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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2023

Eine berührende Geschichte, die bleibt

The Love we feel
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THE LOVE WE FEEL ist der dritte Band der Fandom-Reihe von Olivia Dade rund um die Schauspieler des Gods of The Gates-Universums. Was die Reihe besonders macht, ist die Tatsache, dass die ProtagonistInnen ...

THE LOVE WE FEEL ist der dritte Band der Fandom-Reihe von Olivia Dade rund um die Schauspieler des Gods of The Gates-Universums. Was die Reihe besonders macht, ist die Tatsache, dass die ProtagonistInnen dick sind. Eigentlich gehe ich mit der Bezeichnung „dick“ immer sehr vorsichtig um. Aber dieses Buch erinnert einmal mehr daran, dass „dick“ einfach ein Adjektiv und keine Beleidigung ist. Zudem macht dieses Buch aus, dass es zwar von dicken Protagonisten handelt, dies aber nicht den ganzen Charakter und die Thematik des Buches ausmacht. Denn darum geht es in dem Roman:

Es ist nichts Verwerfliches daran, dass Peter und Maria ein One-Night-Stand haben. Es ist eine akzeptable Entscheidung von Maria, dass sie Peter danach ohne ein Wort verlässt, schließlich war es ja nur ein One-Night-Stand. Es ist schade, dass sie Peter damit (unwissentlich) sehr verletzt. Aber das wirklich Problematische an der Situation ist, dass dieses One-Night-Stand nicht das einzige bleiben wird, was die beiden verbindet. Bald schon werden sie als Hauptdarsteller der Gods of the Gates-Serie gecastet. Bald schon sitzen sie für Jahre zusammen mit einer kleinen Crew auf einer irischen Mini-Insel fest. Was problematisch ist, denn Peter ist verletzt. Und Maria hatte nie vor ihn zu verletzen – weil sie ihn eigentlich gar nicht ohne ein Wort zurücklassen wollte …

Von der Fandom-Reihe habe ich bereits den ersten Band gelesen und sehr gemocht. Der zweite Band hat mich thematisch nicht so interessiert (wobei ich nun überlege, ihn doch noch zu lesen). Jedenfalls würde ich sagen, dass man THE LOVE WE FEEL problemlos lesen kann, selbst wenn man die anderen beiden Geschichten – oder eine davon – nicht kennt.

Das Buch selbst startet sehr handlungsreich und spicy. Doch tatsächlich ist die Geschichte im Ganzen definitiv dem Slow-Burn-Trope zuzuordnen. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre, und es geht um weitaus mehr als die Liebesgeschichte. Im Vordergrund steht lange vielmehr die Frage nach wahrer Freundschaft und die Thematik Familie. Insgesamt sind die Themen sehr tiefgründig, ergreifend und bringen eine gewisse Traurigkeit in die Geschichte.
Dennoch kann der Roman durch ganz viel Humor zugleich unterhalten. Der Humor ist teilweise sehr überspitzt, definitiv schräg und trifft vielleicht nicht jeden Geschmack. Trotzdem finde ich, dass man ein Buch mit einer solchen Art von Humor einfach mal gelesen haben muss.
Der Schreibstil ist insgesamt angenehm und sehr schön bildlich. Manchmal wirkt die Geschichte zwar langatmig, und die Zeitsprünge waren mir teilweise zu holprig und abrupt. Aber alles in allem habe ich die Geschichte gerne gelesen und es sehr genossen, dass sie eine entschleunigende Wirkung hat.
Am meisten überzeugen konnten mich die Charaktere. Maria würde ich tatsächlich als eine meiner liebsten weiblichen Protagonisten in Bücher bezeichnen. Ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein hat mich tief beeindruckt und ich bin mir sicher, dass Marias Art und Geschichte ein Mutmacher für viele (Frauen/Mädchen) sein kann.
Peters Art hat mich aber nicht weniger begeistert. Er ist unglaublich ruhig und zurückhaltend, wirkt dabei oft mürrisch, obwohl Peter ein unfassbar großes Herz hat. Ich habe mich ihm direkt sehr verbunden gefühlt und über die gesamte Story hinweg mit ihm gefühlt und gelitten.

Mein Fazit:
THE LOVE WE FEEL ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Buch für mich. Ich finde es wichtig, dass es Geschichten mit dicken Charakteren gibt, ohne dass der Fokus der Geschichte dabei auf dem Körpergewicht liegt. Die Entwicklung der Handlung konnte mich überzeugen und der Roman hat mich gut unterhalten. Im Vergleich zum ersten Band fand ich diesen dritten Band etwas schwächer und ich gebe THE LOVE WE FEEL lesenswerte 3,5 von 5 Sternen. Wer eine Vorliebe für Fandoms, starke weibliche Charaktere und/oder Tiefgang kombiniert mit einzigartigem Humor hat, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Wieso unsere Ängste Namen verdienen

Where Summer Stays (Festival-Serie 1)
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Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER ...

Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER STAYS gibt nun allen – ob Festivalgänger oder nicht – die Möglichkeit, in die elektrisierende Atmosphäre einzutauchen. Eine der ersten Lektionen ist hierbei, dass das Festival nicht bloß anders funktioniert als der Alltag. Vielmehr gilt die Regel, dass was auf dem Festival gilt, nicht in den Alltag gehört. Aber wenn etwas auf dem Festival wunderschön ist, wieso sollte man es dann kampflos aufgeben?
Auch Charlie und Levy stehen vor dieser Frage. Denn was sie auf dem Festival miteinander erleben ist magisch. Ja, es ist definitiv auch wunderschön, aber es ist sogar vielmehr. Denn die beiden haben eine besondere Verbindung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, sie würden nicht zusammenpassen: Levy ist mutig, während Charlie in ständiger Angst lebt und einzig für ihren Traumjob als Radiomoderatorin einen Fuß auf das Festivalgelände setzt. Aber kaum stoßen Charlie und Levy zusammen, wird klar, dass sie einfach zusammenpassen. Sie beide rennen vor etwas davon. Sie beide möchten mehr sein, als sie momentan sind. Sie beide sind in ihrem Inneren andere Personen. Sie beide haben Angst vor der Liebe – und verlieben sich doch … zu schnell?
Es ist erst wenige Stunden her, dass ich den Roman beendet habe. Doch ich bin mir bereits jetzt sicher, wofür er mir in Erinnerung bleiben wird: Seine Andersartigkeit. Es war eines der ersten Dinge, die mir bereits nach den ersten dreißig Seiten klar wurde: Charlie und Levy sind für sich alleine schon sehr charakteristische Personen. Aber zusammen, da sind sie etwas ganz Eigenes. Wenn ich also Charlie und Levys Verhältnis zueinander, ihre Gefühle füreinander, ihre Bindung und im Allgemeinen einfach ihre Geschichte beschreiben müsste, dann würde dafür ein einziges Wort ausreichen und alles ausdrücke: anders. Die beiden sind anders. Erfrischend anders.

„Wie albern, denke ich und vergesse den Einwand sofort wieder, weil ich mit Levy solche albernen Sachen denken darf.“

Die Schatten, die Levy mit sich herumschleppt sind teilweise keine unbekannten Themen in Liebesromanen. Aber es sind auch Themen dabei, die bisher kaum thematisiert werden – und die vielleicht nicht jede Person betreffen, aber dennoch Teil der Realität sind und gehört werden müssen. Levys Geschichte hat mich sehr berührt und bewegt. Ich habe mit ihm gelitten, denn er ist eine sehr gebrochene Person mit viel Dunkelheit im Leben.
Die Stimmung im Buch war zwar glitzrig, laut und turbulent. Für mich überwogen hat dennoch, dass das Buch Schwere und Dunkelheit mit sich bringt. Festival ist ein Sommerthema, klar. Aber ein Sonnenschein-Buch ist das hier nicht. Das meine ich nicht als Kritik, sondern als Info, die man vielleicht im Hinterkopf behalten sollte, wenn man die Geschichte lesen möchte.

Auch Charlies Geschichte ist von Dunkelheit geprägt. Obwohl ich Charlie als Person sehr gerne hatte, konnte ich ihre Geschichte weniger mitfühlen. Auch bei Levy hat es gedauert, bis sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem Gesamtbild zusammengesetzt haben. Bei Charlie habe ich jedoch nun, nachdem ich das Buch beendet habe, das Gefühl, dass mir noch Puzzlestücke fehlen. Ich mag Geschichten und Charaktere mit Ecken und Kanten – aber diese Ecken und Kanten dürfen dennoch gerne abgerundet sein. So, dass sich der Kreis noch schließen kann.

Eine andere Sache, die mich etwas gestört, vor allem aber verwirrt hat, war der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Stimmungen. Die Übergänge waren abrupt und für meinen Geschmack unlogisch. Natürlich kommt es mal vor, dass aus Ernst Witz wird. Oder dass aus einer spicy Szene doch plötzlich etwas Tiefgründigeres wird. Aber dass jede ernste Situation mit Spice endet? Dass Ernst und Witz Pingpong miteinander spielen? Es hat für Spannung gesorgt. Aber manchmal hätte den beiden auch etwas Ruhe gutgetan.

Mein Fazit:
WHERE SUMMER STAYS ist nicht nur im wirklichen Bücherregal ein echter Blickfang, sondern sichert sich auch einen erinnerungswürdigen Platz in jedem geistigen Buchregal. Das Buch steckt voller Gefühle, die einen (zumeist) sehr bewegen und mitreißen. Meine Empfehlung geht an alle, die zwar nach einem Sommerbuch suchen, aber eben nach einem anderen Sommerbuch. Eines, indem es nicht um Kitsch und Wärme und Sonnenschein geht. Sondern um die Realität, die sich nicht mit etwas Sonnenschein überstrahlen lässt.
Meine persönliche Meinung lautet, dass ich WHERE SUMMER STAYS gerne gelesen habe, aber … Ich habe ein paar kleinere und größere „Abers“ für mich entdeckt, und mich am Ende für eine Bewertung mit 3,5 Sternen entschieden. Manche Aspekte im Buch verdienen sicherlich noch mehr Sterne, andere waren mir jedoch zu schwach.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Ein wenig zu schön um wahr zu sein – aber perfekt zum Träumen

Für immer dein Prinz - Eine schokozarte Schneeromanze
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Dylan ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, die Vorweihnachtszeit in Schottland verbringen zu müssen. Ihr erster Besuch in Europa klingt zwar spannend – aber nicht, wenn das gleichzeitig bedeutet, ...

Dylan ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, die Vorweihnachtszeit in Schottland verbringen zu müssen. Ihr erster Besuch in Europa klingt zwar spannend – aber nicht, wenn das gleichzeitig bedeutet, Teil der Reality-TV-Show rund um die Hochzeit ihrer großen Schwester werden zu müssen. Doch kaum ist Dylan in Schottland angekommen, läuft sie schon Jamie über den Weg. Jamie ist gleich alt wie sie, mindestens ebenso schräg wie sie und er sieht sie vom ersten Moment an einfach als Dylan. Nicht als die kleine, unzureichende Schwester von Dusty. Und auch nicht als das Sammelsurium all ihrer Peinlichkeiten vor der Kamera.
Die Tage in Schottland vergehen und Jamie und Dylan kommen sich immer näher. Als dann auch noch der erste Schnee fällt, scheint eigentlich alles perfekt – geradezu märchenhaft. Aber ist es wirklich so einfach?

Ich bin mir gar nicht so sicher, welche Erwartungen ich an FÜR IMMER DEIN PRINZ hatte. Ein paar Weihnachts-Vibes hier und royales Feeling dort vermutlich. Aber nicht unbedingt Tiefgang – es ist einfach eine nette, junge Lovestory, dachte ich.
Und genau das habe ich dann gelesen. Dylan ist eine sehr humorvolle Figur, zumindest auf ihre Art. Sie tappt in einige Fettnäpfchen und hat diese typisch jugendliche Unsicherheit an sich. Jamie ist in den meisten Situationen ähnlich unbeholfen, auf eine sehr niedliche Art und Weise. Und wenn die beiden zusammen sind, dann ist das eine ganz eigene Dynamik.
Zwischen Dylan und Jamie herrscht kein typisches Drama wie man es in vielen anderen Jugendbüchern liest. Die beiden nähern sich nicht mit einem großen Knall an. Alles ist viel natürlicher und einfach flüssig.
Den leichten Drama-Touch und einige schräge Situationen werden der Geschichte durch das Setting verliehen. Es geht um Reality-TV, der Frage danach, was echt ist und was nicht und zudem um einige Familien-Troubles. Das zusammen ergibt eine ziemlich leichte Geschichte. Ganz niedlich, jedoch nicht unbedingt mehr. Besonders die ersten zweihundert Seiten lang fand ich das Buch zwar ganz nett, aber auch etwas fad. Die Handlung plätschert so ein wenig vor sich hin, aber Spannung kommt eher weniger auf und die Wendungen kamen recht vorhersehbar.
„Was passierte, wenn man den Menschen traf, von dem man dachte, dass er womöglich der eine Mensch sein könnte – dein Mensch -, wenn man erst sechzehn war? Und am anderen Ende der Welt lebte?“
Doch dann ist da noch die Thematik rund um Dylan und Jamies Beziehung. Die beiden geben das süßeste Pärchen überhaupt ab und haben sich schon allein deshalb in mein Herz geschlichen. Zugleich hat ihre „Beziehung“ einen ziemlich bittersüßen Beigeschmack. Sie beide sind sechzehn, normalerweise trennt sie mindestens ein ganzer Ozean – womöglich sogar noch mehr. Wie soll ihre Liebe da eine Chance haben?
Mir hat es wirklich gut gefallen, dass diese Thematik in dem Buch behandelt wird, weil das in der Regel eine Frage ist, die man sich zwar als Leser stellt, die aber an den Protagonisten in Büchern scheinbar spurlos vorbeizuziehen scheint. Auch wenn die Handlung eher flach war, habe ich daher die Zeit mit Jamie und Dylan ebenso genossen, wie die beiden jede gemeinsame Minute zu schätzen wussten.
Die vielen lustigen Anspielungen (welche manchmal aber auf recht hohem Niveau für die Zielgruppe waren), sowie die amüsanten Dialoge haben die eher betrübende Thematik wiederum sehr aufgepeppt. Einzig das Weihnachtsfeeling ist für meinen Geschmack deutlich zu kurz gekommen. Vielleicht war das aber auch einfach mein Fehler, zu viel weihnachtliche Vibes zu erwarten.

Mein Fazit:
FÜR IMMER DEIN PRINZ ist in vielerlei Hinsicht ein typisches Jugendbuch, aber mit gewissen Extras. Den Leser erwarten viel Romantik und Humor, zuweilen auch ein bisschen Kitsch. Zugleich gibt es einen Hauch von Tiefgang an unerwarteten Stellen. Dies, sowie die Dynamik zwischen Dylan und Jamie habe ich beim Lesen sehr geschätzt.
Alles in allem ist der Roman eine schöne Geschichte zum Entspannen, aber eher keine, die im Gedächtnis hängen bleibt. Daher würde ich zwar keine ausdrückliche Leseempfehlung aussprechen, aber FÜR IMMER DEIN PRINZ ist auch kein Buch, für das man keine Leseempfehlung ausspricht. Wer Reality-TV gern schaut und an einem Ausflug nach Schottland interessiert ist, wird mit diesem Buch einige unterhaltsame Lesestunden verbringen. Von mir gibt es 3 Sterne für die Geschichte – und noch einen halben mehr, weil ich Jamie einfach so gern hatte.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Nicht brillant, aber souverän

Und wenn du mich küsst
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Thad und Olivia könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Er, der attraktive Sportler und sie, die noble Opernsängerin. Das kann also eine spannende Werbetour werden – sie beide als Werbegesichter ...

Thad und Olivia könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Er, der attraktive Sportler und sie, die noble Opernsängerin. Das kann also eine spannende Werbetour werden – sie beide als Werbegesichter für die neuesten Uhrenmodelle der Firma Marchand.
Noch dazu herrscht von der ersten Sekunde an eine frostige Stimmung zwischen ihnen.
Dieses Missverständnis kann zwar schnell aus der Welt geschaffen werden, doch was nach der feindlichen Stimmung auf sie wartet, ist nicht weniger beunruhigend. Thad und Olivia können das hitzige Knistern und die gewaltige Anziehungskraft zwischen ihnen kaum ignorieren. Und doch steht zu vieles zwischen ihnen, um nachzugeben. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird, dass sie sich viel zu ähnlich sind, um gemeinsam glücklich zu werden.
Das ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem sie konfrontiert werden. Denn die Werbetour entpuppt sich als reinste Tortur, die sie von der einen brenzligen Situation in die nächste stolpern lässt.

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten. Der Klappentext ist sehr knapp gehalten und verrät tatsächlich kaum etwas über die Vielschichtigkeit der Geschichte. Vielleicht vermittelt er auch einen falschen Eindruck von dem Roman. Zwischen Thad und Olivia knistert und knallt es zwar gleichermaßen. Aber - entgegen meiner Erwartungen - hat die Geschichte wenig mit dem Enemies-to-Lovers-Trope zu tun.
Meine zwischenzeitliche Enttäuschung hat sich aber schnell gelegt, denn den Leser erwartet stattdessen eine extrem spannungsreiche Geschichte mit vielen Wendungen, Steigerungen und einer überraschenden Auflösung.

UND WENN DU MICH KÜSST war der erste Roman, den ich von Susan Elizabeth Phillips gelesen habe. Das Buch ist der neunte Band der CHICAGO-STARS-Reihe, aber man braucht keinerlei Vorwissen, um den Roman zu lesen. Umgekehrt ist es beispielsweise kein Problem, eine vorherige Geschichte im Anschluss nachzulesen.

Als ich zu lesen begonnen hatte, habe ich auch genau darüber nachgedacht. Ich war direkt begeistert von dem Schreibstil der Autorin. Er klingt etwas gehoben und ich finde kaum andere Beschreibung für ihn als „chic“. Es ist eine Erzählung in der dritten Person, mit zügigen und häufigen Perspektivenwechsel. Beides ist normal nicht so ganz mein Fall, weil ich mich dabei schwer in die Figuren hineinversetzen kann. Hier jedoch war ich fasziniert, wie schnell und kräftig mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hatte und ich voll und ganz im Geschehen drin war. Auch die Figuren machen es einem sehr leicht, sich aufs Buch einzulassen. Olivia ist so viel mehr, als man anhand ihrer kühlen Fassade erkennen kann und ich mochte ihre emotionale Art sehr. Thad ist in vielerlei Hinsicht der Typ Mann, den sich viele Frauen an ihrer Seite wünschen.

„Leidenschaft war das, was er an einem Menschen attraktiv fand, ihre Begeisterung für eine Tätigkeit oder ein Hobby - für etwas, das ihrem Leben Freude und Bedeutung verlieh, sei es, köstliche Marinara-Soße zuzubereiten, Baseball-Schläger zu sammeln oder Opern zu singen. Nichts langweilte ihn mehr als langweilige Menschen. Das Leben war viel zu aufregend, um sich zu langweilen.“

Ich war mir ziemlich sicher, eine neue Lieblingsautorin gefunden zu haben. Aber je mehr ich las, desto mehr Kritik fand ich an der Handlung. Da Buch ist ziemlich dick, fast schon ein Schmöker. Zwar wird der Spannungsbogen bis zum Ende aufrechtgehalten, aber er besitzt einfach einen zu großen Radius. Ich hatte das Gefühl, dass es einige Seiten zu viel bis zur Auflösung dauerte.
Außerdem bietet das Buch zwar Spannung und Humor, aber alles wirkt zu dick aufgetragen und etwas übertrieben. Offensichtlich verbirgt sich hinter allem ein wahrer Kern und die Übertreibung sorgt lediglich für die unterhaltsame Portion Humor. Doch für mich ist UND WENN DU MICH KÜSST ein Roman ohne wirklich emotionale Tiefe.

Mein Fazit:
UND WENN DU MICH KÜSST ist eines dieser Bücher, die einen beim Lesen wunderbar unterhalten. Man ist ebenso am Lachen wie am Träumen und gespannt-auf-seinen-Fingernägeln-herumkauen. Der Roman besitzt somit unbestritten einen hohen Unterhaltungswert, weshalb ich es als die perfekte Strandlektüre oder Sommerlektüre auf Balkonien betrachte. Wirklich in die Tiefe geht der Roman nicht, aber seine Romantik und der Humor können jeden Liebhaber von Schmökern erweichen und bestechen. Eine solide Geschichte mit 3,5 bis 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Was sich neckt, …

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Auf den zweiten Band der UP ALL NIGHT-Reihe habe ich mich sehr gefreut, denn dieser handelt von Addison, die man bereits in Band eins kennenlernen durfte. Und sie ist eine absolute Powerfrau. Das lässt ...

Auf den zweiten Band der UP ALL NIGHT-Reihe habe ich mich sehr gefreut, denn dieser handelt von Addison, die man bereits in Band eins kennenlernen durfte. Und sie ist eine absolute Powerfrau. Das lässt sie auch alle spüren, ob die Männerwelt oder all die Hater, die sich über ihre Körperform auslassen. Doch Addison hat gelernt damit umzugehen und geht mit ihrem Nebenjob als Plus-Size-Model ihren Weg. Addison behauptet gerne, in allen Bereichen derart kontrolliert zu sein, doch wenn es um die Liebe geht, dann hat sie doch einen Sinn für Romantik. Addy wünscht sich einen Mann an ihrer Seite, der immer zu ihr steht, ihr immer treu und für immer bei ihr bleibt. Ihr Nachbar Drake ist dieser Mann eindeutig nicht. Addison will sich auf einen Player wie ihn nicht einlassen, und doch kann sie sich kaum von ihm fernhalten. Noch weniger kann sie aber seinem attraktiven Angebot, für ihn zu arbeiten, widerstehen. Aber wie soll es nur funktionieren, dass die beiden beruflich derart viel Zeit miteinander verbringen?

Zunächst einmal möchte ich meine Empfehlung aussprechen, dieses Buch erst dann zu lesen, wenn man auch den ersten Band schon kennt. Viel Vorwissen wird vorausgesetzt oder eben nicht allzu genau erklärt und ein paar Handlungen aus Band eins werden hier noch sehr relevant.

Band zwei an sich beginnt wie eine herrlich feurige Enemies-to-Lovers-Romance. Es mag ein wenig überraschen, wie stark die Anziehung der Protagonisten direkt am Anfang ist, aber das macht die spannungsgeladenen Diskussionen und Schlagabtausche zwischen den beiden noch viel unterhaltsamer.

Generell las sich die Geschichte sehr unterhaltsam, zum einen aufgrund des flüssigen Schreibstils, zum anderen wegen den großartigen Figuren. Das Wiedersehen mit der ganzen Clique war wundervoll, aber besonders die Protagonisten habe ich sehr geschätzt. Denn sowohl Drake, als auch Addison hatten großartige eigene Geschichten und Themen. Addison ist Plus-Size-Model, was eine perfekte Vorlage für ganz viele weitere Themen und Konflikte darstellt. Bei Drake muss man etwas genauer hinsehen, womit er zu kämpfen hat. Aber weil die Geschichte abwechselnd aus den beiden Perspektiven erzählt wird, lernt man die Figuren samt ihren Geschichten sehr gut kennen und einschätzen.

Je weiter ich las, desto wichtiger wurden die überzeugenden Figuren für mich – denn die Handlung ließ nach. Im letzten Drittel war nicht unbedingt nichts los, aber die Handlung wurde nicht spannend genug erzählt. Dadurch wirkte alles gestelzt auf mich und hat für mich das Ende kaputt gemacht. Ein anschauliches Beispiel: In den ersten zwei Dritteln ging es zwischen Drake und Addy in Diskussionen hitzig zu, sie haben diskutiert, wo es nur ging. Anscheinend soll das auch im letzten Drittel so gewesen sein. Aber es wurde nur beschrieben und nicht vermittelt. Das Gefühl ging verloren.

Fazit:
NEXT TO YOU überzeugt in erster Linie durch großartige Figuren und besonders durch die starken Protagonisten. Außerdem lesen sich die ersten zwei Drittel super flüssig, leicht und unterhaltsam. Aber das langatmige letzte Drittel führt zu einem entsprechenden Abzug in der Bewertung. Ich habe mich für 3,5 von 5 Sternen entschieden. Die letzten paar Seiten waren zwar wieder deutlich überzeugender und ich freue mich auch schon darauf, den finalen Band zu lesen. Doch von diesem zweiten Band habe ich mir einfach mehr erhofft.

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