Gepflegte Langeweile
Swing TimeZum Inhalt:
Eine nicht namentlich bekannte Ich-Erzählerin erzählt aus ihrem Leben als Mischlingskind in London und - als Begleiterin eines Stars - in der ganzen Welt, jedoch vornehmlich in New York und ...
Zum Inhalt:
Eine nicht namentlich bekannte Ich-Erzählerin erzählt aus ihrem Leben als Mischlingskind in London und - als Begleiterin eines Stars - in der ganzen Welt, jedoch vornehmlich in New York und Afrika.
Mein Eindruck:
Schon lange habe ich mich nicht mehr so durch ein Buch gequält. Bestsellerliste hin oder gefeierte Schriftstellerin her – in diesem Buch passiert so gut wie gar nichts wirklich, es wird nur darüber geredet, dass etwas passiert. Suggeriert der Klappentext noch, dass es um die Lebensgeschichten zweier Mischlingsmädchen geht, von denen eine Talent zum Tanzen hat, die andere ein unerschöpflicher Quell an Ideen ist, produzieren beide letzten Endes nur eins: Heiße Luft im Übermaß. Eine „Idee“ habe ich nicht an einer Stelle gefunden, auch tiefere Gefühle gibt es nicht, - weder für die Mutter, noch für den Vater, auch nicht für die Freundin und die Männer sind alle nur Fußnoten. Und auch sonst liest man und wartet darauf, dass etwas Mitreißendes passiert, aber irgendwie plätschert das ganze Buch einfach nur so vor sich hin. Die Autorin (oder die Übersetzung) schafft es nicht an auch nur einer Stelle, einen wirklich zu packen, in das Geschehen zu zerren, dieses Geschehen plastisch werden zu lassen. Die Protagonistin führt ein sehr luxuriöses Leben (Privatjet, selbst nach der Ungnade schicke Wohnung), aber genauere Beschreibungen fehlen. Dazu gibt es viele wirklich unglaubhafte Aspekte an der Story der Erzählerin: Einerseits behauptet sie, den Eingangstest für eine exquisite Schule machen zu dürfen, später studiert zu sein (wobei während des gesamten Buches nicht klar wird, in was sie ihren Abschluss gemacht hat), andererseits machen ihr sogar kleine Mädchen etwas im Rechnen vor. Das mag ja heutzutage funktionieren, wo öfter einmal durch die Welt wabert, dass jeder das Abitur hinterhergeworfen bekommt, in den 80er Jahren war das definitiv nicht so.
Ich bin von diesem ganzen langweiligen Mist absolut enttäuscht und ich frage mich, ob der Verlag für die positiven Kritiken bezahlt hat oder nur kein kleines Mädchen da war, das angesichts des Kaisers nicht vorhandener Kleider sagte „Aber er hat doch gar keine an!“
Mein Fazit:
Möglicherweise kann die Autorin schreiben, mit diesem Buch hat sie es mir nicht bewiesen