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Jonas1704

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2017

Der Wunsch nach Freiheit

Underground Railroad
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Es wird kaum jemanden geben, der von diesem Buch nicht beeindruckt sein wird. Underground Railroad erzählt von der Zeit der Sklavenhandels in Südamerika mit den dunkelsten Farben und macht dem Leser klar, ...

Es wird kaum jemanden geben, der von diesem Buch nicht beeindruckt sein wird. Underground Railroad erzählt von der Zeit der Sklavenhandels in Südamerika mit den dunkelsten Farben und macht dem Leser klar, was es damals hiess, Schwarz zu sein.
Die Hauptprotagonistin Cora wird in dritter Generation als Sklavin in einer Baumwollplantage in Georgia geboren. Ihre Grossmutter wurde noch frei geboren und als Sklavin hierher verschleppt, der Mutter gelang die Flucht.
Als Cora von der Underground Railroad erfährt, ein unterirdisches Netzwerk, das den Sklaven zur Flucht nach Nordamerika verhilft, nutzt sie ihre letzte Chance auf ein besseres Leben. Das Risiko geschnappt zu werden ist gross, doch der Wunsch nach Freiheit ist grösser.
Cora gelingt die Flucht, doch selbst in ihrem neuen Leben ist sie ständig auf der Hut nicht erkannt und zurückverschickt zu werden. Denn dies würde den quallvollsten Tod überhaupt bedeuten.
Manche Kapitel in der Geschichte der Menscheit sind derart brutal, es ist unvorstellbar, dass Menschen zu solche Taten fähig sind. Und doch sollte man nicht die Augen verschliessen, denn dieses Buch kerbt sich im Herzen ein und der Pulitzer Preis ist für diese Geschichte ein wohlverdienter Preis. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 18.08.2017

Die Freundschaft als Sinn im Leben

Als wir unbesiegbar waren
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Als wir unbesiegbar waren ist ein Roman von Alice Adams, in dem viele Leser einige Seiten von sich selbst finden werden wie auch einige Facetten des Lebens, die auch die eigenen wiederspiegeln.
Im Vordergrund ...

Als wir unbesiegbar waren ist ein Roman von Alice Adams, in dem viele Leser einige Seiten von sich selbst finden werden wie auch einige Facetten des Lebens, die auch die eigenen wiederspiegeln.
Im Vordergrund steht die Freundschaft vier Studenten, Eva, Lucien, Benedict und Sylvie. Am Ende der Studienzeit fühlen sich alle stark, das Leben liegt ihnen zu Füssen, die Träume sind gross, die Erwartungen umso grösser.
Doch wie das Leben so spielt, verläuft nicht alles nach Plan. Entäuschungen müssen eingesteckt werden, der berufliche Erfolg bleibt entweder aus oder hält nicht lange an, die Familienverhältnisse entsprechen nicht dem Idealen und das Leben zeigt sich komplizierter als man dachte.
Die vier Freunde kommen nach eine grossen Pause wieder zusammen, und bewerten ihre Freundschaft und Lebensziele aufs Neue.
Ein für mich sehr lehrreicher Roman, in dem ich mich teilweise wiedergefunden habe (auch meine Träume nach der Studienzeit wurden natürlich nicht alle wahr) und nochmals bestätigt gekriegt habe, dass man nicht erfüllten Träumen nicht immerzu hinterherjagen, sondern das hier und jetzt geniessen sollte. Der Nachgeschmack war also nicht bitter sondern ich fühlte mich verstanden und erleichtert, dass es eben so ist wie es ist. Deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung hierfür.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Ein neuer Fall für Brennan-Esposito

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Phil Brennan ermittelt gegen einen makarben Serienkiller der sich der Rechtsprecher nennt. 
Sein erstes Opfer ist Richard Darren, der vor der Wahl gestellt wird ob er oder seine Familie, Frau mit Kind, ...

Phil Brennan ermittelt gegen einen makarben Serienkiller der sich der Rechtsprecher nennt. 
Sein erstes Opfer ist Richard Darren, der vor der Wahl gestellt wird ob er oder seine Familie, Frau mit Kind, sterben sollen. Damit soll er für den Unfall büssen, für den er vor einiger Zeit die Verantwortung getragen hat und bei dem eine Frau mit ihrem Kind ums Leben gekommen sind. Er entscheidet sich gegen das Leben seiner Familie und der Killer tötet sie mit einer Armbrust. 
Weitere Morde geschehen unter anderem büsst der Finanzhai John Wright für seine skrupellosen Geschäfte in denen er Geld verdiente während Menschen ihre Häuser verloren. Dieser wird vom Rechtsprecher vor der Wahl gestellt ob er sein Geld behalten möchte oder seine Figer. Als er sich für erstes entscheidet verliert er seine Finger. 
Brennan ermittelt dieses Mal ohne seine Ehefrau und Polizeipsychologin Marina Esposito, die mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat. 
Der Thriller ist spannend wie auch seine Vorgänger, gut lesbar und ist durch seine vielfältigen Szenen und Handlungen schnell durchgelesen. Alles in allem enthält er durch seinen spannenden Plot alles was einen guten Thriller ausmacht und hat meiner Meinung nach die Note der fünf Sterne zurecht verdient.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Skandinavischer Pageturner

Teufelskälte
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Hier haben wir es mit dem zweiten Fall des Ermittlers Thomas Bergmanm zu tun, nach seinem Debüt in "Der letzte Pilger". Für alle die den ersten Fall nicht gelesen haben, würde ich raten doch ab Fall Nummer ...

Hier haben wir es mit dem zweiten Fall des Ermittlers Thomas Bergmanm zu tun, nach seinem Debüt in "Der letzte Pilger". Für alle die den ersten Fall nicht gelesen haben, würde ich raten doch ab Fall Nummer eins zu beginnen, da die Fortsetzung schon oftmals ans erste Buch zurückdenkt. An sich aber sind es abgeschlossene Fälle. 
Wir befinden uns in Oslo während der kalten Winterzeit. Ein brutaler Mord an eine Prostituierte hat grosse Ähnlichkeiten mit dem ersten Fall Bergmanns, obwohl der Täter schon längst hinter Gittern sitzt. Bergmann beginnt zu zweifeln, ob er den Richtigen damals geschnappt hat oder ob es sogar einen Nachahmungstäter gibt. Mit im Team ist diesmal auch Susanne Beck, eine alleinerziehende Mutter und Ermittlerin, die Bergmann nicht kalt lässt. 
Die Charaktere und das Privatleben der beiden Ermittler werden detailiert geschildert, es handelt sich hierbei um Menschen mit Fehlern, Problemen die auch ihre eigenen Leichen im Keller haben. So werden sie einem direkt sympathisch, man hat nicht diese Möchtegern Alleswisser als Ermittler sondern Personen die an sich und mit ihren Entscheidungen zu kämpfen haben. 
Die Aufklärung der Morde bleibt bis zuletzt rätzelhaft und mysteriös was diesen Psycho Thriller einzigartig macht. Die Atmosphäre bleibt im ganzen Buch über düster und skandinavisch melancholisch. Für Fans skandinavischer Krimis und nicht nur absolut empfehlenswert. Klare Leseempfehlung. 
Tipp: Teil drei in Fortsetzung.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Eine besondere Reise in uns selbst

Was man von hier aus sehen kann
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Ein außergewähnliches Buch mit einem einzigartigen Schreibstil, das einen sehr zum nachdenken anregt, sowohl mitten als auch nach Ende des Buches. Die Geschichte an sich ist nicht so gravierend besonders, ...

Ein außergewähnliches Buch mit einem einzigartigen Schreibstil, das einen sehr zum nachdenken anregt, sowohl mitten als auch nach Ende des Buches. Die Geschichte an sich ist nicht so gravierend besonders, es wird das Alltagsleben in einem kleinen Dorf im Westerwald beschrieben. Dennoch schafft die Geschichte ihre eigenen sinnvolle Inhalte auszudrücken und dem Leser zu übertragen. Und dazu dienen auch die Protagonisten des Buches, die keine anderen als die Einwohner dieses Dorfes sind, jeder mit seinem eigenen Leben, Gewohnheiten und Lebensarten.
Da ist erstmal Luise, welche mit der Erzählung beginnt als sie etwa zehn Jahre alt ist. Ihre geliebte Oma Selma kann sozusagen den Tod voraussagen wenn sie in ihrem Traum einen Okapi sieht. Dann ist das Dorf in großer Auffuhr, denn der Tod eines Dorfbewohners ist sicher. So geschieht es eines Tages und alle möchten soch auf einen unvorhergesehenen Tod vorbereiten, denn Selma kann nicht genau sehen wenn es treffen wird. Dann ist dort auch der Optiker, der in Selma seit Jahren verliebt ist ohne den Mut ihr das zu gestehen, Luises Eltern, ihr bester Freund Martin, sogar ein Hund ist vertreten. Alle sind alles andere als perfekt und doch bilden sie gemeinsam ein perfektes Ganzes, wo jeder sich ein bischen finden kann. Deshalb war für mich dieses Buch so besonders, anhand der Handlungen der Dorfbewohner kann sich jeder ein wenig selbst finden.
Eine besondere Reise die im Endeffekt nichts anderes als eine Reise in uns selbst ist.