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Veröffentlicht am 05.06.2023

War in Ordnung

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Buch:
Das Cover passt perfekt zum Inhalt und zeigt Elemente, die im Buch vorkommen.

Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus der Perspektive der Hauptprotagonistin. Jedoch gibt es zwischendurch auch ...

Buch:
Das Cover passt perfekt zum Inhalt und zeigt Elemente, die im Buch vorkommen.

Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus der Perspektive der Hauptprotagonistin. Jedoch gibt es zwischendurch auch ca. 2-3 „Kapitel“, die die Sicht des „Schurken“ wiedergeben und eben ein Prolog, welches, sozusagen, die Vorgeschichte darstellt und die aktuellen Charaktere nicht beinhaltet (Naja- bis auf einen).

Grundsätzlich sind alle Kapitel recht kurz gehalten.

Neben der Hauptprotagonistin, Faith, gibt es auch einige Nebencharaktere, die der Story ein wenig als Unterstützung dienen.

Das ist Teil 1 von 2. Dieses Buch endet in einem Cliffhanger.


Story:
Vor einigen Jahrhunderten trieben sich, auf der Erde, drei verschiedene Arten von Wesen um, die sich alle als gegenseitige Gefahr ansahen. Um die größte Gefahr abzuwenden, verbündeten sich 2 und kämpften zusammen gegen den Feind- mit Erfolg. Doch sollte dies nicht bis in alle Ewigkeit andauern. Geheimnisse, Verrat, Magie und Unbekanntes arbeiten im Verborgenen. Nach und nach kommt alles ans Licht. Nach und Nach muss Faith herausfinden, dass nichts ist, wie es scheint. Überall lauern Gefahren. Doch wer stellt die größte Gefahr da? Das Bekannte oder Unbekannte? Kann sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und Gefühle verlassen? Kann sie den Menschen in ihrem Leben vertrauen? Kann sie siegen?

Viel Spaß beim Lesen und herausfinden ;)

Fazit:
Es war mein allererstes Buch von Bianca Iosivoni und da sie offenbar sehr bekannt und beliebt ist, wollte ich mal eines ihrer Werke kennenlernen und hatte die Hoffnung, dass die Begeisterung für ihre Bücher auch auf mich überschwappen würde. Leider ist das nicht ganz so gelungen.

Mir fiel es etwas schwer in die Geschichte einzutauchen. Nachdem es dann irgendwann ein wenig an „Fahrt“ zunahm, wurde es besser.

Der Schreibstil ist OK. Auf jeden Fall passt es zu YA Büchern und ist entsprechend altersgerecht. Komplexe Wörter, Beschreibungen, Situationen, Welten, etc. findet man hier nicht. Ist ja auch nicht so dramatisch. Wie gesagt- Für Teenager und junge Erwachsene passt es gut. Was mir aufgefallen ist, dass die Autorin scheinbar das Wort „Verflucht“ liebt. Es kam so oft vor, dass es auf mich manchmal schon etwas störend wirkte. Weiterhin finde ich den Schreibstil recht einfach gehalten und zum Teil wiederholend (Protagonistin geht zur Uni, geht Arbeiten, kämpft/trainiert/ geht auf Spurensuche, geht zur Uni, geht Arbeiten, kämpft/trainiert/ geht auf Spurensuche). Mir fehlt da ein wenig mehr Kreativität und Abwechslung bei Satzbildung, Szenen und Sprachstil. Abgesehen wirkt das Buch auf mich so, als wäre es nach einem typischen Schreibschema erarbeitet worden. Aber das ist auch nur meine Meinung. Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr an Bücher gewohnt, die an Erwachsene gerichtet und etwas tiefgründiger sind. Das meine ich auch nicht böse.

Von den Charakteren, waren mir lediglich Jax und Tommy sympathisch. Mit dem Rest konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Faith kam mir manchmal etwas unreif und nervig vor und jedes Mal, wenn sie davon faselte, dass ihr in Gegenwart von … oder … heiß würde und ein kribbeln spürte, musste ich die Augen rollen. Das Necken mit Jax hat mir oftmals ein schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Ein paar „lustige“ Momente gab es, die der Story ein wenig Leichtigkeit gebracht haben und für mich positiv waren.

Das Setting in Schottland hat mir gut gefallen. Da ich selber schon in Edinburgh war, konnte ich mir gut vorstellen, wie die, beschriebene, Umgebung aussieht.

Die Story selber fand ich auch OK. Es war jetzt nicht allzu originell und für mich selber war alles ziemlich vorhersehbar. Ich habe eigentlich nur auf die Bestätigung gewartet, dass ich mit all meinen Vermutungen richtig liege.

SPOILER START (Dass Jax als Buhmann genutzt werden würde, war so klar. Das wurde ja auch so angedeutet. Dass Nate so handeln würde, wie er es tat, war ebenfalls klar. Levi als Verräter- wer hätte es sonst sein sollen? Dass am Ende auch jemand aus der Gruppe sterben würde- gängige Methode bei Büchern. Die Professorin war auch leicht zu durchschauen. Dazu kommt noch, dass Maisie und ihre Familie Faith nun einen „Gefallen“ schuldig sind. Man kann sich ja schon denken, dass es dadurch im 2. Buch wieder zu einem Bündnis zwischen den Hexen und der Gruppe geben wird) SPOILER ENDE

Überraschende Wendungen oder Plot Twists gab es für mich jetzt, leider, nicht. Nichtsdestotrotz waren die Story und die Umsetzung in Ordnung. Das Ende mit dem Orden (Kampf) fand ich gut. Der Cliffhanger war keine Überraschung.

Wer eine Lovestory erhofft- Andeutungen gibt es, aber diese sind gering und am Ende von Twisted Fate gibt es immer noch kein Liebespaar.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was ich jetzt noch dazu schreiben soll. Wie erwähnt- Story, Buch und Charaktere waren Ok. Für mich persönlich war das Buch eher durchschnittlich. Es gibt einige Bücher, mit ähnlichem Thema, die ich besser finde. Man kann es auf jeden Fall mal lesen und für Teenager ist das Buch gut geeignet. Den 2. Teil werde ich trotzdem lesen- vielleicht passiert ja noch etwas, womit ich nicht rechne. Zudem schließe ich Serien gerne ab.

Auch, wenn alles so negativ kling, meine ich das nicht so.

Zum Schluss sind aber noch ein paar Fragen und Vermutungen offen: Was hat es mit der „dunklen“ Kraft auf sich, die Faith nutzte, um den einen Dämon zu besiegen? Dazu gibt es dann hoffentlich mehr Infos im 2. Teil.

SPOILER START (Ich vermute ja, dass Nate sich am Ende auf die Seite von Faith schlagen und sie gar nicht töten wird. Eventuell stirbt er am Ende im Kampf, aber ich denke eher nicht. Was William, den Vater von Faith und Levi, angeht… Bislang gab es keinen Beweis, dass er gestorben ist. Keine Beerdigung. Kein Grabstein. Der Orden behauptet als Einzige, dass er Tod ist. Dass man ihnen nicht vertrauen kann, ist ja offensichtlich. Demnach bestünde die Möglichkeit, dass er doch noch auftaucht. Getrauert um ihn hat auch nicht wirklich jemand. Und was ist eigentlich mit der Mutter? Die wurde die meiste Zeit vernachlässigt, obwohl sie so schwer krank ist. Die Kids besuchen sie nur alle paar Wochen mal. Wird sie noch eine wichtige Rolle spielen, als Druckmittel genutzt werden, einfach sterben? Stehen dann alle am Ende im Kreis um den Dämon, halten Händchen und nutzen gemeinsam ihre Kräfte gegen ihn?- Nee. Das wäre zu einfach ;) ). SPOILER ENDE

Joar. Das war´s auch schon. Falls mir noch etwas einfällt, füge ich es nachträglich hinzu. Aber aktuell fällt mir nichts weiter zum Buch ein. Auf jeden Fall hoffe ich, dass der 2te Teil mir dann etwas besser gefällt und nicht so leicht vorhersehbar ist, wie dieser Teil.


Das Buch habe ich durch das Einlösen von Punkte bei Vorablesen erhalten.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ich weiß auch nicht...

Der kleine Mäuseprinz
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Buch:
Das Buch ist, wie erwartet recht schmal. Das Original ist ja schließlich auch nicht so groß. Entsprechend ist das Buch schnell durchgelesen.

Nicht nur die Geschichte selber ist im Buch enthalten, ...

Buch:
Das Buch ist, wie erwartet recht schmal. Das Original ist ja schließlich auch nicht so groß. Entsprechend ist das Buch schnell durchgelesen.

Nicht nur die Geschichte selber ist im Buch enthalten, sondern auch ein Vorwort, ein Prolog und ein Nachwort.

Die Illustrationen sind richtig schön geworden und sehr ansehnlich. Die Charaktere liebenswert. Das erkennt man aber eigentlich schon am Cover selber.


Inhalt:
Wie man im Klappentext und im Vorwort schon lesen kann, ist das Buch eine Hommage an „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass die Geschichte am Original angelehnt ist.


Fazit:
Ich bin mir nicht sicher, wie ich das Buch finden soll. Irgendwie hat es mich auch traurig gestimmt.

Das Vorwort war gut. Jedoch ist es eher an Erwachsene gerichtet. Kinder hätten daran kein Interesse und für sie hätte das Vorwort, meiner Ansicht nach, auch keinen Mehrwert. Mit den Informationen können sie nichts anfangen. Das gleiche gilt für das Nachwort, wobei etwas ältere Kinder, die sich an Hintergründe und für das Zeichnen interessieren dort ein wenig verweilen würden/könnten.

Gefühlt bestand das Buch mehr aus dem Prolog, als aus der Geschichte selber. Der Prolog hatte für mich jetzt nicht viel mit dem kleinen Prinzen gemein. Die Charaktere und die Geschichte des „kleinen Piloten“ waren natürlich auf seine Art niedlich und auch, dass er ein kleiner Geschichtenerzähler ist, mochte ich sehr gerne. Aber an das Original musste ich dabei nicht denken. Als eigenständige Story hat es mir gefallen.

Als es dann richtig los ging und die Geschichte Elemente vom kleinen Prinzen zeigte war ich etwas traurig und enttäuscht. Zwar sieht Micky dem kleinen Prinzen ähnlich (Auch sonst gibt es ein paar Ähnlichkeiten) und es gibt auch Botschaften, wie beim Original, aber es war halt anders. Natürlich soll das Buch und die Geschichte eine Hommage sein an den kleinen Prinzen und im Grunde hat es, was die Botschaften angeht, auch geklappt. Bei mir kamen aber nicht das gleiche Gefühl und die gleiche Liebe zur Geschichte und zu den Charakteren auf, wie beim Original. Was natürlich nicht bedeutet, dass dieses Buch schlecht ist. Für mich lag es hauptsächlich daran, dass diese Hommage zu modern ist. Sie wurde der heutigen Zeit angepasst.

Spoiler Start:
Auf einem der Planeten hält z.B. die Figur ein Handy in der Hand und starrt besessen darauf und ist regelrecht süchtig danach. Bei einem anderen Planeten geht es der Figur nur darum Likes zu bekommen und bestimmt den eigenen (Selbst-)Wert nur darüber. Und so geht es weiter. Irgendwie hat es mich traurig gestimmt, dass solche krankhaften Handlungen in ein Kinderbuch auftauchen und man damit aufzeigen muss, dass es wichtigeres gibt und das Leben offline wesentlich mehr Lebensqualität bietet. Eltern sollten dafür zuständig sein, den Kindern eine Kindheit abseits von Social Media zu ermöglichen. Nicht ein Kinderbuch. Aber das ist ja auch nur meine Sicht dazu.
Spoiler Ende.

Es zeigt jedenfalls gut die aktuelle Gesellschaft und die Probleme auf, die extrem durch Social Media und Technik entstanden sind. Die entsprechenden Botschaften vom kleinen Prinzen passen natürlich und sind auch wichtig. Aber wie gesagt, es war mir zu modern und da es zudem ein Kinderbuch ist, passt das nicht so wirklich. Diese Probleme können eher ältere Kinder verstehen und verarbeiten. Nur wird diese Zielgruppe wohl kaum ein Disneybuch in die Hand nehmen und kleine Kinder werden vermutlich eher wenig damit anfangen können. Vielleicht liege ich auch falsch. Keine Ahnung. Persönlich finde ich jedenfalls, dass das Original alles, besonders die Botschaften, besser rüberbringt. Zumal auch bei dem Mäuseprinz alles viel zu schnell ging. Die Geschichte war kaum vorhanden. Das fand ich sehr schade.

Dass die Geschichte vom Prinzen selber als Comic gezeigt wird... Einerseits gut, weil ich die Illustration mag und man so halt visuell auch die Kommunikation der Charaktere miteinander sehen kann und es auch natürlich ein wenig aussieht wie beim Original. Andererseits fehlt halt ganz viel. Die Beschreibungen von Gedanken, Gefühlen, der Welt, usw. ist halt nicht vorhanden und ich für meinen Teil fand gerade das wichtig. Das half mir dabei richtig in die Geschichte einzutauchen und eine Verbindung zum Prinzen und den anderen Charakteren aufzubauen. Beim Mäuseprinz ist es eher oberflächlich und, wie bereits erwähnt, zu schnell. Es fehlt mir an Tiefe.

Durch das Vorwort und so wirkt es auch eher auf mich so, als wäre das Buch eher auf Erwachsene abgestimmt und nicht so sehr auf kleine Kinder. Für welche Altersgruppe das Buch jetzt empfohlen wird, müsste ich nachschlagen. (Nachtrag: Ich habe nachgeguckt. Das Buch ist also ab 8. Kinder in diesem Alter könnten also schon den Inhalt verstehen. Da ich keine Erfahrung habe mit Kindern in dieser Altersgruppe, kann ich nicht beurteilen, ob sie Disneybücher in diesem Alter noch lesen. Mein Cousin hat eher Bücher a la TKKG und die 3 Fragezeichen bevorzugt als er 9 war. Da der Mäuseprinz im Comicstil ist, kann das absichtlich so für diese Altersgruppe interessant gemacht worden sein. Aber wie gesagt- ich kann es nicht beurteilen und habe beim Erstellen der Rezension an jüngere Kinder gedacht. Auch, weil Micky, vom Cover, mich an die Disney Baby Zeichnungen erinnert und ältere Kinder ja auch gleich das Original lesen oder hören (z.B. Tonie Figur) könnten).

Als Bilderbuch macht es sich auf jeden Fall gut und auch zum Vorlesen oder selbst Lesen eignet es sich. Um die entsprechenden Werte zu vermitteln, bedarf es aber weiterer Kommunikation, meiner Ansicht nach. Eltern, Tante, Onkel, Oma, Opa, etc. sollten demnach bei den entsprechenden Szenen darauf eingehen und fragen, was das Kind/ die Kinder davon hält/ halten und daraus lernt/ lernen. Als Erwachsener sollte man dem Kind/ den Kindern mit Hilfe des Buches vermitteln, dass das Leben aus mehr besteht und das gezeigte Verhalten nicht glücklich macht bzw. machen wird. Denn schließlich zählt das Wesentliche und das ist, wie bekannt, für die Augen unsichtbar.

Was ich übrigens süß fand, war die Art und Weise, wie Pluto Teil der Geschichte wurde.

Meinem Neffen werde ich das Buch auf jeden Fall zeigen. Wie er darauf reagiert werde ich sehen. Ob ich es empfehlen würde- ich weiß es nicht. Wenn möglich sollte man es sich in einer Buchhandlung mal angucken und kann dann entscheiden, ob man es kauft oder nicht.

Das Buch durfte ich lesen dank Vorablesen.de, wo ich meine Punkte extra für dieses Buch eingesetzt habe

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Schwierig...Bedrückend... irgendwie traurig

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass psychisch labile Menschen das Buch vielleicht lieber nicht oder eher dann lesen sollten, wenn sie gefasst(er) sind. Wie bereits erwähnt ist das Buch sehr bedrückend ...

Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass psychisch labile Menschen das Buch vielleicht lieber nicht oder eher dann lesen sollten, wenn sie gefasst(er) sind. Wie bereits erwähnt ist das Buch sehr bedrückend und das durchgehend von Anfang bis zum Ende. Und das sage ich als jemand, die selber depressiv ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das „Gefühl“, dass das Buch vermittelt eben auch auf einen selber übergehen kann und dass Menschen, die gerade keine gute „Phase“ haben eventuell davon runtergezogen werden könnten. Das ist aber natürlich nur meine Sichtweise. Jeder kennt sich am besten und muss selbst entscheiden, ob man das Buch liest oder nicht.

Buch:
Wie von Matt Haig gewohnt, bietet das Buch schriftstellerisch eine gute Leistung. Nach wie vor mag ich seinen Schreibstil.

Jedoch ist das Buch ganz anders, als jene, die ich bereits von ihm gelesen habe. Zum einen gibt es hier z.B. keine Kapitel, sondern einen durchgehenden Text und zum anderen ist das Buch so aufgebaut, dass es an eine bestimmte Person adressiert ist. Es ist also in einem Stil, das einem Bericht/ Brief gleicht.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive des Hauptprotagonisten Terence Cave erzählt. Er ist derjenige, der diesen Bericht/Brief geschrieben hat.

Was zudem anders ist, als bei Matt Haigs anderen Büchern ist, dass hier etwas thematisiert und beschrieben wird, was für den Betroffenen „quälend“ ist. Während in seinen anderen Büchern aufmunternde Worte, Ratschläge und teils auch positive Botschaften und Szenen auftauchten, sucht man diese hier vergeblich. In diesem Buch ist der Protagonist im Grunde auf sich alleine gestellt und muss mit sich selbst und seinen Problemen „Kämpfen“. Ob er diesen „Kampf“ gewinnt, muss jeder selber herausfinden.


Story:
Siehe Klappentext


Fazit (mit Mini-Spoiler?):
Für mich war es ein sehr schwieriges und bedrückendes Buch, das dadurch schwer zu bewerten ist.

Denn zum einen ist Terence Cave kein leichter Charakter und teilweise nervig und unsympathisch, aber zum anderen versteht man ihn und kann nachvollziehen weshalb und warum er so ist. Psychisch kranke Menschen sind ja nun einmal nicht immer einfach und gerade Terence, der so viel durchmachen musste und ganz offensichtlich von all den Schicksalsschlägen traumatisiert ist, hat es besonders schwer. Was aber nicht bedeutet, dass ich alles, was er tat, gutheiße. Zumal er unbedingt Hilfe hätte bekommen müssen. Was mich ein wenig gestört hatte, war, dass Terence immer wieder eher wie ein 80-Jähriger wirkte und nicht wie der Vater einer 15-Jährigen.

Die Beziehung zu seiner Tochter Bryony war holprig. Persönlich kann ich nicht nachvollziehen, warum Terence die ganze Zeit als „Bösewicht“ abgestempelt wurde. Die beiden hatten zu Beginn ein gutes Verhältnis und dann mit dem Tod von Reuben hat sich das schlagartig geändert. Dass Bryony ihren Vater ständig als „Diktator“ usw. benannte und ihm vorwarf ihr keine Freiheiten zu gönnen, konnte ich nicht nachvollziehen. Bryony hat schließlich die ganze Zeit das machen können, was sie wollte (Freunde treffen, schulische Aktivitäten, etc.) und bekam erst Hausarrest und Regeln (und selbst diese, hat er nicht konsequent umgesetzt, obwohl er ja wusste, dass sie sich nicht daran hält) auferlegt, als sie beim Lügen ertappt wurde. Und gelogen hat sie ständig. Jedoch hat Terence da nichts gesagt oder ihr dafür Strafen auferlegt. Dass die Beziehung dann so angespannt war, verstehe ich nicht. Für mich wirkte es, wenn man das „Stalking“ außer Acht lässt, wie ein ganz normales Familienleben zwischen Teenager und Elternteil in dem es eben Meinungsverschiedenheiten und Erziehungsmaßnahmen gibt. Bryony war für mich jedenfalls ein unsympathischer Charakter. Ein verwöhntes, egoistisches und rücksichtsloses Mädchen, das nur lügt und ihre eigenen Interessen verfolgt. Ihre Veränderung vom lieben Kind zum trotzigen Teenager verlief auch viel zu schnell, meiner Meinung nach.

Reuben war mir am Liebsten von allen (neben Cynthia). Er tat mir unheimlich Leid, weil er all das nicht verdient hatte (Bekam nicht wirklich Liebe ab von seinem Vater, wurde größtenteils ignoriert, war irgendwie nicht Willkommen und einsam und wurde dann gemobbt…). Ich habe Terence gehasst für sein Verhalten Reuben gegenüber.

Was Terence Psyche betrifft… Ist echt schwer. Natürlich war er traumatisiert und durch eben all das, was geschehen ist hatte er auch diverse Ängste. Was das Buch jedoch suggeriert ist, dass er Bryony lediglich, aus Liebe heraus, beschützen und er sie „besitzen“ will. Auf mich wirkt es jedoch weniger so und eher, als hätte er einen Kontrollzwang. Denn wie bereits erwähnt, hat er seine Tochter zwar verfolgt, aber er schritt nur selten ein und erwähnte auch nichts. Das „Beschützen“ klingt zu „harmlos“, wenn man seine psychische Verfassung betrachtet. Das sichergehen, dass Bryony sicher ist, ist einfach um selber beruhigt und sicher zu sein. Sicherheit in diesem Fall ist die Kontrolle darüber haben zu können, dass alles so läuft, wie es soll und man in der Lage ist potentielle Gefahren beseitigen zu können oder zu vermeiden. Er schützt also mehr sich und seinen Emotionalen Zustand, weil er mehr Leid nicht ertragen kann und will, als dass er Bryony schützt. Terence Zustand wurde auch erst mit der Zeit schlimmer und extremer, je mehr er sich in alles hineinsteigerte und je öfter „Besitz“ von ihm ergriffen wurde. Grundsätzlich kommt da, meiner Meinung nach vieles bei ihm zusammen, was immer mehr und mit der Zeit aufstaut und zu etwas wird, das nur mit professioneller Hilfe behandelt werden kann. Trauma, (Verlust-) Ängste, Kontrollzwang und dann schließlich Halluzinationen, Blackouts und Wahnvorstellungen. Vielleicht hatte er auch eine Psychose oder litt an Schizophrenie- das kann ich nicht beurteilen. Dass er nach all den Schicksalsschlägen keine Hilfe bekam und offensichtlich auch nichts verarbeitet hat oder verarbeiten konnte, hat natürlich viel zu seinem Zustand beigetragen. Aber ich denke, dass auch hier im Buch gut aufgezeigt wird, dass psychisch kranke eben auch (Mind.) 2 Seiten haben- Nach außen wirken sie, als wäre alles „normal“ und gut, aber innerlich zerbrechen sie. Hätten Cynthia und Bryony gewusst, wie es Terence wirklich geht, hätten sie vielleicht entsprechend gehandelt. Wer weiß?

Seine psychische Verfassung hat Matt Haig jedenfalls gut rüberkommen lassen. Wobei ich sagen muss, dass es auch zum Teil verwirrend und echt schwer herauszulesen war, ob man jetzt in der Realität ist oder eben nicht. Vermutlich war es auch Absicht von dem Autor, weil Verstand und Wahnsinn nah beieinander liegen.

Ein wenig gestört hat mich an Terence, dass er manches nicht hinterfragte und schnell etwas glaubte (z.B. Georges Aussage).

Das Ende war irgendwie…traurig und zugleich unbefriedigend. Für mich jedenfalls. Am Ende konnte ich nur mit allen Mitleid empfinden.

Schade finde ich irgendwie, dass man so gut wie nichts von Mr. Cave erfährt, wie er mal war-also bevor seine Frau starb. Demnach kann man auch nicht wirklich Vergleiche ziehen. Man lernt halt nur den „kranken“ Mr. Cave kennen und hauptsächlich seine negativen Seiten, obwohl ich sicher bin, dass er auch gute hatte.

Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht ganz genau, was ich von dem Buch halten soll. Es stimmt auf jeden Fall nachdenklich. Auch, weil es halt etwas „komplex“ ist und nicht einfach auf kleine banale „Dinge“ reduziert werden kann.

Es war auf jeden Fall eine ganz andere Art von Buch von Matt Haig. Nur bin ich mir nicht sicher, ob ich das mag.

Was eine Empfehlung angeht: Ich halte mich da zurück. Jeder muss selber entscheiden und meine Sicht auf das Buch, die Geschichte und Charaktere wird sicherlich von anderen abweichen.

Danke an Vorablesen.de, dass ich das Buch vorab lesen durfte (und Pünktchen dafür einsetzen konnte).

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Veröffentlicht am 14.02.2020

All your perfects....

Was perfekt war
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Buch: Das Cover ist soweit ansprechend, jedoch erschließt sich mir nicht ganz die Bedeutung und Verknüpfung zum Inhalt. Macht auch nichts. Das Buch selber ist aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin ...

Buch: Das Cover ist soweit ansprechend, jedoch erschließt sich mir nicht ganz die Bedeutung und Verknüpfung zum Inhalt. Macht auch nichts. Das Buch selber ist aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin geschrieben. Zudem sind die Kapitel abwechselnd gestaltet, sodass man sowohl einen Einblick in die Gegenwart, als auch in die Vergangenheit bekommt.

Inhalt: Der Klappentext ist jetzt nicht wirklich aussagekräftig, weshalb ich kurz auf den Inhalt eingehe. Es geht um ein Paar, Quinn und Graham, die unter ungewöhnlichen Umständen aufeinander treffen und zu einem späteren Zeitpunkt ihr gemeinsames Leben starten. Wie jedes Paar haben sie ihre Höhen und Tiefen, Träume und Wünsche, Ziele und Pläne. Doch, was ist, wenn das, wonach man sich am meisten sehnt, zu einem Problem wird? Wenn das, was man unbedingt möchte, dazu führt, dass Personen und dessen Ehe Schaden nehmen? Was ist, wenn man an seinem eigenen Wunsch zerbricht oder zu zerbrechen droht? Kann Liebe alles überstehen?

Lesen und herausfinden ;)

Fazit: Es ist, glaube ich, das 1. Mal, dass ich eine Übersetzung von Colleen Hoovers Bücher gelesen habe. Ich besitze zwar einige auf Deutsch, aber gelesen habe ich ihre Bücher bislang nur auf Englisch. Ob es nun an dem ungewohnten oder meiner generellen Abneigung Übersetzungen gegenüber ist, weiß ich nicht. Ich versuche immer wieder Übersetzungen eine Chance zu geben, aber mich packen sie einfach nicht und ich mag den Schreibstil dann auch weniger, was eventuell daran liegt, dass Übersetzer eben nicht das nötige Herzblut haben, wie die Autoren, wenn sie die Geschichte schreiben? Wer weiß? Wie auch immer- Der Schreibstil hat mir jedenfalls nicht so wirklich zugesagt, aber hat mich jetzt auch nicht abgestoßen.

Was ich an Colleen Hoovers Bücher mag, ist, dass sie immer sehr realitätsnah schreibt und weiß, wie man den Leser zum Mitfühlen und zum Nachdenken animiert. Die Charaktere sind immer sehr real, natürlich, echt und haben alle ihre Stärken und Schwächen.

Abgesehen davon mag ich die Botschaften, die sie in ihren Geschichten mit einbaut. In diesem Fall z.B. dass sich das Kämpfen lohnt; dass Beziehungen und Ehen Höhen und Tiefen haben und man in schweren Zeiten nicht aufgeben und das Handtuch werden sollte; dass man sich nicht zu sehr auf imperfektes und die schlechten Dinge konzentrieren sollte, sondern auf das, was eben perfekt, wichtig und gut für einem ist. Auch die Metapher mit dem Hurrikan finde ich sehr ansprechend. Generell gab es viele kleinere Komponenten in dieser Geschichte, die mir gefallen haben. Unter Anderem die Glückskekszettelchen und die Zahlen, die Schatulle, dessen Bedeutung und vor allem auch die Briefe. Ich mag es total, wenn es Dinge gibt, die auf dem Ersten Blick nichtssagend sind, aber in Wirklichkeit eine große Bedeutung haben.

Mir fiel es etwas schwer in die Geschichte herein zu kommen, aber habe mich dann schnell gefasst. Trotzdem hat sich das Buch für mich, besonders durch die Gegenwart-Kapitel, ganz schön in die Länge gezogen.

Was die Charaktere angeht....In den Kapiteln, die die Vergangenheit aufzeigten, waren mir Quinn und Graham super sympathisch. Sie waren irgendwie auch süß und deren Liebe war glaubhaft. Besonders Graham fand ich super. Er ist bis zum Ende hin auch mein Lieblingscharakter gewesen. Er ist einfach ein bodenständiger, intelligenter, humorvoller, emphatischer Mann, der weiß, was er will und darum kämpft. Seine Handlungen und Aussagen waren durchdacht und tiefgründig. Zudem scheint er jemand zu sein, der aus ganzem Herzen liebt, die Bedürfnisse seiner Lieben vor seine eigenen stellt und nicht gerne loslässt und aufgibt. Ich fand ihn perfekt, sodass ich zuweilen dachte, dass Quinn ihn nicht verdient hat. Quinn war in der Vergangenheit soweit angenehm und hat mit Graham ein gutes Team gebildet. Doch Gegenwart-Quinn ist.... schwierig. Einerseits kann ich ihre Verzweiflung, Trauer und Hoffnungslosigkeit nachvollziehen, aber andererseits fand ich sie auch etwas nervig. Bei ihr bin ich da etwas in einem Zwiespalt, weil ihre ganze Art darauf schließen ließ, dass sie psychisch krank ist und Hilfe benötigt und ich eben weiß, wie es ist depressiv zu sein. Jedoch hat sie sich so sehr auf diesen Wunsch fixiert und damit nicht nur sich selbst, sondern auch Graham und derer beider Beziehung geschädigt (Meine Gedanken dazu hatte ich in der Leserunde bei "Was Liest Du" im entsprechenden Abschnitt nieder geschrieben. Aber im Grunde hat Graham am Ende (fast) all das erwähnt (in seinen Briefen), was ich eben auch dachte und ansprach. Wiedergeben werde ich es hier nicht, um nicht zu spoilern). Vor allem, wie sie mit Graham umgegangen ist, hat mir missfallen. Graham tat mir Leid. Er hat gekämpft und gemacht und getan und hat im Gegenzug nur Abweisung und Schmerz erfahren. Damit will ich aber nicht behaupten, dass Graham ein Engel und Unschuldslamm ist. Auch er hat Fehler gemacht, die ich nicht gutheiße. Beide haben diesen kleinen Sturm zu einen Hurrikan wachsen lassen. Mit mehr Kommunikation, Ehrlichkeit und Offenheit, hätte deren Hurrikan zudem auch eher aufgelöst werden können und nicht erst dann, wenn es beinahe zu spät war. Ist natürlich leichter gesagt, als getan und nicht jeder würde so wie ich reagieren, aber nichtsdestotrotz ist gerade Quinns Verhalten für mich unverständlich. Aber vielleicht war auch das gerade Absicht, um die Thematik und Dramatik umso deutlicher an den Leser zu bringen. Wer weiß.

Die "Sache" zwischendrin, die praktisch die Spitze des Eisberges war, war schon traurig. Für Graham hätte ich mir einen anderen Verlauf gewünscht, weil er einfach auch mal etwas Gutes in seinem Leben verdient hätte, nach allem, was in seiner Vergangenheit (Unfall, Sasha) und dann mit Quinn war. Aber das Leben spielt halt immer nach anderen Regeln.

Wie das Buch ausgegangen ist, war für mich Ok. Hat mich jetzt aber nicht wirklich zufrieden und "happy" zurück gelassen. Zumal ich auch am Ende das Gefühl hatte, dass alles nun beschleunigt geschieht und das Buch schnell abgeschlossen werden muss. Generell haben mir die Vergangenheits-Kapitel besser gefallen, als die Gegenwart-Kapitel. Die Gegenwart war bedrückend, deprimierend und traurig, weshalb man dann durch die positiven Szenen der Vergangenheit so ein auf und ab der Gefühle hatte. Gegen die bedrückende Stimmung selber habe ich nichts, aber eben etwas gegen die Art und Weise, wie sie erzeugt und behandelt wurde (Quinn).

Insgesamt war für mich selber das Buch nur durchschnittlich. Ich habe schon besseres von Colleen Hoover gelesen (und auch schlechteres :P ). Mein Lieblingsbuch ist es nicht geworden. Graham und die Botschaften sind mir dennoch ans Herz gewachsen und werden da auch erst einmal bleiben ;)

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Veröffentlicht am 02.04.2019

Angenehme Charaktere

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Buch:
Das Cover finde ich ganz nett, aber im Grunde genommen ist es nichtssagend. Der Titel passt meiner Meinung nach auch nur solala. Ich finde das Originalcover (Also das aktuelle. Es gab ja vorher ...

Buch:
Das Cover finde ich ganz nett, aber im Grunde genommen ist es nichtssagend. Der Titel passt meiner Meinung nach auch nur solala. Ich finde das Originalcover (Also das aktuelle. Es gab ja vorher noch ein anderes) der englischen Ausgabe viel besser und der Titel Outskirts passt perfekt zur Geschichte. Warum Lyx es unbedingt ändern musste kann ich nicht nachvollziehen. Outskirts ist der Mittelpunkt dieser Geschichte. Naja

Die Geschichte selber wird auch 2 Perspektiven erzählt. Beide stammen von den Hauptprotagonisten Sawyer und Finn, wobei Sawyers Sichtweise öfters vorkommt, als die von Finn. Illustrationen oder Kapitelüberschriften gibt es nicht. Es gibt ein paar Nebencharaktere, die sehr sympathisch sind und hier und da ein schmunzeln hervorrufen.

Das Buch lässt sich ziemlich schnell, flüssig und natürlich lesen. Die Übersetzung ist, meiner Meinung nach nach sehr, sehr langer Zeit endlich mal eine gelungene. Nicht perfekt, aber auf jeden Fall lesbar. Darauf gehe ich in meinem Fazit nochmal näher ein.

Mini Spoiler (Weggucken und diese Zeile überspringen, wer überrascht werden will ;)

Das Buch endet in einem Cliffhanger.


Inhalt:
Sawyer und Finn haben Verluste erlitten, die ihre Leben auf den Kopf stellen. Doch während Sawyer von diesem Ereignis wach gerüttelt wird und sich dazu entschließt ihr Leben in die Hand zu nehmen, fällt Finn in ein tiefes Loch und zieht sich von alles und jedem zurück.

Wenn beide aufeinandertreffen, ist erst einmal alles unerwartet und chaotisch. Distanz, Abneigung, aber auch Neugierde beherrschen sie. Doch umso öfter sie sich begegnen, desto mehr stellen sie sich ihren eigenen Ängsten. Umso öfter sie aufeinander treffen, desto näher kommen sie sich.

Für Sawyer ist alles neu und unbekannt- wird sie sich in dieser Welt zurecht finden und der Vergangenheit und dem "Teufel in Person" entkommen können?

Für Finn ist die Nähe von Menschen unerträglich geworden- Wird er sich Sawyer öffnen können, sich seinen Problemen stellen und seine Verlustängste besiegen können?

Werden beide in der Lage sein sich das zu geben, was sie benötigen? Können sie sich einander ergänzen oder werden die Verluste beide zugrunde richten? Wird Finn sein Eigenbrötler-Dasein aufgeben und wieder anfangen zu leben? Wird Sawyer ihr neues Leben genießen oder sich schon bald nach ihrem alten Leben sehnen? Und was sind das für Geheimnisse, die diese Stadt und ein paar der Leute darin verbergen? Ist das eine Liebesgeschichte? Gibt es ein Happy End?

Lesen und herausfinden :D Hehe


Fazit:
Es war mein erstes Buch von T.M Frazier auf Deutsch und obwohl ich sehr selten ein Fan von Übersetzungen bin, war es diesmal recht gut.

Was die Story und die Charaktere angeht- ich habe nichts zu meckern. Ich finde die Charaktere alle sehr angenehm und sympathisch. Selbst Finn, der ja zwischenzeitlich ein richtiges A-loch war und Grenzen überschritten hat (Nach außen hin wollte er wohl eher abschreckend wirken, während er in Wirklichkeit ein guter Kerl ist). Aber generell hat mir das Zusammenspiel aller Charaktere gefallen und wie Sawyer und Finn zueinander gefunden und aufeinander eingegangen sind und sich gegenseitig aufgebaut haben, fand ich nett. Die Art und Weise, wie sie mit ihren Ängsten umgegangen sind und versucht haben sie zu beseitigen- es war nicht perfekt, aber dennoch gut genug für meinen Geschmack. Teilweise fehlten mir aber seine Gedanken. So ein paar mehr Sichtweisen, Gedankengänge und Beweggründe von ihm wären schön gewesen. Besonders, weil er sich hat ziemlich schnell aus seinem Schneckenhaus von Sawyer locken lassen und die Verzweiflung, Trauer, etc. recht schnell kaum noch präsent waren und sein Leben bestimmten. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, dass alles so schnell passiert, weil sich das Buch so schnell und flüssig lesen ließ. Wer weiß. Sawyer mit ihrer unschuldigen Art- also ich konnte ihr schon größtenteils diese Unschuld und Naivität und Unwissenheit abkaufen.

Zwei der Nebencharaktere-Miller und Josh -bringen einen Funken Leben in die Geschichte. Deren Austausch und Miller´s Versuche Josh rumzukriegen finde ich sehr amüsant.

Critter fand ich auch super. Dessen Geheimnis war aber schon recht offensichtlich.

Jackie und ihre Geschichte fand ich jetzt nicht gerade originell.
Spoiler Start:
Hätte mir eher gewünscht, dass sie vielleicht Bipolar oder Schizophren war und Selbstmord beging, weil sie entweder nicht mehr damit weiterleben wollte oder die Krankheit sie dazu gebracht hat. Drogenmissbrauch bzw. Medikamentenmissbrauch-meh. Öde. Aber auch hier bin ich gespannt, ob sich da eventuell im zweiten Teil noch etwas tut. Ihre Leiche wurde ja offenbar nie gefunden. Kann mich jedenfalls nicht erinnern etwas darüber gelesen zu haben. Also was wäre, wenn sie es überlebt hat und jetzt irgendwo sich versteckt hält? Und was genau war jetzt mit ihren Aussagen, die sie ihm da gegen den Kopf geworfen hat? Also, dass sie gar keine Jungfrau mehr war. Sie war ja betrunken und irgendwie war für mich jetzt nicht ersichtlich, ob sie die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Warum hätte sie Finn das antun sollen, wenn sie ihn geliebt hat und sie sich so lange kannten? Und warum hätte er weiter mit ihr zusammen bleiben wollen? Hmm...Vielleicht kommt da noch was.
Spoiler Ende

Was die Geschichte angeht:
Ich mag, dass der Ort (Outskirts), in dem das Buch spielt, so abgeschieden ist. Dadurch wird meiner Meinung nach mehr Fokus auf das Wesentliche (die Charaktere) gesetzt. Was ich toll finde ist, wie das Buch damit begonnen hat zu zeigen wie unterschiedlich der Verlust eines Menschen sich auf andere auswirkt. Während Sawyer sich durch den Verlust ihrer Mutter bewusst wurde, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen muss und es wertschätzen muss, hat Finn der Verlust in einen Abgrund gestürzt. Bei Sawyer ist der Lebenswille und der Wunsch nach Veränderung entfacht, bei Finn ist der Lebenswille erloschen.

Die ganze Sache mir der Religion und Glauben und Nicht-glauben... Ich bin nicht gläubig und bin normalerweise schnell genervt, wenn irgendwo ständig über Gott usw. gelabert wird. Aber wie es hier in der Geschichte behandelt wird, finde ich super. Man muss es lesen, um zu verstehen, aber grundsätzlich mag ich es wenn Menschen und Charaktere sich nicht einfach so festsetzen und auf eine Sache versteifen sondern recherchieren und selber entscheiden, was sie tun und woran sie glauben wollen.

Die paar Szenen in denen Sawyer und Finn zusammen sind und später meist dann auch intim werden fand ich toll. War irgendwie mal etwas anderes.

Die Pings waren klasse. Die Idee und Umsetzung fand ich sehr gelungen. Und süß sind sie irgendwie auch :)


Natürlich gab es auch ein paar Dinge, die mich gestört haben. Für meinen Geschmack ging z.B. alles ziemlich schnell. Ich hätte mir etwas mehr zwischenmenschliches gewünscht. Mehr Szenen, die die jeweiligen Protagonisten miteinander verbringen. Szenen, in denen sie sich besser kennenlernen. Es hätte einfach etwas tiefgründiger sein müssen meiner Meinung nach. Deren Lovestory ist einfach so schnell verlaufen, dass da irgendwie für mich etwas auf der Strecke blieb und mich deshalb nicht so richtig überzeugen und in den Bann ziehen konnte. Weiß nicht genau, wie ich das erklären soll. Es ist auch generell nichts wirklich passiert, das bei mir so wirklich hängen blieb. Komischerweise hab ich das meiste, was ich gelesen habe gleich wieder vergessen, wenn ich zwischendurch eine Weile Pause vom Lesen gemacht hab. Passiert mir sonst nie. Auch Finn...Wie er über Jackie spricht und wie schnell er über sie hinweggekommen ist. Auf das ganze Problem und die Schuldgefühle, etc. hätte man für meinen Geschmack etwas mehr eingehen können. Vieles hätte etwas "ausgeschmückter" sein können. Nicht mit sinnlosem bla bla, sondern einfach Gedanken, Emotionen, vergangene Geschichten- alles tiefgründiger. Ich möchte mitfühlen, mitleiden, mitfiebern und vor allem möchte ich auch alles nachvollziehen und verstehen. Ich möchte Sorgen, Schmerz, Liebe, Fröhlichkeit- einfach alles so wahrnehmen können, als wäre direkt dabei. Hmm...Aber da ja noch ein weiterer Teil folgt, war das hier vielleicht einfach nur so etwas wie ein Einstieg.

Wie ich schon angedeutet habe, lese ich mittlerweile meist nur noch die Originale auf Englisch, weil mir Übersetzungen überhaupt nicht gefallen. Ich hatte echt Angst davor, dass es mir bei diesem Buch auch so gehen würde. Besonders, weil ich T.M. Fraziers Bücher auf Englisch und die Autorin selber und ihre Persönlichkeit total mag. Dass mir jetzt das Lesen so gut gefallen hat mich echt begeistert. Endlich mal eine gelungene Übersetzung, die sich schnell, flüssig und natürlich lesen lässt. Perfekt war es nicht. Denn Übersetzer müssen echt mal nach Beschreibungen googeln, die auch sexy klingen und anregend wirken. Bei Sätzen in denen "pulsierendes Verlangen", "pochender Schwanz" oder "feuchte Hitze" vorkommen weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Zum Teil find ich es zum Schreien komisch, weil es einfach so bekloppt klingt und zum Anderen find ich es so derart schrecklich, dass es mich schüttelt. Lieber dann auch englische Wörter einbauen oder sich einfach nicht davor scheuen auch "krass" zu sein oder gegebenenfalls andere Wörter zu nutzen, wenn das Original sich nicht gut übersetzen lässt. Dass T.M. Frazier keine Angst davor hat Wörter oder Szenen zu nutzen, die auf andere "extrem" wirken, ist ja nicht neu. Mir jedenfalls nicht (Denke gerade an eine Szene in eines der Preppy-Büchern). Ihre Bücher sollten dann auch auf Deutsch das wiederspiegeln. Finde ich jedenfalls.

Im Großen und Ganzen war dieser Teil aber ok. Die Charaktere sind zu guten Freunden geworden. Ich mag sie alle sehr gerne. Aber mein Lieblingsbuch ist es jetzt nicht geworden. Dazu war einfach zu wenig los und dafür hat es mich zu wenig berührt und gepackt. Aber auf Teil 2 freue ich mich dennoch. Und ich hoffe, dass es da dann endlich mal so richtig losgeht.
Spoiler Start

Alleine wegen der Sawyers Mom, der Gefahr, die durch Sawyers "Dad" ausgeht und einer eventuellen Schwangerschaft (Sie haben nicht verhütet und ich liebe Babies. Ich will immer Babys in Büchern :P )?
Spoiler Ende

Verglichen mit der kompletten King Serie (inkl.die Geschichten von Jake, Bear, Preppy, etc.) fand ich aber diese hier etwas schwach. Ob das an der Sprache oder Übersetzung lag oder einfach an der Story, kann ich nicht sagen.

Da das Ende so unerwartet war (Hatte eher mit jemand anderen gerechnet, der dort steht) , bin ich schon total gespannt auf den nächsten Teil. Der letzte Abschnitt von Wild Hearts 1 war auf jeden Fall der Beste des Buches und hat dafür gesorgt mehr lesen zu wollen.

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