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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2023

Ein atmosphärischer Thriller

NACHT
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Nachdem Sóldís sich von ihrem Freund getrennt hat, nimmt sie kurzfristig eine Stelle auf dem Hof Hvarf an. Dort soll sie sich um die beiden Töchter, den Haushalt und die wenigen Tiere kümmern. Doch schnell ...

Nachdem Sóldís sich von ihrem Freund getrennt hat, nimmt sie kurzfristig eine Stelle auf dem Hof Hvarf an. Dort soll sie sich um die beiden Töchter, den Haushalt und die wenigen Tiere kümmern. Doch schnell bemerkt Sóldís Dinge, die ihr komisch vorkommen und als diese sich häufen bekommt sie es mit der Angst zu tun.

Das Cover wirkt so erst so richtig, wenn mensch es neben den davor erschienen Band Schnee sieht. Oder? Zuerst das dunkle mit dem weißen Wort und jetzt das weiße mit dem schwarzen Wort. 😊
Grandios! Einzeln sind beide eher etwas langweiliger.
Ich kann es nicht oft genug betonen, dass Yrsa Sigurdardóttir einfach weiß, wie sie die Stimmung aufbauen muss und eine düstere, mystische Atmosphäre schafft. Auch in diesem Roman war ich wieder voll drin, in der schneeweißen Winterlandschaft auf einem abgelegenen Hof fernab vom nächsten Nachbarn.
Um ehrlich zu sein hatte ich keinen Charakter im Buch, den ich so richtig mochte. Sóldís war mir etwas zu zurückhaltend und unterwürfig und die beiden Eltern Ása und Reynir zu passiv. Vor allem als Sóldís immer wieder erzählt, das seltsame Dinge im Haus vor sich gehen, fand ich gerade Ása zu leichtfertig. Sollte sie eine Bedrohung nicht etwas ernster nehmen? Wenn sich für sich, dann doch vielleicht zumindest für ihre Kinder? Das war nicht so schlüssig für mich.
Aber auch die Ermittlerinnen im Buch konnte mich nicht so ganz fesseln. Tyr war okay, ließ sich aber später doch etwas zu sehr von seinen privaten Dingen ablenken. Generell war das auch so ein Punkt, der mich nicht so überzeugt hat. Die Handlung, die die Autorin über Tyr mit eingebaut hat. Zur Lösung des eigentlichen Falles hatte das nicht beigetragen.
Einzig gefreut habe ich mich einen alten Bekannten wieder zu treffen, denn am Rande hat auch Huldar mit den Ermittlungen zu tun. Leider nur in einer ganz kleinen Rolle, aber so konnte ich endlich wieder was über ihn lesen, nachdem die weiteren Übersetzungen der Reihe um ihn und Freyja nicht mehr folgen. Aber darüber möchte ich mich jetzt nicht ärgern.
Meine Charakterkritik klingt jetzt vielleicht etwas sehr negativ, aber ich muss hinzufügen, dass ich das Buch trotzdem sehr gerne und mit Vergnügen gelesen habe, denn wie oben schon erwähnt ist die Autorin eine Meisterin darin, eine so gute Stimmung aufzubauen, dass ich mir den einsamen Hof in Island richtig vorstellen konnte. Und auch die Ängste, die Sóldís ausstehen muss, wenn wieder Dinge verschwinden, konnte ich nachvollziehen.
Der Fall an sich war sehr spannend und baut sich auf zwei Wegen auf. Einmal erfährt mensch was passiert ist und folgt den Ermittler
innen in der Gegenwart und dann gibt es noch ein Vorher, bei dem ich Sóldís und die Familie kennen gelernt habe und wo alles auf das dramatische Ende zuläuft. So war auch schon das oben erwähnte andere Buch Schnee aufgebaut. Zu dem ich auch eine Rezension geschrieben habe. 😉
Wobei die beiden Bücher völlig unabhängig voneinander sind und auch so gelesen werden können.
Mit dem Ende habe ich nur teilweise gerechnet, denn ein Aspekt war mir schon irgendwie klar, ich hatte nur keine Idee, wie die Personen zueinanderstehen und wer es am Ende dann letztendlich war. Sodass ich doch sehr überrascht war und das Buch bis zum Schluss genießen konnte.

Mein Fazit: Auch wenn ich keinen großen Bezug zu den Figuren herstellen konnte, habe ich mich keine Sekunde beim Lesen gelangweilt. Die Autorin schreibt einfach so einnehmend und baut eine düstere, kalte Atmosphäre auf, dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Natürlich enden die jeweiligen Kapitel immer in kleinen Cliffhangern. 😉
Und trotz meiner Kritikpunkte würde ich das Buch allen Thrillerfans empfehlen, denn es ist einfach nur spannend und mit Yrsa Sigurdardóttir macht mensch nie etwas falsch! 😊

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ich bin ein Fan von Holly

Holly
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Holly muss gerade privat mit einigem zurechtkommen, ihre Mutter ist gestorben und immer noch wütet Corona durch das Land. Doch als sich Penelope Dahl bei ihr meldet, damit sie ihre verschwundene Tochter ...

Holly muss gerade privat mit einigem zurechtkommen, ihre Mutter ist gestorben und immer noch wütet Corona durch das Land. Doch als sich Penelope Dahl bei ihr meldet, damit sie ihre verschwundene Tochter Bonnie findet, nimmt sie den Fall an und steht sich den Abgründen menschlicher Gedanken gegenüber.

Das Cover ist düster und genau an den richtigen Stellen dunkel beleuchtet. Ein wunderbares Cover für eine düstere King Geschichte.
Ich bin ein großer Fan von Holly, schon seit sie in Mr. Mercedes das erste Mal aufgetaucht ist. Und mir geht es nicht alleine so, denn auch Stephen King selber sagt, dass er sich „einfach nicht von ihr verabschieden kann.“
Aber sie ist auch eine tolle Frau, die mit ihren Dämonen zu kämpfen hat (die häufig mit ihrer Mutter zu tun haben) und trotzdem mutig ist und ihren Weg irgendwie geht. Ihr zur Seite stehen natürlich wieder ihre Freund*innen Pete, Jerome und Barbara. Obwohl in diesem Buch alle eher alleine unterwegs sind, das macht aber auch etwas die Situation. Denn 2021 steckte die Welt noch mitten in der Corona Krise und auch Kings Figuren müssen damit zurechtkommen. Was für Holly natürlich extrem schlimm ist, denn von Natur ist sie sehr vorsichtig.
Das ist für mich allerdings auch ein Kritikpunkt, denn meiner Meinung nach lässt der Autor in dem Buch etwas seinen Frust und Wut über Corona und die Regierung von Donald Trump raus. Sehr häufig greift er diese Themen auf und macht sehr deutlich, was er davon hält. In seinem Nachwort schreibt er zwar, dass er auf keinen Fall moralisierend wirken möchte, aber auf mich hatte es an vielen Stellen schon den Anschein.
Das ist aber auch meine einzige Kritik an dem Buch, es hätte ruhig etwas weniger Covid und Trump sein können.
Davon abgesehen habe ich diesen King wieder mit Begeisterung gelesen. Holly ist wie gesagt toll und zeigt ihr wieder mal, wie weit sie es doch geschafft hat. Aber auch Jerome und vor allem Barbara vollbringen großes und gefallen mir wieder ausgesprochen gut. 😊
Waren einige der Vorgängerbücher um Finders Keepers, der Detektei, doch auch mystisch veranlagt, so ist dieser Roman ein Krimi, der sich um die Abgründe der menschlichen Natur dreht. King zeigt hier wieder grandios, dass er keine Horrorgestalten braucht, um Horror zu erschaffen. Und mir zeigt dieses Talent wieder mal, warum ich diesen Autor so gerne lese, er ist vielfältig und schreibt spannend und interessant dabei.

Mein Fazit: Auch wer die anderen Bücher rund um Holly nicht gelesen hat, kann dieses Buch lesen, nein sollte es lesen. Denn King zeigt hier wieder, was alles in ihm steckt und warum er einfach der King ist. 😉
Es ist ein Krimi, der zeigt wozu Menschen in ihrem Wahn fähig sind und kommt vollkommen ohne fantastische Alptraumgestalten aus, denn die Mörder in dem Buch reichen völlig aus. Zudem ist Holly eine tolle Frau, die in diesem Buch ihre Stärken zeigt, auch wenn sie ihre Schwächen hat. Einzig, dass der Autor sich etwas zu häufig über Corona auslässt, hat mich etwas genervt, aber mein Lesefluss wurde dadurch nicht allzu gestört. Eine unbedingte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Ein Highlight

Die Wut, die bleibt
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Helene kann nicht mehr und eines Tages steht sie vom Tisch auf und stürzt sich vom Balkon. Doch die Frauen, die zurückbleiben, müssen diese Lücke schließen. Ihre Tochter Lola, die sich nicht in das Frauenbild ...

Helene kann nicht mehr und eines Tages steht sie vom Tisch auf und stürzt sich vom Balkon. Doch die Frauen, die zurückbleiben, müssen diese Lücke schließen. Ihre Tochter Lola, die sich nicht in das Frauenbild reinpressen möchte und ihre Freundin Sarah, die selbstverständlich ihren Mann Johannes unterstützt.

Um ehrlich zu sein ist mir auf dem Cover etwas zu viel los. Die Farben und die Schrift, mir persönlich gefällt das Cover nicht so gut.
Dafür die Geschichte umso mehr. Eine Geschichte mit vielen klassischen Rollenbildern, die aber leider manchmal so wahr sind und die mich geschmerzt und auch wütend gemacht hat.
Die ganze Zeit präsent ist Helene, obwohl sie bereits am Anfang der Geschichte stirbt, aber sie ist das Bild einer Mutter, die überfordert ist und keine Hilfe bekommt, sondern nur liefern muss. Die Kinder wollen Aufmerksamkeit und ihr Mann erwartet das alles läuft und er sich nicht kümmern muss. Und genauso geht es auch nach dem Selbstmord weiter. Was mich am meisten geschockt hat, war das Johannes nicht mal für eine kurze Zeit bei seinen Kindern bleibt und trauert, sondern sein Leben einfach weiterlebt. Er geht zur Arbeit und ist sich sicher, dass irgendeine Frau in seinem Leben sich um den Haushalt und die Kinder kümmert. Sei es seine Mutter, die schwerkrank ist oder Sarah, die beste Freundin von Helene, die keine eigenen Kinder hat und sich in eine vollkommen neue Welt einfinden muss.
Entsetzt war ich da nicht nur über Johannes, sondern auch über Sarah selber. Sie nimmt das alles so hin und wehrt sich nicht, wenn Johannes sagt, dass es ab September eine andere Lösung mit den Kindern finden wird und es dann Dezember wird und immer noch nichts passiert ist. Oder wenn ihr eigener Freund sie in das Bild der hübschen, schlanken, kinderlosen Frau drängt. Egal wo man hinschaut in dem Buch, es ist voll von typischen Rollenbildern. Denn auch die Männer sind gefangen und kommen nicht aus ihrer Haut raus.
Einzig Lola, Helenes Tochter, versucht auszubrechen und möchte einfach nur sie selber sein. Sie möchte nicht auf ihren Körper reduziert werden, ob er zu schlank oder zu dick ist, und beginnt mit ihren Freundinnen ein Leben außerhalb von Konventionen. Wie sie das genau macht, fand ich persönlich auch nicht so gut, denn letztendlich ist sie dann nicht besser als diejenigen, die sie verurteilt, aber ich kann den Ansatz nachvollziehen.
Die Wut, die bleibt am Ende, aber nicht nur auf Helene, die keinen anderen Ausweg mehr sah als den Selbstmord, sondern auch auf die Gesellschaft, die viel darüber redet, dass sich was ändern muss, aber doch nichts tut.
Und auch die Pandemie ist ein Thema in dem Buch, weil sich da zeigte, wer die Last letztendlich am meisten trug. Die Mütter, die zu Hause blieben mit ihren Kindern und Homeschooling machten und nicht raus konnten, um mal was anderes zu unternehmen.
Das Ende gibt ein wenig Hoffnung und doch ist die Frage, was die beteiligten Personen wirklich daraus machen oder einfach wieder in die Rollenbilder zurückfallen. Weil das ja doch am einfachsten ist.

Mein Fazit: Ein Buch, dass wütend macht, das genau da weh tut, wo es schmerzen soll. Es zeigt in vielen klassischen Klischees, wie die Rollen in unserer Gesellschaft verteilt sind und wie schwer es fällt auszubrechen. Wenn man das denn überhaupt möchte, denn leichter ist es einfach so weiterzumachen, wie mensch es gewohnt ist. Mareike Fallwickl zeigt gekonnt die Denkfehler auf, die immer noch vorherrschen und ich finde dieses Buch ist einfach ein Lese-Muss! Ganz klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Dieses Buch hätte eine Fortsetzung verdient

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Vor über hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Volk von Ystara. Seitdem heißen sie im ganzen Land nur noch die Verweigernden, denn sobald Engelsmagie an ihnen gewirkt wird, sterben sie entweder ...

Vor über hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Volk von Ystara. Seitdem heißen sie im ganzen Land nur noch die Verweigernden, denn sobald Engelsmagie an ihnen gewirkt wird, sterben sie entweder oder werden zu Scheusalen. Nach all den Jahren möchte endlich Liliath ihr Werk vollenden und erwacht aus einem langen Schlaf. Die Maid von Ellanda ist zurückgekehrt.

Ich mag das Cover sehr gerne, besonders die Farben mit dem dunklen grün und den goldenen Engelsflügeln darauf. Einfach ein wirklich gelungener Hingucker finde ich. 😊
Zunächst lernte ich Liliath kennen, die eine richtige Antihelden ist. Naja, um ehrlich zu sein, ist sie die Bösewichtin in dem Buch, denn sie scheint nichts Gutes im Schilde zu führen. Nicht nur ich als Leserin erfahre kaum etwas über ihre Hinter- und Beweggründe, auch ihre Untergebenen müssen ihren Befehlen ohne Wenn und Aber Folge leisten. Sie ist rücksichtslos und egoistisch. Das habe ich schon von Beginn an gemerkt, aber trotzdem hat sie als Figur in dem Buch einen großen Reiz und man fragt sich, was wirklich hinter all ihrem Tun steckt. Natürlich kommt das noch raus, aber leider ist das alles dann viel zu schnell abgehandelt, dazu aber auch später nochmal mehr.
Neben Liliath gibt es nämlich noch die vier jungen Leute, Simeon, Henri, Agnez und Dorotea. Alle vier sind grundverschieden, wollen was anderes für sich vom Leben und doch gibt es eine Verbundenheit zwischen ihnen, die sich erst nach und nach offenbart.
Ich kann nicht sagen, wenn von ihnen ich am meisten mochte, denn jeder ist auf seineihre Art was ganz Besonderes.
Ohne diese vier wäre das Buch glaub ich nur halb so spannend gewesen. Garth Nix kann wirklich ganz wundervolle Charaktere zum Leben erwecken.
Das konnte ich auch an den liebevoll ausgearbeiteten Nebenfiguren sehen, denn alle in dem Buch vorkommenden Personen sind bis ins Detail perfekt und man fühlt geradezu das Leben in ihnen.
Auch die Idee der Musketiere ist ganz toll und so hat der Autor eine fantastische Welt mit einer Vergangenheit verknüpft, in der mit Degen um die Ehre gekämpft wird.
Wahnsinnig toll fand ich es, dass Garth Nix so sehr darauf geachtet wird, dass alle in seinem Buch gleichberechtigt sind. Hier ist es egal, ob es eine Musketierin oder ein Musketier ist, und die Oberbefehlshaberinnen der Armeen sind Frauen. In Sachen gendern ist dieses Buch sehr weit vorne. Das hat so viel Spaß gemacht zu Lesen! 😊
Als der Showdown immer näher rückte, dachte ich, dass dieser Roman nicht ohne einen zweiten Teil auskommen würde, denn es gab einfach noch so viele offene Fragen und noch so wenige Seiten. Leider handelte der Autor alles auf den wenigen Seiten ab und beendete das Buch damit. Das fand ich extrem enttäuschend, denn nachdem sich alles so schön aufgebaut hat und ich so begeistert von den Charakteren und der Idee war, hätte dieses Buch einen würdigen Abschluss verdient. Ich bin ja froh, wenn eine Autorin mal einen Stand-Alone schreibt, vor allem weil es scheinbar nur noch Reihen gibt, aber hier hätten alle noch einen nächsten Teil verdient, um es zu einem würdigen Ende zu bringen. Sehr, sehr schade!

Mein Fazit: So viele wahnsinnig tollen Charakter, bei denen man die Liebe zum Detail erkennen kann, außerdem eine super Idee, die mich richtig abholen konnte. Wäre das Ende nicht so abrupt und schnell bekommen, hätte das Buch bei mir voll abgeräumt. So gibt es leider einige Abzüge, denn gerade hier wäre es für alle am besten gewesen, wenn der Autor sich für eine Fortsetzung entschieden hätte. Trotzdem ist es ein fantastischer Roman, den ich weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Nichts für schwache Nerven

Snuff Killers
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Lisa und ihr Mann wollen ein romantische Wochenende verbringen, doch dann kommt alles anders. Lisa wird von Fremden entführt und soll nun der Star ihres Videos werden. Eines Snuff-Videos.

Von dem Cover ...

Lisa und ihr Mann wollen ein romantische Wochenende verbringen, doch dann kommt alles anders. Lisa wird von Fremden entführt und soll nun der Star ihres Videos werden. Eines Snuff-Videos.

Von dem Cover bin ich echt kein Fan, denn dieses glotzende Auge mag ich nicht.
Dafür bin ich umso begeisterter von der Geschichte. Klar, es ist an vielen Stellen schwer zu ertragen, denn der Autor nennt die Dinge beim Namen und umschreibt oder verschönert nichts. Hier wird alles knallhart beschrieben, was Lisa und auch anderen Personen im Buch passiert. Habe ich gedacht, dass mich nichts mehr so schnell schocken kann, kam ich dann doch an meine Grenzen.

Achtung hier kommt ein Spoiler
Vor allem als beschrieben wird was Animal, der Darsteller im Snuff Video mit dem Baby anstellt. Generell ist es nur schwer zu verstehen, was dieser Mensch mit anderen Menschen macht und dabei auch noch seinen Spaß hat. Aber wie gesagt die Beschreibungen mit dem Baby brachten mich an meine Grenze und fast hätte ich abgebrochen.

Wenn man aber von diesen ekligen Details mal absieht baut sich die Story wirklich gut auf. Da sind zunächst Lisa und ihr Mann, die eine glückliche Ehe führen und an diesem Wochenende möchte Lisa ihm endlich sagen, dass sie schwanger ist. Und dann diese krasse Wendung, als Lisa entführt wird und dann diesen Alptraum durchleben muss.
Doch nicht immer hatte ich Mitleid mit ihr, denn was sie alles tut um wieder frei zu kommen ist fast genauso schlimm wie das was die Entführer machen. Natürlich zerbricht sie an ihren Entscheidungen, aber die Frage bleibt: Wie weit würde man selber gehen um sich und andere die man liebt zu schützen?
Das ist eine wirklich interessante Fragestellung und ich habe sie mir auch mehrmals beim Lesen gestellt.
Je weiter ich gelesen habe, umso klarer wurde mir, dass mehr dahinter stecken muss als ein bloßer Zufall und die Wendung die sich dahinter verbirgt ist einfach klasse gemacht.
Und so baut sich das Ende nur logisch auf. Wirklich sehr gut!

Mein Fazit: Der Festa Verlag ist bekannt für seine öfters mal extremen Bücher und auch hier läuft das Buch unter Extreme Horror, doch mit Horror hat das ganze nicht so viel zu tun. Sorry das ich das so sagen muss, aber das ist wirklich so richtige Hardcore Scheiße und in diesem Fall ist Scheiße nicht abwertend gemeint. Ich kam beim Lesen echt an meine Grenzen und habe Dinge über sexuelle Vorlieben erfahren, die ich vielleicht lieber nicht hätte wissen wollen. Letztendlich habe ich mit viel hartem Kram gerechnet, doch einige Dinge fand ich doch etwas zu krass. Doch wenn man von dem Snuff-Film Thema absieht, ist die Geschichte sehr spannend aufgebaut und löst sich am Ende auch sehr gut auf. Ein gutes Buch, dass man aber nur lesen sollte, wenn man auf einiges gefasst ist. Man sollte einfach mit allem rechnen, was man sich noch nicht einmal vorstellen mag.

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