphäre unglaublich perfekt gewählt.
Wie auch in den vorherigen Bänden, erfahren wir auch hier wieder verschiedene Perspektiven. Was verdammt clever ist, denn so erhaschen wir mehr als einen Blick auf die zentralen Charaktere, was sich dadurch noch mehr intensiviert und man zudem noch einiges mehr erfährt.
Madison ist wie gewohnt ungeheuer stark und mutig. Manchmal mehr, als gut für sie ist. Sie ist nicht nur ungeheuer clever, sondern auch loyal bis in den Tod. Was sich als elementare Konstante herauskristallisiert.
Und daneben hab ich diesmal ganz besonders Saturno geliebt. Er wird etwas mehr in den Fokus gehoben, wodurch man ihm auch auf menschlicher Ebene näherkommt und das hat mich wirklich fast zerstört. Er ist verletzlich, aber auch kalkuliert und einfach ein ganz besonderer Charakter.
Daneben kommen noch weitere Charaktere ins Spiel, die mir ungemein gut gefallen haben. Sie wandeln nicht nur am Rand, sondern kratzen an der Fassade und das unglaublich gut.

Nachdem der Cliffhanger im letzten Band richtig heftig war, geht es auch nervenaufreibend und absolut zerstörerisch weiter.
Dazu kommen neue Aspekte ins Spiel, die das Ganze ausweiten und dem großen Ganzen noch mehr Raum geben, es zudem auch undurchsichtiger, perfider und emotionaler machen.
Macht, Kontrolle und absolute Zerstörung auf jeder erdenklichen Ebene.
Madison behauptet sich stets auf spektakuläre Art und Weise. Ihr geht nie die Puste aus, was bemerkenswert ist.
Natürlich werden wir auch hier wieder mit expliziten und sinnlichen Szenen beglückt.
Aber es wird auch intensiver und feinfühliger. Es wird merklich an der Oberfläche gekratzt und endlich öffnen sie sich ein Stück weit.
Wodurch auch ein wenig Menschlichkeit und Schmerz durchblitzt. Was mir unglaublich gut gefallen hat. Nur ein gewisser Charakter trieb mich jedes Mal wieder zur Weißglut, er lernt es scheinbar nie.

In diesem Band wird klar, wie viel härter es ist, als üblicherweise. Es treibt hart an die Grenzen, lässt unmerklich schlucken. Ich kann nicht sagen, wie oft ich wütend, verletzt und schockiert war.
Aber daneben wird es durch den Humor und die Emotionen etwas weicher gemacht , was unglaublich gut tut.
Darüber hinaus ist es ungeheuer kraftvoll und intensiv, was hier geboten wird.
Es geht auch hier wieder um Machtkämpfe, die ein neues Level erreichen. Und wem man wirklich trauen kann, weiß man nie ganz.
Es stürmen so viele neue Erkenntnisse und Hürden auf einen ein, dass man oft nicht weiß, wo oben oder unten ist.
Das Blatt wendet sich immer wieder.
Die Wendungen sind unglaublich gut gemacht. Darüber hinaus macht es auch auf menschlicher Sicht unglaublich fertig.
Denn was bei jedem einzelnen unter der Oberfläche brodelt, zerreißt innerlich.
Aber das Ende? Diesen Cliffhanger hätte ich niemals kommen sehen.
Ich bin geplättet, am Ende und absolut zerstört.

Fazit:
Kann es noch besser, härter und intensiver werden? Oh ja, es kann. Definitiv.
Was DC Odesza mit dem dritten Band der Dark Castle Reihe eindeutig unter Beweis stellt.
Mich hat es wieder emotional gesehen absolut zerstört und dabei entwickelt sich die Story unglaublich weiter.
Ich bin sprachlos, aufgewühlt und erschüttert.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 27.05.2023

Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Auf „Going Back. Wo fing das Böse an?“von Gillian McAllister bin ich vor allem durch die positiven Meinungen dazu aufmerksam geworden. Aber es klang auch mal nach einem völlig anderen Thriller, der einen ...

Auf „Going Back. Wo fing das Böse an?“von Gillian McAllister bin ich vor allem durch die positiven Meinungen dazu aufmerksam geworden. Aber es klang auch mal nach einem völlig anderen Thriller, der einen faszinierenden Genremix innehat.

Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre ist sehr drückend und beklemmend gehalten.
Hierbei begleiten wir Jen und Ryan.
Jen ist eine sehr starke und selbstbewusste Protagonistin, nur leider weiß sie die wertvollen Momente im Leben nicht als solche zu betrachten. Vielmehr hat man das Gefühl, es gleitet an ihr vorüber, ohne dass sie es auch nur bemerkt.
Interessant sind die zwei Arten von Jen.
Die, die ihr Leben an sich vorüberziehen lässt. Und die, die fokussiert ist, emotional und verletzlich und gerade daraus ihre größte Stärke zieht.
Ryan ist ein Geheimnis durch und durch.
Zunächst noch voller Flausen im Kopf, ahnt er nicht, was sein Leben im Bruchteil einer Sekunde verändert.
Ich mochte vor allem Jen sehr gern, weil sie menschlich und trotzdem koordiniert agiert hat und dadurch nonstop in Atem hält.
Und obwohl man Ryan eigentlich sehr gut kennenlernt, so hat man das Gefühl, ihn nie wirklich zu kennen.
Auch die Nebencharaktere fügen sich sehr gut ein. Sie sind nicht allzu tiefgründig, was aber auch nicht notwendig ist.

Würdest du dein Leben beeinflussen, wenn du die Macht dazu hättest?
Aber welche Auswirkungen hätte das für dich und dein Leben?
Jens Leben zersplittert in einer Vielzahl von Komponenten, als ihr Sohn einen Mord verübt und ihr Dasein nur noch aus Schmerz zu bestehen scheint.
Einen Tag später bewegt sie sich rückwärts in ihrem Dasein.
Um diese Tat zu verhindern oder zu verstehen?
Ich muss zugeben, es ist faszinierend, wenn man die Möglichkeit hätte, sein Leben so zu beeinflussen. Aber was macht es mit einem selbst? Davor und Danach?
Für Jen kristallisieren sich gleich mehrere Dinge heraus. Wer ist sie und wie genau kennt sie ihr Umfeld wirklich?
Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Dinge man im Leben nicht sieht, die sich aber fatal auf alles auswirken können.
Und wer wird sie danach überhaupt noch sein? Und vor allem wird es überhaupt ein Danach geben?

Dieser Thriller hat eine unglaubliche Sogwirkung, obwohl er relativ ruhig ist, so konnte ich Ihn keinen Moment aus der Hand legen.
Dabei ist der Mord nur die Ausgangslage.
Vielmehr geht es darum, sein Leben mit all seinen Sinnen wahrzunehmen und zu analysieren.
Aber gerade auf dieser Ebene macht Jen einiges durch. Sie lernt Momente zu schätzen, aber auch zu hinterfragen.
Sie läuft nicht mehr blind durch die Gegend.
Und das macht eine ganze Menge mit ihr.
Es verstört und verängstigt sie gleichermaßen, aber trotzdem ist da so viel Schönes, dass sie festhalten möchte.
Dieser Thriller ist in meinen Augen unglaublich clever ausgearbeitet. Ein Verbrechen quasi rückwärts ablaufen zu lassen und dabei so unglaublich wichtige Aspekte mit einfließen zu lassen. Es ist einfach großartig und eröffnet zugleich so viele Möglichkeiten.
Dabei bindet die Autorin Themen ein, die so perfide und manipulativ sind, dass einem das Grauen in alle Glieder zieht. Es ist nicht mal die Intention dahinter, vielmehr ist es der schleichende Prozess, der immer weiter in die Abwärtsspirale führt und dem man hilflos ausgeliefert ist.

Bis fast zum Schluss war es sehr nervenaufreibend und intensiv. Dabei sind es keine extremen Wendungen, die dich aus der Starre lösen, in der du permanent festhängst.
Viel mehr passieren sie so gekonnt und richtig, dass man es wirklich verstehen und nachvollziehen kann.
Man erkennt aber auch, wie gefährlich eine ganz bestimmte Position im Leben ist.
Zeitreisen sind seit jeher faszinierend für mich. Gillian McAllister hebt es nochmal auf eine völlig neue Ebene und bindet es perfekt ein. Aber man sollte dabei nie vergessen, dass jede Tat auch ihre Nebenwirkungen hat, die man niemals, auch nur ansatzweise bedenken oder beeinflussen kann.
Insgesamt bin ich absolut begeistert.
Ein atmosphärischer Thriller, der dir zeigt, dass du nur ein Leben hast und es intensiv und mit all deinen Sinnen leben solltest.

Fazit:
Gillian McAllister hat mit „Going Back. Wo fing das Böse an?“ einen beeindruckenden und cleveren Genremix erschaffen, der mich unglaublich begeistert hat.
Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig.
Eine vielschichtige Geschichte, die die ganze Tragik erst nach und nach offenbart und dich vor die Frage stellt, wie gut du dein Umfeld wirklich kennst.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 22.05.2023

Kraftvoll, imposant und vielseitig

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Wenn es irgendwo um Engel geht, bin ich direkt dabei. Somit war „Ashblood: Die Herrin der Engel“ von Garth Nix einfach perfekt für mich. Als Sahnehäubchen obendrauf mit Musketiervibes. Liebe ich.
Doch ...

Wenn es irgendwo um Engel geht, bin ich direkt dabei. Somit war „Ashblood: Die Herrin der Engel“ von Garth Nix einfach perfekt für mich. Als Sahnehäubchen obendrauf mit Musketiervibes. Liebe ich.
Doch kann dieser Roman auch als Einzelband funktionieren?
Ich hatte berechtigterweise diesbezüglich meine Zweifel, zumal diese Story wirklich gewaltig ist. Aber meine Sorge war völlig umsonst, ich habe es einfach nur geliebt.
Warum, ist mir selbst nicht ganz klar.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und atmosphärisch. Ich mochte die Dunkelheit, die versteckte Emotionsgewalt und die tiefgreifenden Elemente unglaublich gern.
Man bekommt es hier mit einigen Charakteren zu tun. Wovon mir wohl die Namen wohl am meisten Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich konnte mir sie schlichtweg nie merken. Bis auf die Engelsmagierin Liliath, dabei ist dieser Name auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Aber sie hat eine sehr elementare Rolle und gerade dieser Umstand hat mich unglaublich fasziniert. Zudem geht sie nicht gerade zimperlich mit ihren Untertanen um,was schon ziemlich heftig war. Wie skrupellos und gleichzeitig galant sie agiert hat, war schockierend und großartig zugleich.
Bezüglich ihrer Vergangenheit hätte man jedoch etwas mehr herausholen können, das war mir schlichtweg zu wenig.
Die Charaktere selbst sind sehr interessant und vielseitig gestaltet. Sie wuchsen schnell ans Herz, wodurch man sehr mitgefiebert hat.
Die Perspektiven wechseln immer wieder, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.

Der Einstieg fiel mir gar nicht mal so leicht. Es ist wahnsinnig viel auf mich eingestürmt und ich musste es erst mal sortieren.
Doch danach hab ich mich mitten ins Getümmel gestürzt, ganz Musketier-like.
Es geht sehr rasant zu. Denn die Bedrohung ist real.
Zudem treffen hier vier Menschen aufeinander, die einiges durchzustehen haben. Simeon, Henri, Agnez und Dorothea haben keine Ahnung, worauf sie sich hier einlassen und was das Ganze noch mit ihnen machen wird. Sie wachsen daran und über sich hinaus und gerade diese Entwicklung ist großartig.
Das Ganze spielt in längst vergangenen Zeiten. Ein Jahr wird nicht genannt, aber ich gehe vom 18. Jahrhundert aus. Ich kann mich aber auch täuschen.
Interessant war hier vor allem die Geschichte um die Aschblut Plage, die enorm tiefgreifend geschildert wurde.
Es entbrennt ein großer Kampf, denn Liliath ,die ihren eigenen Plan verfolgt, muss aufgehalten werden.
Und obwohl man denkt, diese Story würde geradlinig verlaufen, tut sie das eben nicht.
Intrigen, Kämpfe, Manipulationen.
Ich war förmlich im Himmel. Es war so rasant und kraftvoll, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Mir schwirrt noch immer der Kopf von den ganzen Eindrücken.
Dem Autor gelingt es gekonnt, Wendungen einzubringen, die ich so einfach überhaupt einfach gar nicht erwartet habe.
Absolut gelungen. Ich hatte definitiv meinen Spaß. Hier hat einfach alles gepasst.

Fazit:
Garth Nix hat eine ganz eigene Art für Dramatik, Spannung und Emotionalität zu sorgen.
„Ashblood: die Herrin der Engel“ hat mich rundum begeistert.
Kraftvoll, imposant und vielseitig.
Genau das, was ich mir erhofft hatte.
Wer es gern rasant und actionreich mag und auch Wert auf Emotionen legt, ist hier definitiv richtig.